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Cons

Geschrieben von †  a3kHH , 23 Oktober 2008 · 2.487 Aufrufe

Provinzpossen ! Anders kann ich diese Events nicht bezeichnen, bei denen man gerade 300 Leute aufschlagen. Und das bei einem angeblich nationalem Ereignis wie dem BuCon. Ich hatte mir ja schon überlegt, da aufzuschlagen, die Fahrt war mir aber zu teuer. Gut das ich das nicht gemacht habe, ich hätte mir ja ein Loch in den Bauch geärgert. Insbesondere als die Leute, die sich mit der Sache auskennen, bei der Frankfurter Buchmesse einen Stand hatten und den BuCon garnicht wahrnehmen. In diesem Zusammenhang : Ich muß unbedingt nochmal bei Uschi nörgeln, die haben mir ihr Quinto-Center ohne Autogramm geschickt. Hab ich Fabylon eigentlich schon bezahlt ? Egal, nachher muß ich sowieso ins Online-Banking, unbedingt nachgucken.
Wo war ich ? Ach ja, beim Nörgeln über diese aufgeblähten Stammtische in der Provinz. Cons, wie sie von den Machern genannt werden. Provinz : Natürlich macht man so etwas nicht da, wo Laufkundschaft ist, wo Interessierte einfach einmal reinsehen und hängenbleiben können, sondern in irgendeinem Provinzkaff namens Dreieich. Echt prickelnd ! Ich hab' mich brüllend auf dem Boden gewälzt, als Nina Horvath davon sprach, von Frankfurt aus noch eine Stunde weiterfahren zu müssen. Das passt, das passt wirklich. Und es ist ja schön, daß sich Verlage und Autoren da tummeln, aber wäre es nicht wesentlich zielführender für sie gewesen, wie Fabylon, Fanpro und VPM auf der Frankfurter Buchmesse Präsenz zu zeigen ? FanPro wird jedenfalls schon bei den Hamburger Thalia-Läden angeboten, ich möchte nicht wissen, wieviel Auflage hierdurch generiert wird.
Unbedarfte Besucher kommen aber sicher nicht zu einem solchem Provinz-Con, ganz im Gegensatz zum jährlich einmal in HH aufschlagendem Ritterfest, dem Mittelalterlich Phantasie Spectaculum. 20 Veranstaltungen deutschlandweit, eine Viertelmillion Besucher trotz Schietwetters die letzten zwei Jahre, das heisst 12.500 Besucher pro Veranstaltung. Selbst 10 % davon sind schon 300 % mehr, als auf diesen "internationalen BuCon" gehen. Deprimierend ! Und absolut kein Grund, sich auf die Schulter zu klopfen, wie es im Fandom offenbar üblich ist. Aber was solls, von diesen Provinzpossen sind offenbar alle absolut überzeugt, ich ändere da auch nix dran. Aber ich kann wenigstens mein Geld sparen um dahin zu fahren. Da lohnt es sich offenbar mehr, zur nächsten Eschbach-Signierstunde nach Bremen zu fahren, da dürfte mehr los sein. *frust*



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lapismont
Okt 23 2008 14:36
Worin besteht jetzt eigentlich Dein Frust?

Dass Kleinverlage nicht auf der Buchmesse waren?
Dass die Szene sich in weiter Ferne trifft?
Dass der BuCon nicht größer ist?

Für all das bist Du doch gar nicht verantwortlich. Falls doch - tja, dann solltest Du etwas daran ändern.
smokin.gif


Ansonsten: Mir hat die Buchmesse auch nicht gefallen. Ich war nicht da, aber all die Leute und das teure Essen und es gab kein Knorkator-Konzert. Nee, da fahr ich gar nicht erst hin.


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Bei mir muss man natürlich rechnen, dass ich auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen. Aber da ist die Verbindung wirklich nicht prickelnd, gerade dann noch der Bus am Schluss.

Aber ich verstehe auch nicht ganz, woher der Frust kommt. Ich meine, Du warst ja nicht dort, wenn es wirklich so eine Provinzcon war, wäre das nicht gut, weil Du nicht traurig sein musst, dass Du nicht da warst? unsure.gif

Verlage waren auf jeden Fall genug da, auch wenn ich es selbst ebenfalls schade fand, dass Fabylon nicht ausgestellt hat. Aber vielleicht ja im nächsten Jahr wieder.
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Auf dem Boden wälze ich mich ebenfalls, jedoch nicht ob des BuCons sondern wegen dieses herrlich lustigen Blogeintrags.

