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Hal Clement - Unternehmen Schwerkraft


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30 Antworten in diesem Thema

#1 Rusch

Rusch

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Geschrieben 17 September 2004 - 09:45

Mission SchwerkraftAutor: Hal ClementOt: Mission Of GravityÜbersetzung: Verlag: HeyneDer Planet Mesklin ist ein Wunder der Physik. Die unglaublich riesige Welt weist an den Polen eine Gravitation von bis zu 700 G auf. Die Welt Rotiert in 24 Stunden 70 Mal, d. h. ein Tag dauert 20,6 Minuten. Die Welt hat aufgrund der Kräfte und der größe eher die Form eines Diskus und so ist diese Welt für die Terraner sehr interessant. Zu Forschungszwecken errichteten sie einen Stützpunkt an Äquatornähe, wo die Schwerkraft nahe dem 3 G Bereich liegt. Als man nun die Schwerkraftfelder an den Polen mit einer Rakete untersucht stürzt diese ab. Die Menschen wollen die wertvollen Daten unbedingt retten. Es wird eine Expedition von Meskliner losgeschickt, um die Rakete zu bergen. Nur diese einheimischen Wesen sind in der Lage, die Schwerkraft zu vertragen. Am Ende erleben die Menschen jedoch eine Überraschnung, denn die Meskliner sind gerissener als die Menschen gedacht hatten.Wenn man das so liest, möchte man meinen, dies sein ein sehr interessanter Roman und oft wird dieser Roman als ein wichtiges Werk der SF hingestellt. Dem ist nicht so. Hal Clement schreibt den Roman vollkommen fantasielos herunter. Die Meskliner und alle anderen Rasse aus Mesklin sind dem Menschen vom Verhalten so ähnlich, dass es schmerzt. Die Wesen, beschrieben als eine Art Krabbe mit vielen Beinen sprechen ganz normal, haben die selben gefühle und unternehmen die selben Handlungen wie Menschen. Hal Clement schreibt von gefrohenen Methan und gasen. Doch später segelt man auf Flüssen zum Pool, jagt Nahrung und fährt vorbei an Gebirgen und Wäldern. Nur selten wird man daran erinnert, dass sich das alles auf einer Welt der Extreme abspielt. Über Strecken könnte man auch meinen Clement beschreibt die Erlebnisse von Seefahreren des Mittelalters oder einer Arktik Expedition.Für mich ist Mission Of Gravity eines der meist überschätzten SF Werke überhaupt. Was man zu Lesen bekommt ist naive Golden Age SF gemischt mit (aus heutiger Sicht) lächerlichen Technik Beschreibungen. So kann man über drei Seiten lesen wie schwer es doch ist, eine Gesamtbild aus Luftaufnahmen zusammenzufügen oder dass man sich mit einem Rechenschieber vor den Computer setzen muss. Am meisten aber hat mich die fantasielose Beschreibung der Meskliner und ihrer Welt verärgert. Was die physikalischen Grundlagen betrifft, so fehlt mir das nötige Wissen, die Angaben auf Plausibilität zu prüfen, aber mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass dies vollkommener Unsinn ist. Ich glaube Hal Clement hatte keine Ahnung, wie viel 1 G genau ist (obwohl er diese Kräfte immer spürte), denn sonst hätter er nicht geschrieben, dass sich Menschen pausenlos 3 G aussetzen und dies relativ leicht wegstecken. Zwar erhält der Panzer, den die Menschen haben, die Bewegungsfreiheit, aber die G Kräfte werden damit nicht aufgehoben und diese wirken nach wie vor auf Körper und Geist.Fazit: Ein Buch vom Zahn der Zeit zerfressen, dass man keinswegs lesen muss. Naive SF mit überalterten technischen Beschreibungen und einem unsinnigen Konzept. 2 von 10 Punkten.-----------------------------------------Ich habe von diesem Buch nur gutes gehört. Überall wird es gelobt aber ich finde es, na ja, scheisse. Sorry.Bin ich der einzige, dem es so geht?

