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Der Geist der alten Serie 2 (Kulisse)


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61 Antworten in diesem Thema

#1 Quinto

Quinto

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Geschrieben 03 Dezember 2013 - 11:23

Die Rhodan-Serie lässt sich ohne weiteres zu den Kult-Serien zählen. Diese Serien, ob James Bond, Bonanza, Asterix, Peanuts, Jerry Cotton haben ganz bestimnmte Wiedererkennungsmerkmale, die sich nicht gefahrlos verändern lassen. Sie haben nichts mit Faulheit der (Drehbuch-)Autoren zu tun sondern geben dem Publikum das Gefühl: ja, das kenne ich, das hat mir früher gefallen und es wird mir wieder gefallen. Charlie Brown wird immer wieder von Lucy verladen, Asterix und Obelix verprügeln die Römer, Bond trägt Smoking und spielt im Casino. Auch im eigenen Leben mag niemand ständige Änderungen, es muss einen Kern von Stabilität geben. Im Falle Perry Rhodan waren das hauptsächlich die Personen, die Technik und dann die Organisation des Solaren Imperiums mit der Erde als Zentrum. Das zusammen bildete eine Art Heimat. Das Solare Imperium war der Hort der Stabilität, es dehnte sich aus, entwickelte sich, von hier aus wurden Expeditionen gestartet und an der Erde scheiterten alle Feinde wie Hannibal an den Mauern Roms. Es war ein Wagnis, das Imperium zu zerstören, aber es ging lange Zeit gut, weil sich sehr abenteuerliche und neuartige Handlungen anschlossen. Aber nach Band 1000 begann dann mehr und mehr ein Wirrwarr von Katastrophen, ohne dass mal wieder ein wenig Stabilität einkehrte. Was den Ort der Handlung betrifft, so gab es von vornherein keine Grenzen. Scheer dehnte sie sehr schnell sehr weit aus. Das kann man bedauern, war aber von Anfang an auch ein Spannungsmoment, und dass PR derart lange läuft konnte niemand ahnen. Die technische SF-Kulisse war ursprünglich schlicht, aber wirkungsvoll. Sie bestand lange Zeit vorwiegend aus drei Teilen, erstens aus riesigen (Kugel-)Raumschiffen mit Strahlwaffen, zweitens aus Heerscharen von Robotern, drittens gab es paranormale Fähigkeiten: Telepathie, Telekinese usw. Nach und nach kamen dann Ergänzungen wie Transformkanonen, Torbogen- und Sonnentransmitter, Multiduplikatoren, neue Triebwerke. Im Großen und Ganzen war es eine recht übersichtliche Sammlung und sie bot Autoren und Lesern auch eine gewisse Vertrautheit. Der Alltag des Jahres 3400 sah dagegen kaum anders aus als im Jahre 1970. Das hatte Vor- und Nachteile. Der Vorteil war wiederum, dass man als Leser mit dieser Welt nicht fremdelt und die Autoren es ein wenig leichter haben. Der Nachteil ist, dass es manche Leser für eine SF-Handlung unbefriedigend finden. Es ist eine Sache der Balance. Mit den Parakräften ging die Serie von Anfang über rein technisch orientierte SF hinaus und schloss auch gewisse esoterische Konzepte ein. Damit befreite sie sich von den Beschränkungen anderer SF-Literatur. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, der, behutsam gehandhabt, die Serie lange Zeit getragen hat. Nach Band 1000 kamen deutliche Veränderungen. Die Autoren kamen mit der Kulisse nicht mehr zurecht, oder besser: sie suchten in einer Veränderung der Kulisse neue Handlungsmöglichkeiten wie jemand, der mit seiner Wohnung unzufrieden ist, aber keine Idee hat, was zu tun ist und nun ständig hin und her räumt. Abenteuerlichkeit und Spannung hängen aber nicht davon ab, ob der Protagonist nun ein Lichtschwert, eine Pistole oder eine Strahlwaffe mit sich führt. Zunächst kam der Flop namens Kosmische Hanse mit einer neuen Zeitrechnung. Als SF-Idee okay, aber für Leser nervig ("das Jahr ... NGZ entspricht dem Jahr ... "). Dann ging's los. Syntroniken rein, Syntroniken raus. Neue Ferntransportmittel rein, dann wieder raus, dann wieder rein, dann wieder raus. Weg mit den Ultraschlachtschiffen, her mit den Ultraschlachtschiffen. Weg mit den Offiziersrängen, her mit den Offiziersrängen. Weg mit der USO, her mit der USO. Und was sollte die Rückkehr des Arkonidenreichs eigentlich bringen? Vor allem erlebte man die unausgegorene Inflation von Psi und Esoterik. Nicht Esoterik ist übrigens das Problem, die gab es von Anfang an und sie bietet sogar hervorrangende Möglichkeiten. Aber ihre Inflation und die oft dümmliche und gedankenlose Anwendung zeigt, wie wenig Gefühl die Autoren inzwischen für die Grundlagen der Serienkultur hatten. Neuerungen sind nicht schon deshalb gut, weil sie neu sind. Ein organisches Wachstum ist etwas anderes als eine Wucherung. Zuviel Fremdes und Neues, das sehen wir in Gesellschaften, führt zu Widerwille und Ablehnung. Es wird immer gesagt, es sei schwierig für Neuleser, in eine Serie einzusteigen, die schon so lange läuft. Das hängt von ihrer Gestaltung ab. Wer in ein fremdes Land einwandert muss eigentlich nur wissen, wie es regiert wird, wie es organisiert ist und welche gesellschaftlichen Regeln es gibt. Gewisse geografische und klimatische Grundkenntnisse sowie die Kenntnis aktueller Probleme wären von Vorteil. Die Geschichte der letzten 1000 Jahre ist dagegen unwichtig. Wie sieht es in der Beziehung bei PR aus? Die Welt von Band 400 war noch recht gut erklärbar. Solares Imperium mit einigen Unsterblichen an der Spitze, jeder mit bestimmter Funktion, daneben verschiedene Menschen-Staaten und ein paar wichtige außerirdische Völker. Diese Organisation und die Technik hatte man nach ein paar Heften drauf, ebenso das aktuelle Problem mit den aktuellen Figuren. Um Band 1000 war es schon ein wenig komplizierter, man brauchte wohl etwas mehr Geduld. Und heute? Ich hätte erhebliche Probleme, einem Neuling die aktuelle Welt und die aktuelle Technik zu beschreiben. Nehmen wir nur die Führungsriege: Rhodan? War mal Regierungschef, dann Resident (was ist das?), dann Beauftragter für irgendwas, im Moment gerade in Haft. Bull? Ich glaube Resident. Verschollen. Tifflor? Ist 20 Mio. Jahre durch einen Tunnel gewandert, warum weiß ich nicht mehr. Atlan? Ex-Imperator, Ex-USO-Chef, Ex-Regierungschef, zur Zeit arbeitlos und irgendwo eingelagert. Wenn man das ein wenig fortsetzt, dann ist schon klar, warum nur noch Masochisten oder sehr, sehr geduldige Leute in die Serie hineinfinden. Das Sprachproblem ist auch nicht zu unterschätzen. Liest man einfach mal in ein Heft rein und achtet auf die Sprache, dann stehen nicht nur mir sondern vor allem wohl auch einem Neuleser die Haare zu Berge. Nahezu unleserlich. Bei Programmierern gibt es den Begriff des Spaghetticodes. Der entsteht dann, wenn an bestehende Programme ständig angestrickt wird, ohne die Struktur anzupassen. Nach einiger Zeit versteht niemand mehr, was wie miteinander zusammenhängt. Die nur noch rudimentär vorhandene Struktur ist das Problem, nicht der Umfang des Programms. Man muss es den Lesern erleichtern, indem man eine Welt aufbaut, in der sie sich nach kurzer Eingewöhnung zurechtfinden, und zwar deshalb, weil man im Neuen das Bekannte (wieder)entdeckt. Dazu gehört nun einmal, neuartige Begriffsbildungen möglichst zu minimieren. Niemand will einen Text lesen, in dem ständig Worte auftauchen, von denen er nicht weiß, was sie bedeuten. Umherwandernde Sonnensysteme und Monde sind auch nicht unbedingt ein Aha-Erlebnis. Und man sollte besser dabei bleiben, die Geschichte der Menschen zu erzählen und nicht die Geschichte einer transgalaktischen Zivilisation mit Ablegern in verschiedenen Universen. Das "Gute Imperium" aus Horx' Rhodan-Parodie ist für mich jedenfalls kein erstrebenswertes Ziel.

