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Gibt es das schon?


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27 Antworten in diesem Thema

#1 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 12 August 2006 - 12:26

Hallo zusammen,ich habe in der NZZ von heute einen faszinierenden Artikel gelesen. Es geht darin, um einen ziemlich unbekannten Essay, den ein Herr Eberty Mitte des 19. Jhdts verfasst hat. Die Grundidee darin ist folgende: Es ist bekannt, dass wir, wenn wir uns den Sternenhimmel anschauen, im Grunde in die Vergangenheit schauen, da das Licht der Sterne ja eine gewisse Zeit braucht, um zu uns zu gelangen. Eberty dreht dieses Prinzip nun um und überlegt sich, was wäre, wenn man mit perfekter Sicht von jedem Punkt im Universum auf die Erde schauen könnte. Das Ergebnis wäre freie Sicht auf die Geschichte der Erde, abhängig vom Standpunkt könnte potentiell jeder Zeitpunkt der menschlichen Geschichte beobachtet werden, das Universum würde zum Kino der Menschheitsgeschichte. Wenn man zu dieser Idee noch FTL-Reisen und Superteleskope hinzugibt, hat man meiner Meinung eine faszinierende Ausgangslage für eine SF-Geschichte: Die gesamte Geschichte der Menschheit wäre potentiell abrufbar, Geschichtsforschung im heutigen Sinn würde überflüssig, jedes Ereignis könnte nachträglich beobachtet werden. Auch die Folgen für die Rechtssprechung wären dramatisch. Es geht um eine Art Umkehrung von Asimovs Psychohistorie oder der Grundidee von "Minorty Report".Meine Frage: Gibt es SF-Geschichten, die auf dieser Basis aufbauen, hat das schon mal jemand gekonnt umgesetzt?Gruss

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#2 deval

deval

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Geschrieben 12 August 2006 - 14:37

Vielleicht in etwas anderer Form.

Bob Shaw schreibt in seinem Buch Andere Tage, andere Augen über ein Glas mit bestimmten Eigenschaften. Je nachdem wie dick das Glas ist braucht das Licht unterschiedlich lange bis es auf der anderen Seite wieder hervorkommt.

So kann es sein, das das Licht Monate oder sogar Jahre braucht bis es das Glas durchdrungen hat. Der Betrachter sieht dann genau das, was sich halt vor Monaten und Jahren ereignet hat, also fungiert das Glas quasi als Zeitmaschine. Auf diese Art und Weise gelingt es der Polizei auch Verbrechen aufzuklären. Der Zeiteffekt ist allerdings begrenzt. Man kann nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt durch das Glas in die Vergangenheit schauen.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
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#3 molosovsky

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Geschrieben 12 August 2006 - 16:13

su-per-fra-ge, denn ich kann auf einen meiner leib- und knochenmarklieblingsautoren verweisen.

In »SpiegelReporter« 02/2000 findet sich »Screening — Aus den Memoiren eines Programmdirektors. Eine Kurzgeschichte aus der Zukunft« von Helmut Krausser.

In der story baldowert man aus, welches geschichtliche menschheitsereignis als nächstes drankommen soll. Man entscheidet sich für die Jesus kreuzigung (sehbeteiligung 48%).

Leider gibts die kurzgeschichte (bisher) noch nicht in buchform.

Grüße
Alex / molosovsky

Edit (mit vorherigem Ans-Hirn-Patschen): Um Namen des Autoren ergänzt.

Bearbeitet von molosovsky, 12 November 2006 - 00:47.

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

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#4 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 12 August 2006 - 20:14

Die gesamte Geschichte der Menschheit wäre potentiell abrufbar, Geschichtsforschung im heutigen Sinn würde überflüssig, jedes Ereignis könnte nachträglich beobachtet werden. Auch die Folgen für die Rechtssprechung wären dramatisch. Meine Frage: Gibt es SF-Geschichten, die auf dieser Basis aufbauen, hat das schon mal jemand gekonnt umgesetzt?