#2 Ronni

Ronni

    Kürbisnaut

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Geschrieben 17 September 2004 - 10:03

Schade, daß der Funke nicht zu Dir übergesprungen ist. Für mich ist Unternehmen Schwerkraft einer der besten SF-Romane. Clement war übrigens Physiker, und wußte sehr wohl, was 1 G ist und hat im Roman bei mir auch nie den Eindruck erweckt, daß 3 G einfach so weggesteckt werden. Das sich der Roman teilweise wie die Erlebnisse von Seefahrern des Mittelalters ließt, ist doch gerade das schöne daran.

Gruß Ronni

P.S. Bibliographische Daten gibt es hier
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

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#3 deval

deval

    Skeptiker

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Geschrieben 17 September 2004 - 10:40

Ich habs leider noch nicht gelesen, von daher kann ich natürlich auch nix zu dem Buch sagen. Das einzige was ich von Clement kenne sind ein paar Kurzgeschichten. Die waren ganz OK.Ich verstehe aber deinen Ärger sehr gut. Mir gings damals genauso beim Lesen von -Der brennende Mann- von Bester. Das Buch, das dir ja sehr gut gefallen hat, war für mich ein einziges Ärgernis, das mit jeder gelesenen Seite noch zugenommen hat. Über manche Werke kann man halt nur den Kopf schütteln - auch wenn andere das anders sehen.

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#4 Holger

Holger

    Temponaut

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Geschrieben 17 September 2004 - 12:08

Ich habe "Unternehmen Schwerkraft" im zarten Knabenalter ( :D ) als völlig zerfleddertes Leihbuch gelesen. Damals gefiel mir das sehr gut. Vielleicht hat es meine Literaturvorlieben sogar ein bisschen geprägt. Ich hatte dann den Titel vergessen und Ronni konnte mir im "Buchrecherche-Forum" weiterhelfen. Nun habe ich den Titel über ebay ersteigert und bin wirklich gespannt, wie er heute wirkt. Was mir an diesem Thread sehr gut gefällt, ist die Offenheit der Diskussion. Ich komme mir bisweilen blöd vor, wenn ich ein Buch, das von allen hochgelobt wird und als Meilenstein, Klassiker oder Pflichtlektüre eingestuft ist, langweilig oder ärgerlich finde (Asimov, Dick, ect.). http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png Grüße HolGer
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#5 Werner

Werner

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Geschrieben 17 September 2004 - 13:39

Bei mir ist es auch schon ein Weilchen her, dass ich das Buch gelesen hab. Mir hats aber gut gefallen. Wie auch die meisten anderen Werke Hal Clements, womit er zu meinen Lieblingsautoren gehört.Werner

#6 Rusch

Rusch

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Geschrieben 17 September 2004 - 13:39

Das sich der Roman teilweise wie die Erlebnisse von Seefahrern des Mittelalters ließt, ist doch gerade das schöne daran. Gruß Ronni P.S. Bibliographische Daten gibt es hier

Gerade das hat mich halt besonders gestört. Die Welt war absolut unzureichend beschrieben. Wenn ich einen Roman über eine mittelalterliche Welt lesen will, dann lese ich Fantasy. Und es war auch das fehlen weitergehender Beschreibungen der Gravitationsauswirkungen. Es kann natürlich sein, dass ich erst vor kurzen eine Geschichte von Heinlein gelesen in der es um einen 3 G Flug von der Erde zum Mars ging. Es wurde haarklein beschrieben, wie die Kräfte die beiden Piloten fertig machen und was für Langzeitfolgen sich ergeben. Dagegen war das 700 G Blabla irgendwie lächerlich. Mag sein, dass ich das Buch anders beurteilt hätte, wenn ich diese Geschichte nicht gekannt hätte. Aber das ist ja oft das Problem mit so alten Geschichten.