#2 MoiN

MoiN

    Galaktonaut

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Geschrieben 02 Januar 2014 - 17:57

...
Man muss es den Lesern erleichtern, indem man eine Welt aufbaut, in der sie sich nach kurzer Eingewöhnung zurechtfinden, und zwar deshalb, weil man im Neuen das Bekannte (wieder)entdeckt. Dazu gehört nun einmal, neuartige Begriffsbildungen möglichst zu minimieren. Niemand will einen Text lesen, in dem ständig Worte auftauchen, von denen er nicht weiß, was sie bedeuten. Umherwandernde Sonnensysteme und Monde sind auch nicht unbedingt ein Aha-Erlebnis. Und man sollte besser dabei bleiben, die Geschichte der Menschen zu erzählen und nicht die Geschichte einer transgalaktischen Zivilisation mit Ablegern in verschiedenen Universen. ....


Gerade dieser letzte Punkt ist zunehmend das Problem bei PR EA. Wie kann sich bei einem neuen Leser diese "Vertrautheit" einstellen, wenn er gewissermaßen nur noch "durchs Heft stolpert".? Von Lesevergnügen kann dann keine Rede mehr sein. Eingefügtes Bild

(Merkwürdig, daß dieser Teil der "Geist der alten Serie"-Reihe irgendwie komplett untergegangen ist)

Bearbeitet von MoiN, 02 Januar 2014 - 17:58.

πάντα ῥεῖ

 

Büchermarkt ...druckfrisch...dlr lit  ...Verena ... Dana ...swrwi ...brwi ..   .A I N


#3 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 03 Januar 2014 - 09:22

(...) Das Sprachproblem ist auch nicht zu unterschätzen. Liest man einfach mal in ein Heft rein und achtet auf die Sprache, dann stehen nicht nur mir sondern vor allem wohl auch einem Neuleser die Haare zu Berge. Nahezu unleserlich.

Eigentlich ist es Aufgabe des Lektorats, hier einzugreifen... aber wir reden auch vom grundlegenden Handwerkszeug eines Autors. Das ist allerdings völlig unabhängig vom Thema dieses Fadens.
Eingefügtes Bild

(...) Dazu gehört nun einmal, neuartige Begriffsbildungen möglichst zu minimieren. Niemand will einen Text lesen, in dem ständig Worte auftauchen, von denen er nicht weiß, was sie bedeuten.

Auch darauf weist meine Cheflektorin in ihren Rundmails hin, und auch das gehört zum Handwerk: Neue Begriffe, wenn überhaupt, sanft einzuführen. Nur hat bei PR der "Computer" Tradition, und angeblich gibt es Leser, die so etwas haben wollen.

#4 Frank Chmorl Pamo

Frank Chmorl Pamo

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Geschrieben 03 Januar 2014 - 10:27

und angeblich gibt es Leser, die so etwas haben wollen.

Ich gebs zu, auch ich bin von der Technobabbelfraktion. Wohingegen ich nicht zurecht kam, sind so Wortschöpfungen wie "Prophozeuten" u.a., durch die auch meine Entfremdung von der Serie verstärkt wurde.

#5 Tiff

Tiff

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Geschrieben 03 Januar 2014 - 10:51

Ich gebs zu, auch ich bin von der Technobabbelfraktion. Wohingegen ich nicht zurecht kam, sind so Wortschöpfungen wie "Prophozeuten" u.a., durch die auch meine Entfremdung von der Serie verstärkt wurde.

Dieses Problem habe ich so nicht. Mein Problem liegt mehr auf der inhaltlichen Ebene, wenn sich dort zu viele vermeidbare Fehler tummeln oder diese Fehler besonders krass sind.
Spoiler

Ein anderes Problem ist der "Zeitgeist", wie z.B. die Abschaffung der Wetterkontrolle auf der Erde im 6. Jahrtausend. Das passt so wenig wie das Abreißen von Wolkenkratzern und eine sich anschließende Rückkehr zu Holzhütten mit Plumpsklo.

Bearbeitet von Tiff, 03 Januar 2014 - 10:52.


#6 Frank Chmorl Pamo

Frank Chmorl Pamo

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Geschrieben 03 Januar 2014 - 12:34

Dieses Problem habe ich so nicht. Mein Problem liegt mehr auf der inhaltlichen Ebene, wenn sich dort zu viele vermeidbare Fehler tummeln oder diese Fehler besonders krass sind.

Spoiler

Kommt drauf an, ob auf Druck oder Zug belastet Eingefügtes Bild

Ein anderes Problem ist der "Zeitgeist", wie z.B. die Abschaffung der Wetterkontrolle auf der Erde im 6. Jahrtausend. Das passt so wenig wie das Abreißen von Wolkenkratzern und eine sich anschließende Rückkehr zu Holzhütten mit Plumpsklo.

Hmmm ... vielleicht sind einige Wörter nicht ohne Grund nicht in anderen Sprachen aufgetaucht? Zeitgeist kann ja auch der Zwang zur Konformität sein, sag ich jetzt mal ganz böse Eingefügtes Bild

Bearbeitet von Frank Chmorl Pamo, 03 Januar 2014 - 17:08.


#7 Lüy Piötlerc

Lüy Piötlerc

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Geschrieben 04 Januar 2014 - 17:35

Gibts das Thema wirklich schon seit 3. 12.? Hab ich völlig übersehen... Egal. Quinto hat dem Nagel mal wieder voll eins über die Rübe gebraten (bin ich froh, daß in Rastatt derzeit keiner Nagel heißt, sonst wär das jetzt wieder garantiert eine redaktionelle Erregung wert...)
Ausgezeichnete Analyse, es tut richtig weh, die ganze Misere nochmal nachzuverfolgen.
Mir persönlich ist das Perryversum spätestens zu dem Zeitpunkt fremd geworden, zu dem sie die Dimsexta-Triebwerke (incl. Nachfolgemodelle) rauseditiert haben. Es gab verlagsseitig damals eine dümmlich-schnoddrige "Erklärung" dazu, die ich glücklicherweise verdrängt hab. Ich weiß nur noch, daß mich der Schwachsinn extrem geärgert hat. Um ein Haar hätte ich damals einen Leserbrief geschrieben. So bin ich einfach nur erkaltet und weggedriftet.
Möglicherweise wissen viele der Autoren und Expokraten garnicht, was sie da angerichtet haben. Sie haben sozusagen ein riesiges, komplexes Fresko von der Wand geklopft und durch simple Raufaser ersetzt. Und sie hatten noch nichtmal die Höflichkeit, wenigstens weiß drüberzustreichen.
"Alle Werte im grünen Bereich!"
Letzte Worte des Cheftechnikers beim Sprung von Terra-Luna durch Twin-Sol
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#8 Frank Chmorl Pamo

Frank Chmorl Pamo

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Geschrieben 05 Januar 2014 - 09:56

Mir persönlich ist das Perryversum spätestens zu dem Zeitpunkt fremd geworden, zu dem sie die Dimsexta-Triebwerke (incl. Nachfolgemodelle) rauseditiert haben.