Öfters: Stephen Baxter/Arthur C. Clarke "Das Licht ferner Tage"(The Light of other Days) Hier ermöglicht eine Wurmlochkamera den Blick in die Vergangenheit. T.L. Sherred "Das Zeitkino"(E for Effort) Kurzgeschichte Hier nutzen die Erfinder das ganze, um realistische Dokumentar-und Historienfilme zu drehen. Das Publikum staunt zwar über die Detailfreudigkeit, hinterfragt das ganze jedoch nicht. Brenzlig wird es allerdings für die Macher, als die Filme die jüngere Vergangenheit erreichen und politisch unbequeme Vorgänge zeigen, die das alarmierte FBI auf den Plan rufen. Henry Kuttner "Spürauge"(Private Eye) Kurzgeschichte Das Gerät zur Vergangenheitsbetrachtung wird hier auch zur Verbrechensbekämpfung benutzt; eine Tatsache, um die der Täter in dieser Geschichte weiß und dies bei der Planung und Ausführung seines Verbrechens berücksichtigt. Isaac Asimov/Gordon R. Dickson "Das Chronoskop"(The Dead Past) Kurzgeschichte Auch hier wird eine Apparatur benutzt, um in die Geschichte der Menschheit zu blicken. Harry Harrison "Berühmte Worte"(Famous First Words) Kurzgeschichte Variation der Idee: Mit der Apparatur in dieser Story kann man die Vergangenheit hören(was so manche historischen Persönlichkeiten entzaubert, als man das zu Ohren bekommt, was sie tatsächlich gesagt haben). Gefährlich wird es für die Lauscher, als man in Unterhaltungen höherer Wesen hineinplatzt(Wotan, Odin, Thor :wacko: ), so daß dies das letzte ist, was sie jemals zu hören bekommen... Damon Knight "Ich seh´dich"(I See You) Kurzgeschichte Sehr düstere Geschichte, da man alles und jeden in der Vergangenheit beobachten kann, es überhaupt keine Privatsphäre mehr gibt(da die heutige Gegenwart ja aus der kommenden Zukunft ebenfalls beobachtet wird).

Bearbeitet von Jorge, 13 August 2006 - 17:50.


#5 Nessuno

Nessuno

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Geschrieben 12 August 2006 - 22:01

Bereits die Martier in Kurd Laßwitz´ "Auf zwei Planeten" (1897) haben ein Gerät, mit dem sie die Lichtstrahlen (z.B. unserer Erde) auffangen und somit in die Vergangenheit blicken können.Nessuno

#6 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 13 August 2006 - 13:40

Ein Gedanke, der mir schon einfiel: Die Radiobotschaften und Fernsehsendungen sind ja auch von früher. Wir Menschen könnten à la Star Trek weit weg fliegen, um dann gewisse (ehemals nicht aufgenommene) Radio- und Fernsehprogramme aufnehmen. Ich denke vor allem an Konzertaufnahmen.

#7 simifilm

simifilm

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Geschrieben 13 August 2006 - 17:33

Danke für die vielen Hinweise, werde das wohl alles lesen. Als Nebenfachhistoriker finde ich vor allem die Vorstellung faszinierend, wie das die Geschichtsforschung verändern würde. Geschichte würde zur Bildwissenschaft, in der es darum ginge, Stummfilme sinnvoll zu interpretieren. "Was sagt der mit der Geste? Können wir anhand der Mundstellung eruieren, was gesagt wird."Da die Bildqualität ja auf jeden Fall nicht berauschend wäre, müsste kräftig digital nachbearbeitet werden - und voilà schon wäre es mit der vermeintlichen Evidenz des Bildes dahin. Verschiedene Forschergruppen kämen beim gleichen Ausgangsmaterial auf ganz unterschiedliche Ergebnisse. Oder wenn die Qualität gut wäre, würden völlig neue Bereiche der Unterhaltungsindustrie entstehen. "Die Abenteuer Casanovas - nun in echt!". Wie gesagt: muss mal die erwähnten Titel lesen, die Prämisse lässt meiner Meinung nach viel Interessantes zu.simifilm

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#8 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 13 August 2006 - 17:44

Wir Menschen könnten à la Star Trek weit weg fliegen, um dann gewisse (ehemals nicht aufgenommene) Radio- und Fernsehprogramme aufnehmen. Ich denke vor allem an Konzertaufnahmen.

Das ist u.a. eine der Beschäftigungen, der die Besatzung des Raumschiffes Cetus 7 in "Leviathan 99" von Ray Bradbury nachgeht, einer Hommage an "Moby Dick".



