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Phantastische Bücher aus Kleinverlagen in großen Buchhandlungen


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135 Antworten in diesem Thema

#91 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 06 Januar 2011 - 16:14

Seit ich wieder Student und damit knapp bei Kasse bin, sind es eher die höheren Preise, die mich vom Kauf abschrecken. Ich weiß natürlich, dass die notwendig sind, um überhaupt wirtschaftlich zu sein, aber ich werde dadurch sehr wählerisch und kaufe mir nur besonders interessante Ausgaben, wie zuletzt "Die Schwestern" von Jack Ketchum (Atlantis) und "Kahlschlag" von John R. Lansdale (Golkonda). Das die Aufmachung nicht immer so professionell aussieht schreckt mich nicht ab. Aber ich kenne mich ja auch ein wenig in der Kleinverlagsszene aus. Für die Laufkundschaft sieht das sicher anders aus. Da ist das Äußere ein erster Anreiz, dass Buch zumindest mal in die Hand zu nehmen.

#92 Hannes

Hannes

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Geschrieben 06 Januar 2011 - 17:10

<<Nehmen wir (ohne jemand zu nahe treten zu wollen) doch mal den SF-Roman Tambu von Robert Asprin bei Atlantis oder die Almuric-Neuübersetzung bei Edition Phantasia -- da muss man schon ziemlich Hardcore sein, um trotz der Aufmachung zuzugreifen.

???? Genauer, bitte.>>

Genauer geht nicht. Cover-Gestaltung ist, wie vieles, auch subjektiv (auch, nicht nur), und die hier genannten Beispiele stehen für Umchläge, die (meines Erachtens ...) jeden abturnen, der nicht eh schon völlig SF/Fantasy/Pulp-abgebrüht ist.

<<Jetzt mal als Kunde gesprochen: Ich habe gerade "Quintana Roo" gelesen. Schön gesetzt, prima verarbeitet, ein Augenschmaus aus einem Kleinverlag.>>

Unbenommen! Jeder Kleinverlag ringt darum, die Ausnahme von der Regel zu sein -- und manchmal gelingt's. Quintana Roo stapelt natürlich im Otherland, und auch wenn bei dem Preis/Leistungsverhältnis (manche Leute scheinen Bücher nach Kilopreisen zu kaufen) einige Überzeugungsarbeit vonnöten sein wird, bin ich in diesem Fall optimistisch.

Herzlichst

Hannes
www.golkonda-verlag.de

#93 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 06 Januar 2011 - 19:37

Genauer geht nicht. Cover-Gestaltung ist, wie vieles, auch subjektiv (auch, nicht nur), und die hier genannten Beispiele stehen für Umchläge, die (meines Erachtens ...) jeden abturnen, der nicht eh schon völlig SF/Fantasy/Pulp-abgebrüht ist.


Natürlich geht das genauer.
;-)
Meinst Du das Cover, die Schriftzüge oder/und die Verarbeitung?

#94 Felix

Felix

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Geschrieben 06 Januar 2011 - 19:44

Ist das nicht weniger eine Frage der Größe des Verlages als eine der Arbeitsweise und Programmausrichtung?

#95 Hannes

Hannes

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 09:59

Natürlich geht das genauer.
;-)
Meinst Du das Cover, die Schriftzüge oder/und die Verarbeitung?


Hallo Guido,

mir geht es um den Gesamteindruck. Für jeden Verlag, ob groß oder klein, stellt sich die Frage, ob er ein Buch produzieren möchte, das von der Anmutung her eine bestimmte, begrenzte Zielgruppe anspricht oder einen "offeneren" Ansatz ausprobiert, der zwar die eventuelle Genrezugehörigkeit signalisiert, aber auch ein breiteres Publikum ansprechen könnte (wenn selbiges das Buch überhaupt zu Gesicht bekommt). Es kann also sinnvoll sein, ein Cover und eine Typo auszusuchen, die ganz laut "nur für Hardcore-Fans" schreien (Beispiel: Almuric), aber dann ist es nicht verwunderlich, wenn das Buch allenfalls in der hintersten Genreecke einer Buchhandlung landet. Es kann aber auch sinnvoll sein, ein Titelbild und eine Gestaltung zu wählen, die vielleicht auch jemandem gefallen, den Bücher mit Hightech-Raumschiffen oder schwertschwingenden Barbaren eher abturnen (Beispiel: Quintana Roo).

