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Science Fiction des Ostens


25 Antworten in diesem Thema

#1 GreatScifi

GreatScifi

    Yoginaut

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Geschrieben 17 September 2014 - 12:31

Wir alle kennen und lieben amerikanische Science Fiction. Bis auf wenige Ausnahmen (z.B. "Solaris", "Stalker" sind allerdings die Werke der ehemals sozialistischen Blockstaaten im Westen fast vergessen, obwohl sich ein Blick auf die Streifen durchaus lohnt.

In der DDR entstanden etwa zwischen 1960 und 1975 vier Filme und eine Miniserie, sie sich zum Teil wirklich sehen lassen können. Dafür wurde seinerzeit eigens die Gruppe Futurum ins Leben gerufen. Gerade weil deutsche SciFi im Bereich Film und Serie leider Seltenheitswert hat, habe ich mich entschlossen, mit diesen fünf Werken zu beginnen.


Im Falle der Futurum-Werke werde ich chronologisch (soweit mir bekannt) vorgehen und beginne deshalb mit dem Film Der schweigene Stern, den ich persönlich für recht gut gelungen halte und der sich m.E. nicht hinter seinen US-Pendants jener Zeit zu verstecken braucht. Interessant in den Filmen der damals sozialistischen Staaten ist, dass dort nicht das Militär als allwissender, mächtiger Beschützer hingestellt wird. Auch ist den Titeln der Invasionsgedanke in der Regel eher fremd, was sie thematisch recht interessant macht.

Wie ist es mit Euch? Kennt Ihr die DDR Filme noch? Welche Erinnerungen habt Ihr daran?
  • (Buch) gerade am lesen:Jack Campell, Die verschollene Flotte 1
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#2 lapismont

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Geschrieben 17 September 2014 - 12:44

Als Kind fand ich diese DDR-Filme in erster Linie peinlich.
Einzig Start zur Kassiopeia und Roboter im Sternbild Kassiopeia habe ich in guter Erinnerung. Und natürlich Adolar.

Vor einigen Jahren erschien ein ziemlich geiles Soundtrack-Album mit Filmmusik aus Ost-SF-Filmen. Der schweigende Stern ist auch vertreten. So schräg, dass es wieder gut ist.
http://www.amazon.de...smos Soundtrack
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#3 ShockWaveRider

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    verwarnter Querulant

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Geschrieben 17 September 2014 - 14:07

Auf einem Pentacon wurde einmal "Stunde des Skorpions" gezeigt. Sehr sozialistisch, sehr klassenkäömpferisch. Als Wessi fand ich es unfreiwillig komisch. Aber so geht mir das mit US-Filmen aus den 50er und 60er Jahren auch. Gruß Ralf, mag aber viel DDR-SF-Literatur, z.B. von den Brauns, Franz Fühmann, Gerd Prokop etc.

Bearbeitet von ShockWaveRider, 17 September 2014 - 14:09.

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#4 simifilm

simifilm

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Geschrieben 17 September 2014 - 14:36

Vor einigen Jahren erschien ein ziemlich geiles Soundtrack-Album mit Filmmusik aus Ost-SF-Filmen. Der schweigende Stern ist auch vertreten. So schräg, dass es wieder gut ist.
http://www.amazon.de...smos+Soundtrack


Um hier noch ein bisschen weiter abzudriften: Wir haben dieses Jahr in unserer Dokfilm-Sektion am Filmfestival Locarno 15 Corners of the World gezeigt, einen wunderschönen Film über den Komponisten Eugeniusz Rudnik. Rudnik war ein Pionier der — analogen — elektronischen Musik und unter anderem für den Soundtrack von Der schweigende Stern verantwortlich. 15 Corners beginnt denn auch mit einer Sequenz aus Der schweigende Stern.

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#5 GreatScifi

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    Yoginaut

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Geschrieben 17 September 2014 - 17:21

Als Kind fand ich diese DDR-Filme in erster Linie peinlich.
Einzig Start zur Kassiopeia und Roboter im Sternbild Kassiopeia habe ich in guter Erinnerung. Und natürlich Adolar.

Vor einigen Jahren erschien ein ziemlich geiles Soundtrack-Album mit Filmmusik aus Ost-SF-Filmen. Der schweigende Stern ist auch vertreten. So schräg, dass es wieder gut ist.
http://www.amazon.de...smos+Soundtrack


Das finde ich ja interessant, zumal ich gerade diesen beiden Filme recht "gewöhnungsbedürftig" finde. Natürlich haben die Filme, und auch Stunde des Skorpions einen sozialistischen Einschlag, aber gerade der schweigende Stern ist doch auf seine Art und für seine Zeit gar nicht mal schlecht gemacht. Das gleiche gilt, wie Ralf ganz richtig anmerkt, auch für US Filme, nur eben, dass es dort das stets kämpferische und siegreiche US-Militär ist. Ich habe da irgendwie die Fähigkeit entwickelt, politische Ambitionen auszublenden. Wenn man da ein wenig Übung hat, ist gerade "Stunde des Skorpion" ein ganz unterhaltsames Kammerspiel der 60er Jahre, wie ich finde. Allerdings finde ich gerade Scifi der 50er und 60er Jahre alles andere, als unfreiwillig komisch. Gerade Titel wie "Kampf der Welten", "Der Tag, an dem die Erde Feuer fing,", "Der Tag, an dem die Erde stillstand", oder auch "Das Ding aus einer anderen Welt" sind Filme, die das Genre überhaupt erst definiert haben.

