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Glashaus


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17 Antworten in diesem Thema

#1 Kopernikus

Kopernikus

    Temponaut

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Geschrieben 14 Dezember 2007 - 13:00

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Glashaus
Charles Stross

Die Fortsetzung von Charles Stross†™ Meisterwerk „Accelerando“

Dies ist die Geschichte einer Welt - die Erde -, auf der die Entwicklung der künstlichen Intelligenz zu einer radikalen Beschleunigung und Digitalisierung des Lebens führt. Es ist die Geschichte einer Spezies - Homo sapiens -, die sich immer weiter von ihren biologischen Ursprüngen entfernt. Und es die Geschichte einer Gruppe von Menschen, die den Schritt ins Ungewisse wagen: in die Zukunft.

Mit seinen Romanen „Accelerando“ und „Singularität“ hat Charles Stross die SF-Schlüsselwerke der letzten Jahre geschrieben.

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Accelerando wurde ja von vielen als Runderneuerung des Cyberpunks und unbedingte Pflichtlektüre eingeordnet, ich persönlich hab mich wochenlang durchgequält und fand das Buch in weiten Strecken einfach nur zu überdreht, man hatte fast den Eidnruck, man hat eine Satire vor sich.
Gibt es schon Stimmen zur Fortsetzung?

#2 Anno

Anno

    Typonaut

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Geschrieben 15 Dezember 2007 - 18:01

Moin!Ich habe ca. den halben Roman gelesen und so langsam kommt er in Fahrt. Der Held der Geschichte begibt sich in eine völlig von der Außenwelt abgeschottete Simulation der 50er Jahre. In ferner Zukunft ist das Wissen über die sozialen Zusammenhänge und die menschlichen Interaktionen der amerikanischen (welche auch sonst) Gesellschaft verloren gegangen. Mittels diese Experimentes versuchen die Forscher nachzuvollziehen, wie sich Menschen damals "benommen" und "getickt" haben. Wirklich seitenlang beschreibt Stross den damaligen Way of Live und wie komisch er auf Mitglieder einer Zivilisation wirkt, die z.B. überwiegend nackt rum laufen, sich jede Form geben können und bei denen einfach alles möglich erscheint. Der Einblick in die 50er Jahre, den man ja aus Fernseh und Büchern zur Genüge her kennt, haben mich einfach nur gelangweilt. So gegen Mitte des Buchs nimmt der Roman ein wenig Fahrt auf, denn der Held findet heraus, dass etwas mit dem Experiment nicht ganz koscher ist. So vermutet er, dass er und seine Mitstreiter nicht befristet, wie man es ihnen glauben machen wollte, sondern wahrscheinlich für eine deutlich längere Zeit in diesem Experiment existieren werden. Wie gesagt, nach der Hälfte des Romans noch nicht der große Wurf. GrußAndreas

#3 Holger

Holger

    Temponaut

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Geschrieben 16 Dezember 2007 - 13:26

Ich hab den Titel hier rum liegen. Aber nachdem Accelerando für mich doch eine kleine Quälerei war und ich zur Zeit mit Morgans Skorpion eine wirklich langatmiges Leseerlebnis verzeichnen muss, brauche ich jetzt dringend einen echten Pageturner. Also erstmal nix mit Stross!
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#4 curious yellow

curious yellow

    Limonaut

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Geschrieben 17 Dezember 2007 - 17:03