Zunächst einmal: Eine professionell (und wohl auch Profitorientierte) Veranstaltung wie das Mittelalterlich Phantasie Spectaculum (durchgeführt von einem Unternehmen aus Drensteinfurt) mit einem von engagierten Fans durchgeführten BuCon zu vergleichen ist, als ob man ein Champions-League-Spiel mit einem Bezirksliga-Spiel vergleicht. Naturgemäß sind da einfach ein paar kleine, aber feine Unterschiede. Würde eine Stadt wie zum Beispiel Franfurt den BuCon mit ausrichten, würde es vielleicht anders aussehen. Tut sie aber nicht! Auf der einen Seite steht eben ein Unternehmen mit allen Möglichkeiten - auf der anderen Seite engagierte Fans mit ihren Möglichkeiten.

Darüber hinaus: Con-Veranstalter im Allgemeinen und die BuCon-Veranstalter im Besonderen auf diese Art und Weise als (interpretiert) Provinz-Kasper zu bezeichnen, zeigt einzig und allein wieder eines. Nämlich: „Zeige Engagement - und Spott und Niedermachen und Vergackeiern ist Dir sicher“. Schön, wirklich sehr schön, und vor allem bewundernswert, dass es trotz solcher Meinungen auch weiterhin den BuCon und andere Cons geben wird. Und nicht nur solche professionell und profitorientierte Veranstaltungen wie ein fernab jeder Realität befindliches Ritter-Spektakel. Mag sein, dass „nur“ 300 Leute auf dem BuCon waren. Dafür ist das etwas Reales, Greifbares und Echtes. Da treffe ich doch tatsächlich echte Autoren, die auch einen Namen haben. Ein Ritter mit phantasievollem Namen entpuppt sich dann möglicherweise als Bankangestellter.

Des Weiteren: Durchaus möglich, dass der eine oder andere Kleinverlag gerne auf die Buchmesse ginge. Das Dumme an der Sache ist nur, dass diese Kleinverlage, die sich in dankenswerter Weise um die Deutsche Phantastik bemühen, oft gar nicht die Mittel und Möglichkeiten haben, fünf Tage Buchmesse zu überstehen. Das fängt bei den Kosten an und hört beim Standpersonal auf. Und Sorry, als regelmäßiger Buchmessegänger sehe ich genügend Ein-Frau- oder Ein-Mann-Verlage, die einen winzigen (und teuren) Stand haben und dort von Morgens bis Abends sitzen und in ihren eigenen Werken lesen, weil es sonst keiner tut. Es gibt sicher interessierte Leser, die stehen bleiben. Aber die von Dir beschriebene Laufkundschaft ist da sicher ebenfalls nicht darunter. Da bleiben Leute stehen, die den Verlag von irgendwoher kennen†¦ Die Laufkundschaft bleibt stehen bei Heyne, Bertelsmann, Klett und was weiß ich noch alles†¦dort, wo es was zu holen gibt. Insofern: eine Präsenz der Kleinverlage würde nur dann Sinn machen, wenn sie es gemeinschaftlich stemmen würden und wirklich auffallen würden. Nicht der 3-qm-Stand J103 in halle 4.1 †¦

Zu guter Letzt: Um zum Anfang zurückzukommen, ist es auch nicht ganz fair, Kleinverlage, wie sie auf dem BuCon waren, mit Verlagen wie VPM oder FanPro oder Fabylon zu vergleichen und von ihnen dasselbe zu erwarten. Seien wir doch einfach froh, dass es sie gibt und sie wenigstens auf dem BuCon mal zu erreichen sind.

Und zu Allerletzt: Was ich im Parkhaus Rebstock so an Autonummern gesehen habe, die zur Buchmesse gekommen sind, dann kamen da manche auch von ganz schön weit her. Welchen Sinn macht das, zu dieser Riesenveranstaltung von so weit herzukommen, um sich dann durch volle Gänge schieben zu lassen. Manche kommen eben zum BuCon zum Beispiel aus Wien†¦weil sie interessiert sind und engagiert. Andere sind gefrustet†¦warum, weiß ich nicht. Sie waren ja nicht da.
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Pogopuschel
Okt 23 2008 16:38
So lange nur die gefrustet sind, die nicht da waren, ist doch alles in Ordnung. Währe doch nicht schön, wenn die Gefrusteten auch noch schlechte Stimmung auf der Con verbreiten. Ich war da und hatte meinen Spaß. Ich komme aber auch vom Dorfe. wink.gif

Gruß Markus
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Guido Latz
Okt 23 2008 19:08
ZITAT(HMP @ 23.10.2008, 17:14)
eine Präsenz der Kleinverlage würde nur dann Sinn machen, wenn sie es gemeinschaftlich stemmen würden und wirklich auffallen würden.


