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Schreiben: Spaß oder Pflicht?


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71 Antworten in diesem Thema

#1 fictionality

fictionality

    Illuminaut

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Geschrieben 18 August 2012 - 20:25

Also, ich schreibe ja hauptsächlich aus Spaß. Wobei natürlich auch eine gewisse Schicksalserfüllung eine Rolle spielt, denn ich schreibe schon seit meiner Kindheit. Ich möchte mal wissen, wie es euch geht. Seht ihr das Schreiben als Pflichtübung, als Broterwerb oder einfach nur als unterhaltsame Abwechslung? Oder habt ihr eine ganz andere Meinung?

#2 Schlomo

Schlomo

    Temponaut

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Geschrieben 18 August 2012 - 22:01

Da stellst du eine der schwierigsten Fragen überhaupt. Eine (gefühlt) vollständige Antwort würde vermutlich Bücher füllen. Den Grund, die innere Motivation, könnte man womöglich mit den Mitteln der Memetik beschreiben, aber da geht`s dann gleich in Richtung freier Wille, Entscheidungen aufgrund von Sozialisation und dergleichen ab. Das versuch ich besser erst gar nicht. Bei mir hängt Spaß versus leidige Pflicht stark von der Aufgabenstellung ab. Wenn ich Texte aus eigener freier Entscheidung heraus schreibe, macht es immer Spaß. Wenn ich Handbücher zu meiner Software schreibe, macht mir das umso mehr Spaß, je mehr von der Software von mir stammt und je freier ich das Handbuch aufbauen kann. Wirklich gehasst dagegen hab ich vor ein paar Jahren mal die Dokumentation zu ein paar Algorithmen, die ich zwar entwickelt hab, aber deren Beschreibung extrem bürokratischen Vorgaben entsprechen musste. Das war ein echter Graus, und ich hab gefühlt 20 mal so lange gebraucht, den Mist zu schreiben wie normal. Echt ätzend. Bei Artikeln für Fachzeitschriften ist es ganz unterschiedlich. Bei 08/15 Themen macht es mir kaum Spaß, das ist dann mehr eine leidige Pflichtübung. Bei (für mich) interessanten Themen entwickle ich oft einen echten „Schreib-Lechts“, umso frustrierender ist es dann, wenn ich keine Zeitschrift finde, die das Abdruckt. Das passiert oft bei Forschungsergebnissen, die weit weg vom momentanen Mainstream oder zu fachübergreifend sind. Oder zu viele mathematische Gleichungen enthalten. Übel. Wirklich übel. Was zwar inhaltlich ein wenig frustrierend ist (wegen zu simpel), aber erstaunlich viel Resonanz erzeugt, sind populärwissenschaftliche Artikel. Da komm ich mir beim Schreiben zwar manchmal so richtig blöd vor – wer schreibt schon gerne Pipifax? – aber wenn ich dann später die Reaktionen der Leser mitbekomme, seh ich, dass es den Leuten Spaß macht, das Zeug zu lesen. Das ist dann fast so etwas wie ein Mini-Erfolgserlebnis. Zumindest wrnn man versucht, sicht selbst nicht zu kritisch gegenüber zu stehen... Aber am meisten Spaß macht es, wenn ich einfach wild losfabulieren kann. Und genau das ist einer der Gründe für „Uff. Njet!“. Hm. Schalom, Schlomo

#no13

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#3 Heidrun

Heidrun

    Giganaut

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Geschrieben 22 August 2012 - 12:27

Kommt drauf an. Ich schreibe Zeugs nach Auftrag - Prüfberichte, Projektanträge, aber auch mal einen Artikel für einen Politiker, den ich gut leiden kann. Letzteres macht einigermaßen Spaß, Projektanträge eher selten. Ich schreibe Zeugs ohne Auftrag. Aber ich weiß nicht, ob ich das unbedingt unter "Spaß" ablegen würde. Da sind Gestalten, die hämmern von innen gegen meinen Schädel und wollen raus. Manche sind witzig, aber manche auch depressiv und zynisch. Ich habe schon Dinge geschrieben, die mich jedesmal deprimieren, wenn ich sie lese. Aber es kommt nicht in Frage, sie nicht zu schreiben. Was ist das jetzt - Spaß oder Pflicht? Wahrscheinlich eine zwanghafte Handlung, also mehr eine Art Sucht. Oder so.
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#4 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

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Geschrieben 22 August 2012 - 13:33

Seht ihr das Schreiben als Pflichtübung, als Broterwerb oder einfach nur als unterhaltsame Abwechslung?