#7 deval

deval

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Geschrieben 17 September 2004 - 14:45

Ich komme mir bisweilen blöd vor, wenn ich ein Buch, das von allen hochgelobt wird und als Meilenstein, Klassiker oder Pflichtlektüre eingestuft ist, langweilig oder ärgerlich finde (Asimov, Dick, ect.). Grüße HolGer

Auch das kann ich gut verstehen. Mir gehts manchmal genauso. Ein weiteres hochgelobtes Werk mit dem ich nicht so viel anfangen konnte war -Der Wüstenplanet- von Frank Herbert. Ich kenne keinen, der nicht davon begeistert ist. Ich fands nicht schlecht, aber bei einer Top 100 Liste käme das Buch bei mir nicht vor. Es war interessant zu lesen, da Herbert den Hintergrund der Geschichte sehr gut gestaltet hat. Nur, konnte ich an dem Buch nichts besonderes finden. Ich habs gelesen und damit Basta. Nichts wo ich länger drüber nachdenken konnte. Ich habs bei amazon schon erwähnt, das ich das ganze für ein pseudoreligiöses Werk halte, mit sehr starken Anspielungen an die Moses Geschichte. Aber ein -must read- ist es für mich nicht. Ich verstehe jedoch, das andere davon angetan sein können.

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#8 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 20 September 2004 - 10:47

Hallo Valenton,

Mir gings damals genauso beim Lesen von -Der brennende Mann- von Bester.

Ich bin also nicht alleine - "Der brennende Mann" war für mich auch eine der größten Enttäuschungen. Aber nichts gegen den "Wüstenplaneten"! ;) Über "Unternehmen Schwerkraft" habe ich auch nur gutes gehört, hmm. Was steht denn als nächstes auf deiner Klassiker-Leseliste, Rusch? Sullivan

#9 Rusch

Rusch

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Geschrieben 20 September 2004 - 12:36

Also den brennenden Mann fand ich richtig klasse. Tolles Buch. Aber sicherlich Geschmackssache.Was Dune betrifft, so gibt es einige, die auch wenig Gefallen an dem Zyklus gefunden habe. Ich zähle auch dazu.Der nächste Klassiker? Wohl Andymon? Oder Gateway (wobei das sowieso kommt, denn es steht im Regal).Ansonsten lese ich gerade Sperling. Ich kann aber noch nicht sagen ob mir das Buch gefällt. Es ist sehr eigen. Ich habe Religion und SF immer schon für eine riskante Mischung gehalten. Na mal abwarten. Gut schreiben kann die Autorin auf jeden Fall.

#10 deval

deval

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Geschrieben 20 September 2004 - 13:00

Ich habe Religion und SF immer schon für eine riskante Mischung gehalten.

Dann rate ich dir von dem Buch -Kreuzzüge- von John Barnes ab. Das war selbst für mich ein kleiner Schuß in den Ofen. Stellenweise ganz interessant, wenn sich Barnes über die Beziehungen der drei einheimischen Lebensformen ausgelassen hat. Aber als Buch mit religiösem Hintergrund, hats nicht viel getaugt. Schade eigentlich, da ich solche Geschichten sonst ganz gerne lese.

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#11 ANUBIS

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Geschrieben 20 September 2004 - 13:37

Da kann ich Dir eigentlich nur die Hammer und Kreuz-Trilogie von Harry Harrison empfehlen, aber die kennst Du sicher sowieso ;) Greetz
" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "

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#12 deval

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Geschrieben 20 September 2004 - 13:51

Hmmm, eigentlich kenne ich die nicht. Die einzige Trilogie die ich von Harrison kenne sind die Bücher mit Jason Din Alt. Die meinst du aber nicht, oder?Manchmal haben ein und die selbe Reihe, oder ein und das selbe Buch, auch einfach nur unterschiedliche Oberbegriffe.

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#13 Rusch

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Geschrieben 20 September 2004 - 14:00

Nein, die kenne ich noch nicht (ich habe erst so ca. 400 SF Bücher gelesen - also nur ein kleiner Bruchteil dessen, was es so gibt). Worum geht es da. Was neue Bücher betrifft, so orientiere ich mich sehr stark an folgender Liste: Die Top 100 der SF. Ich arbeite mich derzeit durch die Top 100 durch. Deswegen habe ich auch Unternehmen Schwerkraft gelesen, deswegen lese ich derzeit Sperling und in naher Zukunft Pohls Gateway Trilogie. Dann komme ich wohl zu Alastair Reynolds und China Mevielle. Das wird mich noch Jahre beschäftigen. Aber ich kann sagen, dass bisher Unternehmen Schwerkraft das einzige Buch war, das micht enttäuscht hat. Wichtig: Dieses Projekt ist so mein ganz besonderes Steckenpferd. Wer also bisher nicht mitgemacht hat: MITMACHEN, denn je mehr Leute Abstimmen, umso aussagefähiger wird die Liste. Bisher gab es 15000 Wertungen für all die Bücher. Aber da sollte noch nicht Schluss sein.

