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Wenn der Amtsschimmel wiehert


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28 Antworten in diesem Thema

#1 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 08 November 2007 - 14:50

An anderer Stelle http://www.scifinet....e...ost&p=91076 wurde nach Büchern, Geschichten, Filmen o.ä, in denen Bürokratie mal so eine richtig große Rolle spielt gefragt; hier mal ein paar Beispiele:

John Sladek
"Die Menschen sind los!"(Alien Accounts)
Vorwort des Autors:
"Die Fremden hier sind Menschen. In diesem Buch kommen keine riesigen Flugschnecken oder telepathischen Kraken vor, keine ganimedischen Katzenfrauen in silberner Kleidung, keine aggressiven Seekuh-Häuptlinge, die in ihren pulsarbetriebenen Jo-Jo-Raumschiffen die Galaxis durchstreifen. Die Fremden hier sind menschliche Fremdlinge, und sie erhalten die Anweisungen für ihre Arbeit auch nicht von Proxima Centauri. Und doch sind diese Menschen Fremde.
Vielleicht ist das Dasein im Büro wegen seiner Sinnlosigkeit für sie attraktiv. Zumindest haben sie seit Dickens`Zeiten in der Literatur immer Büros bevölkert. Nach dem Umständlichkeitsamt haben wir die kleinen Beamten Kafkas kennengelernt, die Zwiedenker Orwells, die bemitleidenswerten kleinen Rädchen in Die Rechenmaschine von Elmer Rice sowie den Super-Kanzlisten in Bartleby, der Schreiber von Herman Melville. In The Grey Ones hat J. B. Priestley eine ganze "Fremden"-Verschwörung dargestellt: weil sie keine Seelen haben, können sie sich unmöglich langweilen. Deshalb müssen sie in Wirtschaft und Regierung stets in die höchsten Positionen aufsteigen, wo sie sich anschicken können, die Seelen anderer abzutöten.
Man beachte, daß keiner der erwähnten Autoren im Bürodasein die Ungeheuer von den Opfern trennen kann, denn beide sind Fremde. Die Soziologen, die von "Entfremdung" reden, schaffen es, sich durch einen Jargon wie diesen selbst zu entfremden:

". . . ein Komplex zur Erzeugung und dem Aufziehen von Kindern, dessen Funktionstüchtigkeit nicht die ständige Anwesenheit einer erwachsenen männlichen Person, die die Rolle des Ehemanns oder Vaters einnimmt, im Haushalt zur Voraussetzung hat . . ."

(Gemeint ist "eine Familie, in der Vati selten daheim ist".) Eine Person, die so denkt, muß nicht unbedingt Methan atmen, aber sie ist unter uns ein riesiges fliegendes Schneckenwesen.
Hier sind nun die menschlichen Fremden."

Stanislaw Lem
"Die Reise Fünf A oder Wie man den berühmten Konstrukteur Trurl konsultierte"
in
"Wie die Welt noch einmal davonkam"(Cyberiada)
Von den Stahlagmiten(Bewohnern einer fremden Welt) um Hilfe gegen eine Invasion eines Monstrums gebeten, setzt Trurl eine ungewöhnliche Waffe ein:

"Eine ganz einfache Methode, man braucht nur Papier, Tinte, Stempel, Siegel, Siegelwachs, Heftklammern, Streusand, Löschpapier, einen Schalter mit Fenster, einen Teelöffel aus Zink -den Kaffee haben wir schon- und einen Postboten. Und etwas zum Schreiben, habt ihr das?"

mit Erfolg

"Der Briefträger läuft den ganzen Tag wie ein Besessener hin und her; Trurl stellt richtig, erklärt für nichtig, brütet über Schriftstücken, sucht fieberhaft Gesetzeslücken, die mechanisierte Sekretärin liest die Kartei Kasten für Kasten und hämmert in die Tasten; so entsteht nach und nach ein komplettes Büro mit Eingangsstempeln, Aktenordnern, Heftklammern, Ablagen, Ärmelschonern aus steifem Leinen, Schnellheftern, Aschenbechern, Teelöffeln, Schildern "Zutritt verboten!", Tintenfässern und Federmessern; es gibt immer mehr zu schreiben, das Personal muß länger bleiben, überall sieht man Akten mit Kaffeeflecken an allen Ecken, qualmende Aschenbecher und überquellende Papierkörbe. Die Stahlagmiten werden unruhig, denn sie verstehen nichts mehr, während Trurl virtuos mit gebührenpflichtigen Einschreiben und Nachnahmen hantiert oder seine stärkste Waffe -den Zahlungsbefehl- einsetzt. Er verschickt Unmengen von Mahnungen, Aufforderungen und Verfügungen und richtet auch spezielle Konten ein, auf denen zwar nur Nullen stehen, doch das, sagt er, sei nur vorübergehend. Nach einiger Zeit sieht das Ding da gar nicht mehr so schrecklich und furchteinflößend aus, besonders wenn man es im Profil betrachtet. Kein Zweifel, es ist kleiner geworden! Aber ja, es ist längst nicht mehr so groß wie früher!"