Ich erkenne den Unterschied nicht.

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(13. Erwerbsregel)

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#5 lapismont

lapismont

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Geschrieben 22 August 2012 - 13:36


Ich erkenne den Unterschied nicht.


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#6 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 22 August 2012 - 14:13


Ich erkenne den Unterschied nicht.


Obwohl es sicher jedem zu wünschen ist, dass sein Broterwerb auch unterhaltsam und abwechslungsreich ist, kenne ich doch niemandem, bei dem dies ausschliesslich der Fall ist. Und der Unterschied zwischen Pflichtübung und unterhaltsamer Abwechslung ist eigentlich evident.

Ich selbst verdiene mein Geld zum grossen Teil durch Schreiben. Natürlich tue ich das unter anderem, weil mir Schreiben liegt und es mir in der Regel auch Spass macht. Aber selbstverständlich macht aber nicht alles gleich viel Spass, gibt es immer wieder Aufträge, die langweilig oder sogar eine Qual sind. Aber das scheint mir eigentlich grundsätzlich bei jeder Arbeit der Fall.

Daneben schreibe ich auch diverse Dinge, die nicht bezahlt, also nicht Broterwerb sind. ZB. das Todorov-Buch, diverse Drehbuch-Entwürfe, die niemand will, oder hin und wieder einen wissenschaftlichen Artikel. Diese Texte schreibe ich mehrheitlich aus Interesse, aus Freude an der Sache, aber auch hier gibt es immer wieder Momente, die weniger Spass machen oder sogar zur Pflichtübung werden. Gerade werkle ich an einem Aufsatz zu Lost, für den ich nichts erhalten werde, der aber insgesamt eher eine Pflichtübung ist.

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#7 Diboo

Diboo

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Geschrieben 22 August 2012 - 14:27

So lange nachher dick mein Name drüber steht, macht mir alles Spaß, was ich schreibe.

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#8 simifilm

simifilm

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Geschrieben 22 August 2012 - 14:32

So lange nachher dick mein Name drüber steht, macht mir alles Spaß, was ich schreibe.


Glaub' ich nicht.

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#9 Diboo

Diboo

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Geschrieben 22 August 2012 - 14:34


Glaub' ich nicht.


Macht nix, ich will damit ja auch keine Religion gründen.

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#10 Jaktusch † 

Jaktusch † 

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Geschrieben 22 August 2012 - 16:10


Gerade werkle ich an einem Aufsatz zu Lost, für den ich nichts erhalten werde, der aber insgesamt eher eine Pflichtübung ist.


Wo findet man den, wenn er fertig ist?

Jaktusch
Man erwirbt keine Freunde, man erkennt sie.

#11 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 22 August 2012 - 16:12


Wo findet man den, wenn er fertig ist?

Jaktusch


In: Beil, Benjamin/Schwaab, Herbert/Wentz, Daniela (2012): LOST in Media, LIT-Verlag: Münster (= Medien´ Welten 19).

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#12 ArnoE

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Geschrieben 22 August 2012 - 20:02

Schreiben ist niemals Pflicht, meistens Spaß, und inzwischen reichlich lukrativ, wenn ich auch noch nicht von Broterwerb sprechen möchte. Mein Ziel ist es allerdings die Einnahmen soweit zu steigern, dass ich meinen Brötchenverdienjob etwas zurückfahren kann. Insoweit kann ich Diboo nur beipflichten. Solange mein Name drüber steht macht es Spaß. Im Augenblick ist nur die Überarbeitung eines Textes Pflicht. Erst wenn Abgabetermine, nörgelnde Lektoren und Agenten ins Spiel kommen würde sich daran etwas ändern. Aber auch dann wäre der eigentliche Schreibprozess Spaß.

#13 Torwan

Torwan

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Geschrieben 04 September 2012 - 14:32

Schreiben ist Spaß. Für Pflicht werde ich bezahlt; zu "Pflicht" gehe ich deshalb von Montag bis Freitag... ;)

#14 Diboo

Diboo

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Geschrieben 04 September 2012 - 16:27

Schreiben ist Spaß.