In Piers Anthonys "Makroskop"(Macroscope) werden die Makronen entdeckt, "Atomteilchen, die sich ähnlich wie Neutronen verhalten. Sie können jede Materie durchdringen, sind also die ideale Trägerwelle im Universum. Zugleich treten sie mit den Gravitationsfeldern in Wechselwirkung, mit den Raumverformungen, die sie durcheilen, wodurch die Materie, die diese Gravitation verursacht, exakt abgebildet wird."(Klappentext)

Dank dieses Prinzips ist man in der Lage, mit einem entsprechenden Teleskop alles und jeden zu jedem beliebigen Zeitpunkt zu beobachten:

"Angenommen ein Mensch hätte die Möglichkeit, in der Zeit vorwärts oder rückwärts zu springen. Wenn er sich aber nicht gleichzeitig räumlich bewegte, dann würde er mitten im All oder tief unter der Erdoberfläche herauskommen."
"Dank des Makroskops reisen wir dennoch in der Zeit", sagte Brad lächelnd.
...
"Das ist der Planet Holt. Es gibt hier ein paar hübsche Arten säugetierähnlicher Fleischfresser, aber ich müßte sie erst suchen und das kostete jetzt zuviel Zeit. Vermutlich würde ich sogar das ganze Bild verlieren, wenn ich die automatische Einstellung aufgäbe. Dieser Planet hier kreist um eine G-3-Sonne, die etwa fünftausend Lichtjahre entfernt ist."
"Also ist dieses Bild fünftausend Jahre alt?"
"Diese Szene, ja, denn so lange brauchen die makronischen Impulse, um zu uns zu gelangen. Ich sagte dir schon, daß wir hier durch die Zeit zu reisen pflegen."

Eine unangenehme Entdeckung ist, das andere(ältere) Zivilisationen ebenfalls solche Makroskope entwickelt und entsprechende Maßnahmen gegen neugierige Blicke getroffen haben:

"Jetzt haben wir dieses Superskop, und wir können uns um die Geschäfte unserer interstellaren Nachbarn kümmern, als ob uns unsere eigenen nicht reichten. Was glaubt ihr nun, was ein schlauer Extraterrestrier unternehmen könnte, um seine Privatsphäre zu schützen - wenn da eine Zeitverzögerung von vielleicht fünfzehntausend Jahren besteht?"
Die Stationsmitglieder sahen sich gegenseitig in grenzenloser Überraschung an. Es war offensichtlich - und keiner von ihnen hatte daran gedacht! Eine bewußtseinszerstörende logische Kette, die den Neugierigen auslöschte, wo immer -und wann- er sich befand. Es konnte keine direktere und realistischere Antwort auf Schnüffeln geben.
...
"Ein Programm", sagte Borland nachdenklich. "Eine Mausefalle in einem Harem. Aber warum geben sie sich solche Mühe, statt einfach einen Sprengsatz in die Sonne zu jagen?"
"Der Sender ist offenbar nicht gegen alles Leben gerichtet", sagte Brad. "Er wählt aus. Es trifft nur die raumfahrenden, Makroskope bauenden Rassen wie die unsere. Die Schnüffler. Solange wir unsere Entwicklung unter einer bestimmten Ebene halten, sind wir sicher."

Bearbeitet von Jorge, 13 August 2006 - 18:01.


#9 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 13 August 2006 - 17:56

Oder wenn die Qualität gut wäre, würden völlig neue Bereiche der Unterhaltungsindustrie entstehen. "Die Abenteuer Casanovas - nun in echt!". Wie gesagt: muss mal die erwähnten Titel lesen, die Prämisse lässt meiner Meinung nach viel Interessantes zu.

Genau das ist die Idee von T.L. Sherreds "Das Zeitkino"(E for Effort): Die Qualität ist so gut und realistisch, das das Publikum völlig begeistert von den "Historienfilmen" ist - und CIA und FBI aufs höchste alarmiert, als sie die "Politthriller" im Kino sehen...

#10 Stormking

Stormking

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Geschrieben 19 August 2006 - 09:15

Im DDR-SciFi-Kinderbuch "Wilhelmine greift ein" wurde so die grundlegende Funktionsweise einer Zeitmaschine beschrieben. Allerdings wirklich nur die Grundlage, es hieß: "Wenn ich Dir nun anstelle einer Zeitmaschine ein Transistorradio erklärt hätte, dann wären wir gerade dabei, daß sich auf der Rückseite des Radios eine Schraube befindet, die man lösen kann um ins Innere des Geräts zu gelangen."