Danke für den Tipp mit dem Soundtrack. Da werde ich eventuell mal Ausschau halten.

Bearbeitet von GreatScifi, 17 September 2014 - 17:24.

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#6 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 19 September 2014 - 08:45

Eolomea fand ich sterbenslangweilig.
Der schweigende Stern hatte mich seinerzeit gefesselt. Neulich lief der Film irgendwo im Nachtprogramm. Mit dem Abstand der Jahre merkt man schnell, wie betagt dieser Film auch ist. Zeitlos ist anders.
Stalker ist und bleibt genial.

 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#7 GreatScifi

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    Yoginaut

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Geschrieben 19 September 2014 - 19:11

Eolomea fand ich sterbenslangweilig.
Der schweigende Stern hatte mich seinerzeit gefesselt. Neulich lief der Film irgendwo im Nachtprogramm. Mit dem Abstand der Jahre merkt man schnell, wie betagt dieser Film auch ist. Zeitlos ist anders.
Stalker ist und bleibt genial.


Naja, dass nostalgische Filme betagt wirken, liegt oft in der Natur der Sache. So grandiose Spezialeffekte wie in den George Pal Filmen findet man leider eher selten in dieser Zeit. Ich finde gerade. Stalker ist natürlich ein Klassiker, dennoch hat der Film m.E. genau wie übrigens auch Solaris, durchaus auch seine Längen. Aber wie so oft ist auch dies natürlich Geschmackssache. Als weiteren Film der DEFA Studios könnte man auch noch "Signale" nennen, oder, und da stimme ich unumwunden zu, den doch sehr trashigen "Staub der Sterne" (Im Staub der Sterne)
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#8 Armin

Armin

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Geschrieben 22 September 2014 - 06:30

Im Falle der Futurum-Werke werde ich chronologisch (soweit mir bekannt) vorgehen und beginne deshalb mit dem Film Der schweigene Stern, den ich persönlich für recht gut gelungen halte und der sich m.E. nicht hinter seinen US-Pendants jener Zeit zu verstecken braucht. Interessant in den Filmen der damals sozialistischen Staaten ist, dass dort nicht das Militär als allwissender, mächtiger Beschützer hingestellt wird. Auch ist den Titeln der Invasionsgedanke in der Regel eher fremd, was sie thematisch recht interessant macht.

Im Thread Phantastischer Bildschirm hat Jorge gerade auf die anstehende Ausstrahlung bei Arte hingewiesen: am Freitag, 10. Oktober, 0.05 Uhr. Vielleicht schaff ich's dann auch, mal in den mir völlig unbekannten Film reinzuschauen.

#9 GreatScifi

GreatScifi

    Yoginaut

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Geschrieben 22 September 2014 - 15:18

Im Thread Phantastischer Bildschirm hat Jorge gerade auf die anstehende Ausstrahlung bei Arte hingewiesen: am Freitag, 10. Oktober, 0.05 Uhr. Vielleicht schaff ich's dann auch, mal in den mir völlig unbekannten Film reinzuschauen.


Ich bin sehr gespannt, wie Dir der Film gefallen hat, Armin.

Dann stelle ich nun einfach mal den nächsten Film vor: Die Stunde des Skorpion: ein kammerspielartiger Thriller, der natürlich sozialistisch gefärbt ist, davon abgesehen aber, wie ich zumindest finde, recht gute Unterhaltung bietet. Wie gesagt, den politischen Kontext sollte man, wie bei den amerikanischen Invasionsfilmen der 50er Jahre, schon ein wenig ausblenden können, um Spaß mit diesem Dreiteiler zu haben. (für Interessierte: alle Filme und Serien, die ich hier erwähne, sind übrigens zusammen mit sehr viel weiterem DDR-Material beim Label Icestorm Entertainment erschienen).

Nun zurück zu Die Stunde des Skorpion. Ich finde die Geschichte eigentlich ganz gut erzählt. Stellenweise fallen stilistische Ähnlichkeiten zu Raumschiff Orion auf (bisweilen wird sogar behauptet, die ein oder andere Szene oder Requiste wurde von Orion abgekupfert, obwohl es ähnliche Szenen u.a. in Ikarie XB1 gibt).