Der gemeine Buchmesse-Besucher weiß dann aber immer noch nichts mit den Namen und den Büchern anzufangen, die dann dort ausliegen...
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ZITAT(Guido Latz @ 23.10.2008, 20:08)
Der gemeine Buchmesse-Besucher weiß dann aber immer noch nichts mit den Namen und den Büchern anzufangen, die dann dort ausliegen...


Es gibt jedesmal einen recht gut besuchten Stand "Gemeinschaftsstand deutscher Kleinverlage". Und wenn ich sehe, was sich so bei den diversen Großen um Fantasy, SF usw. tummelt...würden sich mache auch bei diesen Themen tummeln, die bislang nichts davon wussten oder kannten.

Es war nur so ein Gedanke, der mir (aber nicht alleine) durch den Kopf ging.
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Guido Latz
Okt 24 2008 08:19
Okay, anders ausgedrückt: ich sehe nicht, dass sich ein Stand auf der Messe anschließend auf den Verkauf von Büchern niederschlägt. Das wäre der einzige Grund, Geld, Zeit und Nerven zu investieren. Würde ich da abhängen, und die Amazon-Ränge meiner Bücher würden danach noch genauso festgefroren wie zuvor, ich würde mich erschießen.
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ZITAT(Guido Latz @ 24.10.2008, 09:19)
Okay, anders ausgedrückt: ich sehe nicht, dass sich ein Stand auf der Messe anschließend auf den Verkauf von Büchern niederschlägt. Das wäre der einzige Grund, Geld, Zeit und Nerven zu investieren. Würde ich da abhängen, und die Amazon-Ränge meiner Bücher würden danach noch genauso festgefroren wie zuvor, ich würde mich erschießen.


Wenn Du es nicht versuchst, weißt Du nicht, ob Du Dich erschießen musst oder nicht wink.gif ...

Wie gesagt, es ist einfach ein Gedanke. Niemand kann vorhersagen, ob es etwas bewirkt oder nicht. Vorhersagen kann man allenfalls, dass es garantiert nichts bewirkt, wenn man es nicht macht.

Aber es würde weit off-topic werden, dies in diesem Blog zu diskutieren. Hier geht es um etwas anderes...
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Guido Latz
Okt 24 2008 08:35
Wenn ich einen Stand auf dem BuCon habe, kostet mich das einen halben Tag und 45 EUR. Die Kosten für einen Stand auf der Messe sind einiges höher, und ich bin nicht gewillt, viele hundert EUR oder tausend EUR in ein Vielleicht-Harakiri-Unternehmen zu stecken.
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Guido Latz
Okt 24 2008 17:13
ZITAT(a3kHH @ 24.10.2008, 13:11)
Der BuCon ist ein Insider-Treffen, die Teilnehmer kennen Dich und Deinen Verlag und kaufen eh Deine Bücher. Hier hast Du also keinen zusätzlichen Umsatz erzielt


Ich gehe davon aus, dass ich auf dem Con Leute erreiche, die davor und danach nicht dran denken, Atlantis-Titel zu kaufen, weil sie wissen, dass sie dort mit Stoff versorgt werden.


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ZITAT(a3kHH @ 24.10.2008, 13:00)
Nö. Deine Interpretation schiesst weit über das Ziel hinaus. Das Engagement der Initiatoren wird in keiner Zeile verspottet. Das gegenseitige Auf-die-Schulter-klopfen-ob-dieses-gigantischen-Events schon. Hätte man dies als nettes Insider-Treffen deklariert, würde ich Dir sogar recht geben. Als nationale SF&F-Büchermesse angekündigt ist die Begeisterung allerdings (gelinde gesagt) übertrieben.
Nun, den BuCon als "Provinzposse" oder eine Stadt mit 40.000 EW als "Provinzkaff" zu bezeichnen ist schon ein wenig Spott, meinst Du nicht? Vor allem dann, wenn man nicht dabei war. Du rezensierst doch auch keine Bücher, die Du nicht gelesen hast, oder? Falls doch...
Als Fan jährlich eine solchen "Stammtisch" in seiner Freizeit auf die Beine zu stellen, ist mindestens so viel wert, wie als Angestellter, der sich um nichts anderes zu kümmern hat, so ein Ritter-Spektakel...nein, nicht mindestens, mehr sogar.