#11 simifilm

simifilm

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Geschrieben 25 August 2006 - 08:34

Mal wieder was von mir zu dem Thema. Habe mittlerweile fast alle angegebenen Titel auftreiben können. Die kürzeren Texte von Knigt, Asimov und Sherred habe ich bereits gelesen. Letzterer kommt meinen Vorstellungen wohl am nächstenWas mir auffällt: Nur bie Asimov ist die Technik begrenzt, erlaubt also keinen perfekten Blick in jede beliebige Zeit (allerdings macht ausgerechnet er meiner Meinung nach am wenigsten aus dem Thema). Bei den bei den anderen ist die Technik perfekt, sprich: es lassen sich aus jeder beliebigen Zeit tadellose Bilder machen. Dabei wäre es meiner Meinung gerade interessant, wenn die Technik nicht perfekt wäre. Wenn man zwar einen Blick in die Vergangenheit werfen könnte, aber nur unscharfe Bilder rauskämen, die dann gehörig nachbearbeitet werden müssen. Die Vergangeneit wäre zwar sichtbar, bliebe aber dennoch Interpretationssache ...simifilm

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#12 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 11 November 2006 - 20:18

http://www.scifinet....e...ic=4897&hl=

#13 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 31 Dezember 2006 - 05:32

Noch ein paar Kurzgeschichten zum Thema:Keith Roberts"Filmvorführung"(Escapism)in"Maschinen und Menschen"(Machines and Men)Zwei Filmvorführer wundern sich über die Muster, die eine Filmcrew in ihrem kleinen Provinzkino abspielen läßt: Nicht nur über das perfekte 3-D, sondern auch über den Realismus der Bilder. Bis ihnen aufgeht, das sie die tatsächlichen Vorgänge der Schlacht von Sedgemoor anno 1685 ansehen...Harry Harrison"Das Geheimnis von Stonehenge"(The Secret of Stonehenge)in"Primzahl"(Prime Number)Archäologen wollen den Grund für den Bau von Stonehenge herausfinden; sie schießen deshalb mittels Übertragungsapparatur Bilder vom Ort des Geschehens - und erleben eine Überraschung... William Tenn"Das Projekt Brooklyn"(Brooklyn Project)inRobert Silverberg(Hg.)"Die Mörder Mohammeds"Wissenschaftler wollen von der Frühgeschichte der Erde Bildaufnahmen machen. Die Übertragungsapparatur tötet auf ihrem Weg durch die Zeitalter jedoch einige Lebewesen - was auf die Evolution(insbesondere der menschlichen) einige Auswirkungen hat...Thematisch ähnlich der Geschichte "Ein Donnerschlag"(A Sound of Thunder 1952) von Ray Bradbury, ist aber früher entstanden(1948). Interessanterweise taucht in der aktuellen Verfilmung der Bradburygeschichte die Idee Tenns auf(monströse Lebewesen nehmen die Stelle der Menschheit ein), während bei Bradbury die Tötung eines Schmetterlings in der Urzeit nur "geringfügigere" :smokin: Folgen hat.

Bearbeitet von Jorge, 31 Dezember 2006 - 05:42.


#14 Christian Günther

Christian Günther

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Geschrieben 31 Dezember 2006 - 17:56

Dasist ja eine wirklich interessante Grundannahme. Da werde ich auch mal versuchen, einige der Stories aufzutreiben.@Jorge: Welche aktuelle Verfilmung sprichst du an?

#15 simifilm

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Geschrieben 31 Dezember 2006 - 17:59

Dasist ja eine wirklich interessante Grundannahme. Da werde ich auch mal versuchen, einige der Stories aufzutreiben. @Jorge: Welche aktuelle Verfilmung sprichst du an?

Damit ist wohl "Deja Vu" gemeint, der allerdings ausser einem Haufen logischer Fehler gar nichts aus der Idee macht.