Eric Frank Russell
"Technischer Bluff"(Alamagoosa)
Als auf einem Raumschiff bei einer Inventur unter dem Posten V1098 Offund ein nichts zu finden ist, fällt dessen Kommandant -strenge Inspektionen fürchtend- einen für die gesamte Flotte verhängnisvollen Entschluß...
"Das ruhige Beamtenleben"(Study in Still Life)
Der ganz normale Behördenirrsinn der Zukunft: u.a. der Dienstweg eines Formulars, bis es den Umfang zweier Ordner und ein Gewicht von 5 Pfund erreicht hat...
in
"Die besten Stories von Eric Frank Russell"(The Best Stories of Eric Frank Russell)


Barry N. Malzberg
"Mein Freund Lucas"(The Day of the Burning)
Das Schicksal der Menschheit liegt in den Händen eines kleinen Büroangestellten, von dessen neustem Fall überlegene Außerirdische deren Weiterbestehen abhängig machen - vielleicht ist er aber auch nur überarbeitet...


Filme

"Eine pure Formalität"(Una Pura formalità)
Der Schriftsteller Onoff wird in einer stürmischen Nacht von einer Polizeistreife aufgegriffen und auf ein merkwürdiges Revier gebracht - Auftakt einer Reihe bizarrer Geschehnisse, an deren Ende eine bittere Erkenntnis steht...

"After Life"(Wandafuru raifu)
Das Jenseits: Ein altes Bürogebäude, dessen Angestellte die frisch Verstorbenen auf die Zeit danach vorbereiten...

"D 14"(D 14)
Dem Beamten einer Behörde erwächst ein ebenbürtiger Gegner: Ein Antragsteller, der jedes verlangte Formular, Nachweis etc. griffbereit und ausgefüllt dabei hat - Auftakt zu einem Duell, bei dem der Sieger einen ungewöhnlichen Preis erhält...

"Die Schraube"(La Vis)
Herr K ist mit der Konstruktion eines Objekts beschäftigt, an dessen Vollendung ihn nur die zuvor gekauften Schrauben ohne Schlitz hindern. Zwecks Reklamation macht er sich in den gewaltigen Verkaufs-und Fabrikkomplex Metallica auf - eine abenteuerliche Expedition durch alle Abteilungen...
http://www.dailymoti...s_12_shortfilms


@Forum: Habt ihr noch weitere Beispiele?

Bearbeitet von Jorge, 04 Juni 2011 - 20:47.


#2 deval

deval

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Geschrieben 09 November 2007 - 19:09

Eine völlig abstruse und haarsträubende Geschichte zum Thema Bürokratie findet sich auch im Perry Rhodan Jubiläumsband Nr. 3.Sie ist von H. G. Francis und heißt Das Erbe.In der Geschichte erbt Julian Tifflor einen Planeten names Xamand. Der letzte Privatunternehmer hat kurz vorher sein Geschäft mit der Begründung „Ich trete lieber in den Staatsdienst bevor dieser mich umbringt“ dicht gemacht.Die Geschichte beginnt so:Moses kam mit den 10 Geboten aus. Luther brauchte bereits 96 Thesen für die Reformierung der Kirche. Und die Gesetzestexte allein eines der vielen Staaten des 20. Jahrhunderts füllen ganze Reihen von Aktenschränken aus. Nimmt man an, dass diese erschreckende Entwicklung sich bis ins 5. Jahrhundert NGZ fortsetzt, dann dürften die auf dem Planeten Xamand herrschenden Zustände als ganz normal anzusehen sein...

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

www.fantasybuch.de


#3 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 11 November 2007 - 12:35

fällt möglicherweise auch in die gesuchte Kategorie:Stanislaw Lem: Memoiren, gefunden in der Badewanne(keine Science Fiction, aber eine filmische Satire auf die Bürokratie: "Das Blaue vom Himmel“, 1986)

#4 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 12 November 2007 - 18:26

Filme

"Datenpanne - das kann uns nie passieren"
Deutschland in naher Zukunft(1991): Nach langem Auslandsaufenthalt stößt ein Bürger auf unerwartete Schwierigkeiten: Er wird verfolgt und verhaftet - weil ihn das alles beherrschende Computersystem als verstorben gespeichert hat. Da er aber als Toter nicht verhaftet werden kann, wird er wieder freigelassen. Verzweifelt versucht er auf einem Gang durch alle Instanzen seine Existenz zu beweisen bzw das wohl ein Fehler im System vorliegt. Als alles scheitert, macht er sich auf den Weg zu dem Friedhof, auf dem er angeblich begraben liegt, um herauszufinden, wer dort begraben wurde...