ZITAT(a3kHH @ 24.10.2008, 13:00)
Profit : Ich will auch weiterhin deutsche SF lesen, weiter bei Wurdack, Shayol und Atlantis (und allen anderen Nichtgenannten) kaufen. Dazu müssen diese Unternehmen sich finanzieren ! D.h. sie müssen Geld verdienen, Profit machen ! Ergo ist für die ambitionierte SF&F nichts besser als eine profitorientierte Veranstaltung wie das Spectaculum.
Wo sie wahrscheinlich ebenfalls tief in die Tasche greifen müssen, damit der professionelle Veranstalter ihnen Zutritt gewährt. Da sind die Cons schon der bessere Ort. Ich denke, Guido und andere können Dir das bestätigen.

ZITAT(a3kHH @ 24.10.2008, 13:00)
Realität : Heidrun entpuppt sich als Physikerin, Armin als Zeitungsredakteur, weitere Beispiele gibt es in Massen. Das, was Du hier als "etwas Reales, Greibares und Echtes" bezeichnest, ist nichts anderes als der Bankangestellte, der den Ritter gibt. Hier hat Dich Deine eigene subjektive Sicht der Dinge getäuscht. Und wenn ich auch Deinen Enthusiasmus verstehe und teile, sollte uns diese Begeisterung nicht den Sinn für die Realität verstellen.
Sorry, ich glaube, hier siehst Du die Realität falsch und tust den Genannten und anderen sehr Unrecht. Sie spielen nicht nur Autoren zu sein, sie sind es. Sie sind nicht nur während eines Cons oder einer Veranstaltung Autoren, sie sind es auch in ihrem "realen" Leben. Welcher Ritter von so einem Spektakel ist das aber? Er spielt eine Rolle - Heidrun, Armin, Dirk, Achim und all die anderen, die da waren (meine Wenigkeit eingenommen) oder auch nicht, tun das aber nicht. Insofern...das zu vergleichen ist Äpfel mit Birnen zu vergleichen!


ZITAT(a3kHH @ 24.10.2008, 13:00)
Fabylon ist einer der Kleinverlage, von denen wir sprechen. Fanpro ist ebenfalls früher einer gewesen. Hat irgendjemand Uschi Zietsch betreffend einer Kooperation angesprochen ? Oder haben sich die Kleinverlage eventuell einmal zusammengetan und zusammen einen SF&F-Stand auf der Buchmesse aufgemacht ? Sorry, aber Deine Argumentation, die Kleinverlage könnten nicht, kann ich so nicht akzeptieren. Und nein, auch das Argument, sie würden nicht wahrgenommen werden, zieht nicht wirklich. Schließlich sind da noch Hahn, Jeschke, Eschbach und andere in der Hinterhand, die sich sicher nicht zu schade sind, bei einer derartigen Kooperation in irgendeiner Art und Weise mitzuwirken. (Und insbesondere bei dem Erstgenannten kann ich mir nicht vorstellen, daß ein Kleinverlagsstand keine Aufmerksamkeit erregen würde.)
Das habe ich schon - ein wenig - mit Guido diskutiert. Grundsätzlich bin ich jedoch einer ähnlichen Ansicht wie Du - gemeinsam könnte sicher etwas auf die Beine gestellt werden. Ich befürchte jedoch, dass ich zu wenig von der Materie verstehe, um wirklich mehr als nur einen Gedanken äußern zu können.
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ZITAT(a3kHH @ 25.10.2008, 22:20)
Jährlich ein solches Insidertreffen auf die Beine zu stellen ist nicht wenig wert - ideell gesehen. Man klönt, sieht sich endlich wieder einmal persönlich, bahnt vielleicht sogar neue Projekte an. Eine nette Veranstaltung innerhalb des Fandoms - aber genau und nur das und nicht mehr.


Der Aufwand, der dahinter steckt, ist ganz sicher nicht zu verachten, auch wenn es "nur" eine Veranstaltung innerhalb des Fandoms sein sollte. Manche Projekte, die im nachhinein sehr erfolgreich sind, haben ihre Ursprünge in solchen "netten Veranstaltungen".

Und geh mal auf die Buchmesse und versuche dort mit jemandem ins Gespräch zu kommen, um ein Projekt zu initiieren. Das wird Dir in aller Regel auch nur gelingen, wenn Du a.) Insider bist und b.) nicht an den Publikumstagen kommst. Da sind mir doch solche "netten Veranstaltungen" lieber.

Komm einfach das nächste Mal auf den BuCon. Dann - und erst dann - kannst Du sagen, ob solche Aussagen
ZITAT(a3kHH @ 25.10.2008, 22:20)
Da lohnt es sich offenbar mehr, zur nächsten Eschbach-Signierstunde nach Bremen zu fahren, da dürfte mehr los sein.
und ähnliche wirklich stimmen. So...sind es einfach Behauptungen in den Tag hinein ausgesprochen.