#14 ANUBIS

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Geschrieben 20 September 2004 - 14:42

Der erste Teil heißt:"Der Hammer des Nordens"Kurzinfo:England, im Jahr 865. Die Insel wird von rivalisierenden Kleinkönigen regiert und von den Raubzügen der Wikinger bedroht. Die wahre Macht liegt allerdings in den Händen der christlichen Kirche, die allen Wohlstand für sich in Anspruch nimmt und unerbittlich jeglichen Widerstand unterdrückt. Da schlägt sich ein genialer Schmied auf die Seite der Wikinger und die Geschichte nimmt einen anderen Verlauf.Der junge Shef steht als Bastard eines nordischen Raubfahrers und Sohn einer Engländerin eigentlich zwischen allen Fronten. Er ist aber nicht nur ein höchst innovativer Waffenschmied, sondern auch in vielen anderen Bereichen ein genialer Kopf, der mit Leidenschaft um vergangenes und neues Wissen ringt: "So rechnen die größten Anführer und Seemänner der Welt: Mit einem Haufen Stöckchen!", ruft er beispielsweise verzweifelt aus. "Wenn ich nur wüsste, wie man römische Zahlen schreibt. Dann würde ich eine echte Maschine bauen!" Shef schließt sich dem nordischen Krieger Brand an und lernt eine neue Sekte der Wikinger kennen, deren höchste Werte Wissensdurst und Gelehrigkeit sind. Sie wird zu einer Bedrohung für die christlichen Bischöfe, die Rom zu Hilfe rufen.Ein absolut Spitzenmäßiger Alternativwelt Roman( wenn man sich ein wenig für verschiedene Religionen und Mythologien interessiert) ;) Greetz
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#15 Rusch

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Geschrieben 20 September 2004 - 15:16

Hört sich nach Fantasy an (nicht dass ich Fantasy abgeneigt wäre). Aber derzeit bin ich voll auf dem SF Tripp. ;)

#16 ANUBIS

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Geschrieben 20 September 2004 - 17:06

Hmmm...ist es aber nicht..ist eher ein Historischer Alternativwelt Roman( was für eine Wortschöpfung)Auf jeden Fall ausgezeichnet ;) Aber gut als absoluter Harrison Fan sehe ich das vielleicht durch die Rosarote Brille!!Greetz
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#17 Rusch

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Geschrieben 20 September 2004 - 18:29

Hmmm...ist es aber nicht..ist eher ein Historischer Alternativwelt Roman( was für eine Wortschöpfung) Auf jeden Fall ausgezeichnet ;) Aber gut als absoluter Harrison Fan sehe ich das vielleicht durch die Rosarote Brille!! Greetz

Von Harrison habe ich den Stahlratten Zyklus (recht amüsant), die Trilogie "Zu den Sternen" (recht durchwachsen) und natürlich New York 1999 (oder so) gelesen. Ich kann jetzt nicht behaupten, dass mich diese Werke zu einem Harry Harrison Fan gemacht haben.

#18 ANUBIS

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Geschrieben 20 September 2004 - 20:08

Vielleicht solltest Du mal die "Todeswelten" Trilogie oder " Diesseits von Eden" von ihm mal antesten ;) Greetz
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#19 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 20 September 2004 - 20:19

Aber derzeit bin ich voll auf dem SF Tripp.

Aber doch wohl nur auf dem Soft-SF-Tripp, oder? ;) (Oder hast du trotz allem die Hard-SF entdeckt?)

@ Anubis (and all others)

Weisst du, wie die Kurzgeschichte von Harrison heisst, in der Menschen ohne Hilfsmittel fliegen können?