Man hört im Zusammenhang mit nostalgischen Filmen übrigens oft davon, dass derlei Filme "schlecht gealtert" sein. Ich glaube, in diesem Thread wurde es auch bereits erwähnt. Für mich persönlich ist das btw. gar nicht möglich. M.E. muss man grundsätzlich unterscheiden, was man da vor sich hat. Ich kann zum Beispiel einen Fernsehfilm nicht mit einem Kinofilm vergleichen. Natürlich sieht so ein DDR-TV Film nicht so gut aus, wie ein Kinofilm jener Zeit. Das Budget war wesentlich höher, die verwendete Technik eine andere etc...

Man könnte weiterhin, um ein weiteres Beispiel zu nennen, behaupten, Ray Harryhausens Stop Motion Effekte seien heute veraltet und verglichen mit heutigen Möglichkeiten "schlecht gealtert". Doch ich halte das für etwas unfair. Die Effekte waren auf der Höhe ihrer Zeit, wenn ihr nicht sogar voraus. Wie kann eine solche Leistung "schlecht altern"?

Aber selbstverständlich ist das nur meine Sicht der Dinge. Ich gebe gerne zu, dass ich ein Nostalgiefan bin. Viele Filme der "guten alten Zeit" versprühen für mich einfach den Charme des "Handgemachten" an, eine Komponente, die in der Zeit computergenerierter Mattes und computeranimierter Schauspieler und Effekte bei aller technischen Perfektion manchmal fehlt (siehe u.a. das Remake von "Total Recall" oder auch "Robocop")

Bearbeitet von GreatScifi, 22 September 2014 - 15:27.

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#10 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 22 September 2014 - 15:35

Man hört im Zusammenhang mit nostalgischen Filmen übrigens oft davon, dass derlei Filme "schlecht gealtert" sein. Ich glaube, in diesem Thread wurde es auch bereits erwähnt. Für mich persönlich ist das btw. gar nicht möglich. M.E. muss man grundsätzlich unterscheiden, was man da vor sich hat. Ich kann zum Beispiel einen Fernsehfilm nicht mit einem Kinofilm vergleichen. Natürlich sieht so ein Film nach 20 Jahren nicht so gut aus, wie ein Kinofilm jener Zeit. Das Budget war wesentlich höher, die verwendete Technik eine andere etc.. Insofern gibt es absolut Filme. Man könnte weiterhin, um ein weiteres Beispiel zu nennen, behaupten, Ray Harryhausen Stop Motion Effekte seien heute veraltet und verglichen mit heutigen Möglichkeiten "schlecht gealtert". Doch ich halte das für etwas unfair. Die Effekte waren auf der Höhe ihrer Zeit, wenn ihr nicht sogar voraus. Wie kann eine solche Leistung "schlecht altern"?


In meinen Augen können Filme durchaus schlecht altern, wobei ich das überhaupt nicht an Dingen wie Effekten oder ähnlichem festmachen würden (resp. nur teilweise). Es gibt Filme, die zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Neuerung boten, die damals die Leute vom Sessel gerissen hat und historisch durchaus wichtig war, die man mittlerweile aber schon viel besser gesehen hat. Dabei geht es mir nicht um die Qualität der Effekte. The Thief of Bagdad von 1924 hat aus heutiger Sicht lächerliche Effekte. Das macht aber nichts, weil der Film so ästhetisch und liebevoll gemacht ist, dass die Qualität der Effekte gar nicht entscheidend ist. Jurassic Park dagegen ist in meinen Augen schlecht gealtert, obwohl die Effekte aus heutiger Sicht überzeugender wirken als bei Thief of Bagdad. Bei Erscheinen waren die Dinos der grosse Knüller, zieht man diese ab, bleibt wenig übrig.

Um von ganz anderen Filmen zu sprechen, bei denen es definitiv nicht um Effekte geht: Die Filme von Michelangelo Antonioni waren in den 1960ern revolutionär; sie brachen radikal mit zahlreichen etablierten erzählerischen Konventionen. Vieles davon nehmen wir aber kaum mehr als das wahr, weil wir uns diese Dinge mittlerweile gewohnt sind. Intellektuell kann ich bei vielen von Antonionis Filmen zwar nachvollziehen, warum sie wichtig waren, aus der heutigen Perspektive ist das einst Bahnbrechende aber nicht mehr sonderlich aufregend. Das gilt durchaus nicht für alle historisch wichtigen Filme. Buñuel und der frühe Godard haben nur wenig von ihrer Energie und ihrem Witz verloren.

Grosse Blasphemie: Ich finde auch, dass Blade Runner nicht sonderlich gut gealtert ist. Einerseits sieht er heute doch sehr stark nach 80ies-Ästhetik aus. Andererseits war der Film so einflussreich, dass viele jüngere Zuschauer mittlerweile unzählige Filme gesehen haben, die von ihm beeinflusst wurden und deshalb diese Bilderwelt unbewusst schon kennen. Wenn diese dann das "Original" schauen, tun sie das mit ihrer ganzen Seherfahrung und sind oft enttäuscht.