Bücher

In den beiden Romanen hier geht es nicht hauptsächlich um Bürokratie, allerdings erwartet einige arme Seelen hier nach dem Tod die wahre Hölle:

Wir warteten und warteten, in Schweiß gebadet, während der Beamte mit den Akten auf seinem Stehpult raschelte. Er schien jede Zeile eines Formulars genau zu studieren, das mindestens ein Dutzend Seiten umfaßte. Ab und zu unterstrich er ein Wort mit einem roten Stift. Als er sich auch noch mit den Fußnoten der Formulare beschäftigte und sich Notizen machte, ohne uns zu beachten, schlug ich mit der Faust gegen den Schalter.
"Sind wir unsichtbar?" fragte ich.
"Einen Augenblick, Sir. Nur noch eine Sekunde. Wir sind sehr knapp an Personal, Sir. Sie müssen sich bitte gedulden, Sir." Jedes "Sir" klang wie ein Fluch.
"Ihre Papiere, bitte."
"Wir haben keine."
"Oh mei, oh mei, da haben wir den Salat", murmelte der Beamte. "Tja, wenn Sie keine Papiere haben, haben Sie auch keinen Zutritt. Wir haben sehr genaue Bestimmungen. Sie müssen umkehren und sich erst Papiere besorgen.
...
Er griff in eine Schublade seines Stehpults und brachte ein paar Bleistiftstummel und geheftete Blätter ans Tageslicht, die so dick waren wie Drehbücher. "Wenn Sie nicht über ordentliche Papiere verfügen, müssen Sie diese Formulare ausfüllen."
Jedes Formular war zwanzig Seiten lang und hatte neun Kopien. Kohlepapier zum Durchschreiben gab es nicht, und auch die freien Kästchen, in die man seine Antwort hineinschreiben mußte, waren auf jeder Kopie anders angeordnet, obwohl sie alle die gleichen Fragen stellten.
Ich explodierte:"Was, zum Teufel, wollen Sie mit dem Papierkram? Bei der Blutgruppe meiner Ur-Urgroßmutter! Warum soll ich diese Fragebogen ausfüllen?"
"Das ist Vorschrift." Der Beamte bekam einen roten Kopf. "Sie sehen doch, daß sie noch nicht beschrieben sind. Sie sehen doch, das sie deswegen ausgefüllt werden müssen. Hier oben, sehen Sie, steht es doch: >Gesuch für die Ersatzleistung verlorengegangener Papiere, Formblatt D-345t-839y-4583, in neunfacher Ausfertigung<. Ich kann nichts für Sie tun, ehe dieses Formular nicht ausgefüllt ist."

Zustände, die selbst die Sanftmütigen zu ungeahnten Gewaltakten hinreißen:

"Christus wurde uns als ein gütiges Wesen überliefert. Daß er die Geldwechsler mit der Peitsche aus dem Tempel getrieben hatte, vertrug sich mit seinem Charakter. Daß er aber wie Supermann aus dem Comic-Buch ein Tor aus den Mauern riß, noch dazu ein glühend heißes. . .Ich versuchte mir das bildlich vorzustellen: ein blutender, verwundeter, halbnackter Mann, der diese gewaltigen Tore aus den Angeln hebt, während der Heiligenschein wütend um sein Haupt flattert. . .
Plötzlich mußte ich anhalten, um einen Lachanfall zu unterdrücken.
Kein Wunder, das Christus so erregt war. Ein Beamter von Dis hatte versucht, ihm den Fragebogen D-345t-839y-4583 auszuhändigen."
aus
Larry Niven/Jerry Pournelle
"Das zweite Inferno"(Inferno)

"Was ist denn deine Arbeit?
"Offensichtlich muß ich die Bilanz von Gut und Böse in meiner Seele selbst ausrechnen. Das hier sind die Berechnungsformulare." Die Metallhand berührte den Papierstapel. "Eines für jeden Tag meines Lebens."
Zane betrachtete eines der Formulare: "Tragen Sie 16% der Zwischensumme aus Formular 1040-Z in Position 32-Q ein", las er. "Ist Ergebnis größer als in Position 29P der Tabelle TT, so ziehen Sie 3,2% von Position 69-F ab. Falls Ergebnis kleiner als Zeilensumme, ziehen Sie Quadratwurzel aus Position 15 in Tabelle i und fahren Sie mit Formular 7734, Rückseite, fort." Er blickte auf, sein Verstand wirbelte. "Das ist ja fast so schlimm wie eine Einkommenssteuererklärung!"
"Fast", stimmte der Magier ihm matt zu. "Was glaubst du wohl, wo das Finanzamt sich seine Anregungen holt? Es wird eine Ewigkeit dauern, bis ich diesen Papierkram erledigt habe."
"Was meinst du, wie wird das Endergebnis aussehen? Kommst du in den Himmel?"
"Wenn ich mit dem letzten Formular durch bin, geht die Suche nach den Fehlern los", erwiderte der Roboter. "Das wird noch ein paar Jahrhunderte dauern."
"Vielleicht machst du keine Fehler", warf Zane ein.
"Solche Formulare sind so entworfen, daß man sie unmöglich beim ersten Mal korrekt ausfüllen kann", widersprach der Magier. "Was würde es denn auch für einen Sinn ergeben, wenn sie klar verständlich wären?" Er nahm einen Federkiel, tauchte ihn in ein Faß mit roter Tinte und machte sich ans Werk. Schon bald erschienen ölige Schweißperlen auf seiner metallenen Stirn.
Zane überließ den Roboter seiner endlosen Arbeit. Eine derartige Aufgabe würde jeden normalen Menschen in den Wahnsinn treiben, aber vielleicht besaß der Magier ja so seine eigenen Widerstandsreserven.
aus
Piers Anthony
"Reiter auf dem schwarzen Pferd"(On a Pale Horse)

Bearbeitet von Jorge, 12 November 2007 - 18:47.


