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Was ist gute SF?


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100 Antworten in diesem Thema

#91 molosovsky

molosovsky

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Geschrieben 08 April 2004 - 11:39

Hallo Sullivan,die Sache mit Punkt A und C »best sold books« ist ein schwerer Fehler von mir gewesen. Hab ich korrigiert.Danke für den Hinweis. (C sind die A von heute, nur größtenteils noch kurzlebiger).Grüßm.

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

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#92 Ronni

Ronni

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Geschrieben 15 April 2004 - 10:05

Es gibt nicht genug intelligente, naturwissenschaftlich hinreichend gerüstete Science-Fiction-Leser im deutschen Sprachraum, die bereit sind, sich auf eine phantasievolle Auseinandersetzung mit Ideen und Gegenwartsproblemen einzulassen, als dass ein Markt für anspruchsvolle Science Fiction vorhanden wäre.


Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

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#93 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 15 April 2004 - 12:07

Es gibt nicht genug intelligente, naturwissenschaftlich hinreichend gerüstete Science-Fiction-Leser im deutschen Sprachraum, die bereit sind, sich auf eine phantasievolle Auseinandersetzung mit Ideen und Gegenwartsproblemen einzulassen, als dass ein Markt für anspruchsvolle Science Fiction vorhanden wäre.

Wie alt ist der Ausspruch? Gruß Thomas

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

Blog zur Sekundärliteratur: http://sebesta-seklit.net/

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#94 Ronni

Ronni

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Geschrieben 15 April 2004 - 13:41

Wie alt ist der Ausspruch?

keine Ahnung, ist zwar zeitlos, dürfte aber recht neu sein.
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#95 molosovsky

molosovsky

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Geschrieben 25 April 2004 - 20:34

Nach Texten über Literatur mußte ich in den letzten Tagen mein cerebrales Literaturdisplay ausschütteln, wählte dazu aber dennoch diesen Thread im Auge habend »The Diamond Age« von Neal Stephenson aus. Für meinen Geschmack bietet Stephenson mit »The Diamond Age« ein feines Beispiel für gute Science-Fiction an. Auf Englisch habe ich den Roman vor einigen Jahren mal angefangen, bin aber durch einen Umzug unterbrochen worden †¦ vor Kurzem habe ich die deutsche Taschenbuchausgabe aus dem Ramsch gezogen und nutzte die Gelegenheit, das Buch bilingual fertig zu lesen (was ich seit ich 14 bin ab und an aus purer Laune mache. Damals waren es Clive Barker, Michael Moorcock und Fitz Leiber, aber auch Joyce, R. A. Wilson und Douglas Coupland). Hier meine Anmerkungen zu Auszügen aus dem Roman. - in meinem Blog - im scifiboard-Thread zum Buch Ich selbst bin derzeit etwas ausgepumpt, wenn es um diesen Thread hier geht - aber der momentane ruhigere Wind hier stört mich nicht. Auf meinem Tisch liegen Notizen über Sprach- und Erzählhandwerk (was zwei verschiedene Paar Stiefel sind), schwer tu ich mich noch damit, sie durch die Brille des (sozusagen) Modell-SF-Autors oder Lesers zu sehen †¦ aber gebt mir nur etwas Zeit. Grüße molosovsky/alex

Bearbeitet von molosovsky, 25 April 2004 - 20:37.

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#96 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 26 April 2004 - 07:38

Es gibt nicht genug intelligente, naturwissenschaftlich hinreichend gerüstete Science-Fiction-Leser im deutschen Sprachraum, die bereit sind, sich auf eine phantasievolle Auseinandersetzung mit Ideen und Gegenwartsproblemen einzulassen, als dass ein Markt für anspruchsvolle Science Fiction vorhanden wäre.

Nun ja, es meines Erachtens durchaus genug SF-Leser dieser Kategorie für einen Markt, nur ist dies ein ausgesprochen kleiner. Für ein Unternehmen wie Heyne - was beim Herrn Jeschke nahe liegt, aber man könnte auch jeden anderen Publikumsverlag einsetzen - ist das natürlich nicht "genug", um wirtschaftlich zu sein, sprich, um existieren zu können.

Daran liegt es vermutlich, daß der "kleine SF-Markt" inzwischen verstärkt von kleinen Anbietern bedient wird, während der "große SF-Markt" (wo SF diffuser, Qualität diskutabler, Ansichten vorsichtiger zu genießen) sich zwar rechnet, aber nicht unbedingt das liefert, was auschließlich genügt, um den Hardcore-SF'ler zufrieden zu stellen.

