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[FF-Klatsch] Anti-Amerikanismus


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148 Antworten in diesem Thema

#61 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 10 Juli 2007 - 07:42

Ich beantworte keine Suggestivfragen. Und ich habe Dir offenbar nicht erklären können, warum eine Diskussion mit Dir aus meiner Sicht keinen Sinn macht. Das ist mein Fehler, aber wohl nicht zu ändern.

Das ist intellektuell so jämmerlich, daß Du Dich damit selbst disqualifizierst. Aber man merkt, daß Du die Argumentationsweise unserer Machthaber glänzend verinnerlicht hast.

#62 Diboo

Diboo

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Geschrieben 10 Juli 2007 - 08:06

Das ist intellektuell so jämmerlich, daß Du Dich damit selbst disqualifizierst. Aber man merkt, daß Du die Argumentationsweise unserer Machthaber glänzend verinnerlicht hast.

Du meinst, ich soll besser keine Kurzgeschichte für NOVA einschicken? Na gut.

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#63 Rusch

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Geschrieben 10 Juli 2007 - 08:26

@Michael: Ich kann Deine Argumente einigermaßen akzeptieren, aber es geht mir gegen den Strich, wenn Du einerseits schreibst, dass die Krankenkassen und Ärzte nur Parasiten sind und Du keine Krankenkassenbeiträge zählst (wie auch immer) und auf der anderen Seite darüber jammerst, wie schlecht Pfleger bezahlt sind. Zunächst einmal sind Ärzte im Krankenhaus auch mies bezahlt. Gut, die verdienen ein Stück mehr, aber vergiss nicht, dass ein Arzt eine Ausbildung von fast 10 Jahren (davon die zwei Jahre bis zu Zulassung in der für ein Butterbrot arbeiten muss) finanzieren muss. Ich finde unser System auch nicht so toll. Mir würde reichen, mich gegen hohe Krankheitskosten zu versichern und alles aus eigener Tasche zu bezahlen. Aber a) würde ein Umbau des System wieder viele zehntausend Arbeitslose produzieren und :) würden es viele Leute nicht schaffen, Geld für Behandlungen zurückzulegen und dann gar nicht erst zum Arzt zu gehen. Das heißt, ich bin Überzeugt davon, dass der Grund für die Existenz der krankenkassen die Unfähigkeit der Menschen ist, das selbst im Griff zu haben. Und so schlecht ist unser System nicht: Es funktioner und jeder ist abgesicher. Jeder bekommt eine Behandlung und keiner muss irgendwo verrecken, weil er die Behandlung nicht zahlen kann. Ist das nichts? Ich kann nur sagen: Das ist nicht selbstverständlich und Du könntest es auch schlechter erwischen.

#64 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 10 Juli 2007 - 08:32

Du meinst, ich soll besser keine Kurzgeschichte für NOVA einschicken?

Diboo, wir können uns hier über unsere politischen Meinungsverschiedenheiten fetzen, soviel wir wollen. Aber andererseits bleibst Du ein SF-Kollege, und wenn Du eine Geschichte bei Nova einreichst, wird sie danach beurteilt, ob es eine gute Geschichte ist. Also, mußt Du selber wissen. Gruß MKI

#65 Diboo

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Geschrieben 10 Juli 2007 - 08:39

Diboo, wir können uns hier über unsere politischen Meinungsverschiedenheiten fetzen, soviel wir wollen. Aber andererseits bleibst Du ein SF-Kollege, und wenn Du eine Geschichte bei Nova einreichst, wird sie danach beurteilt, ob es eine gute Geschichte ist.

Fein :) Wird aber nicht passieren, ich schreibe keine Kurzgeschichten.

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#66 Gast_Michael Iwoleit_*

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Geschrieben 10 Juli 2007 - 08:44

Fein :) Wird aber nicht passieren, ich schreibe keine Kurzgeschichten.

Ob Du eine Story einreichen sollst, war also auch eine Suggestivfrage? ;)

#67 Diboo

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Geschrieben 10 Juli 2007 - 08:48

Ob Du eine Story einreichen sollst, war also auch eine Suggestivfrage? :)

Nein, ein Scherz.