Für Pflicht werde ich bezahlt; zu "Pflicht" gehe ich deshalb von Montag bis Freitag... Eingefügtes Bild


Ach, wenn's bezahlt wird, macht es mir gleich noch mehr Spaß :-)

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#15 fictionality

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    Illuminaut

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Geschrieben 15 September 2012 - 06:26

Also, Pflicht ist für mich nicht unbedingt am Finanziellen auszumachen. Oft genug muss man Artikel zu Themen schreiben, die gerade aktuell sind, aber einen nicht so sehr interessieren, oder man muss eine Story für eine Anthologie schreiben, zu der einem aber überhaupt nichts einfallen will. Das ist alles sehr ärgerlich und bringt einen kreativ nicht weiter. Eben Pflichtübungen.

#16 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 20 September 2012 - 11:30

Es macht Spaß. Ich stecke voller Geschichten, die ich erzählen möchte. Es macht Spaß, diese Geschichten auszuformulieren und abzurunden. Es macht Spaß, meine Charaktere bei der Interaktion mit meinen Geschichten zu beobachten, zu sehen, wie sie sich mit den gestellten Problemen auseinandersetzen und dabei weiterentwickeln. Es macht Spaß, diese Geschichten dann - täglich ein Kapitel - meinen Lesern zu präsentieren und ihre Reaktionen zu sehen. Es macht Spaß, diese Geschichten dann in Form zu gießen und schließlich das eigene Werk in den Händen zu halten. Es macht Spaß, diese Geschichten erneut zu besuchen und ein zweites Mal zu erzählen, wenn ich sie ins Englische übersetze. Es macht Spaß, dann das enthusiastische Feedback des englischen Lektors zu lesen, und es macht Spaß, die Geschichten ein zweites Mal veröffentlicht zu sehen. Wieder machen die positiven Rückmeldungen der Leser Spaß. Alles fein? Nein. Es wird zur Pflicht und zur Last. Ich muss schreiben, damit der tägliche Strom der Kapitel nicht abreisst. Ich muss zügig sein, immer mindestens ein ganzes Buch Vorsprung haben, damit ich es korrekturlesen und Logikfehler ausmerzen kann. Ich muss mich um Lektorat und Korrektorat kümmern, um meinen Lesern ordentliche Qualität zu liefern. Ich muss mich um den Satz, das Titelbild und den Klappentext kümmern. Ich muss dafür sorgen, dass es keinen Rückstau bei der Publikation gibt. Mein Verlag weist nicht zu Unrecht darauf hin, dass ich regelmäßig liefern muss, um meine Leser nicht zu verlieren, also darf ich auch die Übersetzungen nicht vernachlässigen. Auch hier muss ich gemeinsam mit meinem Lektor termingerecht ein redigiertes Werk abliefern, und hier ist der Termindruck sogar noch größer, weil der Verlag feste Termine hat. Der Verlag investiert in Lektorat und Titel und erwartet im Gegenzug, dass ich für meine Werke werbe. Das ist eine lästige Pflicht, und es macht wenig Spaß, weil der Frustfaktor groß ist. Inzwischen kommen E-Bücher auch in Deutschland voran. Ich muss also meine Werke auch als E-Buch anbieten. Da ist es nicht damit getan, ein PDF anzubieten - für einen E-Reader muss das Werk neu aufbereitet werden. Smashwords hat seine speziellen Regeln... zum Glück lässt sich ein sauber formatiertes Print-Werk weitgehend automatisch, d.h. per Makro, umwandeln. Auch hier sollte der Strom der Neuerscheinungen nicht abreißen, und ich muss den Vorsprung der Print-Fassung allmählich aufholen. Amazon mag smashwords nicht. Amazon mag KDP. KDP verlangt eine andere Ausgangsformatierung - also muss ich meine Werke noch einmal von Band 1 an bearbeiten und nach und nach aufholen. Pflicht. So viele Pflichten für einen Zeitvertreib neben meinem eigentlichen Beruf, und das soll Spaß machen? Dann schaue ich mir an, was meine Leser sagen, und es macht wieder Spaß. Nur muss ich mir selbst meine Prioritäten vor Augen führen: Mir geht es um meine Geschichten und meine treuesten Leser. Alles andere muss zurückstehen, wenn es eng wird. Was meint ihr?