Verstehe mich nicht falsch -- ich halte beide Ansätze, von meinem persönlichen Geschmack einmal abgesehen, für gleichermaßen "ehrenwert" (bitte entschuldige, ein besseres Wort fällt mir gerade nicht ein), aber in einem Fall grenzt sich das Phantastik-Ghetto eben vorsätzlich von allen "außerhalb" ab, und das finde ich manchmal schade. Ich versuche (ob es mir gelingt, steht auf einem anderen Blatt) zum Beispiel, Captain Future so aussehen zu lassen, dass klar ist, hier handelt es sich um Pulp-SF mit einer vergleichsweise eindeutigen Zielgruppe (und mir lagen auch andere Entwürfe vor); bei David Marusek wiederum wäre das fatal, denn Wir waren außer uns vor Glück ist zwar lupenreine SF, dürfte aber auch -- wie Tiptree -- für Leute interessant sein, deren Lesevorlieben etwas breiter gestreut sind und deren ästhetischer Anspruch (ohne das jetzt werten zu wollen) sehr wahrscheinlich ein anderer ist.

Kahlschlag von Joe R. Lansdale wurde zum Beispiel Mitte Dezember in der ZEIT besprochen (und auf den Internetseiten von FOCUS, WDR, Buchmarkt ...) und liegt seither natürlich auch in Buchhandlungen, die nie bewusst einen Genretitel bestellen würden. Ich glaube nicht, dass es dazu gekommen wäre, wenn ich mich bei Golkonda nicht um eine gewisse "Seriösität" bemühen würde (auch hierfür gibt es bestimmt ein passenderes, nicht so vorbelastetes Wort), und zwar nicht nur hinsichtlich der Buchgestaltung, sondern auch bei der Verlagshomepage und den Presseanschreiben etc. Mit diesen Erwartungen, die von außen an einen Verlag gestellt werden, muss man nicht immer einverstanden sein, aber manchmal ist es sinnvoll, sich darauf einzulassen, damit ein Autor sein Zielpublikum auch erreicht. (Und ich bin, was Werbung anbelangt, leider immer noch ziemlich ahnungslos, aber gebe mir halt Mühe.)

Vielleicht noch zur Verdeutlichung zum Schluss: Ich vermute, dass zum Beispiel die Hinterland-Anthologie auch deshalb so viel gutes Feedback bekommt, weil sie einfach schick aussieht. Darüber bin ich sehr froh, denn ich weiß von Jakob Schmidt, wie viel Arbeit seine Schwester in dieses Projekt gesteckt hat, und da ist die angemessene "Verpackung" letztlich auch ein wichtiger Aspekt.

So, genug geschwafelt, back to work ...

Herzlichst

Hannes
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Bearbeitet von Hannes, 07 Januar 2011 - 10:01.


#96 Diboo

Diboo

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 10:08

Und unterm Weihnachtsbaum lagen noch ein Zeigefinger und eine Symbiose. In denen sieht's nicht viel besser aus...


Naja, ein wenig größer sind sie schon gesetzt.

Ich bin als Autor ja auch Opfer der Mikroschrift, da beschwere ich mich auch mal gerne.

Das Problem ist: Größere Schrift = mehr Seiten = höherer Preis. 12,90 € ist relativ grenzwertig, wenn man deutlich darüber hinaus geht, wird es m. E. nach schwierig. Das geht nur bei Romanen, die wirklich umfangreicher sind und man beim Satz nix mehr drehen kann.

Die Frage ist also: welche Beschwerde will man sich als Verleger lieber anhören: "Das Buch ist zu eng gesetzt!" oder "Das Buch ist zu teuer!"? Man hat also die Wahl zwischen Teufel und Beelzebub. So lange ein Roman bei Atlantis normalerweise - von Ausnahmen abgesehen - im dreistelligen Bereich abverkauft, kann man die Kosten auch nicht über höhere Auflagen senken und sich dann einen größeren Satz gönnen.

Am Ende muss eine schwarze Null da stehen, sonst ist alles nichts.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
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#97 karla

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 12:31

Ich bin zu dem Thema sicherlich keine Fachfrau, denke aber, folgendes spielt auch noch eine Rolle:

Vielleicht noch zur Verdeutlichung zum Schluss: Ich vermute, dass zum Beispiel die Hinterland-Anthologie auch deshalb so viel gutes Feedback bekommt, weil sie einfach schick aussieht.