Versteh mich nicht falsch: Du kannst Deine Meinung haben - aber sollte eine Meinung nicht auch fundiert sein, damit sie anerkannt wird? Klar, Du kannst sagen "ich war auf dieser und jener ähnlichen Veranstaltung und schlussfolgere"...
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Ernst Wurdack
Okt 26 2008 07:52
ZITAT(a3kHH @ 24.10.2008, 13:00)
Hat irgendjemand Uschi Zietsch betreffend einer Kooperation angesprochen ? Oder haben sich die Kleinverlage eventuell einmal zusammengetan und zusammen einen SF&F-Stand auf der Buchmesse aufgemacht ?

Wir reden durchaus miteinander. Manchmal sehr intensiv. Beim BuchCon z.B Hary, Blitz, Atlantis, Wurdack, Hexentor.
Aber frage mal Ronald Hahn, warum er mit seinem eigenen Verlag nicht auf der Messe ist?
Frag Frank Festa, warum er nicht mehr auf der Messe ist?
Frag die vielen Kleinverleger, die sich eine blutige Nase geholt haben ... vor allen Dingen bei diesen Kooperationsständen.
2x2 m nackter Stand kostet in Leipzig 1000 Euro. Und an diesen Kabuffs rennen die Leute einfach nur vorbei.
Es gibt für Kleinverlage deutlich effektivere Maßnahmen, die Bücher unter die Leute zu bringen als die Buchmessen.
Und bitte ratet uns jetzt nicht zu RollenspielCons, Mittelaltermärkten oder Gothic-Veranstaltungen. Alles schon probiert, die haben sich als die Rohrkrepierer schlechthin erwiesen. Viele Besucher, aber Null Interesse an unseren Büchern. Jede Lesung in der Bücherei selbst einer Kleinstadt ist um Längen besser.
Ich würde mir einen zusätzlichen Con wie den BuchCon im Süden wünschen - klein, aber fein und vor allem für ein interessiertes Publikum. Beide Seiten sollen was von einer derartigen Veranstaltung haben - Leser und Verlage.
Und ich wäre sofort bereit, bei so einem Projekt an der Organisation aktiv mitzuwirken.
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ZITAT(Ernst Wurdack @ 26.10.2008, 07:52)
Ich würde mir einen zusätzlichen Con wie den BuchCon im Süden wünschen - klein, aber fein und vor allem für ein interessiertes Publikum. Beide Seiten sollen was von einer derartigen Veranstaltung haben - Leser und Verlage.
Und ich wäre sofort bereit, bei so einem Projekt an der Organisation aktiv mitzuwirken.


Quasi einen SüdBuCon...interessanter Gedanke, hat was...
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ZITAT(a3kHH @ 26.10.2008, 11:37)
Und was die Nord-/Süd-BuCons angeht : Als einfaches Science Fiction und Fantasy Event aufgezogen ist das weder aufwendig noch teuer. Als nicht-kommerzieller Event vom SFCD e.V. deklariert kostet so etwas lt. Internet im Eidelstedter Bürgerhaus 260 Euronen. Das ist noch nicht so prickelnd (Dreieich-Syndrom), aber als Grundlage brauchbar.


Ein Programm in irgendeiner Form mit irgendwelchen Events brauchst Du. Ansonsten ist es wirklich nicht mehr als ein großer "Stammtisch" auf dem Bücher ausgestellt werden. Dabei sollte sich das Programm auch irgendwie vom BuCon abheben. Das, was im Oktober in Dreieich stattfindet, vorwegzunehmen oder zu wiederholen...wäre sicher kontraproduktiv in vielerlei Hinsicht.

Darüber hinaus - auch wenn es von Frankfurt nach Dreieich ein paar Meter sind, aber eben keine Weltreise - muss man auch darauf achten, wann solche Süd-/NordBuCons stattfinden könnten. Parallel zu Leipzig ist schlecht, Frühjahr aber auf alle Fälle gut (6 Monate vor Dreieich, dazu Wetter usw.). In einem zeitlich passenden Rahmen zwei neue Veranstalltungen unterzubringen, dürfte nicht einach sein...aber auch nicht unmöglich. Ganz sicher aber nicht - wobei das hier alles Gedankenspiele sind! - schon im nächsten Jahr. Das Ding braucht einen Vorlauf und gute Planung!
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Guido Latz
Okt 26 2008 11:57
ZITAT(a3kHH @ 26.10.2008, 11:37)
Ein Stand in Leipzig kostet also nur 1.000 Euro. (Wenn man bei 2x2 m bleibt.) Ich sage ausdrücklich "nur", denn das ist ein Betrag, den eine Kleinverlags-Kooperation aufbringen könnte.


