38 Antworten in diesem Thema

[Tiff]

Der Autor ist Uwe Anton. Ich bin erstaunt über die Schulnoten im Verlagsforum. Nur "gut" und "sehr gut". Der Roman ist kaum mehr als ein aufgeblasenes Exposé. Einen Roman kann man das gar nicht nennen. Überall Zahlen, reines Infodumping, aber es wird endlich zu den Fahnen geblasen, was den Verlagsforisten zu genügen scheint.

Spoiler

Ich bin mal auf die Reaktionen gespannt, wenn PRAETORIA nächste Woche vernichtet wird.

PR-Kommentar: Arkonidische Frühgeschichte (II)

Spoiler

Wer weiß, vielleicht kehrt neben Atlan auch der Magnortöter oder irgendetwas Anderes aus dieser Zeit zurück. Die Atlan-Hardcover wollen schließlich auch gelesen werden.

Bearbeitet von Tiff, 28 M�rz 2014 - 19:53.

[Arl Tratlo]

Der Titel ist natürlich eine Hommage an den Altmeister und seine ZbV-Romane. Allein dafür ist ein "sehr gut" als Bewertung bereits gerechtfertigt.

[Nuggnugg]

Ja, früher musste man tatsächlich noch Romane schreiben, die jemand lesen wollte. Heute reicht es, auf den richtigen Klingelknopf zu drücken, und der Pawlowsche Fan sabbert auch so. Und nein, man sollte dem Verlag nicht vorwerfen, dass er eine ökologische Nische gefunden hat, wo Dummheit zu Geld verdaut wird.

[derbenutzer]

"der Pawlowsche Fan" ist ein genialer Ausdruck. Den werde ich fallweise, Dein Einverständnis vorausgesetzt, mir ausborgen. Mein Schwiegervater wird leiden, er glaubt mir nämlich nicht, dass die "Enterprise" aufgrund ihrer (mutmaßlichen) Schwerpunktlage eigentlich nur Schleifen fliegen sollte ... LG Jakob

[MoiN]

Ja, früher musste man tatsächlich noch Romane schreiben, die jemand lesen wollte. Heute reicht es, auf den richtigen Klingelknopf zu drücken, und der Pawlowsche Fan sabbert auch so.

Ist aber leider heutzutage ein verbreitetes Phänomen weltweit in ALLEN Bereichen (aber vermutlich war das schon immer so.... ).

Bearbeitet von MoiN, 29 M�rz 2014 - 13:05.

[Nuggnugg]

Dein Einverständnis vorausgesetzt

Ist das Dein Ernst? Ist es schon so weit gekommen mit dem Intellectual-Property-Wahn? Ich bekenne, dass der Inhalt meines Hirns zum überwältigendem Teil aus anderen Quellen stammt, und ich habe nie um Erlaubnis gefragt, um sie dorthin zu kopieren, zu modifizieren und weiterzuverbreiten. Das nannte man früher "Zivilisation" oder "Kultur" glaube ich. Dies sei also auch Dir erlaubt. Aber Vorsicht: Der Autor übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen!

[Schlomo]

Also ich klau sowas immer ohne zu fragen... Schalom, Schlomo, der gerade ein Rudel pawlowscher Fans einbaut... (P.S.: Ich neig mitunter ein wenig zu Übertreibungen...)

[derbenutzer]

Danke Nuggnugg. Ich wollte ja nur lobend höflich sein. Wenn ich mir so einen gestrengen halutischen Praktikanten des deutschen Justizvollzuges Abteilung Urheberrechte vorstelle, tendiere ich eher zu Schlomos Einstellung. Das ganze SEHR anonym, versteht sich ...

[Arl Tratlo]

So, so, ich bin also der "pawlowsche Fan"? Sonst geht es aber allen noch ganz gut, oder?

Seltenst einen solchen Unfug gelesen. Natürlich würde der Titel alleine zu einer positiven Bewertung nicht reichen - nämlich dann, wenn in dem zugehörigen Roman der übliche Unsinn von durch Impulsgeschützen lahmgelegten Atopenraumern geschrieben worden wäre, etwa. Zum Glück ist das nicht der Fall. Im Gegenteil.