Ja, sie ist wirklich schick! Und ich fände es großartig, wenn es aus Kleinverlagen viel mehr so richtig schicke Bücher gäbe.
Nur: so etwas bekommt man nur, wenn man einen guten Grafiker hat. Und das ist im Kleinverlag sicher auch Glückssache. Gute Grafiker sind teurer, als Leute, die zwar wissen, wie man die entsprechenden Programme bedient, aber von Grafik ansonsten weniger Ahnung haben.
Man kann zwar auch absichtlich und zielgerichtet großartige "Pulp"- oder "Fanzin"-Cover machen. Aber oft ist es eben keine Absicht. Nehme ich an.

Jedenfalls führt das zu folgender Aussage zurück:

Am Ende muss eine schwarze Null da stehen, sonst ist alles nichts.


Die Golkonda-Bücher sehen klasse aus, egal ob für die Captain-Future oder die Mainstream-Zielgruppe. Hannes, Du hast wirklich Glück mit Deiner Grafikerin. :thumb:

LG, Karla

#98 Hannes

Hannes

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 13:02

Naja, ein wenig größer sind sie schon gesetzt.

Ich bin als Autor ja auch Opfer der Mikroschrift, da beschwere ich mich auch mal gerne.

Das Problem ist: Größere Schrift = mehr Seiten = höherer Preis. 12,90 € ist relativ grenzwertig, wenn man deutlich darüber hinaus geht, wird es m. E. nach schwierig. Das geht nur bei Romanen, die wirklich umfangreicher sind und man beim Satz nix mehr drehen kann.

Die Frage ist also: welche Beschwerde will man sich als Verleger lieber anhören: "Das Buch ist zu eng gesetzt!" oder "Das Buch ist zu teuer!"? Man hat also die Wahl zwischen Teufel und Beelzebub. So lange ein Roman bei Atlantis normalerweise - von Ausnahmen abgesehen - im dreistelligen Bereich abverkauft, kann man die Kosten auch nicht über höhere Auflagen senken und sich dann einen größeren Satz gönnen.

Am Ende muss eine schwarze Null da stehen, sonst ist alles nichts.



Lieber Dirk,

ganz so einfach ist die Sache meines Erachtens nicht. Ich bemühe mich auch, Bücher nicht unnötig teuer zu machen, weshalb Hardy im Satz oft kämpfen muss, damit ein Buch nicht drei Bögen länger wird. Aber auch eine kleinere Schrift kann lesbar und ansehnlich sein, wenn der Setzer sein Handwerk versteht. Und im Zweifel verlange ich für ein Buch lieber Euro 16,90 statt 12,90 oder 14,90, wenn ich Ben dadurch den notwendigen Platz für eine schicke Gestaltung verschaffe. Ich finde es bedenklich, Kaufentscheidungen allzu sehr am Preis festzumachen. Wäre ich ein Fan der IKARUS-Serie, würde ich den neuen Band auch für 14,90 kaufen.

Schaut man einmal genauer hin, wer sich über Buchpreise beschwert, sind das meist nicht die Leute, die ihren Lesestapel bestücken wollen, sondern die Sammler, die sowieso viel mehr kaufe, als sie jemals lesen können (zu denen ich auch gehöre, nur dass ich heimlich, still und leise jammere).

Allerdings kann es auch gut sein, dass meine Hoffnung, der Golkonda Verlag möge mittelfristig durch schicke Bücher auffallen und auch deswegen genügend Büche verkaufen, vergebens ist. Dann wünsche ich mir vielleicht, ich hätte dünnere Bücher in Osteuropa gedruckt ...

Herzlichst

Hannes
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#99 Diboo

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 13:35

Lieber Dirk,

ganz so einfach ist die Sache meines Erachtens nicht.


Natürlich nicht. Obgleich wir hier monokausale Zusammenhänge diskutieren, sind sie es nie. Sonst wäre das - zurecht - aufgrund seiner Mikroschrift kritisierte Werk von Siegfried Langer nicht mittlerweile viele Tausend Mal über den tatsächlichen wie den virtuellen Ladentisch gegangen. Jeder Kunde wird seine eigenen Präferenzen haben und entsprechend seiner Prioritätenliste zur Kaufentscheidung kommen oder eben auch nicht. Für einen Verleger ist das natürlich immer auch ein Vabanque-Spiel, da er trotz aller Erfahrungen nur begrenzt in die Köpfe seiner potentiellen Kunden hineinblicken kann.