#20 Rusch

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Geschrieben 20 September 2004 - 22:10

Soft SF Tripp? Recht hast Du. Um die Clarkes der Welt mach ich nach wie vor einen großen Bogen. Fakt ist halt dass ich Geschichten von Menschen lesen möchte, was sie fühlen, wie sie zu anderen Stehen, was sie bewegt, was in ihnen vorgeht. Hard SF Autoren setzen da meist andere Schwerpunkte. ;)

#21 Dave

Dave

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Geschrieben 21 September 2004 - 11:59

Das mit den Stahlratten hat mich immer irgendwie abgeschreckt, da kommen mir so Begriffe wie SF-Satire oder SF-Groteske in den Sinn. Entsetzlich.

Allerdings bin ich vor einigen Jahren einmal freudestrahlend mit einem Buch nach Hause gegangen, das Harry Harrison zusammen mit Marvin Minsky (ja genau, der Marvin Minsky) geschrieben hat. Ich denke, das war so eines der ersten wirklichen Hardcore-SF-Romane der frühen 90er, und es hat mich damals ziemlich umgehauen. Es heißt †šDie Turing Option†™ (ausgewiesen als High-Tech-Thriller) und hat stellenweise diese filigranen, vielleicht spröden Passagen, die Autoren wie Greg Egan später ins Extreme trieben.
Es geht in dem Buch um einen Wissenschaftler, dessen Gehirn aufgrund einer Schussverletzung um elektronische Implantate ergänzt wird. Auch gibt es eine KI, die versucht, dem Menschlichen auf die Spur zu kommen und dabei im Grunde menschlicher agiert als diejenigen, die aus Lebensenttäuschungen heraus schon ihre Menschlichkeit verloren haben.
Ich weiß nicht, wie ich das Buch heute beurteilen würde, allerdings hatte es genau die Ansätze, die ich heute noch besonders schätze, und die wirklich rar gesät sind.

#22 Rusch

Rusch

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Geschrieben 21 September 2004 - 21:00

Um nocheinmal auf das Buch zurück zu kehren. Rein rechnerisch, so habe ich ja schon dargelegt, dreht sich die Welt alle 20,6 Minuten einmal. Wenn der Umfand der Welt nur 4 Mal so groß wie der der Erde ist, dann beträgt die Geschwindigkeit am Äquator 500.000 km/h. Da würde ich doch gerne sehen, wie die Terraner landen und ihre Basis aufbauen. Aber es bietet sich eine Erklärung für die gewaltigen Gravitationsunterschiede: Am Äquator heben die Fliehkräfte die Gravitation fast auf. :help: Letztendlich würde aber die seltsame Scheibe von einem Planeten wohl durch die gewaltigen Kräfte, die gegeneinander wirken zermalmt werden. Was für ein herrlicher Schmarn.

#23 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 22 September 2004 - 08:03

Ich habe gestern in der "Encyclopedia of SF" nachgeschaut, dort ist man angetan von den Ideen, allerdings ist die Erzählweise sehr holprig. Mal schauen, ich glaube ich habe das Buch noch irgendwo im Keller liegen - gleich neben den "Todeswelten" von Harrison. :blink:Sullivan

#24 Ronni

Ronni

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Geschrieben 22 September 2004 - 08:35

@Ruschnach dem Titelbild bei Deiner Rezi auf fictionfantasy zu schließen, hast Du die alte und gekürzte Heyne-Ausgabe gelesen, die ich zwar nicht kenne, bei der ich aber vermute, daß da ein paar wesentliche Passagen fehlen. Eventuell ein Grund, warum Dein Urteil so gänzlich anders ist.Gruß Ronni
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#25 tichy

tichy

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Geschrieben 22 September 2004 - 08:37

Hallo Rusch,mir fällt gerade ein, woher ich das Buch kenne, obwohl ich es nie gelesen habe: Lem behandelt es in seiner "Phantastik und Futurologie I". Und er verwirft es aus den gleichen Gründen wie Du: Absolut fantasielose Geschichte, die bloß in einem ungewöhnlichen Setting abläuft.Wenn der Mann wirklich Physiker ist, müsste er mir übrigens beizeiten mal erklären, wie bei zighundertfachen G-Kräften Bäume und Berge existieren können ... die müssten da nämlich um ein Vielfaches breiter als hoch sein und sähen auch wie breite Hubbel.Ich habe den Eindruck, dass wir es hier vielleicht eher mit Fantasy als mit SF zu tun haben, wie wäre es damit?-- tichy
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#26 Rusch

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Geschrieben 22 September 2004 - 08:52

