Da "schlechter" ein relativer Begriff, in der Beziehung zwischen zwei oder mehreren Dingen, ist, der quantitativ nicht zu beziffern ist, hat deine Aussage keinerlei Kraft.
Wenn du du A > B sagst, dann kannst du keinerlei Aussage darüber treffen wie groß B ist, noch wie groß A ist, lediglich, dass A größer als B ist in der Aussage enthalten.
Ich ahnte es...
Also gut. Leider sind beide Aussagen blanker Unsinn.
Wir reden - oder redeten zumindest ursprünglich - über Präferenzen.
Präferenzen lassen sich entweder in einem topologischen oder metrischen Raum abbilden
In einem topologischen Raum kann ich zwar jederzeit eine Alternative gegenüber einer anderen als die zu präferierende kennzeichnen. Ich kann diese Kennzeichnung jedoch - in der Tat - nicht quantitativ abbilden - jedenfalls nicht unmittelbar.
Allerdings muss ich das auch nicht. Mit einem gegebenen Budget (wahlweise an Zeit oder Geld) vor die Wahl gestellt, ob ich Alice Cooper oder Lady Gaga höre/kaufe, präferiere ich Alice Cooper. Warum? Weil er besser ist.
Oder - anderes Beispiel: erhalte ich die Frage gestellt, ob Bayern München oder der VfB Stuttgart "besser" ist, brauche ich nicht den aktuellen Tabellenstand, Punktestand oder gar das Torverhältnis im Kopf zu haben, um antworten zu können, dass der FCB "besser" ist. Das ist erst einmal eine Ausage, die sich rein im topologischen Raum abspielt.
Nun wissen wir alle, dass es sich bei der Bundesliga um ein Phänomen handelt, dem ein wohldefinierter metrischer Raum entspricht. Man könnte also auf die Idee kommen, meine "Besser"-Aussage bzgl. des FCB zwar widerwillig zu akzeptieren, aber dies für (topologische) Präferenzräume zu bestreiten.
Aber hätte man damit Recht?
Die Grenznutzentheorie der Herren Menger, Jevons und Walras bestreitet das - und damit die gesamte herrschende Lehre in der Volkswirtschaftstheorie. Hiernach sind Präferenzstrukturen immer in monetären Grössen quantifizierbar - durch das Geld, das man bereit ist, für ein entsprechendes Produkt auszugeben.
Das steckt bei uns, die wir gewohnt sind, in einem Laden nach dem Preis zu schauen und dann eine binäre Entscheidung - Ja/Nein - zu treffen, nicht mehr so in den Köpfen. In Kulturen, deren Einkäufe sich weitgehend oder ausschliesslich auf dem Basar abspielen, sieht das jedoch anders aus. "Also gut, ich nehm die Alice Cooper-CD. Sagen wir 12 Euro - dafür kriege ich aber die Lady Gaga-CD noch obendrauf!" Einem Türken bräuchte man das nicht zu erklären ("Trödeltrupp" bildet!).
Aber man muss diesen Ausflug in die volkswirtschaftliche Theorie gar nicht machen. Ein topologischer Raum ist nicht völlig strukturlos. "Näher-Weiter"-Beziehungen gehen immer - und damit auch "Besser-Schlechter".
Elementar, lieber Watson.
So, und was hatte NuggNugg nochmal gesagt?
Wer das doch tut, der hat nämlich sehr wohl Zeit, er will sie eben bloß nicht auf Unterhaltung verschwenden, die schlechter ist, als die eben aufgezählten Alternativen.
Nuggnugg hat also nichts anderes getan, als eine dieser "Besser-Schlechter"-Beziehungen zu identifizieren. Redeten wir von einem begrenzten Geld-Budget, wäre das Problem einfach zu lösen. Für wenige Cent - sagen wir mal 10 - wäre der Betreffende vermutlich bereit, das PR-Heft ebenfalls mitzunehmen.
Oder man macht einen Deal der Art: "Okay, ich nehme den Playboy mit. Aber dafür packst du den Rhodan noch kostenlos drauf!"
Transformieren wir das Ganze in ein Zeit-Budget, wäre der Deal dann ok, wenn man dem Erwerber plausibel garantieren könnte, dass die Aufnahme des Heftcheninhalts ihn nicht mehr als 5 Minuten kosten würde. Diese Zeit findet er nämlich. Zur Not auf dem Klo.
Folglich hat Nuggnugg mit seiner Aussage völlig Recht. Und die Behauptung "hat deine Aussage keinerlei Kraft." ist Unfug.