Das Heft brilliert durch wohldurchdachte(!) Beschreibungen der neuen terranischen Technik. Uwe Anton und Rainer Castor haben hier wirklich gearbeitet! Der neue HAWK V, um mal ein Beispiel zu geben, weist z.B. ein Feature auf, das sich logisch aus der originalen Beschreibung der Linearraumtechnik durch den Altmeister in Heft 100 ergibt, jedoch von Kalup - der eben doch nur ein Scharlatan war - ignoriert wurde und später der Vergessenheit anheimfiel. Beninali weist auf diesen Aspekt in ihren bisher unveröffentlichten Vorträgen auf der Technikkonferenz in Narva-Joesuu hin.

Diese Koinzidenz unterstreicht gleich zwei Dinge.

1. Bei gleichen oder ähnlichen Voraussetzungen kommen seriös arbeitende Leute idR zu gleichen oder ähnlichen Erkenntnissen.
2. Uwe und Rainer haben an diesen Dingen ernsthaft und intensiv gearbeitet. Ich weiss nämlich, weilche Arbeitszeit MICH die Beninali Stories gekostet haben...

Ein weiteres Indiz - es wird eine einst verfügbare, aber dann in in Vergessenheit geratene Technik, nämlich die der Konturhülle, aufgegriffen und - modernisiert - ins Spiel gebracht. Diese Technik wurde eingeführt durch Kurt Mahr in Heft 194.

Was ist das Besondere daran?

Zunächst: um eine Technik, die in Bd. 194 eingeführt wurde, aufgreifen zu können, muss man das entsprechende Heft erst einmal gelesen haben. Bei den Neuautoren ist das eher die Ausnahme, nicht die Regel.

Zweitens jedoch muss man die notwendigen Hintergrundkenntnisse mitbringen, um entscheiden zu können, welche Technik sinnvollerweise aufgegriffen werden sollte - und welche nicht.

Drittens beweist das wieder einmal die Notwendigkeit eines Berufsstandes, der längst hätte eingeführt werden sollen - des Technohistorikers. In diesem Sinne hoffe ich in der Zukunft auf die (Wieder-)einführung des Ghama-Glases (Heft 102), intelligenter diffusionsfähiger Gase (Heft 93) oder Druufscher Hypermaterialien (Heft 87).

Ich habe Uwe ohnehin im Verdacht, ein eifriger Leser der "Demetria"-Romane zu sein - und das ist gut und nicht etwa schlecht. Seine zeitbezogenen Anspielungen, auch ein Standardfeature bei "Demetria", werden auch immer besser - ein weiteres Indiz. So gesehen: "12 x Technik" wird eine wahre Fundgrube für die künftig in der Serie auftauchenden Technohistoriker werden.

Kodewort ZbV bietet, so gesehen, das Ultimate, das man derzeit von der Serie erwarten und ist insofern eine würdige Hommage an den Altmeister (hey, ich bin jetzt derjenige, der ein aktuelles Heft gegen seine Kritiker verteidigt - wo ist KNF, wenn man ihn mal braucht?).

Für den Fussballfan Uwe Anton hier ein Schlachtruf aus dem Stadion:

Kniet nieder, ihr Bauern! Der Altmeister ist da!*

*skandiert von den BVB-Fans, wenn es gegen den FC Bayern geht.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 29 M�rz 2014 - 17:27.

[Tiff]

Das Heft brilliert durch wohldurchdachte(!) Beschreibungen der neuen terranischen Technik.

Dann erklär mir mal, wie z.B. das auf Seite 27 gemeint ist: "Im Idealfall konnte der Übergang auf Lichtgeschwindigkeit aus dem Stand heraus erfolgen."

Wie kommt ein Raumschiff aus dem Stand auf Lichtgeschwindigkeit?

Mich interessieren diese technischen Beschreibungen nicht, aber ich kann es in Maßen tolerieren, die Korrektheit vorausgesetzt. Schlimmer als seitenweise technische Beschreibungen sind nur noch seitenweise fehlerhafte technische Beschreibungen. Ein Roman soll eine Geschichte erzählen und kein Infodumping betreiben. Dann ist es besser, den Roman zu kürzen und den PR-Kommentar, den ich selten lese, im Umfang zu erweitern.

