Zum Inhalt wechseln






Immer noch Shadowrun

Geschrieben von , 06 Februar 2006 · 484 Aufrufe

Bücher
Marianne de Pierres: Nylon Angel
Montag, 06.02.2006, Seite 160
Dieser Vorgänger-Roman liest sich deutlich angenehmer als der Nachfolger, den ich ja leider als erstes vor der Nase hatte. Namen sind eingängig - zumindest bleiben sie mir im Kopf und es bildet sich kein Fragezeichen, wenn eine Person das zehnte mal im Roman auftaucht - und die Handlung wird einigermaßen logisch voran getrieben. Einigermaßen, denn auch hier geht es teilweise etwas hopplahopp zur Sache. Die Ganovin Parrish Plessis bleibt seltsam farblos: Im großen und ganzen ist sie eine große meistens mies gelaunte und in allen Situationen fast cholerisch reagierende Frau. Das macht es nicht nur schwierig, die Hintergründe für ihr Tun zu verinnerlichen, sondern schlichtweg einfach auch sie zu mögen. Ich hänge ja dem romatischen Gedanken nach, dass der Leser den Protagonisten sympathisch finden sollte. Sonst ist ihm sein Schicksal egal und damit eigentlich das ganze Buch.

Die Geschichte um die Ganovin Parrish Plessis könnte fast dem Shadowrun-Universum entsprungen sein: Es gibt Superreiche und Slums, es gibt technische Modfikationen am menschlichen Körper, es gibt omnipräsente Medien und ihre manipulierenden Berichterstattungen und das ist um eine apokalyptische umweltverseuchte Welt herum gestrickt. Man könnte fast vermuten, dass Frau de Pierres mal als Autor für die Shadowrun-Reihe gearbeitet hat, oder arbeiten wollte.

Ich harre der Dinge, die da auf den folgenden Seiten hoffentlich auf mich zukommen.



Henrik Fisch


In unserem hiesigen Tanzcafé