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#68 Gast_Gast_Frank W. Haubold_*_*

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Geschrieben 10 Juli 2007 - 09:15

@Michael: Ich kann Deine Argumente einigermaßen akzeptieren, aber es geht mir gegen den Strich, wenn Du einerseits schreibst, dass die Krankenkassen und Ärzte nur Parasiten sind und Du keine Krankenkassenbeiträge zählst (wie auch immer) und auf der anderen Seite darüber jammerst, wie schlecht Pfleger bezahlt sind. Zunächst einmal sind Ärzte im Krankenhaus auch mies bezahlt. Gut, die verdienen ein Stück mehr, aber vergiss nicht, dass ein Arzt eine Ausbildung von fast 10 Jahren (davon die zwei Jahre bis zu Zulassung in der für ein Butterbrot arbeiten muss) finanzieren muss. Ich finde unser System auch nicht so toll. Mir würde reichen, mich gegen hohe Krankheitskosten zu versichern und alles aus eigener Tasche zu bezahlen. Aber a) würde ein Umbau des System wieder viele zehntausend Arbeitslose produzieren und :) würden es viele Leute nicht schaffen, Geld für Behandlungen zurückzulegen und dann gar nicht erst zum Arzt zu gehen. Das heißt, ich bin Überzeugt davon, dass der Grund für die Existenz der krankenkassen die Unfähigkeit der Menschen ist, das selbst im Griff zu haben. Und so schlecht ist unser System nicht: Es funktioner und jeder ist abgesicher. Jeder bekommt eine Behandlung und keiner muss irgendwo verrecken, weil er die Behandlung nicht zahlen kann. Ist das nichts? Ich kann nur sagen: Das ist nicht selbstverständlich und Du könntest es auch schlechter erwischen.

Hallo Rusch, Deine Kenntnisse über das Gesundheitswesen sind nicht aktuell. Ärzte in Krankenhäusern werden NICHT mies bezahlt, sondern verdienen im Durchschnitt doppelt soviel wie ein Akademiker in der freien Wirtschaft. Sie arbeiten auch nicht zwei Jahre für ein Butterbrot, denn der AIP-Status wurde vor zwei Jahren abegschafft. Sie werden sofort als Arzt bezahlt, auch und selbstverständlich während der Facharztausbildung. Es ist auch kein Argument, die überflüssige Vielfalt von gesetzlichen Kassem (samt immensen Vorstandsgehältern) damit zu rechtfertigen, daß eine Abschaffung Zentausende Arbeitslose schaffen würde. Danach fragt in der Wirtschaft auch niemand, und warum sollten die Beitragszahler den derzeit obwaltenden Mißbrauch subventionieren? Die Umstellung auf ein System der Grundsicherung (mit Einheitskasse)und freiwillige Zusatzversicherungen analog der privaten KV ist längst überfällig, wird aber von den Lobbyisten hintertrieben. Daß es noch schlechter sein könnte als derzeit, ist ebenfalls kein Argument angesichts der immensen Summen, die ein gesetzlich Versicherter sein Leben lang einzahlt und der zweitklassigen Versorgung (gegenüber Privatversicherungen), die er dafür bekommt. Dazu kommt, daß das gegenwärtige System der Abrechnung gegenüber der KV den Abrechnungsbetrug förmlich einfordert, oder weshalb hintertreiben die Lobbyisten sonst die Abrechnungspflicht gegenüber den Patienten? Würden die Patienten ein Rechnungskopie erhalten, wüßten sie nämlich, was ihr Arzt alles so abgerechnet hat, ohne es in der Realität auch geleistet zu haben. Das System ist krank, aber nicht, weil zuwenig eingezahlt würde, sondern weil Abzocker wie der (überflüssige) Berufsstand der Apotheker, die Zahnärzte (die den Zahnersatz aus Polen und Taiwan holen und zu überhöhten deutschen Preisen abrechnen), die Hörgeräteakustiker, die Augenärzte (LASIK und sonstige IGEL-Leistungen) und sonstige "Spezialisten", sich daran mästen und der gemeine Pflichtversicherte der Gelackmeierte ist. Gruß Frank

#69 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 10 Juli 2007 - 09:21

Nein, ein Scherz.

Selten so gelacht.

#70 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 10 Juli 2007 - 09:43

@Michael: Ich kann Deine Argumente einigermaßen akzeptieren, aber es geht mir gegen den Strich, wenn Du einerseits schreibst, dass die Krankenkassen und Ärzte nur Parasiten sind und Du keine Krankenkassenbeiträge zählst (wie auch immer) und auf der anderen Seite darüber jammerst, wie schlecht Pfleger bezahlt sind.