#5 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 13 November 2007 - 18:40

Werner Illing: Der Herr vom anderen Stern (der genannte Herr vom anderen Stern wird mit der irdischen Bürokratie konfrontiert) http://www.epilog.de...Story_AC068.htm

Bearbeitet von Ulrich, 13 November 2007 - 18:41.


#6 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 23 Juni 2008 - 13:09

Barry N. Malzberg
"Wie ich denen schwer ätzend komme"(How I take their Measure)
in
"Der letzte Krieg"(Final War and other Fantasies/Gather in the Hall of the Planets)

Ein Beamter quält und erniedrigt Leistungsempfänger

"Verstehen Sie denn nicht? Ich habe kein Geld. Ich habe nichts zu essen. Ich bin vorige Woche nur an diese Wohnung gelangt, weil ich dem Vermieter gesagt habe, ich würde bald Fürsorgeunterstützung erhalten. Ich schulde ihm Miete. Es fehlt mir an allem."
"Sie müssen warten, bis Sie an der Reihe sind."
"Aber ich habe seit drei Tagen keinen Bissen gegessen. . ."
"Sie haben fließendes Wasser", sagte ich und deutete auf den rostigen Wasserhahn, den ich in einer Ecke über einem Eimer an der Wand sah. "Das füllt den Magen ziemlich gut. Sie werden schon durchhalten."

sowas gibt`s zum Glück nur in der SF :thumb: .


Terry Bisson
"Der nächste"(Next)
in
"Die Bären entdecken das Feuer(Bears discover Fire)

Der Hindernislauf eines jungen Paares durch alle Abteilungen einer Behörde

"Der nächste!"
"Wir haben einen Termin."
"Wofür?"
"Für eine Beratung. Um eine Verzichtserklärung bekommen zu können, damit wir eine Sondergenehmigung beantragen können. Um heiraten zu dürfen."

ein schwieriges Unterfangen für die beiden Afroamerikaner einer ozonschilddurchlöcherten Zukunft, in der Ehen zwischen schwarz und weiß gesetzlich vorgeschrieben und rein weiße/schwarze Heiraten verboten sind.


Robert Sheckley
"Ein Beruf mit Zukunft"
in
"Utopia mit kleinen Fehlern"(Citizen in Space)

Der jüngste Sproß einer Zaubererfamilie schließt zum Entsetzen seiner Eltern einen Pakt mit einem wahren Teufel

"Wißt, daß ich Der Buchhalter bin. Und wißt ferner, daß dieses Kind einen Vertrag mit mir abgeschlossen hat, wonach es mein Diener und Adept ist. Und für geleistete Dienste lehre ich, Der Buchhalter, die Verdammung der Seelen, wie sie in ein verfluchtes Gewebe aus Zahlen, Formularen, Quälereien und Repressalien verstrickt werden. Seht, dies ist mein Zeichen!"
Der Buchhalter hob Mortons rechte Hand und zeigte den Tintenfleck am Mittelfinger.
Er wandte sich Morton zu und sagte in leiserem Ton: "Morgen werden wir einige Aspekte der Einkommensteuerhinterziehung als Weg zur Verdammnis behandeln, mein Sohn."
"Jawohl, Sir", sagte Morton eifrig.


TV-Tipp

"Brazil"
http://www.arte.tv/d...,year=2008.html

Bearbeitet von Jorge, 23 Juni 2008 - 13:11.


#7 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 03 August 2008 - 18:30

Das Büro bin ich

http://www.nzzfolio....d8b7c371cd.aspx

#8 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 09 Juli 2011 - 13:46

Harry Harrison: Im öffentlichen Dienst (in Galaxy 11, Heyne Verlag, 1968) Die Prüfung zum Postbeamten ist wegen der schwierigen Testkunden kaum zu bestehen, auch wenn man alle Vorschriften kennt.

#9 alexandermerow

alexandermerow

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Geschrieben 09 Juli 2011 - 18:03

Habt ihr noch weitere Beispiele?


Ja, Beutewelt I - Automatisiertes Gerichtsverfahren :rolleyes:

Als Film schlage ich mal "Brazil" vor. Der ist echt eine tolle Verulkung der überzogenen Bürokratie.

Bearbeitet von alexandermerow, 09 Juli 2011 - 18:04.