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#100 Pogopuschel

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 14:07

Ich finde mit "Die Schwestern" von Jack Ketchum (hier der Link) ist Atlantis z. B. eine schicke Aufmachung gelungen, auch wenn sie nicht an "Kahlschlag" rankommt.

#101 karla

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 14:13

Ich finde mit "Die Schwestern" von Jack Ketchum (hier der Link) ist Atlantis z. B. eine schicke Aufmachung gelungen, auch wenn sie nicht an "Kahlschlag" rankommt.


Bis auf die Titeltypo, die irgendwie nach Heftroman aussieht, gefällts mir auch ganz gut. Man müsste es in die Hand nehmen, um die Gesamtwirkung zu spüren.
Aber mal nebenbei: Ich dachte, Ketchum ist bei Heyne Hardcore? Wie ist denn der jetzt zu Atlantis gekommen? Ganz blöd gefragt: Die Lizenzgebühren können bei ihm ja nicht gerade geringfügig sein, oder?

#102 Diboo

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 14:21

Bis auf die Titeltypo, die irgendwie nach Heftroman aussieht, gefällts mir auch ganz gut. Man müsste es in die Hand nehmen, um die Gesamtwirkung zu spüren.
Aber mal nebenbei: Ich dachte, Ketchum ist bei Heyne Hardcore? Wie ist denn der jetzt zu Atlantis gekommen? Ganz blöd gefragt: Die Lizenzgebühren können bei ihm ja nicht gerade geringfügig sein, oder?


Da geben sich viele noch großer Illusionen hin. Ich habe gerade für Atlantis Verhandlungen bezüglich eines Romans eines sehr erfolgreichen und sehr bekannten amerikanischen SF-Autors geführt und die vereinbarte Summe ist nichts, was Guido schlaflose Nächte bereiten wird. Das war bei Ketchum ähnlich.

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#103 Vincent Voss

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 14:24

In meiner kleinen Buchhandlung stehen keine Bücher aus Klein-oder Kleinstverlagen. Sogar bei Bestellungen tun sie sich schwer. Nich zu bestellen waren z.B. "Ich, Killerin" von G.Arentzen (Shutup Verlag, "Die Zombies von Oz" (Atlantis Verlag) und Casus Belli (Eloy Ediction). Ich würde meinen Buchladen gerne weiter unterstützen, aber wenn ich mehr und mehr auf Online-Bestellungen ausweichen muss... Woran liegt das eigentlich? Können größere Buchhandlungen besser auf das Angebot von Kleinverlagen zurückgreifen?

#104 Diboo

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 14:27

In meiner kleinen Buchhandlung stehen keine Bücher aus Klein-oder Kleinstverlagen. Sogar bei Bestellungen tun sie sich schwer. Nich zu bestellen waren z.B. "Ich, Killerin" von G.Arentzen (Shutup Verlag, "Die Zombies von Oz" (Atlantis Verlag) und Casus Belli (Eloy Ediction). Ich würde meinen Buchladen gerne weiter unterstützen, aber wenn ich mehr und mehr auf Online-Bestellungen ausweichen muss...

Woran liegt das eigentlich? Können größere Buchhandlungen besser auf das Angebot von Kleinverlagen zurückgreifen?


Das halte ich für unwahrscheinlich. Jede Buchhandlung, die an einen der großen Grossisten angeschlossen ist - also im Wesentlichen KNV oder Libri - kann alle Bücher des Atlantis-Verlages problemlos bestellen, soweit sie noch gelistet sind (was nur bei sehr alten Romanen nicht mehr der Fall sein könnte). Meine Erfahrung ist, dass sich die Buchhändler einfach nicht die Mühe machen, mal richtig nachzugucken und erst zugeben, dass sie mehr hätten suchen können, wenn man ihnen die ISBN vor die Nase hält.
Mein Rat also, so aus rein pädagogischen Gründen: schreib Dir die ISBN von der Verlagswebsite und wandere mit der zum Buchhändler, der behauptet hat, das Buch könne er nicht bestellen. Meist klappt es wie durch ein Wunder dann doch.