Ja, das Perryversum sollte besser zu handhaben sein, und man sollte nicht angeblich zum Frühstück nach Andromeda fliegen könnenmüssensollen. Das hatte sich spätestens dann erledigt, als man bei den Pangalaktischen Statistikern aufkreuzte, mit Polyport innerhalb weniger Stunden 20 Milliarden Lichtjahre nach JWW (janzweitweg) reisen konnte, und als sich Langzeitpläne und superintelligente Agentenpossen häuften.
Ich weiß jedenfalls nichtmehr, wann ES bei wem und in welcher Reihenfolge mit der falschen Flagge auftauchte, und ich wills auch nichtmehr wissen. Und die Zweiteilung - Popcorn für die Leseaugen.
Wenn man annimmt, dass PR-Neo eine Reaktion darauf ist, dann bin ich gespannt, ob dies dann irgendwann auchmal für die EA aufgegriffen wird, und wie sich die Handlung im aktuellen Zyklus entwickelt. Aber der Kurs 3000 lassen doch gewisse Zweifel zurück.
Ich kenne einen Ex-Leser, der u.a. mit aus dem von Dir genannten Grund zu lesen aufhörte. Ein weiterer ist ebenfalls bodenlos unzufrieden mit der Gestaltung der Serie und liest ebenfalls schon lange Zeit nichtmehr, aber er kauft noch um die Serie zu unterstützen. Wenn die Nur-Käufer heute mit dem Kaufen aufhörten, sähe die Bilanz in Rastatt wohl bitter aus.
Ich nehme an, jeder (Ex-)Leser kennt mindestens einen oder zwei Andere, die aus ähnlichen Gründen aufhörten. Ich bin überzeugt, die Serie hat kein "Nachfrage"-, sie hat ein "Angebots"problem - im übertragenen Sinn gesprochen.
Jahrzehntelang nur Zyklen a la Emmerich, das kanns doch nicht sein.

Bearbeitet von Frank Chmorl Pamo, 05 Januar 2014 - 10:10.


#9 Klaus Ahrens

Klaus Ahrens

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Geschrieben 05 Januar 2014 - 10:30


...
Wenn man annimmt, dass PR-Neo eine Reaktion darauf ist, dann bin ich gespannt, ob dies dann irgendwann auchmal für die EA aufgegriffen wird, und wie sich die Handlung im aktuellen Zyklus entwickelt. Aber der Kurs 3000 lassen doch gewisse Zweifel zurück.
...
Ich nehme an, jeder (Ex-)Leser kennt mindestens einen oder zwei Andere, die aus ähnlichen Gründen aufhörten. Ich bin überzeugt, die Serie hat kein "Nachfrage"-, sie hat ein "Angebots"problem - im übertragenen Sinn gesprochen.
Jahrzehntelang nur Zyklen a la Emmerich, das kanns doch nicht sein.


Woran es genau liegt, ist ohne eine ausführliche und repräsentative Befragung der Noch-Leser und insbesondere der Aussteiger wohl kaum herauszufinden. Zu den Gründen liest man ja in den Foren alle möglichen Theorien - die aber auch fast alle mehr oder weniger eine eher persönliche Begründung durchscheinen lassen.

Für den Erfolg oder zumindest den Bestand der Serie ist das meines Erachtens auch kaum relevant - in der Wirtschaft entscheiden Zahlen. Und wenn PR nicht mehr profitabel ist, wird es die Serie über kurz oder lang nicht mehr geben.

Obwohl ich beim Kauf von Heft 1 mit 13 Jahren niemals gedacht hätte, dass es PR heute noch gibt, bin ich mir inzwischen sicher, dass ich auch das letzte Heft der Erstauflage noch erleben werde...

#10 Nuggnugg

Nuggnugg

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Geschrieben 05 Januar 2014 - 16:27


Ja, das Perryversum sollte besser zu handhaben sein, und man sollte nicht angeblich zum Frühstück nach Andromeda fliegen könnenmüssensollen. Das hatte sich spätestens dann erledigt, als man bei den Pangalaktischen Statistikern aufkreuzte, mit Polyport innerhalb weniger Stunden 20 Milliarden Lichtjahre nach JWW (janzweitweg) reisen konnte, und als sich Langzeitpläne und superintelligente Agentenpossen häuften.

Es gibt doch schon wieder einen Nachfolger zum Polyport (oder sogar zwei), damit der Serienadel bis Heft 2799 oder bis zum Expokratenwechsel, was halt eher kommt, zu den Laren hinschippern kann. Danach kommt dann wieder was neues.

Anschaffen, ein paar mal rein und raus, dann muss was frisches her. So sieht das aus mit den Ferntransportmöglichkeiten. Ich frage mich, was Freud dazu gedacht hätte.


Woran es genau liegt, ist ohne eine ausführliche und repräsentative Befragung der Noch-Leser und insbesondere der Aussteiger wohl kaum herauszufinden. Zu den Gründen liest man ja in den Foren alle möglichen Theorien - die aber auch fast alle mehr oder weniger eine eher persönliche Begründung durchscheinen lassen.

Für den Erfolg oder zumindest den Bestand der Serie ist das meines Erachtens auch kaum relevant - in der Wirtschaft entscheiden Zahlen. Und wenn PR nicht mehr profitabel ist, wird es die Serie über kurz oder lang nicht mehr geben.


Bitte gelb auf schwarz drucken und an alle Käufer und Ex-Käufer verteilen!

#11 Lüy Piötlerc

Lüy Piötlerc

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Geschrieben 05 Januar 2014 - 17:23

Und wenn PR nicht mehr profitabel ist, wird es die Serie über kurz oder lang nicht mehr geben.

Bitte gelb auf schwarz drucken und an alle Käufer und Ex-Käufer verteilen!

Sagt mal, ihr Knaben - habt ihr noch mehr so geistreiche Tautologien auf Lager?
Ich hätt da nämlich auch ein paar:
"Wenn der Bauer nackend tanzt, sich die Magd im Stall verschanzt"
"Sind die Hendln flach wie Teller, war der Traktor wieder schneller"
oder, passend zur Saison:
"Ist's zu Sylvester hell und klar, kommt bestimmt ein neues Jahr!"

Was soll man einer derartigen Nona-Aussage entnehmen? Daß jede Form von Kritik, mehr noch, jeder Vergleich mit früheren, besseren Phasen völlig unzulässig ist? Daß allein schon die (noch)Existenz der Serie für höchste Qualität steht?

Ich hätt da aber noch einen Sinnspruch vom kürzlich verstorbenen Tom Clancy:
"Im Gegensatz zur Realität muß Fiktion Sinn ergeben!"
Das könnt ihr gern drucken - in welchem Farbenspiel auch immer - und freihaus nach Rastatt schicken. Ein Exemplar für jeden Spiegel.

Was PR derzeit noch den Hals rettet, dürfte die enorme Markenbindung der (noch)Käufer sein. Der Inhalt der Heftln und Büchln kanns ja wohl nicht sein, denn der ergibt schon lange keinen Sinn mehr.
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#12 Nuggnugg

Nuggnugg

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Geschrieben 05 Januar 2014 - 18:07

was PR derzeit noch den Hals rettet, dürfte die enorme Markenbindung der (noch)Käufer sein.