Prinzipiell hast Du natürlich Recht, aber: Die meisten Freiberuflichen, die ich kenne - darunter sind Autoren, Grafiker, Industrie-Designer etc. - verdienen so wenig, daß sie hart an der Verarmung und Obdachlosigkeit vorbeischrammen. Für viele Aufräge wird nicht einmal mehr der Zeitaufwand bezahlt (d.h. man gibt in der Zeit, in der man die Arbeit ausführt, mehr für die eigene Versorgung und Betriebskosten aus, als durch die Arbeit selbst reinkommt). In schlechten Monaten sinken die Einkünfte manchmal auf unter 500,-- Euro, und wenn die Grundkosten nicht durch lukrativere Aufträge in anderen Monaten vorfinanziert werden können, wird's mehr als eng. Wenn eine Gesellschaft qualifizierte Arbeit (und ich behaupte, daß wir im Rahmen unserer bescheidenen Fähigkeiten qualifizierte Arbeit leisten), so schlecht bewertet, dann darf man sich nicht wundern, wenn sich die Betroffenen nicht mehr an den Solidarsystemen beteiligen können. Die Krankenkassen verlangen von einem Freiberuflichen in meinem Alter so unverschämte Beiträge, daß es einfach nicht möglich ist. Wenn ich zum Arzt gehe, bekomme ich eine Rechnung, und die bezahle ich dann selbst. Da ich seit zwanzig Jahren in keinem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung war, habe ich die Dienste auch nicht in Anspruch genommen und die Kassen nicht belastet. Um zwei Fragen gleich vorwegzunehmen: Warum arbeiten wir überhaupt für so jämmerliche Honorare? Wenn Du vor der Entscheidung stehst, ob Du eine Woche lang für 200 Euro arbeitest oder Däumchen drehst, ist die Sache klar. Und was passiert, wenn Du z.B. einen Blinddarmdurchbruch hast und ins Krankenhaus mußt? Ich bleibe zuhause und krepiere dran, so einfach ist das. Die allgemeine Grundabsicherung, die Du siehst, existiert in Deutschland nicht mehr. Jedenfalls nicht mehr für alle. Wobei ich hier ausdrücklich nicht jammern will. Ich habe mich für diesen Beruf freiwillig entschieden und wußte, was auf mich zukommt. Hättest Du doch was Anständiges gelernt, wie ältere Leute gern sagen. Recht haben sie. Gruß MKI

#71 Diboo

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Geschrieben 10 Juli 2007 - 09:48

Prinzipiell hast Du natürlich Recht, aber: Die meisten Freiberuflichen, die ich kenne - darunter sind Autoren, Grafiker, Industrie-Designer etc. - verdienen so wenig, daß sie hart an der Verarmung und Obdachlosigkeit vorbeischrammen.

Dann verstehe ich jetzt so langsam Dein Lamento. Allerdings finde ich es etwas fragwürdig, aus einer individuellen Perspektive in diesem Maße Rückschlüsse auf die Allgemeinheit zu ziehen. Ich bin auch Freiberufler, zahle Krankenversicherung für mich, meine Frau und meine Kinder und es bleibt genug übrig, um noch Boll-Aktien zu kaufen :) Es kommt wirklich auf die Branche an, würde ich sagen.

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#72 Gast_Michael Iwoleit_*

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Geschrieben 10 Juli 2007 - 10:48

Dann verstehe ich jetzt so langsam Dein Lamento. Allerdings finde ich es etwas fragwürdig, aus einer individuellen Perspektive in diesem Maße Rückschlüsse auf die Allgemeinheit zu ziehen.

Das Argument läßt sich natürlich auch umkehren. Es könnte auch sein, daß Du aus Deiner günstigeren Perspektive vieles beschönigt sieht.

Es kommt wirklich auf die Branche an, würde ich sagen.

Mag sein. Aber dann wundere ich mich, daß es so viele Berufstätige in ganz unterschiedlichen Branchen gibt, denen es nicht viel besser geht (oder kenne ich ganz zufällig nur Leute aus Krisenbranchen?) Ich habe in meinem Bekanntenkreis u.a. einen erfahrenen Automechaniker, der in vielen Monaten gar nichts verdient, einen Kraftfahrer, der heute weniger verdient als vor zehn Jahren, dafür aber zum Ausgleich wesentlich mehr arbeiten darf. Ganz abgesehen von einigen Leuten über fünfzig, die trotz guter Berufsausbildung überhaupt keine Arbeit mehr finden. Alles Einzelfälle, stimmt, aber eine Gesellschaft besteht nun einmal aus lauter Einzelfällen. Gruß MKI

#73 Diboo

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Geschrieben 10 Juli 2007 - 11:06

Das Argument läßt sich natürlich auch umkehren. Es könnte auch sein, daß Du aus Deiner günstigeren Perspektive vieles beschönigt sieht.

Das wäre sicher so, wenn ich nicht schwerpunktmäßig in der Arbeitsmarktpolitik tätig wäre und sehr viel mit Langzeitarbeitslosen, benachteiligten Jugendlichen und anderen schwer vermittelbaren Gruppen zu tun hätte - und daher eigentlich ziemlich genau weiß, vor allem in dem strukturschwachen Gebiet, in dem ich lebe, welche ökonomischen Kontraste sich ergeben (und dann aber auch, selbst, wenn Dir das nicht gefällt, relativ klar sehe, zu welchem Anteil die Betroffenen an ihrer Kalamität selbst schuld sind und zu welchem Anteil "das System" - die Ursachen sind nämlich alles andere als eindeutig verteilt).