Hallo Leute, erster Post :D ...ich bin ja ein ganz großer Fan von Stross, obwohl ich seine Bücher vermutlich nicht immer vollständig bzw richtig verstanden und interpretiert habe- umgehauen hat es mich bisher immer. Vor allem Accelerando war ein Hammer, schwere Kost, demnächst versuche ich mich wieder daran. Auf Glashaus hatte ich mich wirklich gefreut. Der Anfang ist ziemlich interessant, die Ich-Perspektive gefällt mir sehr gut, das Umfeld und Leben, dass zu Beginn beschrieben wird ist irgendwie faszinierend und passt als weiterführung der Ereignisse in Accelerando sehr gut. Irritiert hat mich aber die Tatsache, dass die Personen nicht so stark mit dem Netzt verbunden zu sein scheinen wie in Accelerando. Ich hätte auch erwartet, dass sich jeder in einer rein virtuellen Realität aufhält, wie es der ungezogene Nachwuchs zu tun plegte. Diese Lebensweise der Bewohner der Gemeinwesen wirkt daher etwas "konservativ" auf mich. Wie auch immer, der Einstieg gestaltet sich interessant und vor allem leichter als ich nach dem irren Vorgänger erwartet hätte. Wie Anno aber nun schon gesagt hat... irgendwie kommt die Sache erst nach der Hälfte in Schwung. Ich hatte kurzzeitig Angst, der Roman könnte ein Flopp sein, denn die Darstellung der Simulation wirkt etwas...langweilig. Es wird nunmal mehr oder weniger unsere "Gegenwart" beschreiben und wie sich die Posthumanen damit außeinandersetzen "Christ? Vielleicht ein Kürzel für Christian?"... "Wahh keine intelligente, selbstwaschende Kleidung"... "Wo sind die Füllhörner?" und so weiter. Nicht wirklich toll. ABER ich bin jetzt ungefähr beim dritten Viertel und kann es nicht mehr weglegen. Es ist der Schreibstil, es ist die Erzählweise (Reisen in skurille Erinnerungsfragmente, dann wieder Psychospiel im Habitat) und es ist Curious Yellow. Dieser Wurm und die Zensurkriege, Robin/Revees fragmentartige Erinnerungen an diese merkwürdigen Ereignisse und Zustände während des Krieges und die sich immer weiter aufdröselnde Verbindung zu diesem Experiment- das alles ist wahnsinnig spannend. Im Gegensatz zu Accelerando liest sich Glashaus wesentlich flüssiger und ist sehr nahe an der Hauptperson dran. Ich bin kein sonderlich schneller Leser, aber ich denke Morgen oder Übermorgen werde ich fertig sein... und ungefähr anderthalb Wochen gebraucht haben. Andere werden diese Roman also innerhalb weniger Tage verschlingen können. Soll heißen: Man darf sich nicht vom Vorgänger abschrecken lassen.

#5 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 17 Dezember 2007 - 20:26

Ich fand "Accelerando" ja recht gut, und "Singularität" (singularity sky) halte ich von den auf deutsch von Stross erschienenen Büchern für das beste (eine Meinung, die nicht jeder teilt & teilen muss). Ich werde mir das Buch also auf jeden Fall zulegen (schon allein, weil diese 50er-Jahre-Simulation klingt, als habe er sie von "Retrozone" abgekupfert ... nein, war nur ein Scherz :D ).Stross ist sicher leider nicht die Offenbarung, als die er manchmal hingestellt wird, aber ich finde ihn von den Ideen her im Moment so ziemlich führend.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#6 curious yellow

curious yellow

    Limonaut

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Geschrieben 17 Dezember 2007 - 20:56

Wie's der Zufall will habe ich heute Singularität beenden können (Nachdem ich es wochenlang als Zug-Schul-Lektüre mit mir herumgeschleppt hatte). Beim zweiten Mal lesen gefiel mir das Buch besser und wenn ich nun im Nachhinein mit Supernova vergleiche ist es auch um einiges besser als dieses. Während Supernova zwar spannend aber sinnlos Verfolgungsgeschichten liefert und Accelerando mit dem (bei mir) kopfschmerzverursachenden Nerd-Hammerschlag aufwartet, steht Singularität mit dem verrückten Festival und dem Raumschiff voller technikfeindlicher Dumpfbacken vom reinem Unterhaltungswert noch am Besten da. Auch wenns teilweise etwas zu viel der taktischen Raumkämpfe und Kriegslisten ist, die eigentliche Singularität und der Zustand auf Rochards Welt- das Festival an sich- sind sehr cool. Damits nicht zuviel Ot wird... Glashaus ist denke ich die leichteste Lektüre, vom Konzept der posthumanen Gesellschaft aber am "sichersten". Es wirkt nicht so wackelig, wie das Eschaton-Setting und ist vor allem nicht so überfüllt wie das große A.

#7 Teletubbie

Teletubbie

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Geschrieben 23 Dezember 2007 - 13:28

Ich hab jetzt auch damit angefangen und finde mich schon auf den ersten Seiten gut zurecht. Ich glaub, ich mag den Schreibstil von Stross. Natürlich ist es kein angemessener Vergleich, aber Stross erinnert mich, wenn es ums Fremdartige geht in Glashaus, ein Wenig an Lems Sterntagebücher. Nicht, dass er Lem ebenbürtig wäre, aber auch traut sich, etablierte Pfade der SF zu verlassen und probiert neue Ideen aus. Das mag ich an Stross. Allerdings ist es noch zu früh für mich, ein Urteil über Glashaus zu fällen.