"Jedes Zeitalter strahlt am hellsten vor seinem Untergang!"
www.alexander-merow.de.tl
https://www.thalia.d...ID33696499.html

https://www.thalia.d...D143787146.html

  • (Buch) gerade am lesen:Timothy Zahn - Der Zorn des Admirals
  • • (Film) gerade gesehen: Black Mass
  • • (Film) als nächstes geplant: Gibt es auch Critters 4?
  • • (Film) Neuerwerbung: Critters 3 (total uncut)

#10 Mammut

Mammut

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Geschrieben 09 Juli 2011 - 18:36

Edgars Geschichten drehen sich auch oft um den phantastischen Amtsschimmel, so auch die Siegergeschichte des KLP 2010:
http://www.kurd-lass...ng_Laudatio.htm

#11 Heidrun

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Geschrieben 15 Juli 2011 - 11:52

Edgar heißt jetzt wieder Ernst-Eberhard ... Einen hab ich noch: Franz Fühmann "Saiäns Fiktschn" (bei der Schreibweise bin ich mir nie ganz sicher) Da ist eine Menge Bürokratie drin, wenn auch weniger lustig, sondern mehr böse und verzweifelt. Ich frag mich immer, ob Nicht-DDR-Eingeborene das Buch so verstehen wie gelernte DDR-Bürger. Es ist ein Klassiker im Nichtschreiben dessen, was gemeint ist.
  • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"

#12 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 16 Juli 2011 - 10:48

Edgar heißt jetzt wieder Ernst-Eberhard ...


Hieß er ja schon immer. Aber in meinem Alter gewöhnt man sich so schnell nicht mehr um. Wenn ich also Edgar schreibe, meine ich Ernst-Eberhard :rofl1:

Bearbeitet von Michael Schmidt, 16 Juli 2011 - 10:48.


#13 Ulrich

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Geschrieben 04 August 2011 - 13:42

Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxis
Das Haus Arthur Dents wird für eine Umgehungsstraße abgerissen. Er hat leider erst am vorigen Tag davon erfahren:

"Aber Mr. Dent, die Pläne lagen die letzten neun Monate im Planungsbüro aus."
"O ja. Als ich davon hörte, bin ich gestern nachmittag gleich rübergegangen, um sie mir anzusehen. Man hatte sich nicht gerade viel Mühe gemacht, die Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Ich meine, daß man's jemandem gesagt hätte oder so."
"Aber die Pläne lagen aus ..."
"Lagen aus? Ich mußte schließlich erst in den Keller runter ..."
"Da werde sie immer ausgehängt."
"Mit einer Taschenlampe."
"Tja, das Licht war wohl kaputt."
"Die Treppe auch."
"Aber die Bekanntmachung haben Sie doch gefunden, oder?"

Kurze Zeit später, noch am gleichen Tag, wird die Erde für eine Hyperraum-Expreßroute abgerissen. Die Menschen sind empört, aber die Vogonen erklären:"

"Es gibt überhaupt keinne Grund, dermaßen überrascht zu tun. Alle Planungsentwürfe und Zerstörungsanweisungen haben fünfzig Ihrer Erdenjahre lang in Ihrem zuständigen Planungsamt auf Alpha Centauri ausgelegen. Sie hatten also viel Zeit, formell Beschwerde einzulegen, aber jetzt ist es viel zu spät, so ein Gewese darum zu machen."

und

"Was soll das heißen, Sie sind niemals auf Alpha Centauri gewesen? Ja du meine Güte, ihr Erdlinge, das ist doch nur vier Lichtjahre von hier. Tut mir leid, aber wenn Sie sich nicht einmal um Ihre ureigensten Angelegenheiten kümmern, ist das wirklich Ihr Problem."