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#74 Rusch

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Geschrieben 10 Juli 2007 - 13:08

Um zwei Fragen gleich vorwegzunehmen: Warum arbeiten wir überhaupt für so jämmerliche Honorare? Wenn Du vor der Entscheidung stehst, ob Du eine Woche lang für 200 Euro arbeitest oder Däumchen drehst, ist die Sache klar. Und was passiert, wenn Du z.B. einen Blinddarmdurchbruch hast und ins Krankenhaus mußt? Ich bleibe zuhause und krepiere dran, so einfach ist das. Die allgemeine Grundabsicherung, die Du siehst, existiert in Deutschland nicht mehr. Jedenfalls nicht mehr für alle. Wobei ich hier ausdrücklich nicht jammern will. Ich habe mich für diesen Beruf freiwillig entschieden und wußte, was auf mich zukommt. Hättest Du doch was Anständiges gelernt, wie ältere Leute gern sagen. Recht haben sie.

Ich habe zwar wenig Talent in die Richtung, aber ich finde es bedauerlich, dass Leute, die Journalismus und Schriftstellerei zu ihrem Beruf erkoren haben, nur schwer über die Runden kommen, es sei den, man prostituiert sich und verfasst minderwertige Massenware.

#75 Gast_Michael Iwoleit_*

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Geschrieben 10 Juli 2007 - 14:23

Ich habe zwar wenig Talent in die Richtung, aber ich finde es bedauerlich, dass Leute, die Journalismus und Schriftstellerei zu ihrem Beruf erkoren haben, nur schwer über die Runden kommen, es sei den, man prostituiert sich und verfasst minderwertige Massenware.

Genauso ist es. Und da ich mich gegen Letzteres entschieden habe, bin ich eben selbst schuld. Das "Land der Dichter und Denker" ist ein schlechtes Pflaster für Autoren. In anderen Ländern genießen Schriftsteller ein wesentlich höheren Ansehen. Das Paradies scheint in dieser Hinsicht Südkorea zu sein. Selbst Lyrik-Debütanten erreichen da schnell Auflagen von mehreren Hundert- tausend. Gruß MKI

#76 Oliver

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Geschrieben 10 Juli 2007 - 14:38

Ich habe zwar wenig Talent in die Richtung, aber ich finde es bedauerlich, dass Leute, die Journalismus und Schriftstellerei zu ihrem Beruf erkoren haben, nur schwer über die Runden kommen, es sei den, man prostituiert sich und verfasst minderwertige Massenware.

Die Gleichung würde ich so auf keinen Fall stehen lassen. Denn nur, weil Du entsprechend niedrigschwellig schreibst, rennen Dir noch lange nicht Zeitungs-Redaktionen und Verlage die Bude ein und Du kannst davon leben. Das wäre ja dann (für viele) recht einfach.
  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
  • • (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
  • • (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)

#77 Rusch

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Geschrieben 10 Juli 2007 - 16:11

Die Gleichung würde ich so auf keinen Fall stehen lassen. Denn nur, weil Du entsprechend niedrigschwellig schreibst, rennen Dir noch lange nicht Zeitungs-Redaktionen und Verlage die Bude ein und Du kannst davon leben. Das wäre ja dann (für viele) recht einfach.

Natürlich nicht. Aber an einer tiefsinnigen Schreibe ist man in den seltensten Fällen interessiert und renomierte Zeitungen legen darauf richtig Werk.

#78 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 10 Juli 2007 - 16:36

Das "Land der Dichter und Denker" ist ein schlechtes Pflaster für Autoren.

So ist es. "Den Deutschen bleibt das Verdienst, mich zeitlebens angefeindet, und immer schlecht bezahlt zu haben", hat Anselm Feuerbach gesagt. Jemand, der heute avancierte Literatur schreiben möchte, darf keine Frau und Kinder haben und sollte über das Geschick verfügen, es sich einigermaßen bequem in jener Diogenes-Tonne mit der Aufschrift "Hartz IV" zu machen. Wenn alles "gut" geht, ruft der Staat - zwei Dekaden nach Ableben des Armen Schluckers - "Er war unser!", und entfernt öffentlich das Stigma des Sozialschmarotzers. "Märtyrer-Dummheit" nannte das - glaube ich - Arno Schmidt. Dessen "Zettel´s Traum" würde heute niemand mehr veröffentlichen; was zeigt, das die Zeiten noch schlechter geworden sind.

Ich habe zwar wenig Talent in die Richtung, aber ich finde es bedauerlich, dass Leute, die Journalismus und Schriftstellerei
zu ihrem Beruf erkoren haben, nur schwer über die Runden kommen, es sei den, man prostituiert sich und verfasst
minderwertige Massenware.

Die Gleichung würde ich so auf keinen Fall stehen lassen.

Denn nur, weil Du entsprechend niedrigschwellig schreibst, rennen Dir noch lange nicht Zeitungs-Redaktionen und Verlage die Bude ein und Du kannst davon leben. Das wäre ja dann (für viele) recht einfach.