Wieviele Bücher kriegt man da unter?

ZITAT(a3kHH @ 26.10.2008, 11:37)
Und wenn in drei Jahren nur einmal eine große Buchhandelskette auf euch aufmerksam wird, ist damit schon viel gewonnen, der Einsatz hätte sich gelohnt.


Du, darauf schiele ich - und ih spreche jetzt nur von mir - gar nicht. Ich will nicht, dass eine Buchhandelskette Bücher von mir nimmt und z.B. von jedem Buch z.B. X Stück abnimmt. Die schicken mir nämlich ganz bestimmt fast alle Bücher wieder zurück. Weil die Atlantis-Titel gegen die Völker-Romane keine Chance haben, weil nämlich das im stationären Buchhandel niemand kennt und niemand kauft. Das sind zwei parallel existierende Welten. Ein RTL-Zuschauer, der DSDS geschaut hat switcht danach nicht zu Arte, sondern schaut die nächste Comedy bei RTL.

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Guido Latz
Okt 26 2008 12:31
Da spielen aber nirgends Elfen und Zwerge mit, und es steckt auch auf keinem Cover ein Schwert im Boden.

Ne, die Leser, die sich für Sachen abseits des Mainstreams interessieren, die informieren sich woanders und kaufen auch woanders.
Mit RTL meinte ich "Mainstream", mit Arte halt alles abseits davon. Da kannst Du auch Europsort einsetzen.
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ZITAT(a3kHH @ 26.10.2008, 12:21)
Dreieich = Programm-BuCon, Nord-/Süd-Con = ohne Programm - BuCon ?


Ich glaube, Alfred, das wäre zu wenig. Etwas mehr muss sein - meine Meinung. Ansonsten wäre es nur eine Buchaustellung von Verlagen. Und für die fahre ich keine paar Kilometer (ich reden nicht mal von langen Strecken!), wenn ich mir dasselbe auch online geben kann. Ich glaube einfach, da müsste mehr dabei sein, damit auch mehr kommen, als nur jene, die um die Ecke wohnen...
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ZITAT(a3kHH @ 26.10.2008, 13:29)
Ich verstehe ja, was Du meinst, aber ich glaube, auch Diboo würde sich dagegen verwehren, seine Tentakel-Romane mit Arte vergleichen zu lassen. Außerdem hast Du doch mit Ikarus und Gallagher weitere zwei Sachen in der Hinterhand, die sich auch im Mainstream gut verkaufen lassen sollten. Wie Dirk so richtig erkannt hat, verkaufen sich Titten zusammen mit riesengroßen Kanonen nicht schlecht. (Die Dust-Triologie sollte daher aufgrund der Titelbilder ein Renner werden.) Gerade im Weihnachtsgeschäft sollte sich so etwas doch gut unterbringen lassen ...


Ich verwahre mich gegen gar nichts smile.gif
Das grundsätzliche Problem von Kleinverlagen ist sicher, dass sie ihr potentielles Publikum nicht immer erreichen. Das liegt auch daran, dass sie in den Buchhandlungen nicht ausliegen. Andererseits kannst Du Ernst fragen, was Buchläden abklappern und auf Kommission "verkaufen" bedeutet: Massenweise Remittenden, die in einem Zustand ankommen, die einen Weiterverkauf unmöglich machen. Kleinverlage verkaufen über Mundpropaganda und durch den Internet-Handel, da geht 90 % des Absatzes weg. Ich sage Guido auch immer, er soll zur Buchmesse, verstehe aber seine Gegenargumente, und muss diese halt akzeptieren. Du musst mit dem Absatz eine gewisse kritische Masse erreichen, ehe man ernsthaft vom Buchhandel auch in der Akquise wahrgenommen wird, und dazu brauchst du letztlich einen "Bestseller", der "geht". Frag mal die Leute von Bloomsbury, wie das klappt.
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lapismont
Okt 27 2008 08:31
Schon putzig, wenn Ernst einen Süd-Con fordert. Ich finde der BuCon ist schon extrem südlich.
rofl1.gif

Mal davon angesehen, dass im Norden eigentlich nix stattfindet, nichtmal das Shayol-Netzwerk organisiert einen Con, ist irgendwann auch die Grenze des Machbaren erreicht.
Als Fan leiste ich mir einmal so ein Event im Jahr, alles andere würde deutlich zu Lasten meiner Bücherkasse gehen. Wenn ich mir überlege, was ich vom Geld für die Bahnkarte alles hätte kaufen können ...