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#16 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 01 Januar 2007 - 01:47

ein Haufen logischer Fehler

Nein, ich meine die Verfilmung "A Sound of Thunder" der gleichnamigen Kurzgeschichte von Bradbury(erschienen auf DVD) - deine Einschätzung trifft aber auf diese filmische Katastrophe voll und ganz zu. Der Unterschied zur Kurzgeschichte von Tenn besteht darin, das Menschen(und kein Aufzeichnungsgerät) in die Vergangenheit reisen und denen dort ein verhängnisvoller Fehler unterläuft

#17 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 03 Oktober 2007 - 21:11

Frank Tallis"Der Zeitmörder"(Killing Time)Der Protagonist stößt auf vergessene alte Aufzeichnungen mit dem Titel "Die elektrische Unterbrechung des Zeitflusses und die Fixierung anomaler Phänomene mittels eines Verfahrens nach Daguerre" eines gewissen Arnold Autoloycus Locke aus dem Jahre 1883, deren Inhalt eine Sensation("Es war, als hätte ein Ingenieur, der lediglich über eine Dampfmaschine verfügt, einen Rechner erfunden, der durchaus mit einem modernen Laptop von IBM mithalten konnte") birgt: Die darin beschriebene Apparatur ist in der Lage, "eine retrospektive zeitliche Anomale herzustellen, deren Tiefe oder Reichweite in direktem Zusammenhang mit dem Energieverbrauch steht".Nach Überlegungen des Protagonisten könnte ein Nuklearregler Bilder aus der fernsten Vergangenheit ermöglichen; sein originalgetreuer Nachbau "schießt" nur Bilder bis zu einer vergangenen Zeit von einem Monat, was jedoch völlig genügt, um eine unangenehme persönliche Entdeckung zu machen...Über die Auswirkungen, die verbesserte Versionen dieser "Zeitkamera" hätten, wird auch spekuliert:"Der Lockesche Apparat würde die Welt grundlegend verändern. Man würde die Geschichte zweifellos von Anfang an neu schreiben müssen. Was einst als Wahrheit gegolten hatte, konnte man wiederlegen, und viele Legenden würden endlich ihren Wahrheitskern preisgeben....Vielleicht eine Enttarnung der wundersamen Brot- und Fischevermehrung als Zaubertrick, durchgeführt von Jesus, dem Magier aus Nazareth?...Sämtliche Denkmäler würden ins Wanken geraten und von ihren Sockeln stürzen....Was ist mit gesellschaftlicher Veränderung? Alle technologischen Durchbrüche haben große gesellschaftliche Veränderungen zur Folge. Wie würde die Gesellschaft sich wohl verändern?Nun, irgendwann wären diese Zeitkameras für alle zu haben, so wie die Instamatic von Kodak. Dann wäre jeder von uns in der Lage, in die Geschichte unserer Mitmenschen einzudringen. Es gäbe keine Geheimnisse mehr. Die Leichen würden aus dem Keller ins Wohnzimmer umziehen. Die schmutzige Wäsche würde sich zu Bergen türmen... Wir wüßten, daß wir samt und sonders gleich schlecht sind. Ein hoffnungsloser Haufen Scheiße schnüffelnder, genitalfixierter Heuchler, und offen gestanden denke ich, daß es auf der Welt dann viel besser aussehen würde. Wir wären alle gezwungen, erwachsen zu werden. Und wir könnten dann nicht mehr darauf pochen, daß wir den Affen überlegen sind."Bernhard Fauconier"Die Kinder des Kairos"(Kairos)Hier macht ein Archäologe die Entdeckung, das antike Keramik Töne, Geräusche und Stimmen aus der Zeit ihrer Entstehung speichert und diese durch ein spezielles Verfahren wieder hörbar werden können.

#18 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 14 Juli 2014 - 15:27

Frank Tallis
"Der Zeitmörder"(Killing Time)
Der Protagonist stößt auf vergessene alte Aufzeichnungen mit dem Titel "Die elektrische Unterbrechung des Zeitflusses und die Fixierung anomaler Phänomene mittels eines Verfahrens nach Daguerre" eines gewissen Arnold Autoloycus Locke aus dem Jahre 1883, deren Inhalt eine Sensation("Es war, als hätte ein Ingenieur, der lediglich über eine Dampfmaschine verfügt, einen Rechner erfunden, der durchaus mit einem modernen Laptop von IBM mithalten konnte") birgt: Die darin beschriebene Apparatur ist in der Lage, "eine retrospektive zeitliche Anomale herzustellen, deren Tiefe oder Reichweite in direktem Zusammenhang mit dem Energieverbrauch steht".