Wie schlecht der Roman als solcher ist, erkennt man daran, dass diese ganzen technischen Zahlen völlig bedeutungslos waren, da es keine Verbindung mit der Handlung gab. Technikerklärungen und Zahlen kann man dann liefern, wenn sie in der Handlung wirklich gebraucht werden, z.B. um zu erklären, warum ein Schiff einem anderen überlegen ist, oder damit man den Verlauf einer Raumschlacht nachvollziehen kann. All das gibt es hier aber nicht.

[Lüy Piötlerc]

Dann erklär mir mal, wie z.B. das auf Seite 27 gemeint ist: "Im Idealfall konnte der Übergang auf Lichtgeschwindigkeit aus dem Stand heraus erfolgen."

Uups - peinlich, peinlich! Naja, sie (die Autoren) üben ja noch - und alte Gewohnheiten sterben langsam...
Die Sache sollte man im Auge behalten. Hier scheint eine interessante Entwicklung ihren Anfang zu nehmen. Ich hab auch das Gefühl, daß hier Autoren auf Anregungen aus Leserkreisen reagieren. Ein wenig zögerlich vielleicht und noch etwas unsicher, aber immerhin, es tut sich was.

[Schlomo]

Boah! Klingt das stark! Muss ich haben! Schade, dass ich erst jetzt zum Lesen dieser Postings gekommen bin, jetzt hat der Tabakladen in der Stadt, in dem es PR gibt, schon zu. Der ist zwar 4 Klicks weit weg, aber zur Not ist das noch in Fahrradreichweite. Und da ich am Montag eh ins Biotop muss, und das westlichste Ende nur 2,5 Klicks vom Tabaksladen entfernt ist, zieh ich die Untersuchung des Trockenrasens dort vor (wollte ich eigentlich erst in zwei Wochen machen), und düs dann weiter… Also das klingt saugut, das spricht mich an! Muss ich lesen! Der XXXXX hat zwar von Heft 2750 gefaselt, als er gemeint hat, „Das wird mir gefallen haben werden...“, aber das hier klingt schon mal megacool. Um nicht zu sagen: WOW! Lechts! Haben muss! Und zwar sofort! (Is heute nicht Sonntag? Nein? Samstag? AAARRRGGGHHH!!!) @Arl: Also bei mir ist die Diagnose eindeutig: Ich bin ein Pawlowscher Fan. Sabber! Schalom, Schlomo

[Odin10]

Mir hat der Roman gefallen.

[howdy10]

Mir hat der Roman gefallen.

Dito - Einfach weil mal was voran geht und das mit halbwegs "Sinn und Verstand" ... ohne irgendwelche Zaubertüten.

[Arl Tratlo]

Dann erklär mir mal, wie z.B. das auf Seite 27 gemeint ist: "Im Idealfall konnte der Übergang auf Lichtgeschwindigkeit aus dem Stand heraus erfolgen."

Da fehlt nur ein kleiner Wortzusatz: "Über". Einem guten und technisch kompetenten Lektor hätte das auffallen können.

Wie schlecht der Roman als solcher ist, erkennt man daran, dass diese ganzen technischen Zahlen völlig bedeutungslos waren, da es keine Verbindung mit der Handlung gab. Technikerklärungen und Zahlen kann man dann liefern, wenn sie in der Handlung wirklich gebraucht werden, z.B. um zu erklären, warum ein Schiff einem anderen überlegen ist, oder damit man den Verlauf einer Raumschlacht nachvollziehen kann. All das gibt es hier aber nicht.

Das ist ein Mantra, das zwar gerne mal wiederholt wird, dadurch aber nicht richtiger wird.

Es war schon immer so, dass, wenn ein auf neuer Technologie basierendes Schiff neu eingeführt, das Schiff in seiner Gesamtheit eingeführt werden muss - und wurde. Das tröpfchenweise Verspritzen von Informationen, nach dem Motto: "Ja Leute, das ist jetzt ein ziemlich grosser Kasten wie Ihr seht. Steigt schon mal ein. Die Details erfahrt Ihr dann, wenn es wirklich nötig ist!", würden mich jedenfalls NICHT dazu veführen, auf so einer Kiste einzusteigen.

Das gilt übrigens keineswegs nur für PR. In STAR TREK - DEM FILM wird die neue Enterprise minutenlang detailliert vorgestellt. Handlungstechnisch in Euren Augen völlig überflüssig. Ist halt irgendne Kiste zum Fliegen.