#14 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 04 April 2012 - 19:47

Michael Coney "Der wirkliche Wert von Ruth Villers" in "Der Monitor im Orbit"(Monitor found in Orbit) ist der neueste Bearbeitungsfall eines Beamten im Amt für Sozialwert "Vielleicht sollte ich auf unsere Tätigkeit ein wenig genauer eingehen, da nicht jeder mit der Arbeit des Amtes für Sozialwert vertraut ist. Sie sieht so aus: Angenommen, jemand liegt im Krankenhaus und wartet auf eine kostspielige Operation. Es erhebt sich die offensichtliche Frage: Ist der Patient es wert, behandelt zu werden, wenn man seinen Wert für die Gesellschaft zugrunde legt? Also schickt mir das Krankenhaus einen Kostenvoranschlag. Dann rufe ich die Nationalbank an und stelle fest, daß der Patient Ersparnisse von (angenommen) Kr. 2000 besitzt. Und ich konsultiere meine eigenen Unterlagen und finde dort, daß er eine Sozialwert-Einstufung von (angenommen) Kr. 1500 hat. Dieser Mensch ist der Gesellschaft folglich Kr. 3500 wert, nicht mehr und nicht weniger. Wenn die Operationskosten also unter Kr. 3500 liegen, blitzen die Skalpelle, und er wird wahrscheinlich geheilt entlassen. Wenn aber die Operation (einschließlich vor- und postoperativer Behandlung) auf Kr. 3501 kalkuliert worden ist, bleibt sein Fleisch ungeschnitten. Er kann jedoch eine weniger kostspielige Behandlung erhalten, ärztliche Maßnahmen und Medikamente im Wert bis zu Kr. 3500, und wenn die aufgebraucht sind, wird er aus dem Krankenhaus entlassen. Was er dann tut, ist seine Sache; aber wenn er wieder arbeitsfähig sein sollte, muß er den auf Grund seiner Sozialwert-Einstufung erhaltenen Vorschuß von Kr. 1500 zurückerstatten, bevor er wieder etwas auf sein (nun leeres) Sparkonto einzahlen darf. Bei der Eintreibung dieser Schuld wird ihm nur ein Minimum seines Gehalts zur Bestreitung des Lebensunterhalts belassen. Er wäre mehr oder weniger darauf angewiesen, von Freunden untergebracht und verköstigt zu werden, wenn die nicht dabei erwischt werden. Übertriebenes Mitgefühl ist ein strafbares Vergehen, und mit Recht, denn warum solte ein Mensch ohne eigenen Verdienst Vorteile gegenüber den anderen genießen? Vor vielen Jahren, Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts, gab es einen Nationalen Gesundheitsdienst, und alle Ärzte- und Krankenhausrechnungen wurden vom Staat bezahlt. Es gab noch weitere Sozialdienste, wie Arbeitslosenunterstützung, Rentenkassen, und so weiter. Mit anderen Worten, die Menschen wurden vorsätzlich dazu ermuntert, ihre Zeit in Krankenhäusern oder sonst ohne Arbeit zu verbringen und davon abgehalten, für ihr Alter zu sparen. Dieses unglücksselige System lastete über fünfzig Jahre auf dem Rücken der Menschen, bis zu der Bevölkerungskrise und der Formierung der Darwinistischen Partei, deren örtlicher Sekretär ich bin. Widersacher unserer Partei mögen behaupten, daß wir für das Überleben der Tüchtigsten eintreten, doch wir ziehen es vor, das darwinistische System so zu definieren, daß hier jeder seinen gerechten Anteil erhält, gemäß seinen Fähigkeiten. Es ist ein wunderbar einfaches System, unter dem aller Besitz der Regierung gehört, im Gegensatz zu anderen, weniger fortschrittlichen Staaten, die ich nennen könnte. Unsere einzigen persönlichen Besitztümer sind die Sozialwert-Einstufung und unsere Ersparnisse auf der Nationalbank, die nach dem Tod an den Staat fallen."

#15 valgard

valgard

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Geschrieben 05 April 2012 - 04:08

Michael Coney
"Der wirkliche Wert von Ruth Villers"
in
"Der Monitor im Orbit"(Monitor found in Orbit)

ist der neueste Bearbeitungsfall eines Beamten im Amt für Sozialwert

"Vielleicht sollte ich auf unsere Tätigkeit ein wenig genauer eingehen, da nicht jeder mit der Arbeit des Amtes für Sozialwert vertraut ist. Sie sieht so aus:
Angenommen, jemand liegt im Krankenhaus und wartet auf eine kostspielige Operation. Es erhebt sich die offensichtliche Frage: Ist der Patient es wert, behandelt zu werden, wenn man seinen Wert für die Gesellschaft zugrunde legt? Also schickt mir das Krankenhaus einen Kostenvoranschlag.
Dann rufe ich die Nationalbank an und stelle fest, daß der Patient Ersparnisse von (angenommen) Kr. 2000 besitzt.
Und ich konsultiere meine eigenen Unterlagen und finde dort, daß er eine Sozialwert-Einstufung von (angenommen) Kr. 1500 hat.
Dieser Mensch ist der Gesellschaft folglich Kr. 3500 wert, nicht mehr und nicht weniger.
Wenn die Operationskosten also unter Kr. 3500 liegen, blitzen die Skalpelle, und er wird wahrscheinlich geheilt entlassen.
Wenn aber die Operation (einschließlich vor- und postoperativer Behandlung) auf Kr. 3501 kalkuliert worden ist, bleibt sein Fleisch ungeschnitten. Er kann jedoch eine weniger kostspielige Behandlung erhalten, ärztliche Maßnahmen und Medikamente im Wert bis zu Kr. 3500, und wenn die aufgebraucht sind, wird er aus dem Krankenhaus entlassen. Was er dann tut, ist seine Sache; aber wenn er wieder arbeitsfähig sein sollte, muß er den auf Grund seiner Sozialwert-Einstufung erhaltenen Vorschuß von Kr. 1500 zurückerstatten, bevor er wieder etwas auf sein (nun leeres) Sparkonto einzahlen darf. Bei der Eintreibung dieser Schuld wird ihm nur ein Minimum seines Gehalts zur Bestreitung des Lebensunterhalts belassen. Er wäre mehr oder weniger darauf angewiesen, von Freunden untergebracht und verköstigt zu werden, wenn die nicht dabei erwischt werden. Übertriebenes Mitgefühl ist ein strafbares Vergehen, und mit Recht, denn warum solte ein Mensch ohne eigenen Verdienst Vorteile gegenüber den anderen genießen?
Vor vielen Jahren, Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts, gab es einen Nationalen Gesundheitsdienst, und alle Ärzte- und Krankenhausrechnungen wurden vom Staat bezahlt. Es gab noch weitere Sozialdienste, wie Arbeitslosenunterstützung, Rentenkassen, und so weiter. Mit anderen Worten, die Menschen wurden vorsätzlich dazu ermuntert, ihre Zeit in Krankenhäusern oder sonst ohne Arbeit zu verbringen und davon abgehalten, für ihr Alter zu sparen.
Dieses unglücksselige System lastete über fünfzig Jahre auf dem Rücken der Menschen, bis zu der Bevölkerungskrise und der Formierung der Darwinistischen Partei, deren örtlicher Sekretär ich bin. Widersacher unserer Partei mögen behaupten, daß wir für das Überleben der Tüchtigsten eintreten, doch wir ziehen es vor, das darwinistische System so zu definieren, daß hier jeder seinen gerechten Anteil erhält, gemäß seinen Fähigkeiten.
Es ist ein wunderbar einfaches System, unter dem aller Besitz der Regierung gehört, im Gegensatz zu anderen, weniger fortschrittlichen Staaten, die ich nennen könnte. Unsere einzigen persönlichen Besitztümer sind die Sozialwert-Einstufung und unsere Ersparnisse auf der Nationalbank, die nach dem Tod an den Staat fallen."