Einfach ist das auch nicht. Es braucht schon das Talent eines Kunsthandwerkers. Vieles ist allerdings prinzipiell lernbar. Aufbau, Kunst der Informationsverteilung, Charakter- und Situationsschilderung etc. Imgrunde eine Hohlform, die man - sofern man kein grober Strumpf ist - zu füllen lernen kann. (Und verschwendet dabei seine produktiven Jahre...)

Gruß, Guido

#79 Gast_Michael Iwoleit_*

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Geschrieben 11 Juli 2007 - 13:32

So ist es. "Den Deutschen bleibt das Verdienst, mich zeitlebens angefeindet, und immer schlecht bezahlt zu haben", hat Anselm Feuerbach gesagt.

Wie recht er hat. Ich erinnere mich, daß sich die Stadt Düsseldorf noch in den Achtzigern mit Händen und Füßen gesträubt hat, Heinrich Heine als einen der größten Söhne der Stadt anzuerkennen. Die Studenten waren es, die konsequent darauf gedrängt haben, daß die Düsseldorfer Uni in "Heinrich-Heine-Universität" umbenannt wird. Daß die Stadt den verlorenen Sohn heute bei jeder Gelegenheit feiert, hat schon etwas Absurdes. Oder schwingt da ein schlechtes Gewissen über frühere Torheiten mit?

Jemand, der heute avancierte Literatur schreiben möchte, darf keine Frau und Kinder haben und sollte über das Geschick verfügen, es sich einigermaßen bequem in jener Diogenes-Tonne mit der Aufschrift "Hartz IV" zu machen.

Oder gleich in eine echte Tonne zu verkriechen. Nur, wer stiftet einem eine? <g> Gruß MKI

Bearbeitet von Michael Iwoleit, 11 Juli 2007 - 13:46.


#80 Pogopuschel

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Geschrieben 24 Juli 2007 - 16:32

Hier der Link zu einem Artikel aus dem neuen Spiegel zum Thema Antiamerikanismus. Botschafter wider Willen

#81 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 25 Juli 2007 - 14:18

Hier der Link zu einem Artikel aus dem neuen Spiegel zum Thema Antiamerikanismus. Botschafter wider Willen

Einige Aussagen des Artikels, wie - "Es gebe eben in Europa und den USA eine unterschiedliche Kultur des Sprechens über Politik: Während jenseits des Atlantiks Politik und Religion als Privatangelegenheiten behandelt würden, gehörten hier Politisieren und kritisches Nachfragen dazu." - "Die Deutschen seien eben "meinungsstark", sie wüssten sehr genau, was richtig und was falsch sei - genau wie der ungeliebte Präsident in Washington." - "Es ist die moralische Besserwisserei mancher Deutscher, die den [amerikanischen] Gaststudenten übel aufstößt." sehe ich doch ein wenig zweifelnd an, sofern hier eine klare nationale Differenz beschrieben werden soll. Ich erinnere mich noch sehr gut, daß in den Monaten vor der Invasion des Iraks durch die USA im Jahr 2003 derselbe "Spiegel" einen Artikel über deutsche Austausch-Schüler in den USA veröffentlichte. Deutschland, Frankreich, Rußland u.a. hatten sich ein bißchen dafür entschieden, das Völkerrecht zu achten, während der Busch seine "coalition of the willing" unter der Maxime "Wer nicht für mich ist, der mag mich nicht und gehört bestraft" schmiedete. Schwarz-Weiß-Denken scheint in den USA schon immer gut angekommen zu sein. Jedenfalls hatten es viele deutsche Austausch-Schüler recht schwer, da man sie gerne als Vertreter eines "unwilligen", "feigen" und "verantwortungslosen" Deutschlands hernahm. "Mobbing" heißt das glaubich neudeutsch, und so mancher Austausch-Schüler ist dann lieber in die Arme seines Vaterlands zurückgekehrt. Die amerikanischen Gaststudenten haben´s da möglicherweise sogar ein bißchen besser...

#82 AmseikCira

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Geschrieben 11 September 2007 - 10:04

[quote name='Michael Iwoleit' date='10.07.2007, 09:32' post='85890']
Diboo, wir können uns hier über unsere politischen Meinungsverschiedenheiten
fetzen, soviel wir wollen. Aber andererseits bleibst Du ein SF-Kollege, und wenn
Du eine Geschichte bei Nova einreichst, wird sie danach beurteilt, ob es eine gute
Geschichte ist.