Bekannte Beispiele aus der Serienhistorie beginnen mit Bd. 1 und der STARDUST, gefolgt von Band 100 und der FANTASY, Band 250 und der CREST III und Band 450 und der MARCO POLO.

Bearbeitet von Arl Tratlo, 29 M�rz 2014 - 19:28.

[Tiff]

Das gilt übrigens keineswegs nur für PR. In STAR TREK - DEM FILM wird die neue Enterprise minutenlang detailliert vorgestellt. Handlungstechnisch in Euren Augen völlig überflüssig.

Im Film werden keine Zahlen vorgelesen, sondern man hört Musik. Ich betrachte auch gerne Minuten lang eine Risszeichnung. Man hätte auch einfach eine Risszeichnung machen können, und gut ist.

[Lüy Piötlerc]

Im Film werden keine Zahlen vorgelesen, sondern man hört Musik. Ich betrachte auch gerne Minuten lang eine Risszeichnung. Man hätte auch einfach eine Risszeichnung machen können, und gut ist.

Naja, vielleicht könnte man ein Video von der Rißzeichung machen. Klaus kann vielleicht dazu was nettes auf dem Kamm blasen. Das könnte man dann auf DuRöhre veröffentlichen oder als CD dem Heft beilegen.
Den Vergleich von Möglichkeiten im Kinofilm und den (begrenzten) Möglichkeiten der Trivialliteratur find ich nicht ganz fair. Im Film kann man zumindest visuelle Details elegant in Hülle und Fülle anbieten, ohne den Betrachter zu ermüden - wie es der Fall wäre, wenn man ihm ein Datenblatt mit verteilten Rollen vorsetzt.

[Schlomo]

Also ich mag technische Daten und Beschreibungen. Das ist nicht berufsbedingt, sondern war bei mir schon immer so. Ich leg sogar sehr großen Wert darauf, eine möglichst genaue Beschreibung zu bekommen, damit ich mir vorstellen kann, worum es geht. Als ich Ende der 60er Jahre angefangen hab, Ren Dhark zu lesen, bin ich mit den Maßen der POINT OF, einem langen Maßband (das mein Vater auf Baustellen benutzt hat), ein paar Fliederstangen und Papierfähnchen auf das Feld zwischen Waldperlach und Perlach gefahren (wo heute Data Sibirsk steht) und hab die Maße der PO abgesteckt. Dann hab ich 35 Meter abgesteckt, bin rund 50 Meter davon weg gegangen und hab die 35 Meter im Gedanken „hochgeklappt“. Danach konnte ich mir das Raumschiff in Originalgröße vorstellen. Je mehr Details beschrieben werden, um so mehr Spaß macht es mir dann, die Geschichten, in denen das „Ding“ vorkommt, zu lesen. Einfach weil ich dann – und nur dann! – eine konkrete Vorstellung von dem ganzen Drumherum hab. Und genau deshalb bin ich so tierisch gespannt auf Montag und das „Hefdal“. Schalom, Schlomo

[Lüy Piötlerc]

Also ich mag technische Daten und Beschreibungen. Das ist nicht berufsbedingt, sondern war bei mir schon immer so. Ich leg sogar sehr großen Wert darauf, eine möglichst genaue Beschreibung zu bekommen, damit ich mir vorstellen kann, worum es geht. Als ich Ende der 60er Jahre angefangen hab, Ren Dhark zu lesen, bin ich mit den Maßen der POINT OF, einem langen Maßband (das mein Vater auf Baustellen benutzt hat), ein paar Fliederstangen und Papierfähnchen auf das Feld zwischen Waldperlach und Perlach gefahren (wo heute Data Sibirsk steht) und hab die Maße der PO abgesteckt. Dann hab ich 35 Meter abgesteckt, bin rund 50 Meter davon weg gegangen und hab die 35 Meter im Gedanken „hochgeklappt“. Danach konnte ich mir das Raumschiff in Originalgröße vorstellen.

War bei mir ganz ähnlich. Das war in Ischl in den Sommerferien. Ich hab eine Angelschnur an einen Baum gebunden und meinen Bruder dann mit der Rolle in die Landschaft geschickt. Er sollte die Schnur abrollen, bis sie straff gespannt war und dann im Kreis gehen. Ich wollte ein Gefühl für den Basisdurchmesser von OLD MAN kriegen. Irgendwann - so zwischen Pfandl und Kräutern, hat er dann gemerkt, daß da was faul ist...