Das list sich Lesenswert ;-)
Aber bitte nicht an die Bundesregierung oder EU schicken.

lothar
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#16 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 08 November 2013 - 18:14

hier geht es nicht hauptsächlich um Bürokratie, allerdings erwartet einige arme Seelen hier nach dem Tod die wahre Hölle:


Supernatural 6.Staffel
Episode Nur ein Zeichen (The Man Who would be King)

Bearbeitet von Jorge, 08 November 2013 - 18:19.


#17 Nina

Nina

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Geschrieben 08 November 2013 - 21:33

Also nachdem hier keine SF-Einschränkung ist: Also in "Asterix erobert Rom" gab es "das Haus, das Verrückte macht". Hierbei ging es darum, einfach nur in einem Gebäude durch den Amtsweg ein Formular zu besorgen. Als Aufgabe eines Tests. Daraufhin werden die Helden in verschiedene Büros geschickt und es wurde dann irgendwann klar, dass man das Formular nicht bekommen kann, indem man sich an die Regeln hält und eben irgendwann verrückt wird.

Ansonsten gibt es noch eine geplante Anthologie genau zum Thema des Beitrags: http://ab.alisha-bio...ogien&Itemid=41

Bearbeitet von Nina, 08 November 2013 - 21:34.


#18 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 07 Dezember 2013 - 19:35

Futurama
Episode Die Rhythmus-Rückerstattung (How Hermes Requisitioned his Groove back)
http://en.wikipedia....His_Groove_Back

Wohlstand
http://www.mycomics....-wohlstand.html

Allen Varney
Paranoia Troubleshooter
http://fictionfantas...ooter-schreiber

#19 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 21 Februar 2014 - 20:31

Supernatural 6.Staffel
Episode Nur ein Zeichen (The Man Who would be King)
http://www.youtube.com/watch?v=QSseET8Z5Eg


Keith Laumer
In der Schlange (In the Queue)
http://www.uwe-hense...d=55&ltermid=37
http://www.baenebook.../0743435370.htm

Bearbeitet von Jorge, 22 Februar 2014 - 19:51.


#20 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 22 Juni 2015 - 19:16

Frank Herbert

Bureau of Sabotage

 

Jack L. Chalker / Mike Resnick / George Alec Effinger

The Red Tape War

 

Uwe Anton

Menschen im Büro

oder

WIE MAN KLAUS-WILLIPETER DELACROIX AUFGRUND DES AUSBILDUNGSPFLICHTGESETZES VON 1997 PER PRÄSIDIALCOMPUTER DER BUNDESANSTALT FÜR ARBEIT EINE AUSBILDUNGSSTELLE IM ÖFFENTLICHEN DIENST ZUWIES UND WELCH GLANZVOLLE EXPERTISE ZUM VERLAUF SEINER KARRIERE IHM SEIN VORGESETZTER STELLTE*

 

Gewidmet allen anonymen (aber nichtsdestrotrotz äußerst leibhaftigen) Klaus-Willipeter Delacroixens** in meiner zuständigen Oberfinanzdirektion und meinem zuständigen Finanzamt, die in die Wunder und Tücken der Elektronischen Datenverarbeitung eingeführt wurden und an existenziellen Problemen bezüglich des Phänomens einer einfachen Verrechnung (Unterrichtsstoff des zweiten Grundschuljahres) zu scheitern drohen.

