Ärgerlich ist in der Tat, dass nach Lage der Dinge wohl im August 2039 ein gewisser Thomas Cardif das Licht der Welt erblicken wird. Wenn Thora zuvor nicht noch rechtzeitig über irgendeine Klinge springen muss.
Rejoice! Das hier ist NEO - da ist spätestens in 14 Pragos mit einer fröhlichen Niederkunft zu rechnen!
Hingegen - das mit den Instant-Mutanten (heute kömma das, morgen dies, und dann schau ma mal, was der Borsch demnächst so brauchen kann...) mißfällt mir sehr. Sowas darf es in SF-Welten nicht geben. Selbst wenn, muß eine derart massive (game-changing) Änderung erzählt, begründet und erklärt werden. Ich würde von so einer "Idee" meilenweit und grußlos Abstand nehmen. Genau so verprellt man intelligente und interessierte Leser.
Was diese Wiederfinde-Mutantin betrifft: ich habs euch damals (nachzulesen in den alten Posts) genau so prophezeiht! Die wird nix mehr wiederfinden, nichtmal sich selbst. Das war ja sowas von klar...
Ein Großteil der Unglaubwürdig der NEO-Serie verdankt sich der absurden Zeitlinie...
Hi!
Willkommen in unserem Hochsicherheitstrakt des Fandoms!
Nicht nach der Seife bücken, den Klaus nicht provozieren, nicht allein zu den Rastättern rübergehen - das Übliche halt. Dann kann nix passieren (oder nicht viel...)
Wo Du Recht hast, ja, so isses halt. Aber nicht nur die Zeitlinie ist absurd. Es werden von absurden Leuten zu absurden Zeiten absurde Dinge auf absurde Weise getan - seit den frühesten Bänden und mit schöner Regelmäßigkeit.
Kann es sein, dass Du eine arkonidische Supertechnik postulierst, die in NEO so nicht beschrieben ist? Es sollte deutlich geworden sein, dass die irdische Technologie in einigen Bereichen sogar weiter ist als die arkonidische -
Ich bin mal so frei...
Äh - wenn ich ein Druckwerk kaufe, wo PERRY RHODAN draufsteht, dann erwarte(te) ich mir nicht weniger als genau diese Supertechnologie. Sei sie jetzt terranisch oder arkonidisch. Selbstverständlich erwarte(te) ich mir auch, daß eine derartige Technik jedes uns heute bekannte Alltagsproblem spurlos vom Tisch fegt - und freilich ein paar neue bringt, die wir noch nicht kennen.
Daher meine massive Enttäuschung mit NEO. Aus meiner Sicht war das ein übler Etikettenschwindel. Man bezahlt einen Mercedes - und fährt mit einem Datsun weg. Und muß sich zwei Straßen weiter vom ÖAMTC abschleppen lassen...
Zur Unglaubwürdigkeit: tut mir leid, aber genau diesen Eindruck hat NEO sehr schnell bei mir hinterlassen (lange vor Deiner Zeit). Unglaubwürdig - ich hätts nicht schöner sagen können. Buchstäblich nicht würdig, geglaubt zu werden (im impliziten Vertrag zwischen Leser und Autor), weil zu dumpf und dümmlich gemacht. Über vieles kann man sich als interessierter Leser, erst recht als Fan drübermogeln. Aber NEO hat mich da sehr schnell an meine Grenzen gebracht. Andererseits - wär damals nicht dieser "kick in the balls" gewesen, ich hätte nie hier gelesen, geschweigedenn gepostet. Und einiges versäumt...
Zwar war in den frühen Neo-Romanen ständig von "märchenhafter" Technik die Rede und einige jugendliche Amateure konnten mit so einem Märchenraumschiff einfach so durchs Sonnensystem schaukeln, aber die Arbeitsroboter stellten im Wüstenklima der Gobi schnell ihren Betrieb ein. Da ist schon der heutige Mars-Roboter besser konstruiert, da könnten die Arkoniden noch was lernen. Typisch für Neo ist eben die gedankliche Unausgegorenheit, bei der mal diese und mal jene Idee produziert wird, immer am Tagesproblem orientiert, aber irgendwas passt alles nicht so recht zusammen. Um mit Schopenhauer zu sprechen: "Viele ... schreiben wie die Korallenpolypen bauen: Periode fügt sich an Periode, und es geht wohin Gott will." (Ueber Schriftstellerei und Stil, in Parerga und Paralipomena II).
Jau. Den Nagel voll auf den Kopf getroffen. Haste sehr schön gesagt.
Es herrscht in Rastatt offenbar so eine Art - hm, Schottergrubenmentalität.
"Wir fahren mit dem Radlader mitten rein (gemeint ist die Abraumhalde der EA), laden auf was geht und kippen das Zeug ganz locker aus, wo immer es uns nützlich scheint." Klar, das kann man machen, vor allem wenn es die verlagseigene Schottergrube ist. Aber dann darf man sich nicht wundern, wenn von unserer Seite das Absingen des Hosiannas unterbleibt. (Aber ich hätt da was mit Prinz Eugen, hehehe!)
NEO ist aktuell eine der erfolgreichsten SF-Serien am Markt, und nach drei Jahren wird das nicht allein damit zu erklären sein, dass "Perry Rhodan" draufsteht. Ergo scheinen mir die Statements, die NEO in den düstersten Farben zeichnen, als unzureichend in der Realität verankert.
Auf welchem Markt? Hierzulande wird das Zeug offensichtlich nichtmal mehr verkauft...
Und ja, genau das ist es, denke ich. PERRY RHODAN steht drauf. Das hat es für mich erstmal unmöglich gemacht, es
nicht zu kaufen. Ich mußte es einfach haben. Und dann hat es mich, bei allem Widerwillen, lange davon abgehalten, es
nicht mehr zu kaufen. Man könnte ja ein Experiment machen: laßt den lächerlichen Hanswurst sterben (kann ja nicht schwer sein, so wie sich der aufführt) und benennt die Serie um in BAI JUN. Dann könnt ihr auch das NEO weglassen und seid völlig unbeschwert. Wir werden ja sehen...
Die Statements, die NEO in düsteren Farben zeichnen, sind in unserer Wahrnehmung verankert. Die ist für uns ziemlich harte Realität. Viele hier haben die Serie mal gelesen - und manch einer liest sie wohl jetzt auch noch. Geändert hat sich seit meinem Ausstieg offensichtlich nichts wesentliches. Deswegen hab ich auch wenig Bedenken, mich hier gelegentlich zu verbreitern. Band 17, 37, 77 oder 707 - es macht scheinbar keinen Unterschied. Die grundlegenden Plotfehler des Expos (ibs. die Zeitlinie und Handlungslogik) wurden nicht nur beibehalten, sie wurden offenbar zum Stilmittel kultiviert. Daß - angeblich - trotzdem so viele Leute NEO lesen und gut finden, sollte uns als Terraner eigenlich erschrecken - und nicht freuen...