[Schlomo]

@Lüy: Du warst ja zu deinem kleinen Bruder fast genauso fies wie ich zu meiner kleinen Schwester… Um mir OLD MAN vorzustellen, hab ich damals eine Karte von Bayern genommen, im selben Maßstab eine 200 km Kreis ausgeschnitten und dann so auf der Karte verschoben, dass er zwischen Orten liegt, die ich kenne. Und war völlig erschlagen: OLD MAN passt nicht einmal zwischen München und Nürnberg hinein... Schalom, Schlomo

[Arl Tratlo]

Im Film werden keine Zahlen vorgelesen, sondern man hört Musik. Ich betrachte auch gerne Minuten lang eine Risszeichnung. Man hätte auch einfach eine Risszeichnung machen können, und gut ist.

Es gibt auch Risszeichnungen, die ohne ausführliche Datenblätter nicht zu verstehen sind. Aber auch ein Datenblatt kann die (strategische, taktische etc.) Bedeutung eines Features nicht wirklich erklären - jedenfalls ist das nicht seine Aufgabe.

Ich möchte auch nicht in der Haut eines Risszeichners stecken, der eine Kanzel aus Ghama-Glas darstellen soll...

[Nuggnugg]

So, so, ich bin also der "pawlowsche Fan"? Sonst geht es aber allen noch ganz gut, oder?

Eigentlich dachte ich, Du meintest diesen Satz ironisch:

Der Titel ist natürlich eine Hommage an den Altmeister und seine ZbV-Romane. Allein dafür ist ein "sehr gut" als Bewertung bereits gerechtfertigt.

Aber, auch wenn Du dann wortreich zurückruderst, der ist doch absolut eindeutig.

Welche Bedeutung trägt eigentlich das "Alt" in "Altmeister"? "Bäckermeister" und "Fussballmeister" verstehe ich ja.

Bearbeitet von Nuggnugg, 29 M�rz 2014 - 22:15.

[Arl Tratlo]

Welche Bedeutung trägt eigentlich das "Alt" in "Altmeister"? "Bäckermeister" und "Fussballmeister" verstehe ich ja.

Es gibt eine Institution, die in solchen Fällen weiterhilft. Man nennt sie auch "Duden".
Der Duden beschreibt hier:

Alt­meis­ter, der

Wortart: Substantiv, maskulin


bedeutendster, als Vorbild geltender Vertreter eines Berufszweigs oder Fachgebiets; Nestor, Senior

Beispiel

er gehört zu den Altmeistern der Kunstwissenschaft

Alternativ auch:

Verein oder Spieler, der früher einen Meistertitel errungen hat

Gebrauch

Sport

Beispiel

Altmeister Schalke†€04

[Puh]

Vorscht: Spoiler Also, wenn Arl einen Roman lobt, dann sollte man ihn vielleicht dach mal lesen - den Roman. Dachte ich mir, obwol der jüngste Roman der Serie, den ich laß, micht nicht gerade vom Hocker riß. Sagen wir mal so: Allzuviel nachdenken sollten man bei der Lektüre nicht. Da gibt es Minister, die einfach mal durch Doppelgägner ersetzt wurden - und das in Zeiten von Superdupi-Positroniken, die doch sicherlich auf die Minister aufpassen und die kleinsten Veränderungen registrieren. Gar nicht zu reden von Laibwächern und Robotern, die dcoh auch für die Sicherheit verantwortlich sen sollten. Das ist so etwas von weit hergeholt... Wobei ich mir in diesem Falle noch die Frage stelle, wie das eigentlich mit dem Liga-Dienst ist? Wo ist eigentlich dessen Hauptquatier?.Auf der Hauptwelt der Liga scheint es ja zumindest nur eine Niederlassung zu geben (dessen Leiter auch ausgetauscht wurde). Dass man dann eben auch mal kurz einen Krieg plant, um vonen ZbV-Projket abzulenken... Überflüssig wie ein Kropf dann die Anspielungen auf heutige politische Geschehnisse - soll wohl den Zeitgeist einfangen - oder uns elhren, dass die Menschen in ein paar tausend Jahren auch nicht klüger seine werden als heute. Nicht, dass mcht das wirklich überraschte - wo bleibt da aber die Utopie? Ach ja, auf der Strecke dan wohl. Erlegt von wohlmeinenden Autoren. Das Technik-Blabal. Also wenn man einmal davon absieht, das die Situation etwas unrealistisch ist, Tenderkommandant möchte umssatteln und quatscht deshalb Chefwissenschaftlerin voll, wenn man davon absiet - akzeptabe. Ich gehöre ja nicht zu denen, die Rainer Castor mit einem Bannfluch belegt haben, halte ihn hingegen eher für einen der sprachlich ampitionierteren der Autoren. Von daher -. i.O. In Gänze, dass muss ich dann auber auich sagen, ein ziemlich gut geschnittener, schneller Roman, der nicht in Hektik verfällt; und solange uwe mit Dialogen sparsam umgeht (oder sie von Rainer schrieben lässt), geht's schon.