#8 curious yellow

curious yellow

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Geschrieben 27 Dezember 2007 - 16:49

Also ich bin jetzt endlich durch und kann mein Resumée abgeben (schreibt man das so?). Also der Schluss... äh ja, hat mich arg enttäuscht. Ohne zu spoilern: Die Spannung die in der Mitte des Buches aufkommt hält leider nicht zum Schluss an und das eigentlich Interessante, was zumindest mich interessiert hat, die Verbindung des Projekts mit den Zensurkriegen, wird einfach und schnell aufgeklärt (fast schon hastig). Der letztere Teil des Romans ist langweilig und wirkt irgendwie so, als hätte Stross plötzlich keine Lust mehr gehabt und wollte alles so schnell wie möglich beenden. Keine Überraschungen, keine Wendungen, kein Aha-Effekt. :smokin:Dabei steckte schon einiges drinn in der Geschichte. Curious Yellow und die Zensurkriege, die Darstellung der Gemeinwesen, Leben mit Assemblern und Toren... Das alles wirkt sehr fremd, ist aber trotzdem glaubhaft und irgendwie realistisch in Szene gesetzt. Ich meine daraus hätte Stross einiges mehr basteln können, wenn die Geschichte nicht in diesem Glashaus angesiedelt wäre, sondern tatsächlich in der Gesellschaft, die hier nur in Form von Erinnerungen auftritt. So wirkt alles schrecklich unspektatkulär, im Gegensatz zu den anderen Werken von Stross (Singularität, Supernova und Accelerando).Was bleibt sind einige Unklarheiten: Warum sind die Menschen alle so vernarrt in ihre Körper? Warum leben sie in Habitaten und nicht in einer Computronium-Sphäre? Warum funktioniert das Projekt nicht wie die Matrix? Dieses konservative Festhalten an realen Körpern passt einfach nicht zu den Gegebenheiten in Accelerando.. oder etwa doch? Ist dieser Roman nun wirklich eine Fortsetzung von Accelerando?

#9 Gast_Luzifer's right hand_*

Gast_Luzifer's right hand_*
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Geschrieben 06 Januar 2008 - 18:25

Ist dieser Roman nun wirklich eine Fortsetzung von Accelerando?

Ist er nicht. Kurzbeschreibungen von Amazon sind in den meisten Fällen entweder nutzlos oder irreführend.

#10 curious yellow

curious yellow

    Limonaut

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Geschrieben 07 Januar 2008 - 14:52

Ich meine mich aber erinnern zu können, dass das nicht nur auf Amazon.de behauptet wurde, sondern auch an anderen Stellen. Hat den niemand sonst das Buch gelesen? Ich würde gerne darüber diskutieren, solange die Erinnerung an das Gelesene nicht zu alt sind. :D

#11 Gast_Luzifer's right hand_*

Gast_Luzifer's right hand_*
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Geschrieben 09 Januar 2008 - 22:33

Ich meine mich aber erinnern zu können, dass das nicht nur auf Amazon.de behauptet wurde, sondern auch an anderen Stellen. Hat den niemand sonst das Buch gelesen? Ich würde gerne darüber diskutieren, solange die Erinnerung an das Gelesene nicht zu alt sind. :coool:

Bevor wir uns darüber streiten habe ich Charlie mal gegragt. Der ist immer sehr schnell, ist wohl nie offline...oder bereits Neural-vernetzt. (hab natürlich gefragt ob ich ihn zitieren darf.)

Glasshouse is not a sequel to Accelerando. It might (or might not) be set in the same universe, or a similar one, about 600 years later than the earlier book. I haven't made my mind up (although if I decide to write a third book that explicitly references the other two I may do so :). -- Charlie

Er hat sich also noch nicht entschieden. :D Ich hab das Buch vor einiger Zeit im Original gelesen, fand es nicht schlecht aber deinem Kommentar wegen dem letzten Teil des Buchs kann ich nur voll und ganz zustimmen.

#12 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 15 Januar 2008 - 20:49

Also ich habe jetzt auch mal damit angefangen. Nach den ersten 60 Seiten muß ich sagen,es gefällt mir ausgesprochen gut. Aber Stross scheint mir generell gut zu liegen. Accerlerando fand ichschon so gefühlte 2 Noten besser als viele Foristas hier Ihre Eindrücke beschrieben.Vom Schluss laß ich mich auch nicht abschrecken. Bei Stross muß man einfach die ganzen Ideen genießendie er einwebt. Das wirklich völlig abgefahrene Zukunftsszenario das so ziemlich nix mehr mit der Welt gemein hat wie wir Sie kennen.

Bearbeitet von Amtranik, 15 Januar 2008 - 20:51.