Ich sehe, Du bist dem Geheimnis auf der Spur! Jetzt stell Dir mal die große Stategiekonferenz vor. Da wird eingelassen, von der Basis, der Kunde Herrmann Meier aus Unteroberbach, und der gibt zu Protokoll "Isch gauf mein Berry seit fünfunfirzisch Jahre und werd ihn auch weiter gaufe, wenn Berry druffschtet, egal was drinnschtet, mit die Emm-Deh-Ih sollte man abba mal wieder was mache, oder die Lare."

Welche Lehre soll man daraus wohl ziehen?

Wenn die Marke den Käufer bindet und nicht der Inhalt, wo spart dann der verantwortungsvolle Manager dann am Ehesten Kosten ein? Genau! Und schon sind alle glücklich, oder zumindest soviele wie möglich. Vor allem, wenn in der irrelevanten Handlung noch Laren vorkommen.

Kapitalismus ist halt was Wundervolles.

#13 Quinto

Quinto

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Geschrieben 05 Januar 2014 - 18:31

Wenn die Marke den Käufer bindet und nicht der Inhalt, ....

Man sollte es damit nicht übertreiben. Die Marke bindet einige Käufer, nicht alle und vermutlich nicht mal den größten Teil. Schon gar nicht wird sie neue Käufer binden.

#14 Klaus Ahrens

Klaus Ahrens

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Geschrieben 05 Januar 2014 - 20:45

Sagt mal, ihr Knaben - habt ihr noch mehr so geistreiche Tautologien auf Lager?
Ich hätt da nämlich auch ein paar:
"Wenn der Bauer nackend tanzt, sich die Magd im Stall verschanzt"
"Sind die Hendln flach wie Teller, war der Traktor wieder schneller"
oder, passend zur Saison:
"Ist's zu Sylvester hell und klar, kommt bestimmt ein neues Jahr!"

Was soll man einer derartigen Nona-Aussage entnehmen? Daß jede Form von Kritik, mehr noch, jeder Vergleich mit früheren, besseren Phasen völlig unzulässig ist? Daß allein schon die (noch)Existenz der Serie für höchste Qualität steht?

Ich hätt da aber noch einen Sinnspruch vom kürzlich verstorbenen Tom Clancy:
"Im Gegensatz zur Realität muß Fiktion Sinn ergeben!"
Das könnt ihr gern drucken - in welchem Farbenspiel auch immer - und freihaus nach Rastatt schicken. Ein Exemplar für jeden Spiegel.

Was PR derzeit noch den Hals rettet, dürfte die enorme Markenbindung der (noch)Käufer sein. Der Inhalt der Heftln und Büchln kanns ja wohl nicht sein, denn der ergibt schon lange keinen Sinn mehr.


Hallo, Du alter Mann! Wie kommst Du nur auf die Idee, dass der Satz "Und wenn PR nicht mehr profitabel ist, wird es die Serie über kurz oder lang nicht mehr geben." eine Tautologie ist? Das Wesentliche an Tautologien und Pleonasmen sind mindestens zwei echte Synonyme - und die kommen in meinem Satz nicht vor. Deshalb ist "Nona-Aussage" ziemlich deplatziert.

Und was Du da reininterpretierst (Daß jede Form von Kritik, mehr noch, jeder Vergleich mit früheren, besseren Phasen völlig unzulässig ist? Daß allein schon die (noch)Existenz der Serie für höchste Qualität steht?) zeugt nur von ziemlichem Frust - nicht von einer wirklichen Reflektion auf mein Posting, sowas hab ich nicht ansatzweise geschrieben.

Den Sinnspruch von Clancy finde ich aber in der Tat zum Nachsinnen... Eingefügtes Bild

#15 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 05 Januar 2014 - 21:09


Hallo, Du alter Mann! Wie kommst Du nur auf die Idee, dass der Satz "Und wenn PR nicht mehr profitabel ist, wird es die Serie über kurz oder lang nicht mehr geben." eine Tautologie ist? Das Wesentliche an Tautologien und Pleonasmen sind mindestens zwei echte Synonyme - und die kommen in meinem Satz nicht vor. Deshalb ist "Nona-Aussage" ziemlich deplatziert.

Und was Du da reininterpretierst (Daß jede Form von Kritik, mehr noch, jeder Vergleich mit früheren, besseren Phasen völlig unzulässig ist? Daß allein schon die (noch)Existenz der Serie für höchste Qualität steht?) zeugt nur von ziemlichem Frust - nicht von einer wirklichen Reflektion auf mein Posting, sowas hab ich nicht ansatzweise geschrieben.

Den Sinnspruch von Clancy finde ich aber in der Tat zum Nachsinnen... Eingefügtes Bild

Woher willst Du wissen, wie alt ich bin? Außerdem bin ich nicht alt. Man ist so alt, wie man sich fühlt. Und überhaupt...

Tautologie im logischen Sinn ist eine Aussage, die immer wahr oder immer falsch ist. Da brauchts kein Synonym.
War aber auch eher als Aufhänger gemeint, weil die Aussage:
"Natürlich wird die Serie eingestellt, wenn sie nicht mehr profitabel ist."
schon ziemlich nach nona klingt. Was sollte Rastatt auch sonst in einem solchen Fall machen - die Auflage verdoppeln? Obwohl - ich will ja niemanden auf dumme Ideen bringen...

Das mit der Kritik-Kritik bezog sich auf verschiedene Posts der blauen Echse. Die scheint damit ein Problem zu haben, vorallem mit der hier oft getroffenen Aussage, daß die Serie früher besser war. Sie wollte ja auch was in schwarzgelb drucken.

Frust gibts hier im Forum sicher eine Menge, vor allem bei denen, die das Zeugs noch wirklich lesen und für die Perry mehr darstellt als bloß irgendeine Heftlserie. Der Frust ist in diesem Fall sicher auch Ausdruck einer gewissen Zuneigung und Vertrautheit, deren sich die Serie von Seiten der derzeitigen Macher ja offensichtlich nicht erfreuen kann.
Wenn man mit der Perry-Serie groß geworden ist (jaaa - ok, ich bin alt...), dann kann man das derzeit Zugemutete nur als literarische Körperverletzung empfinden - und die tut halt weh.

Clancys Sinnspruch wird Rastatt leider nicht erreichen. Klaus hat bereits erwähnt, daß er Clancy als "unlesbar" empfindet. Öh - ja, kann ich nachvollziehen. Diese geballte Ladung an echt guter Fiction mit viel Technikverständnis und gut recherchiertem Sciencehintergrund leidenschaftlich und mit Gefühl für das Genre geschrieben - das kann in Rastatt nicht gut ankommen. Sowas ist bekanntlich Schmarrn, den keiner lesen will. So sprach Klaus.
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#16 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 06 Januar 2014 - 09:37

Keiner will Clancy lesen? Oh-oh, und das hat dem Verleger noch keiner gesagt? (Und zur Verfilmung taugen dessen Werke natürlich auch nicht.... *Ironieflagge schwenk*) Ich hatte und habe noch immer die Hoffnung, gemeinsam mit der Serie Band 3000 zu erleben. Vielleicht raffen die Autoren sich ja zu neuer Größe auf, wenn sie endlich die Aufräumphase und den Ballast hinter sich gelassen haben.