[Arl Tratlo]

dass die Menschen in ein paar tausend Jahren auch nicht klüger seine werden als heute. Nicht, dass mcht das wirklich überraschte - wo bleibt da aber die Utopie?

Nehmen wir mal an, du hättest eine Zeitmaschine - ein Standard-Nullzeitdeformator sollte für diese Zwecke mehr als genügen -, die du dazu nutzen würdest, lockere 3.000 Jahre in die Vergangenheit zu reisen, um den alten Herodot - der ja durchaus ein talentierter Geschichtenerzähler vor dem Herrn war - dazu zu überreden, einen in unserer Jetztzeit angesiedelten - äh - "Zukunftsroman" zu schreiben.

Dieses bedeutsame Stück Literatur würde zweifelsohne an vielen - ja, vielleicht den allermeisten - Punkten irren.
Dagegen würde es mit Sicherheit an den Stellen richtig liegen, an denen Herodot davon ausgegangen wäre, dass die Menschen heutzutage auch nicht klüger seien als zu seiner Zeit. Und das hätte er angenommen. Er war ja nicht dumm.

[Quinto]

Trotz Arls Lob werde ich den Roman nicht lesen, weil ich nun mal keine ziellos vor sich hin gärende Handlung mit zwischendurch aufsteigenden Ereignisblasen mag. Dennoch habe ich eine Meinung zum Verhältnis zwischen Handlung und Technik. Ich gebe Tiff recht, wenn er sagt: "Ein Roman soll eine Geschichte erzählen und kein Infodumping betreiben." Die primäre Aufgabe ist immer die Geschichte. Zur Geschichte gehört aber auch eine angemessen detaillierte Beschreibung des Umfelds, in der die Geschichte spielt, das heißt bei SF-Romanen: der technische und medizinische Stand und die Lebensverhältnisse der Menschen. Am besten ist es, wenn diese Dinge nebenbei erzählt werden, während die Geschichte abläuft. Bei Ewers kann man sehen, wie sowas funktioniert. Nun ist PR aber kein Roman sondern eine Heftserie, an der verschiedene Autoren mit verschiedenen Talenten mitschreiben. Daher kann es sinnvoll sein, wenn grundlegend neuartige Technik in geballter Form in einem einzelnen Heft abgehandelt wird wie im Falle der Hefte 250 und 450. Da war Scheer sicher der Meinung: wer, wenn nicht ich, sollte das machen. Und wer, wenn nicht Anton, sollte es aktuell machen. Das grundlegende Problem bleibt aber bestehen. Wenn die Autoren insgesamt nicht mehr Selbstdisziplin zeigen und weiter lieber sinnlose Abkürzungen gehen statt die grauen Zellen einzuschalten, dann nützen auch solche technischen Einlagen nichts.

[Kokomiko]

Mir hat der Roman gefallen. Ich mag relativ glaubwürdig geschilderte Technik. Einsätze des Benetah oder Pazuzus dagegen hinterlassen (bestenfalls) ein schales Gefühl. In der Riege der aktuellen Autoren kann wohl nur Uwe Anton dem Scheerschen Qualitätsanspruch genügen. Ich verstehe deshalb auch den zbV-Titel als Remineszenz an den Altmeister.
Kennt Ihr dieses Zitat:
"Nochmals: Scheer macht seine Arbeit so gewissenhaft und perfekt wie möglich. Und wenn im nächsten Exposé steht, der irdische Mond sei ein durchlöcherter Käse, dann findet dieser Scheer einen Weg, ihn erst zu verkäsen und anschliessend zu durchlöchern. Es wäre Energieverschwendung, es umgekehrt zu tun."
(KHS in einem Brief vom 16. Juli 1991)

[Puh]

dass die Menschen in ein paar tausend Jahren auch nicht klüger seine werden als heute. Nicht, dass mcht das wirklich überraschte - wo bleibt da aber die Utopie?