Mit Verlaub, dass stimmt nicht. Herr Hahn empfahl mir, als ich ihm eine SF Novelle anbot, zuerst einmal NOVA zu lesen. Eine etwas eigenartige redaktionelle Auffassung. Weiters schrieb er mir, es gäbe "hunderte" wie mich. Das glaub ich ihm gerne. Nur wie will er das beurteilen, wenn er keine Zeile der Novelle gelesen hat? Man ist in der NOVA Redaktion also nicht ganz unvoreingenommen. Vieleicht ist er ja aber nur mit dem falschen Fuß aufgestanden.
Nichts für ungut.
  • (Buch) gerade am lesen: Sind Germanisten Zwangsneurotiker? v. K.A. Hirn
  • (Buch) als nächstes geplant: Der Interpunktionssalat in der deutschen Orthografie
  • • (Buch) Neuerwerbung: Der minder erfolgreiche SF- Autor als klinischer Fall
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  • • (Film) Neuerwerbung: Die 3 von der Tankstelle

#83 lapismont

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Geschrieben 11 September 2007 - 12:21

Ich bin anti-amerikanisch aufgewachsen und erzogen worden, die entsprechende Propaganda bekam auch genug Argumente geliefert.Mitte der 90er besuchte ich Canada und die USA mehrmals und das brachte mir ein differenzierteres Bild, ein Gefühl für die Stimmung, den amerikanischen Weg.So etwas wie eine pauschale Verurteilung hat da keine Grundlage mehr.Die USA haben eine stark verwurzelte Demokratie, über Generationen gewachsen, wenn sie sich für demokratischer halten, als Europa mit ihren Diktaturen und Feudalreichen in nicht allzuferner Vergangenheit, ist das durchaus gerechtfertigt.Wie könnte ich mich Demokrat nennen, wenn meine Sozialisierung in einer Diktatur stattfand? Wie weit reicht dieser Einfluss in die Erziehung meiner Kinder hinein?Nee, da hat uns die USA etliche Generationen Demokratie voraus. Die Gefahr eines totalitären Umschwenkens gibt es immer, aber die USA haben da soviele Instrumente im Laufe ihrer Geschichte entwickelt, dass mir ein Vertrauen in ihre Wirksamkeit gerechtfertigt scheint.Kritik an der US-Amerikanischen Politik heißt noch lange nicht, das Staatsgebilde USA abzulehnen.Die USA mischt sich in der Welt ein, an ihren Erfolg glaubend und sich im Recht sehend - das ist Politik auf der einen Seite und Kapitalismus auf der anderen. Die BRD macht es auch.

#84 Donovans Hirn

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Geschrieben 11 September 2007 - 18:54

Nebenbei bemerkt, versinkt im kulturellen Sinne der Amerikanismus in einem immer größer werdenden Austausch verschiedenster Kulturen. Von Amerikanisierung kann schon nicht mehr wirklich die Rede sein, außer wenn man sich an die frasendreschende Kategorisierung diverser Soziologen hält, die versuchen, mit Begriffen wie "McDonaldisierung" usw. Bestseller zu landen. In dieser Hinsicht könnte man "Antiamerikanismus" auch als Hindwenden zu anderen Kulturen bewerten. :smokin:

#85 Gast_Michael Iwoleit_*

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Geschrieben 11 September 2007 - 19:15

Mit Verlaub, dass stimmt nicht. Herr Hahn empfahl mir, als ich ihm eine SF Novelle anbot, zuerst einmal NOVA zu lesen. Eine etwas eigenartige redaktionelle Auffassung. Weiters schrieb er mir, es gäbe "hunderte" wie mich. Das glaub ich ihm gerne. Nur wie will er das beurteilen, wenn er keine Zeile der Novelle gelesen hat? Man ist in der NOVA Redaktion also nicht ganz unvoreingenommen. Vieleicht ist er ja aber nur mit dem falschen Fuß aufgestanden. Nichts für ungut.

Dieses Posting ist hier off-topic. Ich habe deshalb im Nova-Forum unter "Stellungnahme" gewantwortert. Gruß MKI

#86 AmseikCira

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Geschrieben 13 September 2007 - 10:01