Es wäre sicher schön, wenn auf dem BuCon noch mehr Kleinverlage gewesen wären. Uwe Antons Fabylon-Buch oder die Vlcek-Bände hätte ich mir gerne angeschaut. Oder die Sachen von Feder und Schwert. Zaubermond, Blitz, HJB usw. Ich hab da viel vermisst.
Ich verstehe diese Verleger nur teilweise.

Von deren Programmen bekommt man in der Regel nur wenig mit, es sei denn man aboniert den Newsletter. Gerade durch die geringe Zahl von Käufern und Lesern in Deutschland ist doch ein Insider-Treffen sehr nützlich, da hier Kollegen und Zielpublikum anwesend sind.
Ich kenne den Zaubermond-Verlag und weiß, was er im Programm hat. Gilt das auch für den Fantasy-Käufer in einer Thalia-Filiale?
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Guido Latz
Okt 27 2008 08:44
BLITZ war mit einem Stand vor Ort. Und ZAUBERMOND vertreibt nur direkt.
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lapismont
Okt 27 2008 08:51
unsure.gif
oh, ich hab Blitz übersehen?

Und zum Direktvertrieb. Bisschen Werbung und Verlagsvorschau geht doch eigentlich immer.

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Guido Latz
Okt 27 2008 08:55
Blitz war am Durchgang zur Toilette, am rechten Bühnenrand.
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ZITAT(lapismont @ 27.10.2008, 09:31)
HJB


Die von HJB waren sicher an dem Wochenende auf einer Beerdigungsfeier. In Österreich.
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Ernst Wurdack
Okt 28 2008 07:17
ZITAT(a3kHH @ 27.10.2008, 18:08)
Ich finde diesen Standpunkt nicht nur extrem elitär

Nein, der Standpunkt ist absolut realistisch.
Ich hatte letztes Jahr beinahe unser komplettes Programm in einer Buchhandelskette mit 12 Filialen. Die Einkäuferin ist uns sehr gewogen und wir bekamen wirklich gute Plätze. Nach einiger Zeit kamen über 80% der Bücher als Remittenden zurück - gerade noch als Klopapier zu gebrauchen.
Und ich mache diese bittere Erfahrung nicht zum ersten Mal.
Wenn ein Kleinverlag eine Kette wie Thalia beliefert, können ihn die Remittdenden mühelos in den Ruin treiben.

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum zu glauben, Bücher verkaufen sich, wenn sie nur in den Buchhandlungen liegen.
Tun sie nämlich nicht.
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Ernst Wurdack
Okt 28 2008 09:51
ZITAT(a3kHH @ 28.10.2008, 09:19)
Das andere ist die Frage, ob eine derartige Rückgabe überhaupt akzeptiert werden sollte. Ob man einer Buchhandlungskette überhaupt gestatten sollte, Remittenden zurückzugeben.
Remissionen zu akzeptieren ist die Vorbedingung dafür, dass man als Verlag bei Buchhandlungen überhaupt unterkommt. Wenn du die Bedingungen nicht akzeptierst, zucken die Einkäufer mit den Schultern, drehen sich um und das Gespräch ist beendet. Wir Kleinverlage sind für den Buchhandel lästig, weil wir Arbeit machen, die Bücher sich nicht schnell genug verkaufen und anderen, schnelldrehenden Titeln den Platz wegnehmen.
ZITAT
Andererseits stellt sich doch die Frage, wie der Verkauf (zusammen mit dem Interesse an neuer deutscher SF) angekurbelt werden kann. Über Insider-Cons sicherlich nur eingeschränkt. Und das war eigentlich der Ausgangspunkt.

Stimme ich dir voll zu. Ich verkaufe die allermeisten Bücher an Leute, die noch nicht einmal wissen, dass es das Fandom gibt. Wobei aber das Fandom als Multiplikator und Tippgeber sicherlich eine nicht zu unterschätzende Wirkung hat.
Armin hatte letztens eine Lesung im Tierheim(!) vor 20 Leuten, von denen etliche keine SF Leser waren. Er hat da mehr Bücher verkauft als ich bei der Fantasy Gaming Convention in Wien mit über 800 Besuchern. Man kennt den Armin inzwischen. War aber harte Arbeit, bis es so weit war. Ähnlich sieht es bei einigen meiner Autoren aus.
Was lernen wir daraus?
Der Autor ist die Marke.
Nicht der Verlag, nicht der Buchtitel, nicht das Genre sind für die Leute interessant.
Einzig und allein der Autor.
Das ist ein erster Ansatzpunkt, aber es gäbe schon noch andere.
Gebündelte Pressearbeit zum Beispiel.
Gemeinsame, gebündelte Auslieferung für die Buchhändler.
Wenn mehrere Verlage eine kritische Masse erreicht haben, wie Dirk ganz richtig bemerkte, dann und erst dann können wir uns Gedanken über einen Stand auf der Messe machen.
Übrigens finde ich die Diskussion hier besser aufgehoben als auf dem Board.
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lapismont
Okt 28 2008 10:52
Das Fandom ist immer nur ein kleiner Teil der Käufer. Dafür aber unschätzbar für Synergien, also für Beziehungen, Austausch und in zunehmenden Maße auch für Werbung.
Jedes Blog, jeder Foreneintrag führt zu mehr Webpräsenz und damit auch zum Bekanntwerden einer Marke namens Autor xxx.