Nun gut, wir kommen jetzt sehr von inhaltlichen und formalen Belangen ab, aber ich denke, daß Marktanteile auch ein guter Indikator sein können. Kunden sind letztendlich auch Rezipienten. Es fragt sich nur, ob sich die Leser von Serien-Romanen wie "Battletech" (Nur ein willkürliches Beispiel, ich habe keine Informationen, was in dem Sektor gerade gut läuft ...) im gleichen Maße wie passionierte SF-Leser bewußt sind, daß sie SF lesen und sich damit auf einen gewachsenen Kodex einlassen. Ich denke eher, die meisten lesen es als Unterhaltung, obwohl sie wissen, daß sie "SF" sagen müssen, wenn man sie nach der Gattung ihres Lesestoffs fragt - schließlich steht das auf dem Einband. Gut finden sie ihren Lesestoff sicher auch, aber betrachten sie ihn auch ausdrücklich als "gute SF"?

Unsereins macht häufig den Fehler, daß alle SF-Konsumenten den gleichen oder doch zumindest grundsätzlich ähnlichen Background haben. Daß dies nicht nur bei Romanen, NICHT der Fall ist, habe ich erst vor ein paar Wochen festgestellt, als die Fernsehzeitung die anstehende Ausstrahlung von "Terminator" als "Actionfilm" einordnete. Ich nahm das zum Anlaß, mich zurückzuerinnern und stellte fest, daß ich schon häufiger über genau diese Einordnung gestolpert bin. Wer in dieser Runde würde bitteschön "Terminator" in erster Line als Action- statt als SF-Film einordnen? Wohl kaum jemand, aber ich bin sicher, daß es viele Fans des Films gibt, die genau das tun. Meine These: Viele mögen den Film der sicherlich vorhandenen Action wegen, sein SF-Charakter tritt dann in den Hintergrund. Aber für alle Betrachter ist es ein "guter" Film, nur die Schwerpunkte liegen anders.

Exkurs beendet, zurück zum Buch: Verlage schreiben inzwischen recht häufig nicht mehr SF auf den Einband und wählen weniger offenkundige Umschlagmotive, auch bei Titeln, bei denen sie es in früheren Auflagen anders handhabten. Vielleicht bringt es dieser Diskussion neue Erkenntnisse, wenn dieser Trend anhält und eine Weile wirken konnte.

(Entschuldigt bitte den langen und sprunghaften Beitrag am Morgen - ich kuriere gerade an einer Grippe und die Tabletten haben seltsame Auswirkungen auf meine Aktivitäts-Stoßzeiten. :D )
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#97 dyke

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Geschrieben 11 Juni 2004 - 12:12

Hier ein link zu dem Beitrag SCIENCE FICTION - Eine Literaturgattung mit vielen Gesichtern von Viktor Farkas Der Autor gehört zwar in die Richtung "Erich von Däniken und Co.", aber es sind ein paar interessante und witzige Passagen dabei. Wozu doch so ein BrückenTag auf der Arbeit gut ist. Man kommt endlich dazu einige wenig gelesen Foren zu durchforsten :D LG Dyke

#98 molosovsky

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Geschrieben 16 Juni 2004 - 13:55

Habe ein wenig Abschweif in den »Was ist allgemeine Phantastik?«-Thread gestellt, in dem ich über ein wenig auf die Grundlage von Phantastik eingehe. Ist auch für diese hier verhandelte Frage relevant. Mein Beitrag dort. Gruß molosovsky / alex

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#99 tichy

tichy

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Geschrieben 16 Juni 2004 - 17:20

Es gibt nicht genug intelligente, naturwissenschaftlich hinreichend gerüstete Science-Fiction-Leser im deutschen Sprachraum, die bereit sind, sich auf eine phantasievolle Auseinandersetzung mit Ideen und Gegenwartsproblemen einzulassen, als dass ein Markt für anspruchsvolle Science Fiction vorhanden wäre.

Wow. Ich sehe dieses Zitat erst jetzt ... danke, Herr Jeschke, für die schonungslose Offenheit. So hatte ich das in etwa befürchtet ... Ja, wenn es irgendwie geht, dann klebt ein Verlag auf ein für den Massenmarkt gedachtes Produkt lieber nicht "SF" drauf, sondern ein anderes Genre. Ich lese gerade "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" -- dass es sich dabei eigentlich um SF handelt, merkt der Leser erst am Schluss. -- tichy
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#100 Holger

Holger

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Geschrieben 16 Juni 2004 - 18:49

Ich lese gerade "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" -- dass es sich dabei eigentlich um SF handelt, merkt der Leser erst am Schluss.

Ähnlich verhält es sich mit Schätzings DER SCHWARM. Der Autor spricht zwar immer wieder freimütig davon, es handle sich um SF, dem Verlag dürfte das allerdings weniger in den Kram passen... http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#101 tichy

tichy

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Geschrieben 17 Juni 2004 - 07:36

Die "Smilla" dagegen bezeichnet seltsamerweise niemand als SF. Warum? Schon klar: Weil "Smilla" zu offenslichtlich "echte" Literatur ist, geschrieben von einem "echten" Schriftsteller. Und nicht "Schund" von einem "Schreiberling", wie es SF ja definitionsgemäß ist ...Kurz: Man darf durchaus intelligente, anspruchsvolle, literarische SF schreiben. Man muss es nur so machen, dass es niemand merkt, dass es SF ist ...-- tichy
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