#17 methom

methom

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Geschrieben 20 September 2012 - 11:55

Ideen haben und kombinieren, Figuren erschaffen, Plots basteln: Spaß. Das fertige Ergebnis in der Hand halten: Spaß. Das eigentlich Schreiben, um von Spaß A zu Spaß B zu kommen: oftmals notwendiges Übel.

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#18 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 20 September 2012 - 12:05

(...)
Das eigentlich Schreiben, um von Spaß A zu Spaß B zu kommen: oftmals notwendiges Übel.

Das ist schön formuliert! Eingefügtes Bild

#19 Diboo

Diboo

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Geschrieben 20 September 2012 - 13:17

Das ist schön formuliert! Eingefügtes Bild


Funktioniert aber auch nur - als Zusammenfassung - wenn man so schreibt.
Wenn man, wie ich es tu, ohne jedes Exposé drauflos schreibt und bereit ist, sich spontan von neuen Einfällen und Wendungen überrumpeln zu lassen, dann macht auch das Schreiben eigentlich immer Spaß.
(Nur manchmal das anschließende Überarbeiten dann weniger...)

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#20 Valerie J. Long

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Geschrieben 20 September 2012 - 13:23

Okay, passt. Ich schreibe mit einer Idee oder Problemstellung, oder einer Art Mini-Exposé, ich bin aber nicht böse, wenn es dann doch anders kommt. Ja, die Überraschungen sind das Salz in der Suppe - wenn die Protagonistin beschließt, meinen schönen Plot zu zerschießen, dann ist der Spaß am größten.

#21 methom

methom

    Teetrinkonaut

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Geschrieben 20 September 2012 - 19:17


Funktioniert aber auch nur - als Zusammenfassung - wenn man so schreibt.
Wenn man, wie ich es tu, ohne jedes Exposé drauflos schreibt und bereit ist, sich spontan von neuen Einfällen und Wendungen überrumpeln zu lassen, dann macht auch das Schreiben eigentlich immer Spaß.
(Nur manchmal das anschließende Überarbeiten dann weniger...)

Du meinst also, ich sollte es mit weniger Denken probieren? Ich denke darüber nach ;)

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#22 MoiN

MoiN

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Geschrieben 13 November 2013 - 08:40

Diese etwas provokante Formulierung stammt von dem Kieler Schriftsteller Feridun Zaimoglu, der in dem folgenden Artikel interviewt wurde:

http://www.shz.de/na...s-id278563.html

ZITAT:

"Ihr Regal ist prall gefüllt mit Farbbändern für eine Schreibmaschine. Warum verzichten Sie auf einen PC?

Weil ich ein Arbeitstier, sehr konzentriert und diszipliniert bin. Ich habe keine Seite auf meiner Schreibmaschine ein zweites Mal geschrieben. Geschrieben ist gedruckt - auch wenn ich natürlich wenigstens eine Korrekturtaste habe. Das Schreiben ist sehr schwer. Schreiben macht keinen Spaß. Selbstverwirklichung findet man woanders. Es ist eine schweißtreibende Tätigkeit. Aber wem sag’ ich das! Nur wenn ich die Geschichte zu Papier bringe, will ich mich nicht lange mit einer Seite aufhalten."


Sicherlich eine Erkenntnis, die zumindest dann und wann jeder gewinnt, der schriftsellerisch tätig wird. Wenn aus dem Hobby Beruf wird, hört der Spaß in der Regel auf. Das gilt überall.

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#23 C. J. Knittel

C. J. Knittel

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Geschrieben 13 November 2013 - 09:16

Ich stelle auch häufig fest, dass die Arbeit den Spaß überwiegt. Wenn man einen gewissen Anspruch an sich stellt, kann man diesen nunmal nicht ohne Anstrengungen erreichen. Vielleicht ist Spaß aber auch das falsche Wort. Wie wäre es mit Befreiung, Befriedigung oder Erfüllung? Mit Spaß verbinde ich eher die Möglichkeit abzuschalten, mal nicht nachdenken zu müssen. Schreiben ist eher das Gegenteil davon.

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#24 Valerie J. Long

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Geschrieben 13 November 2013 - 09:36

Wenn es mir keinen Spaß machen würde, hätte ich längst aufgehört. Dass eine Menge Arbeit dahintersteckt, sehe ich nicht als Widerspruch: Das Erfolgserlebnis wäre nicht das Gleiche, wenn es keine Mühe kosten würde.