#17 Klaus Ahrens

Klaus Ahrens

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Geschrieben 06 Januar 2014 - 10:52

Woher willst Du wissen, wie alt ich bin? Außerdem bin ich nicht alt. Man ist so alt, wie man sich fühlt. Und überhaupt...

Tautologie im logischen Sinn ist eine Aussage, die immer wahr oder immer falsch ist. Da brauchts kein Synonym.
War aber auch eher als Aufhänger gemeint, weil die Aussage:
"Natürlich wird die Serie eingestellt, wenn sie nicht mehr profitabel ist."
schon ziemlich nach nona klingt. Was sollte Rastatt auch sonst in einem solchen Fall machen - die Auflage verdoppeln? Obwohl - ich will ja niemanden auf dumme Ideen bringen...

Das mit der Kritik-Kritik bezog sich auf verschiedene Posts der blauen Echse. Die scheint damit ein Problem zu haben, vorallem mit der hier oft getroffenen Aussage, daß die Serie früher besser war. Sie wollte ja auch was in schwarzgelb drucken.

Frust gibts hier im Forum sicher eine Menge, vor allem bei denen, die das Zeugs noch wirklich lesen und für die Perry mehr darstellt als bloß irgendeine Heftlserie. Der Frust ist in diesem Fall sicher auch Ausdruck einer gewissen Zuneigung und Vertrautheit, deren sich die Serie von Seiten der derzeitigen Macher ja offensichtlich nicht erfreuen kann.
Wenn man mit der Perry-Serie groß geworden ist (jaaa - ok, ich bin alt...), dann kann man das derzeit Zugemutete nur als literarische Körperverletzung empfinden - und die tut halt weh.

Clancys Sinnspruch wird Rastatt leider nicht erreichen. Klaus hat bereits erwähnt, daß er Clancy als "unlesbar" empfindet. Öh - ja, kann ich nachvollziehen. Diese geballte Ladung an echt guter Fiction mit viel Technikverständnis und gut recherchiertem Sciencehintergrund leidenschaftlich und mit Gefühl für das Genre geschrieben - das kann in Rastatt nicht gut ankommen. Sowas ist bekanntlich Schmarrn, den keiner lesen will. So sprach Klaus.


Das weiß ich natürlich nicht, und das wiederum weißt Du doch genau.

Aber Du hast Dir die Freiheit genommen, Nuggnugg und mich im bezogenen Posting mit "ihr Knaben" anzusprechen. Da ich auf die Siebzig zugehe, habe ich Dich deshalb noch älter eingeschätzt. Sorry, wenn es nicht stimmen sollte, aber den Köder hast Du selbst ausgelegt.

Kommt mir vor, als ob Du einem alten Mann mit den Worten "Opa, es regnet!" in den Bart spuckst - wenn Du verstehst, was ich meine. Oder 'nen alten Mann die Treppe runterschubst und scheinheilig fragst: "Opa, was rennst Du so schnell?".

Deine persönliche Definition von "Tautologie" teile ich nicht.

Aus irgendeinem Grund mag ich Schwarz und Gelb - ich wohne in der Nähe von Dortmund. Wegen des relativ hohen Alters und der galoppierenden Degradation meiner Augen bevorzuge ich bei Gedrucktem allerdings Schwarz auf Weiß - man könnte das auch in Farben ausdrücken und sagen Nichts auf Alles.

Oh Gott - fast eine Tautologie? Mea Culpa...

Clancy habe ich noch nicht gelesen, aber der von Dir zitierte Spruch macht mich ziemlich an - möglicherweise beschaff ich mir mal eins seiner Werke. Danke für den Tipp.

"geballte Ladung an echt guter Fiction mit viel Technikverständnis und gut recherchiertem Sciencehintergrund leidenschaftlich und mit Gefühl für das Genre" klingt für mich vielversprechend. Kannst Du mir auch ein, zwei Titel nennen, die dieser Beschreibung Deiner Meinung nach besonders gerecht werden?

Bin ja immer auf der Suche nach gutem Stoff...

#18 Frank Chmorl Pamo

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Geschrieben 06 Januar 2014 - 11:03

Keiner will Clancy lesen? Oh-oh, und das hat dem Verleger noch keiner gesagt? (Und zur Verfilmung taugen dessen Werke natürlich auch nicht.... *Ironieflagge schwenk*)

Die Ablehnung Clancys seitens KNF als altem Punk muss man meiner Ansicht nach politisch sehen. Clancy vertrat extrem konservative Werte, um es mal so auszudrücken. ;)
Ich verlange aber wohl zuviel, wenn ich erwarte, dass Linke wie Rechte von Universalismen (Keiner, Niemand, Alle, Wir, etc.) Abstand nehmen und mehr im Singular (Ich) sprechen. So hat das immer was von Schopenhauer ...

#19 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 06 Januar 2014 - 11:28

"geballte Ladung an echt guter Fiction mit viel Technikverständnis und gut recherchiertem Sciencehintergrund leidenschaftlich und mit Gefühl für das Genre" klingt für mich vielversprechend. Kannst Du mir auch ein, zwei Titel nennen, die dieser Beschreibung Deiner Meinung nach besonders gerecht werden?

Bin ja immer auf der Suche nach gutem Stoff...


Na - da kannst Du Dich auf was freuen!
Eine Grundsatzfrage mußt Du für Dich entscheiden: Deutsch oder Amerikanisch?
Es gibt von Clancy Einzelromane (z. B. Hunt for Red October, Red Storm rising, without remorse, etc.) sowie Romanserien. Eine rankt sich über die Jahre um die Figur von Jack Ryan - einem ex-Marine und CIA-Mitarbeiter. Das fängt glaub ich an mit Cardinal of the Kremlin. Dann gibts noch eine Serie, die sich OP-Centre nennt. Aber die ist wohl eher etwas für digital natives...
Was seine (auch hier gelegentlich) angesprochene ultra-konservative Einstellung betrifft - nun ja, die alten Arkoniden wären stolz auf diesen einen Larsaf-Barbaren gewesen.
Das muß man halt aushalten. Aber für eine gute Story lohnt sich das ja - sagt man.

Die Ablehnung Clancys seitens KNF als altem Punk muss man meiner Ansicht nach politisch sehen. Clancy vertrat extrem konservative Werte, um es mal so auszudrücken. Eingefügtes Bild

Ahhh - da geht mir ja ein ganzer Kronleuchter auf! Sooo ist das also! Na jetzt wird mir alles klar! Diese permanenten Entgleisungen in der EA und die unsägliche Persiflage auf den Anfang der Serie - das kann dann ja nur eine späte Rache an Karl Herbert sein! Der war ja auch nicht grade links der Mitte. Ich stell mir das grade vor: Scheer und Bernhardt in Amt und Würden - und kann kommt Klaus als Bürobote in den Verlag. Herrlich - der Carlsen-Verlag würde da glatt eine Comic-Serie draus machen!
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#20 Frank Chmorl Pamo

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Geschrieben 06 Januar 2014 - 12:12

Ahhh - da geht mir ja ein ganzer Kronleuchter auf! Sooo ist das also! Na jetzt wird mir alles klar! Diese permanenten Entgleisungen in der EA und die unsägliche Persiflage auf den Anfang der Serie - das kann dann ja nur eine späte Rache an Karl Herbert sein! Der war ja auch nicht grade links der Mitte. Ich stell mir das grade vor: Scheer und Bernhardt in Amt und Würden - und kann kommt Klaus als Bürobote in den Verlag. Herrlich - der Carlsen-Verlag würde da glatt eine Comic-Serie draus machen!