#13 Dave

Dave

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Geschrieben 21 Januar 2008 - 22:04

Bei der Auflistung der bereits erschienen Romane hat Heyne Supernova unter den Tisch fallen lassen. Gut, dort gehört er auch hin, aber der Vollständigkeit halber hätte man den Titel mit auflisten können. Gleich ein zweites Mal hatte ich gestutzt, als ich etwas von einem Buch namens Dämonentor las, welches mir gar nicht geläufig war. Ich glaube, hier handelt es sich um einen reinen Fantasy Roman.

Ich muss ja gestehen, dass ich mich bei den vorigen Roman künstlich aufgeregt habe, bin aber wohl dennoch der ausgezeichneten Schreibe des C. Stross verfallen. Ich bin kein Experte, aber mir gefiel die deutsche Übersetzung wieder einmal ausgezeichnet.
Mein genereller Kritikpunkt ist die Tatsache, dass die Romane allesamt in die Rubrik "Science Fiction Scherzartikel" gehören und die gefällt mir per se nicht.

Dennoch muss ich sagen, dass ich Glashaus für einen gelungenen Roman halte. Es gibt eigentlich kaum etwas in den knapp 500 Seiten, das so etwas wie ein Angriffsfläche bieten könnte. Gut, das Buch klingt eher aus, als dass es einen fulminanten Höhepunkt bietet, aber das fällt nicht so großartig ins Gewicht, glaube ich.
Wenn man die Assembler-Technik und all die abgefahrenen Möglichkeiten bedenkt, dann erscheint mir das Ganze etwas weniger verrückt. Ich meine, gäbe man uns Menschen diese Möglichkeit, was anderes als ein Irrenhaus sollte dabei herauskommen? Und diese Art, wie sich Virtualität und Realität verschmelzen lassen, ist als Idee schon ungemein reizvoll.

Ich fand es witzig, wie dieses Glashaus-Experiment eigentlich vom ersten Tag an nicht so wirklich funktionierte. Das man den menschlichen Geist zwar manipulieren, Erinnerung löschen und zurückführen kann, aber doch letztlich an dem scheitert, was er wirklich ist, nämlich eine Persönlichkeit.
Sehr verwunderlich auch die Tatsache, dass die Probanten sich untereinander ausfindig machen und "Zombies" ohne weiteres erkennen können. Neben der Kenntnis eines Punktesystems ist das natürlich ein Umstand, der das ganze Experiment at absurdum führt. Aber darum geht es vielleicht auch gar nicht.

Wunderbar auch, wie der Hauptakteur diese Abenteuer als Frau bestehen muss und die ganzen Seitenhiebe auf unsere Gegenwart, in der dieser Roman hineinversetzt wurde. Ich bin mir ziemlich sicher, dass seine Körpersprache als Frau gänzlich versagt hat, auch wenn es hier nicht großartig erwähnt wird. Das stelle ich mir ziemlich drollig vor, wenn er/sie als eine der ersten Handlungen erst einmal in der Garage ordentlich am Schrauben und Schweißen ist.

Gut gefallen hat mir auch diese kleine Ausbruchsaktion und die Sache mit dem Virus. Wieder eine interessante Geschichte. Unheimlich in diesem Zusammenhang ist der Umstand, dass es tatsächlich Viren gibt, welche in der Lage sind, die Blut-Hirn-Schranke des Menschen zu passieren und charakterliche Eigenschaften verändern können.

Ich weiß nicht ganz, was es mit dem Glossar auf sich hat, denn viele der aufgeführten Begriffe kommen im Buch gar nicht vor, habe ich das Gefühl. Aber vielleicht sind sie ja dennoch dem Allgemeinverständnis zuträglich.

Vielleicht bin ja etwas verwirrt, weil ich mich beim Lesen nicht so sehr aufregen musste wie bei den Vorgängern, aber mir kommt es so vor, als ob dies wirklich ein ganz gutes Buch ist...

Bearbeitet von Dave, 29 Januar 2008 - 20:57.


#14 Gast_Luzifer's right hand_*

Gast_Luzifer's right hand_*
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Geschrieben 22 Januar 2008 - 01:33

Bei der Auflistung der bereits erschienen Romane hat Heyne Supernova unter den Tisch fallen lassen. Gut, dort gehört er auch hin, aber der Vollständigkeit halber hätte man den Titel mit auflisten können. Gleich ein zweites Mal hatte ich gestutzt, als ich etwas von einem Buch namens Dämonentor las, welches mir gar nicht geläufig war. Ich glaube, hier handelt s sich um einen reinen Fantasy Roman.