Iwoleit: Warum sollten wir etwas gegen die aggressivste und brutalste Militärmachtder Menschheitsgeschichte haben? Warum sollten wir etwas gegen eine Nation haben, die aufVölkermord und Sklaverei aufgebaut wurde und quer durchs Zwanzigste Jahrhundert in aller Welt Diktatoren unterstützt und demokratisch gewählte Regierungen gestürzt hat? Warum solltendie Europäer etwa dagegen haben, wenn die USA Gauner wie Saddam Hussain oder Osama binLaden erst aufbaut und von uns später den Einsatz von Truppen und Steuergeldern fordert, um diese Gauner wieder loszuwerden? Und natürlich: warum sollte irgendjemend auf der Welt sichdaran stören, daß der niveaulose Dreck für Hirnamputierte, made in USA, inzwischen den ganzenGlobus überschwemmt und überall einheimische Kulturleistungen verdrängt?Gegen all das habe ich natürlich auch nichts. Ich bin auch, was die Zukunft dieser strahlenden Nation angeht, äußerst zuversichtlich. Vielleicht wird in den nächsten Jahrzehnten wirklich passieren, was in den USA schon seit langem diskutiert wird, und man legt sich mit Chinaan. Nur zu - wahrscheinlich ist das unsere einzige Hoffnung, den perversen Abschaum, der sichim militärisch-industriellen Komplex der USA zusammengerottet hat, doch noch loszuwerden und der Weltgeschichte eine Wendung ins Positive zu geben. Cira:Na,na...diese etwas rüstigen Ausdrücke können doch nur ironisch zu verstehen sein? Oder steht Verf. in der Tradition eines Ludendorff(Auf Amerika pfeif ich) und eines Hitlers: Die Amerikaner seien Säue in einem gekachelten Stall. (Womit der Herr Hitler sagen wollte: moralisch verkommene Kreaturen die über die Welt herrschen kraft Technik).Dies beiden Herren haben den 1. und 2. WK für Deutschland verloren- weil sie eins unterschätzt haben. Den amerikanischen Faktor. Besonders Hitler hat die Technik der Weltbeherrschung( Rakete und A Bombe) an die USA verspielt. Hitler hat über die Atombombe gelacht. Als sein Postminister ihm die Idee nahbringen wollte, meinte er lachend in die Runde der Generäle, die dabei stand: "Da zerbrechen wir uns den Kopf, meine Herren,wie wir den Krieg gewinnen können, und nun kommt ausgerechnet unser Postminister und sagt es uns." Er fand die falschen Dinge lustig...Die V2 hat Herr Hitler stiefmütterlich behandelt, erst 1943 als der Krieg verloren war, schenkte er v. Braun seine Aufmerksamkeit. Deutschland ist in seinem 2 maligen Versuch im vorigen Jahrhundert zur Supermacht der Erde zu werden gescheitert, und hat durch die Unterschätzung des US Wirtschaftsturbo und großer visionärer Waffensysteme, der USA in die Hände gespielt ... mit dem Endeffekt, dass nicht das "Reich" sondern die USA heute die Supermacht der Erde ist. Die USA sind heute groß weil Deutschland dumm war. Jeder Deutsche könnte also mit seiner USA Kritik bei sich anfangen, bei den überheblichen Staatsmännern vom Schlage eines Ludendorff und Hitler , die die USA mit ihrer dämlichen Außenpolitik inthronisiert haben. (Ganz nebenbei haben Ludendorff, Hindenburg und Konsorten auch Lenin und den Kommunismus inthronisiert! Stichworte: verplombter Waggon, 1917...)So ist das Leben: die USA können heute machen was sie wollen, Deutschland nicht...die Abneigung gegen die USA ist nichts anderes als die Abneigung des Versagers (in punkto Weltherrschaft) auf den Winner.Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: durch sein dummes außenpolitisches Agieren in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts hat Deutschland der USA die Rolle des Weltenherrschers regelrecht aufgedrängt.Für jeden Deutschen(und Österreicher) gilt hier: Asche auf das eigne Haupt. Ohne einen hirnamputierten Ludendorff und Hitler gäbe es heute keinen hirnamputierten Bush...Doch das eine ist die US Politik...das andere die US amerikanische SF!! Und da wird man mir - besonders an diesem virtuellen Ort -wohl recht geben: ohne diese wäre die SF nicht das schillernde, schaurig- schöne und faszinierende Insekt, das sie heute ist. Deshalb geht mir die US Politik auch letztlich am Arsch vorbei---nicht so die US amerikanischen SF der wir im deutschsprachigen Kulturkreis noch immer nichts Gleichwertiges entgegen zu setzen haben...Ach, ja: eine Supermacht zu hassen ist ungefähr so gescheit wie einen Asteroiden, oder einen Gasplaneten zu hassen---die Dinger sind einfach zu groß...lach...aber bitte, wenn sich jemand unbedingt mit ausgebreiteten Armen vor einen heranrasenden Schnellzug stellen will...lachlach...die Typen in Guantanamo könnten uns erzählen, was dann passiert...kicher...
  • (Buch) gerade am lesen: Sind Germanisten Zwangsneurotiker? v. K.A. Hirn
  • (Buch) als nächstes geplant: Der Interpunktionssalat in der deutschen Orthografie
  • • (Buch) Neuerwerbung: Der minder erfolgreiche SF- Autor als klinischer Fall
  • • (Film) gerade gesehen: Dr. Seltsam
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  • • (Film) Neuerwerbung: Die 3 von der Tankstelle

#87 Gast_Das Ding_*

Gast_Das Ding_*
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Geschrieben 14 September 2007 - 07:33

Diskutiert ihr hier über Antiamerikanismus oder über abgelehnte Kurzgeschichten? :)

#88 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 14 September 2007 - 13:08

... Für jeden Deutschen(und Österreicher) gilt hier: Asche auf das eigne Haupt. Ohne einen hirnamputierten Ludendorff und Hitler gäbe es heute keinen hirnamputierten Bush...