Ich finde, das ist zu hart ausgedrückt. Bei aller meiner Ansicht nach berechtigten Kritik, geht die Unterstellung irgendwelcher Rachegelüste doch zu weit.

#21 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 06 Januar 2014 - 13:15

Ich finde, das ist zu hart ausgedrückt. Bei aller meiner Ansicht nach berechtigten Kritik, geht die Unterstellung irgendwelcher Rachegelüste doch zu weit.

Ich wollts erst dazuschreiben, aber dann hab ich mir gedacht, es ist ja sowas von offensichtlich...
Das mit der Rache ist natürlich indisch - irisch - ne, ironisch gemeint.
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#22 Nuggnugg

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Geschrieben 06 Januar 2014 - 17:22

Das mit der Kritik-Kritik bezog sich auf verschiedene Posts der blauen Echse. Die scheint damit ein Problem zu haben, vorallem mit der hier oft getroffenen Aussage, daß die Serie früher besser war.

Der azurfarbene Lazertoide fand die Serie früher auch besser. Er findet die frühe Serie immer noch besser, und zwar beim Lesen und nicht beim Erinnerung Verklären. Wobei ihm allerdings bewusst ist, dass hier durchaus ganz verschiedene Definitionen von "früh" kursieren.

Lebkuchen hat mir allerdings noch nie geschmeckt. Wer den richtigen Thread zu dieser mysteriösen Bemerkung herausfindet, darf sich zu seinem search fu gratulieren.

Aber: Ich bilde mir nicht ein, dass meine Idee einer besseren Serie verkaufsfördernd wäre. Und zwar weder überhaupt, noch bei der derzeitigen Leserschaft, noch bei den Foristen hier, noch bei den Foristen im schönen, guten, wahren Forum. Sie würde wahrscheinlich noch nicht mal bessere Kritiken im Feuilleton der Zeit bekommen. Ich bilde mir auch nicht ein, ein besserer Chefredakteur sein zu können als KNF.

Ich führe das gerne aus.

In meiner Serie wäre die Frequenz der Unsterblichen-Kills niemals runtergegangen. Überhaupt wären die endlichen Dinge (Personal, Schiffe, Technologie, sozio-politische Hintergründe etc.) niemals so festgerostet, wie sie es sind. Dass ich mir damit keine Säcke begeisterter Leserbriefe eingehandelt hätte, wohl aber einige Todesdrohungen, bedarf wohl keiner weiteren Erläuterung. Dafür hätte es vielleicht nicht alle 100 Hefte die Entdeckung und Wiederabschaffung eines 5 Millionen Jahre alten Ferntransportsystems, die Vereitelung oder Vollendung eines 10 Millionen Jahre alten Langzeitplans, und die Aufdeckung einer 20 Millionen Jahre alten Querverbindung zwischen den Geschehnissen in Band x00 und 1y00 gegeben. Es hätte gegeben, was ich Plausibilität auf den großen Skalen nennen möchte. Die Plausibilität, die man schon erkennt, wenn man 10 Zyklen auf zehn Seiten zusammengefasst sieht. Wo kann man Änderungen erwarten, wo nicht? Was ist natürlich erklärbar, was konstruiert oder absurder Zufall? Das interessiert den Käufer aber nicht die Bohne. Ganz im Gegenteil. Wieder Larengalaxis? Nochmal genau die paar Schauplätze, an denen mal schon war? Ja bitte!

Was die Plausibilität auf der Detailhandlungsebene angeht, also das, was auf Seite 40-41 in Heft 27sowieso passiert, da bin ich weitaus liberaler gesinnt als der Durchschnittsforist. Wenn ich sehe, wie sich Foristen seitenweise darüber streiten, wie fest Terkonit sein muss und ein strukturverhärter Haluter im Vergleich zu Terkonit, damit er bei welcher Beschleunigung mit welcher Geschwindigkeit gegen welche Wand welche Verletzung ... Wenn ein Expokrat versichert, die Möglichkeiten eines Seruns seien in einem Datenblatt genau festgelegt ... Lieber N-Punkt! Dass kann man meiner Meinung nach gerne machen, wenn man die Heftpreise auf 6 EUR erhöht und dafür jedem (Chef-)Autor zwei Assistenten hinstellt, die sich um sowas kümmern. Der Lehnsessel-Expokrat will das aber zum alten Preis. (Der Durchschnittskonsument will auch Rentenerhöhung bei Steuersenkung und Schuldenabbau.) Geht nicht, also machts der (Chef-)Autor selbst, und zwar in der Zeit, in der er eine spannende Handlung zu Papier bringen könnte. Und das seit 25 Jahren technologischer Stillstand und Rückschritt im Perryversum herrscht, wundert auch niemand mehr, wären doch die schönen Datenblätter zum Serun bald obsolet. "Rainer, sind die 300 Seiten zur Wetterkontrolle schon fertig? Nee, ich sitze noch an den Linearraumtorpedos, schalt die Wetterkontrolle doch einfach ab."

Aber, man kann doch nicht ständig was neues erfinden, wegen Gigantomanie und so? Die gibt es ja auch so. Aber anstatt die Plausibilität so zu vergewaltigen, dass die 100000 Kampfraumer zur Lösung des Zyklusproblems immer gerade nicht zur Verfügung stehen oder nichts helfen, sei es durch den Superüberintelligenzgegner, der trotzdem 100 Bände später von PR auf der Flucht erschossen wird, sei es es durch die Anomalie der Woche, durch den Technikdegrader, oder dadurch, dass uns Perry gerade mal wieder allein verschollen gegangen ist (check!), kann man auch einfach Geschichten von Leuten erzählen, die keine 100000 Kampfraumer zur Lösung ihrer Probleme anfordern können.

In meiner Serie hätte man sich mehr auf Normal-Intelligenzen mit überschaubarer Agenda konzentriert und nicht auf 3 Unsterbliche pro Zyklus auf dem Universumsrettungstripp, wobei der Rest (den man ja nicht loswerden will und darf) dann in Halbsätzen auf haarsträubende Weise temporär herausgeschrieben wird, zur Wiedervorlage in 100 Bänden. In meiner Serie gäbe es mehr kleine Bühnen in einem großen Universum statt die große Bühne in einem durch Technikdegrading einerseits und Verknüpferei andererseits immer kleineren Universum. Mehr Abenteurer in persönlichen Nöten in NGC 4321 oder von mir aus gar in der Larengalaxis, denn es ist ja kein Verbrechen an der Plausibilität, wenn der Autor sich entscheidet von vielen kleinen Geschichten, die man erzählen könnte, eine aus der Larengalaxis zu erzählen. Dafür: Weniger kosmische Geschichte machenden Perrys in der Großadministration, in der Flagschiffzentrale, oder, schlimmer noch, in der fliegenden Wundertüte für den Privatgebrauch, mangels Großadministration und Flagschiff. Mehr Frontier und weniger Terra, dass nicht fallen darf. Auch das ist dem Konsumenten natürlich nicht zu verkaufen, wo Perry draufsteht uswusf.

Dass wäre aber eine Serie der 2010er, die ich lesen wollte. anders als die PR- Serie der 60er, oder die der 70er und die der frühen 80er, die ich auch lesen möchte. Aber eben im Original und nicht als Farce wiederaufgeführt, auf der Suche nach der verlorene Jugend.