Ein Kleinverlag hat immer mehrere Moeglichkeiten. Nicht alle sind finanzierbar.
Der Skalding Verlag etwa versucht gerade mit aufwendigen Editionen zum günstigen Preis in Buchhhandlungen Fuß zu fassen. Ob der Leser das honoriert, wird sich zeigen.

Aber wie schon geschrieben, der BuCon dient ja nicht in erster Linie dazu, Bücher zu verkaufen. Egal wie intim er ist oder war, wer ihn für sich als Erfolg empfand, kommt bestimmt wieder.
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ZITAT(lapismont @ 28.10.2008, 11:52)
Aber wie schon geschrieben, der BuCon dient ja nicht in erster Linie dazu, Bücher zu verkaufen. Egal wie intim er ist oder war, wer ihn für sich als Erfolg empfand, kommt bestimmt wieder.


Wie Guido schon sagte, sind Conbesuche deswegen ein Pflichtprogramm, weil es Käufer gibt, die nichts direkt bestellen, weil sie die Präsenz des Verlages auf Con X erwarten und sich dort eindecken. Auf dem BuCon war daher auch der Umsatz des Atlantis-Verlages durchaus im Bereich von um die 300 €, das ist nicht so schlecht. Also ist es in erster Linie eine Aktion der Kundenpflege, des Treffens von Autoren, des Absprechens von Details face-to-face und nur selten der Akquise von Neukunden. Natürlich kommt sowas vor, aber darauf spekulieren kann man im Grunde nicht.
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Gallagher
Okt 28 2008 14:34
ZITAT(a3kHH @ 27.10.2008, 18:08)
Gerade nicht-Standard-Titel aus dem Bereich SF werden von Thalia/HH-Mönckebergstraße gesucht, da hier sehr wenig im Angebot ist. Und da hat Atlantis ja sehr wohl hochinteressante Sachen für den Mainstream. Denn etwas anderes ist weder Ikarus, noch Callagher, noch die Tentakel-Triologie.


*Hüstel* Gallagher, bitte. Mit "G". Und ja, ich bin gerne bereit, im nächsten Band Elfen und/oder Vampire mitspielen zu lassen und auf dem Titelbild einen Zwerg in den Boden zu rammen, wenn es dem Verkauf förderlich ist.

Zurück zum Thema: gemeinsame Marketingaktionen zwischen verschiendenen Kleinverlagen gibt es ja bereits (siehe "Gor", das von zwei Verlagen gestemmt wurde). Insofern wäre gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit - vom gemeinsamen Flyer über einen gemeinsamen Katalog bis hin zu einem gemeinsamen Messestand - einer Allianz phantastischer Kleinverleger ein reizvoller Gedanke.


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Earth Rocks
Okt 28 2008 16:25
Das ist eine wunderbare Idee, Achim.

Andererseits ist es eine Frage der Energie die dann Teilnehmer in sowas reinstecken wollen und ich will gar nicht daran denken, wenn es ins Detail geht. Wer hat mehr Arbeit geleistet, wer bekommt mehr Raum in so einem Katalog, weil er größer ist, wessen Name steht als Erstes, mannmannmann ...

Wenn ich denke wie viele angefragte Rezensionsexemplare unseres Magazins KEINE Rezension gebracht haben, zweifle ich an einem produktiven Ergebnis, weil schlussendlich jeder für sich selbst arbeitet. Jeder will verkaufen und sich den Nächstbesten zum Steigbügel machen. Daher ist sowas zum Scheitern verurteilt. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren und stünde zur Verfügung.

Und wenn ich daran denke, wie oft ich um Zusammenarbeit gebeten habe und nicht einmal ein kaltschultriges Lächeln bekam, wird mir übel.

Das ist die traurige Wahrheit.

bg, Flo
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