Nun, das ist m. E. ein ziemlich hirnrissiges Argument, zumal die heute lebenden Deutschen und Österreicher ziemlich wenig Einfluß auf historische Entscheidungen hatten. Desweiteren halte ich die vermeintliche Alternative (Deutschland als globale Supermacht) für ahistorisch und zudem wenig anstrebenswert. Das Problem ist doch eher, daß die Welt mitnichten einer anmaßenden und selbstgerechten "Supermacht" bedarf, im Gegenteil. Sie wird sich (früher oder später mit Erfolg) dagegen zur Wehr setzen.

Doch das eine ist die US Politik...das andere die US amerikanische SF!! Und da wird man mir - besonders an diesem virtuellen Ort -wohl recht geben: ohne diese wäre die SF nicht das schillernde, schaurig- schöne und faszinierende Insekt, das sie heute ist. Deshalb geht mir die US Politik auch letztlich am Arsch vorbei---nicht so die US amerikanischen SF der wir im deutschsprachigen Kulturkreis noch immer nichts Gleichwertiges entgegen zu setzen haben...

Der erste Teil des Satzes mag richtig sein, insbesondere, was die US-Science Fiction des Golden Age anbetrifft, aber dieses goldene Zeitalter ist längst vorbei, und was nachkommt, ist zumeist nicht allzu viel wert. Innovative SF wird eher in GB geschrieben, und der Eindruck, daß in Deutschland "noch immer nichts Gleichwertiges" geschrieben würde, beruht wohl eher auf Unkenntnis.

Ach, ja: eine Supermacht zu hassen ist ungefähr so gescheit wie einen Asteroiden, oder einen Gasplaneten zu hassen---die Dinger sind einfach zu groß...lach...aber bitte, wenn sich jemand unbedingt mit ausgebreiteten Armen vor einen heranrasenden Schnellzug stellen will...lachlach...die Typen in Guantanamo könnten uns erzählen, was dann passiert...kicher...

Hier wird es dann völlig abstrus, zumal die Hegemonisten vergangener Jahrhunderte zumeist ein ziemlich übles Ende nahmen, denn Hochmut kommt vor dem Fall. Nicht nur abstrus, sondern menschenverachtend ist Ihre offenkundige Begeisterung für die außergesetzlichen Inhaftierungs- und Folterpraktiken in Guantanamo, über die ich nicht so recht "kichern" kann, was Sie vermutlich amüsiert. Gruß FWH

#89 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 19 September 2007 - 20:02

Diskutiert ihr hier über Antiamerikanismus oder über abgelehnte Kurzgeschichten? :wink2:

Kluge Frage. Der Gedanke ist mir auch schon gekommen.

#90 Gast_Gast_raps_*_*

Gast_Gast_raps_*_*
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Geschrieben 14 Dezember 2007 - 14:45

Guten Tag!Ich bin hier natürlich viel zu spät dran, und vielleicht passt mein Nachtrag auch nur 72%-ig zum Thema, aber was soll's: Mir fällt immer wieder auf, dass die Medien im Alltag doch recht schonend mit "Dubya" umgehen (im Gegensatz etwa zu Harold Pinter, der ihn kurz als "Kriegsverbrecher" bezeichnet).Erhellend fand ich da ein Radio-Feature des Literaturkritikers Walter van Rossum, das dieser für den DLF produziert hat. Rossum bemängelt in diesem Feature u.a., dass eine - noch vergleichsweise respektable - Nachrichtensendung wie die Tagesschau im Wesentlichen immer dieselben Ansichten vertritt wie die Bundestagsmehrheit (kein Wunder: Auch die Sender haben Aufsichtsgremien, in denen Politiker sitzen).Da wird dann nicht zu oft darauf hingewiesen, dass durch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg im Irak direkt/indirekt Hunderttausende ihr Leben ließen und mehrere Millionen Iraker im In- und Ausland auf der Flucht sind.Link: www.dradio.de/download/69582/Auf solche Sachverhalte hinzuweisen hat meiner Meinung nach nichts mit Anti-Amerikanismus zu tun.Davon abgesehen scheint mir aber schon offensichtlich, dass jedes sehr große Land mit gewissen Ressentiments aus kleineren Ländern rechnen muss. (Auch die Österreicher lieben uns Deutsche wahrscheinlich nicht rund um die Uhr, schon allein, weil es zehn Mal so viele von uns gibt wie von ihnen).Aber noch mal im Ernst: Dass wir häufiger auf politische Missstände bei unseren Verbündeten hinweisen als etwa auf solche in anderen Teilen der Welt, scheint mir völlig normal. Und außerdem sind doch alle sicher nicht blind für die Verbrechen unserer eigenen Politiker. Ich verachte nicht nur Bush, sondern auch Blair, Berlusconi, Howard, Mugabe, Mbeki - und an jedem dritten Tag auch Merkel/Schröder und Konsorten. :angry:


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