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#11 fahrenheit.451

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    Infonaut

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Geschrieben 23 September 2014 - 19:15

Wer nachlesen will: Im SF JAHR 2007 hatte ich mal auf über achtzig Seiten (803-889) die SF-Filme, die in der DDR im Kino waren, dargestellt (allerdings ohne Trickfilme). Szenenfotos gibt's auch. Die Schlußsätze sind überholt: Inzwischen gibt es die meisten Filme auf DVD.

#12 Nina

Nina

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Geschrieben 23 September 2014 - 20:39

Also ich bin mit so was nie in Berührung gekommen - wie denn auch als Österreicherin. Also wenn ich einen älteren, osteuropäischen Film sehen wollte, dann musste ich das schon sehr bewusst als Erwachsene tun. Und als Science-Fiction Fan habe ich mir halt auch mal "Stalker" angesehen, keine Frage.

Wobei sich Welt "im Osten" sich auch nach Niedergang der DDR nicht aufgehört hat, zu drehen ... also es gibt sicherlich weiterhin genug Produktionen. Wobei ich letzten Dezember ja auf einer Con in Brünn war, da wurde ich auch noch zu einem Vortreffen eingeladen und man hat mich gefragt, welche tschechischen SF-Filme ich denn schon gesehen hätte. Uhhhhhhhhhhhhhhh, na jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, also ähhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhm - also ich wäre froh gewesen, wenn ich nur einen gewusst hätte. Die fanden das aber eine völlig normale Frage, also scheint da viel rauszukommen. Ich habe dann eben erklärt, dass bei uns vor allem die tschechischen Märchenverfilmungen populär sind (was ja auch stimmt - "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" spielt ja wirklich jede Weihnachten im Fernsehen) und SF jenseits von Hollywood eben nicht.

Ich habe mir dieses Wochenende einen slowakischen Horrorfilm angesehen (auf ner Con)- also der war meiner Ansicht nach ziemlich gut gemacht. Obwohl ich nichts verstanden habe, war die Handlung leicht nachzuvollziehen. Es war actionreich und scheint auch, wenn man die Reaktionen des Publikums berücksichtigt, sehr lustig gewesen sein. - Und ja, übrigens spielt der Film zu Zeiten des Kommunismus. Aber jedenfalls fand ich nicht, dass es so nach ganz billig und Laienschauspieler aussah. (Zum Glück hat man nicht den Fehler gemacht, auf schlecht gemachte Computereffekte zu setzen, aber so allein die Maske mit den ganzen Wunden und so, also das haben die ziemlich gut hingekriegt.) Und wenn da ähnlich gute Teams dran sind, könnte ich mir vorstellen, dass sie auch SF hinbekommen. (Nicht jede SF braucht schließlich fulminante Weltraumschlachten.)

Grosse Blasphemie: Ich finde auch, dass Blade Runner nicht sonderlich gut gealtert ist. Einerseits sieht er heute doch sehr stark nach 80ies-Ästhetik aus. Andererseits war der Film so einflussreich, dass viele jüngere Zuschauer mittlerweile unzählige Filme gesehen haben, die von ihm beeinflusst wurden und deshalb diese Bilderwelt unbewusst schon kennen. Wenn diese dann das "Original" schauen, tun sie das mit ihrer ganzen Seherfahrung und sind oft enttäuscht.


Ich finde vor allem die Handlung in "Blade Runner" nicht besonders schlüssig. Gezeigt hat mir das die Situation, dass ich zuerst die Vorlage "Träumen Androiden von elektrischen Schafen" gelesen habe. Ich kannte mich halbwegs aus, ein Mitseher (der das Buch nicht kannte) überhaupt nicht. Was mich auch nicht wundert, da die Story zwar schon fast so ist, aber genau die Zusammenhänge fehlen. Es passiert zwar fast dasselbe, aber warum, wird einfach größtenteils nicht erklärt.

#13 GreatScifi

GreatScifi

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Geschrieben 24 September 2014 - 16:20

Also ich bin mit so was nie in Berührung gekommen - wie denn auch als Österreicherin. Also wenn ich einen älteren, osteuropäischen Film sehen wollte, dann musste ich das schon sehr bewusst als Erwachsene tun. Und als Science-Fiction Fan habe ich mir halt auch mal "Stalker" angesehen, keine Frage.

Wobei sich Welt "im Osten" sich auch nach Niedergang der DDR nicht aufgehört hat, zu drehen ... also es gibt sicherlich weiterhin genug Produktionen. Wobei ich letzten Dezember ja auf einer Con in Brünn war, da wurde ich auch noch zu einem Vortreffen eingeladen und man hat mich gefragt, welche tschechischen SF-Filme ich denn schon gesehen hätte. Uhhhhhhhhhhhhhhh, na jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, also ähhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhm - also ich wäre froh gewesen, wenn ich nur einen gewusst hätte. Die fanden das aber eine völlig normale Frage, also scheint da viel rauszukommen. Ich habe dann eben erklärt, dass bei uns vor allem die tschechischen Märchenverfilmungen populär sind (was ja auch stimmt - "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" spielt ja wirklich jede Weihnachten im Fernsehen) und SF jenseits von Hollywood eben nicht.