Edit: Nachtrag - die Voraussetzung ist, wie gesagt, dass ein Verlag bei einem der Grossisten Kunde ist. Ist er das nicht, kann die Buchhandlung maximal im VLB nachgucken und direkt beim Verlag bestellen, was viele aufgrund des damit verbundenen Aufwandes scheuen.

Bearbeitet von Diboo, 07 Januar 2011 - 14:29.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

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#105 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 14:30

Bis auf die Titeltypo, die irgendwie nach Heftroman aussieht, gefällts mir auch ganz gut. Man müsste es in die Hand nehmen, um die Gesamtwirkung zu spüren.
Aber mal nebenbei: Ich dachte, Ketchum ist bei Heyne Hardcore? Wie ist denn der jetzt zu Atlantis gekommen? Ganz blöd gefragt: Die Lizenzgebühren können bei ihm ja nicht gerade geringfügig sein, oder?


Es ist "nur" eine Novelle von 90 Seiten, sicher nichts für Heyne.

#106 karla

karla

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 14:39

Es ist "nur" eine Novelle von 90 Seiten, sicher nichts für Heyne.


Ach so, verstehe. Ja, leider. Mehr Novellen bitte!

#107 fahrenheit.451

fahrenheit.451

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 17:05

Ich finde es bedenklich, Kaufentscheidungen allzu sehr am Preis festzumachen.



Wenn ich ein Buch im Laden durchblättere und feststelle, daß das Lesen mir Augenschmerzen bereiten wird, kann es noch so billig sein: Es bleibt liegen.
  • (Buch) als nächstes geplant:Shazim. Der verborgene Plan
  • • (Film) gerade gesehen: Enterprise, Staffel 4

#108 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 17:11

Ach so, verstehe. Ja, leider. Mehr Novellen bitte!


Tim Curran: DER LEICHENKÖNIG (Sommer)
Brian Keene: THE CAGE (noch ohne dt. Titel)

#109 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 07 Januar 2011 - 17:20

Für jeden Verlag, ob groß oder klein, stellt sich die Frage, ob er ein Buch produzieren möchte, das von der Anmutung her eine bestimmte, begrenzte Zielgruppe anspricht oder einen "offeneren" Ansatz ausprobiert, der zwar die eventuelle Genrezugehörigkeit signalisiert, aber auch ein breiteres Publikum ansprechen könnte (wenn selbiges das Buch überhaupt zu Gesicht bekommt).



Gut. Dann bin ich bei Dir, was ALMURIC betrifft. Mein erster Gedanke war "Was ist DAS denn?! (armer Joachim) Bitte jetzt aber erst weiterlesen.
*g*
Bei TAMBU sehe ich das was anders. Okay, nicht ganz. Ich glaube, dass man mit diesen beiden Titeln am ehesten die Hardcore-Fans anspricht. Da fand und finde ich das Cover und die Schriftzüge bei TAMBU sehr gut...

Ansonsten ist es immer Geschmackssache. Das bezieht sich auch auf die Meinung zum Schriftzug beim Ketchum an anderer Stelle. Kann ich nicht nachvollziehen - aber wenn man zwei Leuten ein Cover zeigt, kriegt man eventuell drei unterschiedliche Meinungen.

Letztlich ist es meine Schuld, wenn ein Buch nicht läuft (wenn es läuft, liegt es am Cover und/oder Autor). Und bei einem eindeutigen Genre-Titel tendiere ich dazu, meinem Bachgefühl nachzugeben und ein genremäßiges zu machen. ALLES BLEIBT ANDERS geht vermutlich in die Richtung, die Dir vorschwebt. KAISERKRIEGER 1 hingegen gar nicht. Bei den Verkäufen tun die sich nichts.

Dass ich bei Titeln, die nicht astrein in einer Schublade wie SF, Fantasy oder Horror stecken - also z.B. DIE SCHWESTERN - in die Richtung zu gehen versuche, die Du meinst - und die Ernst geht - um ANDERE Käuferschichten zu erreichen - okay. Aber hätte das bei TAMBU Sinn gemacht? Weiß nicht. Bei einem weiteren Alternativwelt-Roman, der im Sommer kommt und der von 2 US-Autoren ist, soll das Cover "mehr auf den Mainstream gebürstet" sein - um auch Käufer des einen Autors anzusprechen, die das nicht automatisch und blind kaufen. Es ist natürlich immer ein Balance-Akt, denn wenn man weder "die Laufkundschaft", die sich nicht klar pro SF, Fantasy und Horror definieren, NOCH die Fans und Sammler anspricht, dann steht man doof da.