Ich muss ja gestehen, dass ich mich bei den vorigen Roman künstlich aufgeregt habe, bin aber wohl dennoch der ausgezeichneten Schreibe des C. Stross verfallen. Ich bin kein Experte, aber mir gefiel die deutsche Übersetzung wieder einmal ausgezeichnet.
Mein genereller Kritikpunkt ist die Tatsache, dass die Romane allesamt in die Rubrik "Science Fiction Scherzartikel" gehören und die gefällt mir per se nicht.

Dämonentor ist "The Atrocity Archives" ist alles andere als Fantasy. Es ist ein Spionage+Lovecraft+IT-Thriller.

Die SF Storys von Stross SF sind alles Singularity/post-Singularity Zeug. Mir kommt es meistens so vor das man das Konzept entweder mögen kann oder auch nicht.
Mir gefällt es nicht schlecht, außer das Buch ist nur infodump und sonst nichts wie Accelerando, obwohl ich eher normales Zeug wie das von Alastair Reynolds, Banks oder Peter F. Hamilton noch mehr mag.

#15 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 25 Januar 2008 - 13:40

Dämonentor ist "The Atrocity Archives" ist alles andere als Fantasy. Es ist ein Spionage+Lovecraft+IT-Thriller.

Danke für den Hinweis, fand ich eigentlich ganz interessant, bis ich gelesen habe (Amazon Rezensent), dass es sich um eine Parodie handelt. Okay, ist nicht weiter verwunderlich, aber als Hinweis doch ganz nützlich.

#16 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 28 Januar 2008 - 10:15

So... Umzug und vor allem knapp 1,5 Wochen ohne Internet sind ohne bleibende Schäden überstanden.... dann mal weiter im Text :smokin:

Vielleicht bin ja etwas verwirrt, weil ich mich beim Lesen nicht so sehr aufregen musste wie bei den Vorgängern, aber mir kommt es so vor, als ob dies wirklich ein ganz gutes Buch ist...

Das sehe ich ganz genauso :thumb: Nach dem Gerücht Glashaus sei eine Art Fortsetzung von Accelerando hatte ich nun wirklich nicht mit dieser Art von Geschichte gerechnet. Eine Tolle Idee von Stroß. Den Spiegel einer spießigen Gesellschaft, der allenthalben in unserer heutigen Zeit so und ähnlich existent ist, den er uns vorhält ist excellent und schon für sich allein genommen die Lektüre von Glashaus wert.

#17 Axel

Axel

    Infonaut

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Geschrieben 28 Januar 2008 - 23:40

Danke für den Hinweis, fand ich eigentlich ganz interessant, bis ich gelesen habe (Amazon Rezensent), dass es sich um eine Parodie handelt. Okay, ist nicht weiter verwunderlich, aber als Hinweis doch ganz nützlich.

Es ist nicht direkt eine Parodie. Es ist aber ungemein witzig und äußerst unterhaltsam. Von allen Stross Büchern die ich bisher las ist Atrocity Archives das unterhaltsamste. Einem Genre lässt sich das ganze nicht zuordnen. Die Mischung ist zu abgefahren. Ich kann es nur empfehlen.
Die Zukunft hat begonnen, wenn Geräte intelligent genug sind, um die Dummheit ihrer Nutzer auszugleichen.
Mein Blog (Meine Meinungen über Bücher, Filme und dergleichen)

#18 martin089

martin089

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Geschrieben 09 Februar 2014 - 17:06

Jahre nach alen anderen hier habe ich Glasshouse auch gelesen. Und bin schwer begeistert. Was mir gut gefällt ist der Blick auf die spießige 20tes Jahrhundert Gesellschaft. Natürlich ist das im Experiment überzeichnet, aber der Blick auf die Vergangenheit ist ja immer etwas vereinfacht. Und die soziale Dynamik zwischen den Probanden ist auch schön eingefangen.

Was fehlt ist eine Erklärung warum es in den censorship-wars ging. Stross erklärt das in einem crib-sheet so:

To realize that if you have a posthuman polity of immortals, then the only thing they can reasonably fight over is their memory of the past ("he who controls the past controls the present; he who controls the present controls the future", as George Orwell put it) and the only way you can rehabilitate their past crimes is to project them so far into the future that they are no longer relevant.

... was mich nicht viel schlauer macht: Die Republic of Is (die Gesellschaft vor curious yellow) schein recht ok gewesen zu sein. Das nach den Zensurkriegen einige ein Interesse daran haben bestimmte Erinnerungen zu unterdrücken ist wieder plausibel.
Sei es wie es sei, ich hoffe auf eine Fortsetzung.


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