Nehmen wir mal an, du hättest eine Zeitmaschine - ein Standard-Nullzeitdeformator sollte für diese Zwecke mehr als genügen -, die du dazu nutzen würdest, lockere 3.000 Jahre in die Vergangenheit zu reisen, um den alten Herodot - der ja durchaus ein talentierter Geschichtenerzähler vor dem Herrn war - dazu zu überreden, einen in unserer Jetztzeit angesiedelten - äh - "Zukunftsroman" zu schreiben.

Dieses bedeutsame Stück Literatur würde zweifelsohne an vielen - ja, vielleicht den allermeisten - Punkten irren.
Dagegen würde es mit Sicherheit an den Stellen richtig liegen, an denen Herodot davon ausgegangen wäre, dass die Menschen heutzutage auch nicht klüger seien als zu seiner Zeit. Und das hätte er angenommen. Er war ja nicht dumm.

Laß mich raten. Du bist mittlwereile auch so alt, dass du glaubst, dass das "Goldene Zeitalter" früher gewesen sein muss.Somit dann also verloren für die Utopie.

[Schlomo]

Nachdem ich mich gestern selbst außer Gefecht gesetzt hatte¹⁾, bin ich erst heute in die Stadt gefahren, um PR2745 zu kaufen.

Spoiler

Das Heft ist ja wirklich absolut genial! Und ja, ich bin wirklich ein pawlowscher Fan! Als auf Seite 10 das Codewort aufgetaucht ist, hab ich wirklich angefangen, zu sabbern! Wow! Das ist so was von cool!

Was mir aber trotz meiner Begeisterung auffällt: Das Heft schein kein Lektorat durchlaufen zu haben. Es gibt gelegentlich Wortwiederholungen, ebenso einfache Vertipper. (z.B.: S.12: „...Raumschlachten, die auf (anstelle von auch) unnötige Opfer forderten.“) Aber seltsamerweise stört es mich nicht, die Story ist einfach zu spannend, trifft sehr genau meinen Geschmack.

Der Raumhafen auf Seite 14! Cool! Ich mag solche Lachnummern.
Hm. Etwas viel Zeitbezug, das mit der FDP, äh, der „kleinen Partei ohne Konzepte“
S.16: Genneryc – konfiszieren – heftig!
S.17: WHEELER, megacool!

Die schnellen Ortswechsel, die unterschiedlichen Handlungsebene: Darauf fahr ich total ab! Tierisch gut! MEHR!

S.22: Wirklich spannend. Teilweise läuft bei mir sogar das Kopfkino, und ich kann mir vorstellen, was da abgeht. Kam bei den letzten PR Heften, die ich gelesen hab, kaum vor.

S.25: Was?!? Da kommt Nuggnugg vor! Cool, äh, schräg! Hat was...

S.27: Da merkt man wieder das fehlende Lektorat: Lichtgeschwindigkeit statt Überlichtgeschwindigkeit. Aber die Technik hat was.
Da Hawk V Konverter haben was von den ersten 200er Heften. Astrein!

S.28: Ockhams Welt, Dolans... Muss schon sagen, mein pawlowscher Reflex wird hier bestens bedient...

S,29: Aua. Pure Energie. Ist schon seltsam, dass in der SF kaum jemand begriffen hat, dass Energie eine reine Rechengröße ist. Es gibt im Universum nichts, keine Teilchen und auch keine Welchselwirkung, die Energie entsprechen. Energie ist so was wie der Geldwert...

Also die Beschreibung gefällt mir. (Bis auf die „pure Energie“, schauder). Das ist wirklich mal eine spannende Entwicklung, so mag ich SF.

S.30: Die Reichweite gefällt mir. Etliche 10 Millionen Lichtjahre lässt einiges an Aktion erwarten. Megastark!

Das eigenständige Miniaturuniversum ist eine Idee von Kurt Brand. Die POINT OF hat eins, das nennt sich Intervall. YEAH! So mag ich das! Bin monstermäßig megabegeistert! Echt stark!