Bearbeitet von Guido Latz, 07 Januar 2011 - 17:25.


#110 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 17:44

In meiner kleinen Buchhandlung stehen keine Bücher aus Klein-oder Kleinstverlagen. Sogar bei Bestellungen tun sie sich schwer. Nich zu bestellen waren z.B. "Ich, Killerin" von G.Arentzen (Shutup Verlag, "Die Zombies von Oz" (Atlantis Verlag) und Casus Belli (Eloy Ediction). Ich würde meinen Buchladen gerne weiter unterstützen, aber wenn ich mehr und mehr auf Online-Bestellungen ausweichen muss...
Woran liegt das eigentlich? Können größere Buchhandlungen besser auf das Angebot von Kleinverlagen zurückgreifen?


Es kann sein, dass Deine Buchhandlung an Umbreit angeschlossen ist. Das ist ein weiterer Barsortimentler. Ansonsten sind alle Atlantis-Titel bei KNV gemeldet, und einige wenige bei Libri. Ob größere Buchhandlungen eher etwas bestellen, weiß ich nicht. Es gibt aber auch Buchhändler, die bestellen direkt beim Verlag. Wenn ein Kunde sagt, Buch X, ISBN Y, Verlag Z, dann tippen die www.atlantis-verlag.de ein und bestellen...

#111 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 17:56

Im Fall von Septime und des oben von Hannes angesprochenen Buches Quintana Roo von James Tiptree Jr.. Erstmal danke fürs Lob! und ja - wie Hannes richtig sagte: Septime will mit James Tiptree Jr. eine neue Leserschicht erreichen, da dies bei ihren Texten möglich ist und natürlich (was sonst?) Verkaufszahlen bringen soll. Die SF Fans werden es verzeihen wenn die Umschläge "Maistreamartig" sind (da geh ich mal davon aus) - aber ich bin davon überzeugt, dass jene angesprochene Leserschicht nicht damit umgehen könnte wenn die Umschläge wie alte Playboy Bände oder Perry Rhodan aussehen würden. Ich glaube auch, dass aus solch einem Grund die "bunte" PKD Serie bei Heyne funktionierte und auch die Gestaltung der Strugatzki Serie so gehandhabt wird. Selbstverstndlich bringt es nichts wenn ein Titel tatsächlich ausserhalb des Genres keine Chance hat - da ist es nur recht die Fans so zu bedienen wie sie es erwarten - doch sollte man auch hier, Dank aller grafischen Möglichkeiten die uns zur Verfügung stehen in der heutigen Zeit, Klasse zeigen! Buchbestellung von Kleinverlagen: Diboos Aussage ist nichts hinzuzufügen, die Buchhändler sind meist zu lasch bring ne ISBN und es klappt - ich mach das seit 20 Jahren so Beste Grüsse Joe
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#112 karla

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 18:01

Tim Curran: DER LEICHENKÖNIG (Sommer)
Brian Keene: THE CAGE (noch ohne dt. Titel)


Merci beaucoup. :thumb:

#113 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 18:28

Mal 'ne Frage: Würde das Interesse von Buchhandlungen an den Kleinverlagsprodukten nicht größer werden, wenn es mehr Leute gäbe, die in die Buchhandlungen gehen und dort ganz gezielt Kleinverlagsprodukte bestellen? :thumb: Kaffee-Charly

#114 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 18:30

Jetzt mal als Kunde gesprochen: Ich habe gerade "Quintana Roo" gelesen. Schön gesetzt, prima verarbeitet, ein Augenschmaus aus einem Kleinverlag.

Nun lese ich grade Siegfried Langers "Alles bleibt anders". Wenn's nicht spannend wäre und ich wild entschlosssen, es zu lesen, würde ich das Buch nach kurzem Anlesen in der Buchhandlung liegenlassen. Rein aus optischen Gründen. Der Satzspiegel beleidigt jedes ästhetische Empfinden, beginnt innen viel zu nah am Buchrücken, die Schriftgröße empfinde ich als augenmordend, die Einzüge als zu klein. Für mich ist es echt anstrengend, das zu lesen. Falls Guido Latz hier mitliest: So ist das (nach der Peitsche das Zuckerbrot: Wenigstens werde ich nicht von Tipfehlern und Rechtschreibunfällen gestört - auf den ersten 90 Seiten gab's keine).