Sein originalgetreuer Nachbau "schießt" nur Bilder bis zu einer vergangenen Zeit von einem Monat, was jedoch völlig genügt, um eine unangenehme persönliche Entdeckung zu machen...

Auswirkungen dieser "Zeitkamera"


Kinotipp:

Time Lapse

Läuft auf dem diesjährigen Fantasyfilmfest.

#19 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 16 September 2015 - 18:12

Das Ergebnis wäre freie Sicht auf die Geschichte der Erde, abhängig vom Standpunkt könnte potentiell jeder Zeitpunkt der menschlichen Geschichte beobachtet werden, das Universum würde zum Kino der Menschheitsgeschichte.

Die gesamte Geschichte der Menschheit wäre potentiell abrufbar, Geschichtsforschung im heutigen Sinn würde überflüssig, jedes Ereignis könnte nachträglich beobachtet werden. Meine Frage: Gibt es SF-Geschichten, die auf dieser Basis aufbauen, hat das schon mal jemand umgesetzt?  

 

Kenneth Bulmer

Von Robotern beherrscht



#20 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 21 März 2016 - 19:37

Oder wenn die Qualität gut wäre, würden völlig neue Bereiche der Unterhaltungsindustrie entstehen. "Die Abenteuer Casanovas - nun in echt!"

 

James Graham Ballard

Die fantastischste Fernseh-Show der Welt (The Greatest Television Show on Earth)



#21 Selma die Sterbliche

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Geschrieben 01 April 2016 - 10:52

Oder wenn die Qualität gut wäre, würden völlig neue Bereiche der Unterhaltungsindustrie entstehen. "Die Abenteuer Casanovas - nun in echt!". Wie gesagt: muss mal die erwähnten Titel lesen, die Prämisse lässt meiner Meinung nach viel Interessantes zu. simifilm

Diese Antwort ist per se schon Zeitreise - aber ich konnte deine These doch nicht unwidersprochen lassen. Du meine Güte - was wären wir da alle enttäuscht. Vermutlich wäre der Unterschied zu Casanovas Biografie (wie dieser Hengst sich selber sah) ebenso gravierend wie zwischen trockenem Sachbuch und saftigem Erotik-Thriller. Die Realität ist nicht das Maß der Dinge... war der Typ nicht sogar geschlechtskrank?


Nieder mit den Gleichmachern. Sie wollen uns durch Langeweile mürbe kriegen. Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 


#22 simifilm

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Geschrieben 01 April 2016 - 11:01

Diese Antwort ist per se schon Zeitreise - aber ich konnte deine These doch nicht unwidersprochen lassen. 

 

These? Das war doch nur ein launiges Beispiel.


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#23 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 03 April 2016 - 16:52

Trotzdem verstehst du sicher meine Bedenken, oder?

Apropos: sicher gibt es in diesem Net doch einen Faden für Terry Pratchett? Schickst du mir den Link? Habe gerade die "Krone des Schäfers" gelesen und dazu doch einiges zu sagen.


Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 04 April 2016 - 11:35.

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#24 simifilm

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Geschrieben 04 April 2016 - 06:56

Trotzdem verstehst du sicher meine Bedenken, oder?

Nein, nicht wirklich. Resp. man könnte deine "Bedenken" ja ebenso gut als Ausgangsstory für ein lustiges Szenario nehmen: Jemand will eben besagten "echten" Casanova-Film drehen und stellt dann fest, dass da gar nichts war †¦

Apropos: sicher gibt es in diesem Net doch einen Faden für Terry Pratchett? Schickst du mir den Link?

Zu Pratchett weiss ich gar nichts. Ich habe noch nie etwas von ihm gelesen und verfolge somit auch nicht die entsprechenden Threads.

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#25 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 04 April 2016 - 11:34

Ja, das wäre lustig! Schon als "making-of". Zu TP bist du entschuldigt, logo.


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#26 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 05 September 2016 - 16:24

"Deja Vu"

 

Patrick Lee

Das Signal



#27 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 05 September 2016 - 16:38

In dem Film Wunder der Schöpfung (1925) sieht eine mit Überlicht fliegende Raumschiffbesatzung so die Vergangenheit.



#28 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 03 März 2017 - 23:02

Film

Tödliche Strahlen

 

http://www.sf-encycl...try/time_viewer

 

Film

Telescope




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