Die Zeitangaben für den beschleunigten Flug: Naaaa, ja. Fast. Aber passt schon. (Nur das mit dem Integrieren sollten wir noch ein wenig üben…)

S.31: Stark! Wirklich Stark!

S.32: Auch noch ein Verräter. Da zieht wirklich jemand alle Register! Saustark!

S.37: Die NSA Anspielung ist perfekt. Echt astrein!

S.39: WOW! ...und was ist ein Wechselbalg? Hm, kam vermutlich irgendwann mal vor, in einem der Hefte, die ich nicht gelesen hab. Schade eigentlich.

S.44: Für den letzten Satz der ersten Spalte wäre wirklich dringend ein Lektor benötigt worden...

S.45: Hatte bisher gedacht, PRAETORIA sei ein Raumschiff, bin mir jetzt aber nicht mehr sicher. Muss mal schnell in Perrypedia nachschauen.

Au, geht nicht. Die Internetverbindung streikt.
Ah, jetzt kommt die Verbindung wieder: Am Router blinkt die entsprechende LED.
Jetzt ist die Verbindung wieder etabliert. Es ist also ein OLD MAN hafter Gigantismus. Na, gut.

S.46: Genau solche Pläne sind es, die mir bei PR schon immer so gut gefallen haben.

S.47: Da sieht man wieder, woher Startrek die Borg hat...

S.49: Also das mit den Sense of Wonder klappt prima. Ich bin echt am Staunen.

S.50: Der ANANSI Dialog. Megastark! Hat was von HAL und einigen anderen KIs. Echt WOW! Begeistert mich.

S.52: Schussvorbereitung angemessen, Schirmfeld aufgebaut, Schuss abgeleitet. Und das aus einer Entfernung von wenigen Metern. So geht das. Nicht wir in einem anderen Thread bereits beanstandet, wo ein Impulsgeschütz ein Raumschiff fast zerstört. Ich denk, DAS hier wird (oder hat) Arl gefallen. (Und mir auch!)

S.57: Cool! Nicht nur die Kriegserklärung, sondern auch die Ankündigung für PR2750. Das liest sich so, als hätte der XXXXX wirklich gewusst, was er sagt, als er meinte: „Das wird mir gefallen haben werden.“

S.58: Hm, kann es sein, dass die atopischen Zellaktivatoren nur ein Fake sind?

S.59: Boah! DAS klingt, als würde es genauso spannend weiter gehen....

Fazit: Es hat mir tierisch gut gefallen! Auf der Schlomoskala von 0 bis 10 gibt es eine 7,3 (und wenn die „pure Energie“ von Seite 29 eine Hommage an den Altmeister ist und kein Ausrutscher, sogar eine 7,8). Wenn das Heft noch 10 Seiten länger gewesen wäre, hätte es vielleicht sogar auf über 8 kommen können, was bisher nur einige wenige 200er und noch weniger 300er Hefte geschafft haben. Uwe Anton: Mein Respekt! (Und das, ohne schleimen zu wollen.) Das gilt natürlich auch für die Expokraten, die sich hier wirklich ins Zeug gelegt haben.

Also ich werd mir das nächste Heft kaufen, weil ich wissen will, wie es weiter geht. Got me!


Schalom,

Schlomo



¹⁾ Das kam so: Meine Schwester wollte Eiswaffeln kaufen, hat aber versehentlich Maiswaffeln gekauft ²⁾. Gesalzene. Schmeckt wie gepresstes Popcorn. Megalechts. Eine Vierteljahresration. Hm, ja, und sie mag kein gesalzenes Popcorn, also hat sie mir am Sonntag die ganze Ladung geschenkt. Ich hab eine Waffel probiert, für gut befunden, und nach ein paar Stunden waren sie alle weg.

Hm. Am Montag hab ich dann herausgefunden, dass Maiswaffeln stark verdauungsfördernd wirken...

²⁾ Einen plausiblen Grund dafür konnte sie mir nicht nennen.

[Arl Tratlo]

Schlomo, du nimmst im Prinzip einen Teil von Tonias Vortrag vorweg. Mal ein kleines Zitat:

Spoiler

Für die Energie gilt das Gleiche, was man gerne auch vom Geld behauptet. Sie ist nicht weg - sie ist nur woanders!