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Lesemüdigkeit

Geschrieben von , 01 März 2006 · 709 Aufrufe

Bücher
Ich weiß nicht, ob Ihr das Phänomen kennt: Man hat ein Buch vor der Nase, schmökert vor sich hin und merkt irgendwann, dass man eine Seite bereits das dritte mal gelesen hat, ohne dass auch nur den Hauch einer Information im Gehirn haften geblieben ist. Eine Art Frühjahrs-Müdigkeit für Leseratten. Jedenfalls geht es mir im Moment so. Ich bin gerade in den letzten Zügen mit "Inamorata" (siehe unten) aber so richtig kam ich am Anfang nicht in Fahrt. Dabei hat das Buch nur 380 Seiten die sich obendrein, eigentlich, sehr angenehm lesen, also nach spätestens fünf Tagen müsste ich das Buch gepackt haben. Und trotzdem quäle ich mich jetzt seit zirka 14 Tagen durch den Roman. Ähnlich ergeht es mir mit anderen Werken: Den Lesezirkel im Monat Februar habe ich komplett verpasst. Zum einen habe ich "Fahrstuhl zu den Sternen" von der Pappnase bei Booklooker erst viel zu spät bekommen. Aber auch jetzt, da ich das Buch hier liegen habe, juckt es mich so gut wie überhaupt nicht, die Seiten aufzuschlagen. Den zweiten Lesezirkel-Roman im Februar, "Die letzte Generation", lag sogar schon seit Monaten in meinem Regal und auch da hatte ich keine Lust zu beginnen. Was zum Geier ist denn das? Ich kann mich erinnern, dass ich vor drei Jahren "Götterfunke" von Linda Nagata so richtig mit Feuereifer gelesen habe (obwohl das Buch sich im Nachhinein eigentlich nicht so als der Bringer heraus gestellt hat). Und jetzt? Selbst auf den aktuellen Mieville habe ich eigentlich nur bedingt Lust. Was sich übrigens nicht auf andere Hobbys auswirkt: Die PlayStation 2 steht bei mir im Moment ziemlich hoch im Kurs und auch Filmemachen ist im Moment ziemlich angesagt.

Vielleicht liegt es daran: Ich bin gedanklich im Moment ziemlich in meiner eigenen Geschichte drin, die ich wohl so zwischen April und Mai realisieren werde, dass ich gar nicht so den Kopf für anderes habe. Also nicht verwundert sein, wenn ich die nächsten Monate in diesem Forum eher spärlich zugegen sein werde.


Joseph Gangemi: Inamorata
Mittwoch, 01.03.06, Seite 278
Ich bin fast durch, Seite 278, und bin trotz meiner oben angesprochenen Leseschwäche einigermaßen angenehm überrascht. Es geht um Geister, es geht um wissenschaftliche Auflösung von Phänomenen und die eventuelle Entdeckung eines echten Geisterbeschwörers. Das Ganze spielt 1920 in England und ist erfreulich unreißerisch geschrieben. Sprich: Wir haben hier keinen billigen Horror-Roman sondern ganz im Gegenteil eine recht spannende Kriminalgeschichte, durchsetzt von wissenschaftlichen Herangehensweisen, gewürzt mit erotischen Anspielungen und die auch noch sprachlich anspruchsvoll daher kommt. Klasse Buch, ideal geeignet um mal die Gehirnzellen wieder frei zu bekommen.


Drehbuch, Teil 2
So, die für die Rollen in Frage kommenden Personen haben alle zugesagt, die Technik steht auch schon einigermaßen fest und jetzt muss ich eigentlich nur noch das Drehbuch schreiben. Dann werden wir uns alle mal zusammen setzen und die Rollen besprechen und dann kann es eigentlich los gehen. Ist es eigentlich von Vorteil, wenn man seine eigene Geschichte in der Nacht träumt?



Ich habe mich mal zwei Monate mit einem Buch gequält und habe es dann in die Ecke gefeuert. Ich sags ganz offen: Ein Buch muss einen mitreissen, sonst macht es einfach keinen Sinn. Nehmt Euch die schweren Brocken nur dann vor, wenn ihr auch wirklich Zeit habe.

Fazit: Die Wahl des richtigen Buchs zur richtigen Zeit ist extrem wichtig für den Spass am Lesen.
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Foto
Henrik Fisch
Mär 01 2006 17:08
Was für mich aber im Klartext bedeutet, dass ich im Moment eigentlich gar kein Buch lesen dürfte. biggrin.gif

Bis dennen,
Henrik
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Henrik Fisch


In unserem hiesigen Tanzcafé