Ich habe mir dieses Wochenende einen slowakischen Horrorfilm angesehen (auf ner Con)- also der war meiner Ansicht nach ziemlich gut gemacht. Obwohl ich nichts verstanden habe, war die Handlung leicht nachzuvollziehen. Es war actionreich und scheint auch, wenn man die Reaktionen des Publikums berücksichtigt, sehr lustig gewesen sein. - Und ja, übrigens spielt der Film zu Zeiten des Kommunismus. Aber jedenfalls fand ich nicht, dass es so nach ganz billig und Laienschauspieler aussah. (Zum Glück hat man nicht den Fehler gemacht, auf schlecht gemachte Computereffekte zu setzen, aber so allein die Maske mit den ganzen Wunden und so, also das haben die ziemlich gut hingekriegt.) Und wenn da ähnlich gute Teams dran sind, könnte ich mir vorstellen, dass sie auch SF hinbekommen. (Nicht jede SF braucht schließlich fulminante Weltraumschlachten.)

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Ich finde vor allem die Handlung in "Blade Runner" nicht besonders schlüssig. Gezeigt hat mir das die Situation, dass ich zuerst die Vorlage "Träumen Androiden von elektrischen Schafen" gelesen habe. Ich kannte mich halbwegs aus, ein Mitseher (der das Buch nicht kannte) überhaupt nicht. Was mich auch nicht wundert, da die Story zwar schon fast so ist, aber genau die Zusammenhänge fehlen. Es passiert zwar fast dasselbe, aber warum, wird einfach größtenteils nicht erklärt.



Also so etwas wie "Blasphemie" gibt es für mich in bezug auf Filme und Serien ebenfalls nicht, da auch der größte Experte lediglich seine persönliche Meinung kund tun kann. Letztlich entscheidet doch der Geschmack darüber, ob ein Film gut ist oder nicht. Ich konnte mich zum Beispiel nie wirklich mit "2001" anfreunden.


Bezüglich der Thematik verstehe ich recht gut, was Du meinst, Simflim. Ob man nun allerdings inzwischen das ein oder andere besser gesehen hat, macht für mich aber Bladerunner mit seiner Bildersprache nicht weniger wertvoll. Dadurch altert für mich der Film nicht schlecht, sondern im Gegenteil tritt eher ein bildsprachlicher und filmtechnischer "Verschleiß" ein, würde ich sagen.


Hier mal zwischendurch ein Science Fiction Film aus der ehemaligen Sowjetunion: Begegnung im All von 1963.Bildsprachlich ist dieser Film wirklich sehr gut gelungen. wobei die Geschichte schon sehr sozialistisch geprägt ist. Mir könnte insgesamt etwas mehr passieren, doch finde ich es einfach mal erfrischend, nicht immer mit rasselnden Säbeln und wehenden Fahnen empfangen, wie in den US Filmen jener Tage, empfangen zu werden. Die Filmemacher des Ostens scheinen wirkliche Idealisten gewesen zu sein, die an die Idee des Kommunismus wirklich glaubten. Das ist zwar inzwischen überholt, doch für meine Begriffe nicht weniger interessant.
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#14 simifilm

simifilm

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Geschrieben 24 September 2014 - 19:44

Also so etwas wie "Blasphemie" gibt es für mich in bezug auf Filme und Serien ebenfalls nicht, da auch der größte Experte lediglich seine persönliche Meinung kund tun kann. Letztlich entscheidet doch der Geschmack darüber, ob ein Film gut ist oder nicht. Ich konnte mich zum Beispiel nie wirklich mit "2001" anfreunden.


Geschmack ist aber nichts Angeborenes oder sonst irgendwie Gottgegebenes, sondern eine im hohen Masse erlernte resp. antrainierte Fähigkeit. Auch ein sogenanntes Geschmacksurteil kann mehr oder weniger qualifiziert ausfallen.

Bezüglich der Thematik verstehe ich recht gut, was Du meinst, Simflim. Ob man nun allerdings inzwischen das ein oder andere besser gesehen hat, macht für mich aber Bladerunner mit seiner Bildersprache nicht weniger wertvoll. Dadurch altert für mich der Film nicht schlecht, sondern im Gegenteil tritt eher ein bildsprachlicher und filmtechnischer "Verschleiß" ein, würde ich sagen.


Um besser oder schlechter geht es mir gar nicht, sondern eher darum, wie sehr man sich gewisse Bilder gewohnt ist. "Verschleiss" trifft es da besser. Die Erfahrung, einen stilbildenden Film zu sehen und enttäuscht zu sein, weil das, was man da sieht, mittlerweile nichts mehr Besonderes ist, habe ich durchaus auch schon gemacht. Nicht im Falle von Blade Runner, aber ich kann durchaus nachvollziehen, warum das jemand so empfindet.