Mehr Möglichkeiten und Freiheit in einer unsicheren, komplizierten, aber eben auch spannenden Welt, weniger Angst vor allem, was nicht durchgeplant und festgezurrt ist, sowas tät mir gefallen. Dass das für den PR-Konsumenten ein rotes Tuch ist, dem unter "Zukunft" nur noch einfällt, dass morgen die rumänischen Zigeuner bei ihm im Vorgarten kampieren, ist aber klar. Der PR-Konsument, der schon Schwierigkeiten hat, seine Enkeltochter und die lange verstorbene Ehefrau auseinanderzuhalten, kann sowieso nichts damit anfangen. Ich glaube nicht, dass es überhaupt noch viele Leser gibt, die an Science Fiction interessiert sind und sie genießen können. Wenn ich SF einfach mal zusammenfasse als ein Genre, in dem die Welt nicht mehr so ist wie heute. Allenfalls gehen Dystopien, die bestätigen ja nur die Überlegenheit der eigene Realität. Insofern lag Feldhoff vielleicht gar nicht so falsch.

Wie dem auch sei. Langer Rede kurzer Sinn, meine PR-Serie wäre nach 2 Zyklen eingestellt worden.

Also: meine Ideen sind nicht verkaufsfördernd. Der tatsächliche Verkauf klappt auch besser, als alles, was vom Chor der Wutforisten zustandegebracht werden würde, ob sie nun versuchen würden, dem Massengeschmack hinterherzulaufen, oder einfach ihr Ding machen. Da bin ich sicher. Ich auch bin sicher, dass es irgendjemand gibt, die Serie besser verkaufen könnte. Da ich diesen irgendjemand und seine Ideen aber nicht kenne, und sie Serie, die er konzipieren würde vermutlich auch nicht lesen wollte, ist die Erkenntnis so trivial wie nutzlos. Die Serie würde noch besser dastehen, wenn die richtige Person, die ich nicht kenne, die richtigen Ideen, die ich nicht kenne, vor 20 Jahren exekutiert hätte, was sie nicht hat, um bei der Nutzlosigkeit der Erkenntnisse noch einen draufzusetzen.

Natürlich sind viele Dinge, die sich verkaufen, nicht gut. Die PR-Serie finde ich nicht gut. Wer aus Frust über die Serienqualität jemanden ins Gesicht treten möchten, sollte aber beim Konsumenten anfangen. Dinge, die sich nicht verkaufen sind übrigens sehr schnell auch nicht mehr gut, sondern weg. Keinesfalls will ich der Formel "massentauglich, also trivial, also nicht gut" das Wort reden. Die alte PR-Serie war trivialer als die heutige in vieler Beziehung. Der hier beschworere Geist hat aber damals, und für mich, eben gestimmt. Und er stimmt immer noch für ein Dokument aus eben dieser Zeit. Wer heute seine Geschichten zu Papier bringt, wird von mir aber am heute gemessen. Und deshalb lässt sich der "Seriengeist" eben nicht einfach recyclen. Dafür, dass Stillstand Rückschritt ist, ist die heutige PR-Serie Dokument. Nicht nur, weil dann die Regatta an dir vorbeizieht, auch deshalb, weil ständiges Reparieren und Flicken des status quo nicht zur Ästhetik beträgt.

Bearbeitet von Nuggnugg, 06 Januar 2014 - 17:34.


#23 Arl Tratlo

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Geschrieben 06 Januar 2014 - 19:51

In meiner Serie wäre die Frequenz der Unsterblichen-Kills niemals runtergegangen. Überhaupt wären die endlichen Dinge (Personal, Schiffe, Technologie, sozio-politische Hintergründe etc.) niemals so festgerostet, wie sie es sind.


Oh, ich bin da noch radikaler. Die Einführung der "Unsterblichen" - also Zellduschen, Zellaktivatoren und überhaupt des Lachsacks als überdimensionierten Weihnachtsmann - war einer der Kadinalfehler der alten Serie. Wir wissen alle, wie es dazu kam:
  • niemand hatte mit dem unglaublichen Erfolg der Serie gerechnet, die infolgedessen auf 30 bis maximal 50 Hefte ausgelegt war
  • KHS war klug genug zu erkennen, dass er die Terraner nicht in ein bis zwei Dutzend Jahren zu einer galaktischen Macht heranwachsen lassen konnte (Borsch scheint ja genau das zu probieren)
  • dummerweise hatte man der Seriennamen so gewählt, dass man irgendeine Lösung des Problems "Perry Rhodan" brauchte.

Wir kennen die gefundene Lösung. Sie war kurzfristig okay, mittel- bis langfristig führt sie zu den bekannten Problemen. Es beginnt mit den Kriterien für die Vergabe der Unsterblichkeit. Warum erhalten führende Wissenschaftler idR keine ZAs, während der kleine dicke und tolpatschige Bull immer an allererster Stelle steht? Nur weil er der Kumpel des Obermackers ist und mit ihm zufällig zum Mond geflogen ist? Das riecht nicht nur nach Vetternwirtschaft - es stinkt!

In einer von mir konzipierten Serie gäbe es keine Unsterblichen. In "Demetria Alternativ" sind die wesentlichen Protagonisten Sterbliche. Atlan kommt gelegentlich als Gesprächspartner vor, Rhodan noch gelegentlicher - meist als jemand, der ständig "persönlich eingreifen" will, woran ihn zum Glück sein Umfeld hindern kann.

Und überhaupt: warum der erste Mondlande-Astronaut ums Verrecken derjenige sein muss, der sich als Grossadministrator oder was auch immer quasi auf Ewigkeiten anbietet, hat mir noch keiner erklären können. Genausogut hätte man Otto Lilienthal mit einem ZA austatten und ihn für alle Zeiten zum Bundeskanzler - oder was auch immer - machen können.

Es hätte gegeben, was ich Plausibilität auf den großen Skalen nennen möchte. Die Plausibilität, die man schon erkennt, wenn man 10 Zyklen auf zehn Seiten zusammengefasst sieht. Wo kann man Änderungen erwarten, wo nicht? Was ist natürlich erklärbar, was konstruiert oder absurder Zufall? Das interessiert den Käufer aber nicht die Bohne.


Der Käufer kann nur das laufen, was er kaufen kann, also "in den Auslagen" verfügbar ist. Trivialerweise. Er kann sich des Kaufs enthalten. Aber er kann nicht kaufen, was nicht verfügbar ist. Leser- oder Käuferbashing ist nicht angesagt.

Was die Plausibilität auf der Detailhandlungsebene angeht, also das, was auf Seite 40-41 in Heft 27sowieso passiert, da bin ich weitaus liberaler gesinnt als der Durchschnittsforist. Wenn ich sehe, wie sich Foristen seitenweise darüber streiten, wie fest Terkonit sein muss und ein strukturverhärter Haluter im Vergleich zu Terkonit, damit er bei welcher Beschleunigung mit welcher Geschwindigkeit gegen welche Wand welche Verletzung ... Wenn ein Expokrat versichert, die Möglichkeiten eines Seruns seien in einem Datenblatt genau festgelegt ...


Das sehe ich natürlich anders. Wer die Plausibilität im Kleinen nicht hinkriegt, schafft es im Grossen auch nicht. Über Details und Einzelfälle kann man immer diskutieren, aber im Prinzip kommt man um Logik und Plausibilität nicht drumrum.

... kann man auch einfach Geschichten von Leuten erzählen, die keine 100000 Kampfraumer zur Lösung ihrer Probleme anfordern können.


...oder wollen.

Auch das ist dem Konsumenten natürlich nicht zu verkaufen, wo Perry draufsteht uswusf.


Unfug! Das glauben zwar einige im Verlag - aber denen muss man wiederum auch nicht alles glauben.