#25 simifilm

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Geschrieben 13 November 2013 - 09:37

Vielleicht ist Spaß aber auch das falsche Wort. Wie wäre es mit Befreiung, Befriedigung oder Erfüllung? Mit Spaß verbinde ich eher die Möglichkeit abzuschalten, mal nicht nachdenken zu müssen. Schreiben ist eher das Gegenteil davon.


Irgendeine Art von Befriedigung werden die meisten Schriftsteller aus ihrer Arbeit ziehen; zumindest hoffe ich das für sie. Andererseits hört man von vielen Autoren, dass das eigentliche Schreiben eine anstrengende und aufreibende Angelegenheit ist (wobei das individuell auch sehr unterschiedlich ist. Der eine kämpft mit Schreibblockaden, schreibt dann aber, wenn's mal läuft, wie im Rausch, der dreht jedes Wort dreimal um und kommt kaum vorwärts).

Ich selbst habe zwar noch nie einen Roman geschrieben, empfinde Schreiben aber eigentlich als oft etwas Angenehmes. Wenn ich wirklich drin bin (was derzeit leider nicht so oft geschieht), kann es vorkommen, dass ich mehr oder weniger den den ganzen Tag flüssig schreibe und am Abend regelrecht ausgepowert bin. Dann radle ich mit einem Gefühl zufriedener Erschöpfung nach Hause.

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#26 64Seiten

64Seiten

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Geschrieben 13 November 2013 - 09:38

schriftsellerisch

Typo oder Absicht? Jedenfalls eine ziemlich treffende Wortschöpfung (Wenn auch Denglish) in diesem Zusammenhang.

Bearbeitet von 64Seiten, 13 November 2013 - 09:39.


#27 C. J. Knittel

C. J. Knittel

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Geschrieben 13 November 2013 - 10:17

Wenn es mir keinen Spaß machen würde, hätte ich längst aufgehört. Dass eine Menge Arbeit dahintersteckt, sehe ich nicht als Widerspruch: Das Erfolgserlebnis wäre nicht das Gleiche, wenn es keine Mühe kosten würde.

Das stimmt natürlich, aber irgendwie ist es eine andere Art von Spaß. Anspruchsvoller Spaß. So wie Schach, Pokern oder Gehirnjogging.

Ich selbst habe zwar noch nie einen Roman geschrieben, empfinde Schreiben aber eigentlich als oft etwas Angenehmes. Wenn ich wirklich drin bin (was derzeit leider nicht so oft geschieht), kann es vorkommen, dass ich mehr oder weniger den den ganzen Tag flüssig schreibe und am Abend regelrecht ausgepowert bin. Dann radle ich mit einem Gefühl zufriedener Erschöpfung nach Hause.

Besonders das überarbeiten empfinde ich als anstrengend. Da qualmt mit nach kürzester Zeit der Kopp, während das Schreiben selbst oft wie in besagtem Rausch abläuft.

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#28 lapismont

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Geschrieben 13 November 2013 - 10:33

Mal von echter Schreibarbeit für den Brotjob abgesehen ist Schreiben immer dann Arbeit, wenn ich es machen muss. Etwa eine Horror-Szene schreiben. Oder eine Rezi zu einem belanglosen Werk. Prosa überarbeiten ist auch oft Arbeit. Gedichte hingegen fließen aus mir heraus. Da ist selbst eine Überarbeitung reine Freude.
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#29 MoiN

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Geschrieben 13 November 2013 - 10:54

Typo oder Absicht?

Typo. Hab' ich noch gar nicht bemerkt. Aber Du hast recht, es paßt irgendwie. :)

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#30 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 13 November 2013 - 12:44

Andreas Eschbach hat seinerzeit auf das Prinzip des Clusterns hingewiesen.
Kleine Einheiten - kleine Erfolge - kleine Motivationen, um mit der ARBEIT weiterzumachen.

Genauso konzipiere ich meine Arbeitseinteilung (nicht meine Romane). Und so überwiegt tatsächlich der Spaß.
Beneidenswert, gell?

Ansonst bewege ich mich ständig zwischen Short stories und Romanen hin und her.
Das belebt auch.
Gerade, wenn der Roman ins Stocken gerät. Kurzgeschichte zwischen. Kopf frei. Weiter.
Macht Spaß Eingefügtes Bild

 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.



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