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Geschrieben 25 September 2014 - 12:46


Geschmack ist aber nichts Angeborenes oder sonst irgendwie Gottgegebenes, sondern eine im hohen Masse erlernte resp. antrainierte Fähigkeit. Auch ein sogenanntes Geschmacksurteil kann mehr oder weniger qualifiziert ausfallen.



Um besser oder schlechter geht es mir gar nicht, sondern eher darum, wie sehr man sich gewisse Bilder gewohnt ist. "Verschleiss" trifft es da besser. Die Erfahrung, einen stilbildenden Film zu sehen und enttäuscht zu sein, weil das, was man da sieht, mittlerweile nichts mehr Besonderes ist, habe ich durchaus auch schon gemacht. Nicht im Falle von Blade Runner, aber ich kann durchaus nachvollziehen, warum das jemand so empfindet.



Das ist nun natürlich nur meine persönliche Meinung, doch Geschmack entwickelt sich nach meiner Erfahrung aus vielen Komponenten und hat mit der Qualifikation einer Person nur bedingt zu tun. Auch die persönliche Anspruchshaltung ist wichtig, die wiederum auch nicht immer etwas mit dem Bildungsstand (auf dem entsprechenden Gebiet) zu tun haben muss. Menschen mit einem stressigen Beruf werden vielleicht eher seichte Unterhaltung bevorzugen, als einen künstlerisch anspruchsvollen Film wie zum Beispiel Solaris. Um wirklich qualifiziert kritisieren zu können, müssten m.E. Menschen zur Objektivität fähig sein, was allerdings nur sehr begrenzt möglich ist. Das liegt in der Natur unseres Daseins. Natürlich gibt es gewisse Richtlinien, erlernte theoretische und praktische Fähigkeiten, die beurteilt werden können. Doch kann ein Bruch mit diesen Axiomen zwar heftigste Kritik auslösen, dennoch aber durchaus gewollt sein und im Nachhinein eine filmische Revolution auslösen, was nicht heisst, dass absolute Unfähigkeit nicht durchaus beurteilt werden könnteEingefügtes Bild

Ein Kritiker kann allerdings eine noch so hohe Qualifikation haben und dennoch subjektiv reichlich Unsinn verzapfen, siehe zum Beispiel den katholischen Filmdienst, der weit mehr als einen Film verrissen hat, der heute als Klassiker gilt. Der Stoff wurde schlicht in einen kirchlichen Kontext, statt in einen filmischen gesetzt. Da nützt einem die Qualifikation dann gar nichts, denn der Geschmack wurde hier durch das soziale Umfeld (kirchliche Erziehung) geprägt und weniger durch das Wissen um die Kunstform Film an sich.

Für mich ist Kunst daher immer eine sehr subjektive Angelegenheit. Deshalb bin ich absolut der Auffassung, jeder Kritiker sollte dem unbedingt Rechnung tragen, in dem er deutlich artikuliert, dass er seine persönlichen Ansichten niederschreibt und nicht eine allgemein gültige Tatsache. Leider geschieht genau dies aber viel zu oft.

Auch die von Dir erwähnten "Verschleiß"-Erscheinungen haben, wie ich meinen würde, eher etwas mit Deinem individuellen Anspruch zu tun. Man kann die von Dir erwähnte Tatsache durchaus als "Verschleiß" empfinden, man kann sich aber auch daran erfreuen, den Ursprung stilistischer Mittel zu sehen, die man lieben gelernt hat, was dann wiederum als sehr interessant wahrgenommen werden kann. Verschleißerscheinungen treten bei mir allerdings auch auf, allerdings eher im Bereich Superheldenfilme, die mich stellenweise inzwischen einfach nur noch nerven, statt mich zu unterhalten. Doch auch hier gibt es natürlich rühmliche Ausnahmen...

Bearbeitet von GreatScifi, 25 September 2014 - 12:48.

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#16 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 25 September 2014 - 19:25

Verschleißerscheinungen treten bei mir allerdings auch auf, allerdings eher im Bereich Superheldenfilme, die mich stellenweise inzwischen einfach nur noch nerven, statt mich zu unterhalten.


Willkommen im Klub.

#17 Trurl

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Geschrieben 25 September 2014 - 21:22


Willkommen im Klub.

Scheint ein ziemlich exklusiver Klub zu sein. Eingefügtes Bild


LG Trurl
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

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#18 GreatScifi

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Geschrieben 28 September 2014 - 19:01

Scheint ein ziemlich exklusiver Klub zu sein. Eingefügtes Bild


LG Trurl



Hehe, ja da ist was dran.

Hier ein weiterer sowjetischer früher Scifi Film, der über eine tolle Bildersprache verfügt. Interessant ist auch, wie gut für die damalige Zeit die Spezialeffekte gelungen sind: Der Himmel ruft
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#19 GreatScifi

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Geschrieben 15 Oktober 2014 - 13:13

Hallo an alle Interessenten des osteuropäischen Science Fiction Films. Ich bin nun endlich dazu gekommen, mir Signale - ein Weltraumabenteuer von 1970 näher anzuschauen und einen Bericht darüber zu schreiben. Damit liegt nun nach "Der schweigende Stern" (1960)  und "Die Stunde des Skorpion" (1968) die Besprechung zu dreien von insgesamt fünf SciFi Produktionen der DEFA vor.