Dass wäre aber eine Serie der 2010er, die ich lesen wollte. anders als die PR- Serie der 60er, oder die der 70er und die der frühen 80er, die ich auch lesen möchte. Aber eben im Original und nicht als Farce wiederaufgeführt, auf der Suche nach der verlorene Jugend.


Wie gesagt - das lässt sich machen. "Demetria Alternativ" und seine SpinOff-Produkte folgen diesen Prinzipien relativ genau.

Mehr Möglichkeiten und Freiheit in einer unsicheren, komplizierten, aber eben auch spannenden Welt, weniger Angst vor allem, was nicht durchgeplant und festgezurrt ist, sowas tät mir gefallen.


D´accord.

Dass das für den PR-Konsumenten ein rotes Tuch ist, dem unter "Zukunft" nur noch einfällt, dass morgen die rumänischen Zigeuner bei ihm im Vorgarten kampieren, ist aber klar. Der PR-Konsument, der schon Schwierigkeiten hat, seine Enkeltochter und die lange verstorbene Ehefrau auseinanderzuhalten, kann sowieso nichts damit anfangen.


Ich glaube, da hast du ein deutlich falsches Bild. Der "PR-Konsument" ist immer noch - im Schnitt - unter 50. Wenn auch knapp. Diese Art von Debilität weist er jedenfalls nicht auf.

Ich glaube nicht, dass es überhaupt noch viele Leser gibt, die an Science Fiction interessiert sind und sie genießen können. Wenn ich SF einfach mal zusammenfasse als ein Genre, in dem die Welt nicht mehr so ist wie heute. Allenfalls gehen Dystopien, die bestätigen ja nur die Überlegenheit der eigene Realität. Insofern lag Feldhoff vielleicht gar nicht so falsch.


Wie gesagt: der Leser kann immer nur das lesen, was es zu lesen gibt. Der überraschende Erfolg der "Harry Potter"-Reihe - KEINE Dystopie! - bestätigt das Potential.

Wie dem auch sei. Langer Rede kurzer Sinn, meine PR-Serie wäre nach 2 Zyklen eingestellt worden.


Who knows? Geschichte ist keine Laborwissenschaft.

Die Serie würde noch besser dastehen, wenn die richtige Person, die ich nicht kenne, die richtigen Ideen, die ich nicht kenne, vor 20 Jahren exekutiert hätte, was sie nicht hat, um bei der Nutzlosigkeit der Erkenntnisse noch einen draufzusetzen.


Das stimmt zweifellos, ist aber ohne Zeittransmitter nicht zu ändern.

Der hier beschworere Geist hat aber damals, und für mich, eben gestimmt. Und er stimmt immer noch für ein Dokument aus eben dieser Zeit. Wer heute seine Geschichten zu Papier bringt, wird von mir aber am heute gemessen.


Fair enough!

Und deshalb lässt sich der "Seriengeist" eben nicht einfach recyclen.


Was man allerdings so apodiktisch allerdings erst behaupten kann, nachdem man ihn definiert hat.
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#24 MoiN

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Geschrieben 06 Januar 2014 - 20:25

Klingt etwas in die Richtung: Die EA verkauft sich immer gleich gut oder gleich schlecht, egal, was man verändert. Ergo kann man alles so lassen, wie es ist.

Bearbeitet von MoiN, 06 Januar 2014 - 20:27.

πάντα ῥεῖ

 

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#25 Klaus N. Frick

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Geschrieben 06 Januar 2014 - 20:59

Clancys Sinnspruch wird Rastatt leider nicht erreichen. Klaus hat bereits erwähnt, daß er Clancy als "unlesbar" empfindet. Öh - ja, kann ich nachvollziehen. Diese geballte Ladung an echt guter Fiction mit viel Technikverständnis und gut recherchiertem Sciencehintergrund leidenschaftlich und mit Gefühl für das Genre geschrieben - das kann in Rastatt nicht gut ankommen. Sowas ist bekanntlich Schmarrn, den keiner lesen will. So sprach Klaus.


Ich habe einen Clancy-Roman gelesen. Der war superspannend, aber inhaltlich von einer derartigen Unlogik geprägt, dass ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr herauskam.

Es ist schön, dass wir beide, was Handlungslogik angeht, immer einer Meinung sind.

#26 MoiN

MoiN

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Geschrieben 06 Januar 2014 - 21:47

Dann laßt doch Clancy mal eine Gastroman schreiben! Gründe: a ) paßt wunderbar ins Team (wegen Unlogik) b ) wäre ein echter Zugewinn (wegen Spannung) :D ;)

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#27 methom

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Geschrieben 06 Januar 2014 - 21:57

Dann laßt doch Clancy mal eine Gastroman schreiben!

Schwierig. Dem hat leider kürzlich der Zellaktivator versagt.

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#28 MoiN

MoiN

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Geschrieben 06 Januar 2014 - 22:06

Schwierig. Dem hat leider kürzlich der Zellaktivator versagt.

Wollt nur mal testen, ob jemand das merkt. :P

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#29 derbenutzer

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Geschrieben 06 Januar 2014 - 22:41

Diese Ryan-Sachen von Clancy sind astrein so etwas wie seinerzeit .die ZBV-Romane von Scheer. Superheld rettet die westliche Welt. Nur halt ohne Eingefügtes Bild und eben in der Gegenwart angesiedelt. Wenn Clancy mit technischen Details bei Militärzeugs loslegte, wusste er genau, was er schrieb. Vom Kaloriengehalt der US-Army "Ready-to-eat" Rationen bis hin zur V-Null irgendeiner Sowieso-Gun mit der und der MunitionEingefügtes Bild . Der Mann war eine lebende Militärdatenbank.

Ich hab mir sogar mal (um einen Euro ...Eingefügtes Bild ) ein Sachbuch von ihm über die Amphibienfahrzeuge der US-Streitkräfte gekauft. Das las sich wie von einem absoluten Insider-Profi geschrieben.

Nuuur ... man kann mit überbordenden Info-Dumping auch übertreiben, dann liest man seitenweise ein US-Army-Handbuch. Spannend sind seine Bücher aber teils wirklich, stimmt.

LG

Jakob

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#30 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 06 Januar 2014 - 23:52

Hi Klaus, prost Neujahr!

Ich habe einen Clancy-Roman gelesen. Der war superspannend, aber inhaltlich von einer derartigen Unlogik geprägt, dass ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr herauskam.

Hm - welcher war denn das? Manchmal hat er ja etwas dick aufgetragen, das stimmt.
(Das mit dem Suxamethonium in den Insulinspritzen z. B., das funktioniert so nicht, da hat er was falsch verstanden...)
Was die Kopfschüttelsymptomatik angeht - kommt mir bekannt vor. Zuletzt ist da irgendwo ein Raumschiff mit halber LG zwecks Notlandung im rechten Winkel abgebogen. Da hatte ich fast ein Schütteltrauma...

Es ist schön, dass wir beide, was Handlungslogik angeht, immer einer Meinung sind.

?? Das wüßte ich aber...
Viel Erfolg mit Deinem Geheimprojekt. Hier sind schon einige - wenn nicht viele - sehr gespannt! (und auf einiges gefaßt...)

Der Mann war eine lebende Militärdatenbank.

Außerdem hat er an einer der detailliertesten, frei erhältlichen Seekriegssimulationen mitgearbeitet - Harpoon.
Sowas sollte es für das Perryversum geben, mein lieber Herr Gesangsverein...
(Ich weiß, ich weiß, interessiert außer ein paar extremen Nerds wahrscheinlich niemanden, aber man wird ja noch träumen dürfen!)
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