Soweit ich weiss war Clement Biologe und Chemiker, aber kein Physiker. Hehe, freut mich das Lem dieses Buch verrissen hat. Nebenbei: Du hast gerade Eden gelesen. Wie hat Dir das gefallen. In meinen Augen war dies auch ein relativ naiver Roman, der nicht die Klasse wie andere Werke von Lem hat.Es stimmt schon: Unternehmen Schwerkraft ist über weite strecken ein Fantasy Roman. Aber auch in dieser Hinsicht überzeugt er kein bißchen. Ich dürfte ungefähr 200 Fantasy Romane gelesen haben und kann sagen, dass 190 davon besser waren als dieser.Das mit den Bäumen ist richtig. Die dürften gar nicht wachsen, oder sie müssten Stämme mit einer höheren Festigkeit als Stahlträger haben. Auch das Aussamen stelle ich mir schwierig vor. Das ganze Buch ist voller verpasster Chancen. Man hätte über Seiten referieren können, wie sich die Pflanzen fortpflanzen. Er war doch Biologe gewesen...

#27 tichy

tichy

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Geschrieben 22 September 2004 - 09:28

Nebenbei: Du hast gerade Eden gelesen. Wie hat Dir das gefallen.

Guckst Du hier! :blink: -- tichy
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#28 Zeitreisender

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Geschrieben 28 Juni 2014 - 18:34

Das Werk ist von Heyne unter dem Titel Schwerkraft neu rausgebracht worden.
http://www.randomhou...ent/e454600.rhd

Kaufen? Ja oder Nein?

#29 derbenutzer

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Geschrieben 29 Juni 2014 - 16:59

Ich habe stark gehofft, dass sich irgendwer zu Wort meldet, der den Roman vor nicht ganz so langer Zeit gelesen hat, wie das bei mir der Fall ist ... Eingefügtes Bild

Ziemlich sicher war meine Ausgabe (Heyne noch etwas gekürzt. Das ist heute natürlich nicht mehr der Fall. Aber zum Buch:

Der Roman hat durchaus originelle Momente und ich finde ihn irgendwie liebenswert. So ein Stückchen aus der goldenen Ära der SF sollte man einfach entspannt genießen. Wenn Du ältere SF dieser Zeiten sonst auch liest, wird er dir sicher Freude bereiten: kaufen ... :)

LG

Jakob

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#30 Trurl

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Geschrieben 29 Juni 2014 - 19:47

Bei mir liegt die Lektüre ebenfalls schon eine Ewigkeit zurück, muss allerdings gestehen, dass ich den Roman kaum mehr in Erinnerung habe und das was hängengeblieben ist, sind Aliens, die angesichts der Fremdartigkeit der Umgebung, eine ziemlich irdische Geschichte und menschliche Psychologie besitzen. Wie wahrscheinlich ist das wohl? Dass Clement die Menschenähnlichkeit seiner Aliens nur als eine Annäherung betrachtet, wie es seinerzeit Vinge mit den Spinnenaliens in Eine Tiefe am Himmel gemacht hat, darf man dem Autor mit diesem Roman, der wohl nicht mehr als ein farbig-exotischer Abenteuerroman sein möchte, nicht unterstellen.

Ebenfalls kritisch ist bei näherer Betrachtung, die Physik dieses Planeten zu beurteilen, wie Rusch weiter oben bereits kritisch angemerkt hatte. Ich würde annehmen, dass so eine Planet platt wie ein Pfannkuchen sein müsste. Keine Ahnung welchen Aufbau so eine Planet haben müsste und woraus er bestehen müsste, damit es ihn nicht zerreißt. Ziemlich exotische Zusammensetzung. Darüber darf man wohl ebenfalls nicht genauer nachdenken.

Das Beste wäre es wohl, den Roman als Fantasy zu betrachten. Darauf habe ich aber keine Lust, wenn es eigentlich um Science Fiction gehen soll. Deshalb habe ich auch vom Kauf dieser Wiederveröffentlichung die Finger gelassen, auch wenn die neue Übersetzung nun besser gelungen sein mag.

LG Trurl
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
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  • (Buch) als nächstes geplant:Jeff VanderMeer - Akzeptanz
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