 

Ich bin sehr gespannt auf Eure Meinungen. Ich finde jedenfalls, dass der Film hervorragend fotografiert ist, leider aber über storytechnische Schwächen verfügt.


Bearbeitet von GreatScifi, 15 Oktober 2014 - 13:15.

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#20 lapismont

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Geschrieben 15 Oktober 2014 - 14:13

Eher ein negatives Urteil. Vermutlich sollte ich mir die Filme doch mal antun. Nicht aus Nostalgie, ich hasse die 70er, aber vielleicht gewinnt man einen neuen Endruck bezüglich jener DEFA-Jahre.

 

Co-Autor C. U. Wiesner kenne ich als späteren Satiriker. 


Bearbeitet von lapismont, 15 Oktober 2014 - 14:15.

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#21 GreatScifi

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Geschrieben 15 Oktober 2014 - 17:13

Eher ein negatives Urteil. Vermutlich sollte ich mir die Filme doch mal antun. Nicht aus Nostalgie, ich hasse die 70er, aber vielleicht gewinnt man einen neuen Endruck bezüglich jener DEFA-Jahre.

 

Co-Autor C. U. Wiesner kenne ich als späteren Satiriker. 

Negativ bezogen auf den Storyablauf, ja, nicht aber auf die Optik, die ist für die damalige Zeit wirklich grandios. Schade übrigens, dass Du die 70er "haßt". In dieser Zeit sind viele gute Filme entstanden, wie etwa Andromeda, Soylent Green, Logans Run und so weiter. Die sind, wie ich finde, auch heute noch sehenswert, wenn man sich vielleicht über die Ästhetik jener Jahre auch "streiten" kann...

 

BTW: MMOs und Rollenspiel auf dem PC liebe ich auch. Momentan spiele ich wieder STO, habe dort einen 46er Klingonen mit Trägerschiff. Defiance teste ich gerade aus und GW2 habe ich auch, Leider kommt aber nicht so wirklich Spielfreude bei mir auf, weshalb ich erst einen 44er habe.


Bearbeitet von GreatScifi, 15 Oktober 2014 - 17:17.

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#22 lapismont

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Geschrieben 15 Oktober 2014 - 19:11

die 70er als Style
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#23 fahrenheit.451

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Geschrieben 19 Oktober 2014 - 20:10

... endlich dazu gekommen, mir Signale - ein Weltraumabenteuer von 1970 näher anzuschauen und einen Bericht darüber zu schreiben...

Ja, das kann man alles so sagen. Der Film enthält einige Signale, sehr viel Weltraum und nicht das kleinste bißchen Abenteuer.

 

Bezüglich der fehlenden Spannung muß erwähnt werden, daß schon die literarische Vorlage von Carlos Rasch ("Asteroidenjäger", 1961) nicht gerade unter nervenzerfetzender Spannung leidet ... und dann hat man der Geschichte auch noch die Aliens am Schluß weggenommen. Das konnte nicht gutgehen.

 

Die Strandszenen waren, glaubt man Gerüchten, nicht so sehr wegen der "lichten Zukunft" eingefügt worden, sondern um Gojko Mitic die Möglichkeit zu geben, seinen Luxuskörper - nur mit einem knappen Badehöschen bekleidet - durch Bild zu bewegen. :happy:

 

Gewundert hat mich, daß der kleine lustige Trickfilm-im-Film unerwähnt bleibt - oder war das in einem anderen Film?


Bearbeitet von fahrenheit.451, 19 Oktober 2014 - 20:13.


#24 GreatScifi

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Geschrieben 20 Oktober 2014 - 11:27

Ja, das kann man alles so sagen. Der Film enthält einige Signale, sehr viel Weltraum und nicht das kleinste bißchen Abenteuer.

 

Bezüglich der fehlenden Spannung muß erwähnt werden, daß schon die literarische Vorlage von Carlos Rasch ("Asteroidenjäger", 1961) nicht gerade unter nervenzerfetzender Spannung leidet ... und dann hat man der Geschichte auch noch die Aliens am Schluß weggenommen. Das konnte nicht gutgehen.

 

Die Strandszenen waren, glaubt man Gerüchten, nicht so sehr wegen der "lichten Zukunft" eingefügt worden, sondern um Gojko Mitic die Möglichkeit zu geben, seinen Luxuskörper - nur mit einem knappen Badehöschen bekleidet - durch Bild zu bewegen. :happy:

 

Gewundert hat mich, daß der kleine lustige Trickfilm-im-Film unerwähnt bleibt - oder war das in einem anderen Film?

Hallo fahrenheit451,

 

zuerst einmal danke für Deine zustimmenden Worte. Du hast recht, die Zeichentrickpassage ließ ich unerwähnt, weil sie m.E. die Geschichte auch nicht rettet und nicht wirklich zum Film beiträgt.