 

*Autor, Herausgeber, Lektor, Korrektor, Hersteller und Verlag beeilen sich zu versichern, daß diese Skizze eines kollegialen Gesprächs unter Beamten völlig fiktiv ist, keineswegs in diesem unserem Lande stattgefunden hat, stattfindet oder stattfinden wird und keine, aber auch gar keine Ähnlichkeit mit existierenden Personen, Institutionen oder Berufsauffassungen aufweist. Alle Fakten sind jedoch belegt.

** Name vom Verfasser geändert

(S.194)

in

Ronald M. Hahn (Hrsg.)

Visionen von Morgen

 

 

M. John Harrison Idealisten der Hölle (The Committed Men) "Im Jahr 2020 ist nach einem Reaktorunfall die britische Zivilisation völlig zusammengebrochen. Die Menschen leben größtenteils außerhalb der Großstädte in isolierten Dorfgemeinschaften. Außer Pferden existieren keine Verkehrsmittel mehr, und die wenigen, die irgendwelche geheimen Benzinlager ausfindig gemacht haben, schwingen sich zu Herrschern auf. Hautkrebs ist eine allgemein verbreitete Krankheit geworden; jeder Mensch hat mehr oder weniger geistige Schäden davongetragen. Eine Gruppe von Menschen reist mit einem Panzer nach London, wird in Kämpfe verwickelt und stößt in den Ruinen auf Überlebende, die an ihrem alten Dasein festhalten: Bürokraten, die keinen anderen Lebensinhalt kennen, führen ein Scheindasein und beschäftigen sich mit dem Ausfüllen nutzloser Formulare."(S.193) aus Hans Joachim Alpers/Werner Fuchs/Ronald M. Hahn Reclams Science Fiction Führer 1982  

 

Marc-Antoine Mathieu Julius Corentin Acquefacques Tote Erinnerung



#21 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 04 August 2015 - 18:49

Ein historischer Moment der Menschheitsgeschichte im nüchternen Beamtenjargon :rofl1:

 

Ein Beispiel für Bürokratie im SF-Film



#22 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 05 August 2015 - 16:28

Frank Herbert

Bureau of Sabotage

Wirklich eine sehr coole Erfindung des Meisters. In den 2 Romanen, in denen es vorkommt, ist der Protagonist ein Agent des Bureaus - und entspricht natürlich keineswegs den uns üblichen Look-Standards eines 007-artigen Agenten. Denn er hat ja v.a. den Auftrag aufzuklären... & dann zu sabotieren! q:)d


/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#23 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 10 Dezember 2015 - 12:01

Twilight Zone: Examination Day (1985). Beim Eintritt in das Alter von 12 Jahren werden die Kinder von der Regierung getestet. Bei Überschreiten des gesetzlich zugelassenen Intelligenzquotienten wird das Kind getötet.

 

China Mievielle: Das Gleismeer. In dieser Welt gibt es ein gigantisches Gleisnetz. Am Ende kommt eine Expedition in eine bislang unbekannte Stadt. Dort warten Bürokraten auf die sehnlichst erwartete Bezahlung der Nutzungsgebühr, werden jedoch bitter enttäuscht. Keiner der Reisenden weiß von den ursprünglichen Vereinbarungen bezüglich der Gleisnutzung.



#24 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 06 Juni 2017 - 18:08

 

Ausstellungstipp(Tipp von Sierra)

 

Kartografie der Träume - Die Kunst des Marc-Antoine Mathieu



#25 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 06 Juni 2017 - 18:17

Dessen Comics habe ich sehr gerne gelesen, z.B. "Der Ursprung".



#26 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 05 November 2017 - 00:23

Ken Liu

The Sith of Datawork



#27 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 04 Februar 2018 - 20:56

 

TV-Tipp

 

Käfighaltung oder Wohlfühlort - Die Zukunft des Büros



#28 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 15 Juni 2018 - 18:23

Georg Klein

Miakro

 

Mairtin O'Cadhain

Der Schlüssel



#29 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 16 Juni 2018 - 16:37

Herbert W. Franke: Ypsilon Minus (1976, Neuausgabe 2018)

"Endziel der Entwicklung muss eine totale Informationserfassung und -verarbeitung sein; dazu muss der Bürger im Rahmen seiner täglichen Verrichtungen auch seiner Auskunftspflicht genügen; weitere Mittel der Datenerfassung sind Prüfungen und Tests, von denen einige deklariert, andere (um die Unbefangenheit zu erhalten) maskiert eingesetzt werden.

(...)

Der Anspruch auf Sorge und Schutz für den Bürger ist nur bei völliger Transparenz der Persönlichkeitsstruktur gewährleistet. Die Offenbarungspflicht ist somit als integraler Bestandteil in den § 1 des Grundgesetzes einbezogen."




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