Und unterm Weihnachtsbaum lagen noch ein Zeigefinger und eine Symbiose. In denen sieht's nicht viel besser aus...

Da bin ich irgendwie unempfindlicher, weder hat mich der Satz gestört noch fiel er mir besonders auf.
:thumb:

#115 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 18:30

Bei wem? Beim Buchhändler? Da müssten aber viele die Bücher in einer Buchhandlung bestellen, damit "man" was merkt. ;-)

#116 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 18:32

Da bin ich irgendwie unempfindlicher, weder hat mich der Satz gestört noch fiel er mir besonders auf.
:thumb:


Ich kann da dem Leser schlecht widersprechen. Wenn das zu klein gesetzt ist, dann ist dem - subjektiv - so. Ich bin mir aber sicher, dass es Proteste hageln wird, wie groß DIE SCWESTERN gesetzt ist, und wie teuer das ist.

#117 Joe Chip

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 18:34

Mal 'ne Frage:
Würde das Interesse von Buchhandlungen an den Kleinverlagsprodukten nicht größer werden, wenn es mehr Leute gäbe, die in die Buchhandlungen gehen und dort ganz gezielt Kleinverlagsprodukte bestellen?

:thumb:
Kaffee-Charly


Kann ich mir nicht vorstellen - die bestellen dann immer eines nach

Beispiel: Shayol bracht vor ein paar Jahren Kim Stanley Robinson - Die Romane des Philip K. Dick
ich ging also meine Buchhandlung (bestellt habe ich damals [glaub ich] beim Verlag) und wies explizit auf diese Neuerscheinung hin
mit Argumenten: wichtig für die Fans, passt optisch zur "bunten" Reihe und pusht auch noch den einen oder anderen Roman

Antwort: das ist für die Buchhaltung ein Problem!!

soviel zu einer Buchhandlung in Wien, die allgemein als "wirklich gut sortiert" eingestuft werden kann

beste Grüsse
Joe
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#118 Joe Chip

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 18:42

Hier übrigens ein ebenfalls schönes Beispiel wie schön ein SF Buch sein kann

dieses Cover (von Karsten Kruschel) finde ich persönlich sensationell
und kann mir gut vorstellen, dass eine breitere Leserschicht dadurch angesprochen wird
Edit: erweitert um ein zweites Buch des Verlags, das angesprochene Hinterland (Spitzencover!!!)

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Bearbeitet von Joe Chip, 07 Januar 2011 - 19:12.

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#119 Hannes

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 18:46

Kann ich mir nicht vorstellen - die bestellen dann immer eines nach

Beispiel: Shayol bracht vor ein paar Jahren Kim Stanley Robinson - Die Romane des Philip K. Dick
ich ging also meine Buchhandlung (bestellt habe ich damals [glaub ich] beim Verlag) und wies explizit auf diese Neuerscheinung hin
mit Argumenten: wichtig für die Fans, passt optisch zur "bunten" Reihe und pusht auch noch den einen oder anderen Roman

Antwort: das ist für die Buchhaltung ein Problem!!

soviel zu einer Buchhandlung in Wien, die allgemein als "wirklich gut sortiert" eingestuft werden kann

beste Grüsse
Joe



Dafür noch heute vielen Dank -- die Dick-Monografie lag Jakob und mir einigermaßen am Herzen. Allerdings ist unsere damalige Hoffnung, ein Taschenbuch zu produzieren, das man neben die Heyne-Ausgabe stellen kann, auch aufgegangen: Die Auflage ist zu 3/4 weg.

Prinzipiell hast Du leider recht: Wie oft schicken andere Buchhandlungen ihre Kunden ins Otherland, obwohl die einen Amazon-Ausdruck in der Hand haben! Wollen die keinen Umsatz machen?

Herzlichst

Hannes
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#120 Pogopuschel

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Geschrieben 07 Januar 2011 - 18:52

Wie oft schicken andere Buchhandlungen ihre Kunden ins Otherland, obwohl die einen Amazon-Ausdruck in der Hand haben! Wollen die keinen Umsatz machen?


:thumb:
Freut mich natürlich für euch, aber... :)


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