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#25 jon

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Geschrieben 21 Oktober 2014 - 11:43

†¦ ich muss die DVD-Box mal wieder rauskramen. 

 

Oder auch nicht. Als ich die DVDs kaufte und das erste mal durchsah, war ich über „Eolomea“ regelrecht entsetzt (ein Musterbeispiel an völlig verkopfter Kunst ohne Unterhaltungswert) - kein Wunder, dass das Ding praktisch nie zu sehen war (während die anderen Streifen immerhin selten zu sehen waren). Ich erinnere mich, dass ich jeden SF-Film, der bei uns lief, zu schauen versuchte. Die DDR-"Dinger" entstanden, als ich Kind war. Erinnern konnte ich mich - außer an Titel - bis zum Wiedersehen nach der Wende an keinen wirklich. Ich wusste nur noch, dass es meine Mutter extrem fantasielos fand, dass bei "Im Staub der Sterne" (?) die Menschen auf einem fremden Planeten eine Gitterrost-Teppe hinabgingen. Und dass mir "Der schweigende Stern" gefallen hatte - warum, war mit längst entfallen (inzwischen kann ich es mir wieder vorstellen).

 

Wenn ich so zurück-fühle, dann haben mich die sowjetischen SF-Filme immer mehr beeindruckt. Ich glaube, das hat aber eher mit dem Entstehungsdatum zu tun - Die paar DDR-Filme bis 1975 waren zu sehr mit Kunst- und Weltanschauungsansprüchen verknüpft, die Russen haben später gezielter auch auf Publikumswirksamkeit geachtet. Denke ich, ohne es jetzt so aus der Lameng direkt belegen zu können.

 

Vielleicht war ich aber auch von Anfang an schon zu sehr SF-Leser, dieser Qualität konnten die Filme nur hinterherhumpeln ...


Es ist nicht wichtig, was man mitbringt, sondern was man dalässt. (Klaus Klages)


#26 GreatScifi

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Geschrieben 04 November 2014 - 10:32

†¦ ich muss die DVD-Box mal wieder rauskramen. 

 

Oder auch nicht. Als ich die DVDs kaufte und das erste mal durchsah, war ich über „Eolomea“ regelrecht entsetzt (ein Musterbeispiel an völlig verkopfter Kunst ohne Unterhaltungswert) - kein Wunder, dass das Ding praktisch nie zu sehen war (während die anderen Streifen immerhin selten zu sehen waren). Ich erinnere mich, dass ich jeden SF-Film, der bei uns lief, zu schauen versuchte. Die DDR-"Dinger" entstanden, als ich Kind war. Erinnern konnte ich mich - außer an Titel - bis zum Wiedersehen nach der Wende an keinen wirklich. Ich wusste nur noch, dass es meine Mutter extrem fantasielos fand, dass bei "Im Staub der Sterne" (?) die Menschen auf einem fremden Planeten eine Gitterrost-Teppe hinabgingen. Und dass mir "Der schweigende Stern" gefallen hatte - warum, war mit längst entfallen (inzwischen kann ich es mir wieder vorstellen).

 

Wenn ich so zurück-fühle, dann haben mich die sowjetischen SF-Filme immer mehr beeindruckt. Ich glaube, das hat aber eher mit dem Entstehungsdatum zu tun - Die paar DDR-Filme bis 1975 waren zu sehr mit Kunst- und Weltanschauungsansprüchen verknüpft, die Russen haben später gezielter auch auf Publikumswirksamkeit geachtet. Denke ich, ohne es jetzt so aus der Lameng direkt belegen zu können.

 

Vielleicht war ich aber auch von Anfang an schon zu sehr SF-Leser, dieser Qualität konnten die Filme nur hinterherhumpeln ...

Ja, die DDR-SciFi Filme sind wirklich kein leichtes Thema. Wie ich hier schon schrieb, gefällt mir persönlich die Fernsehproduktion "Die Stunde des Skorpion" am besten. Abgesehen davon, dass der Sozialismus in diesem dreiteiligen Kammerspiel über den Kapitalismus gesiegt und die Zukunft entsprechend geprägt ist (aber das kann man sich genauso gut als "Alternativ-Universum" vorstellen), finde ich den Film wirklich spannend und gut gemacht. Allerdings habe ich eh einen Faible für die alten Schinken. "Der schweigende Stern" ist für mich der beste DDR Film und "Signale" hatte sicherlich gute Ansätze, vor allem auch technisch. Leider fehlt es dem Film an Spannungselementen. Eolomea muss ich mir erst noch einmal anschauen, damit ich das Thema DDR-SciFi auf meiner Seite abschließen kann. Insgesamt sind die russischen Filme, vor allem der 70er Jahre, tatsächlich wesentlich besser. Andererseits darf man sich mit einigem Recht fragen, wo wäre der sowjetische SciFi Film ohne "Solaris" und "Stalker"? Wahrscheinlich würde niemand drüber reden.


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