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Kunst vs Kommerz bei PR


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176 Antworten in diesem Thema

#1 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 05 März 2010 - 13:11

[Mod]
Auf Wunsch von Tennessee - dem Starter des Ursprungsthreads - wurde dieser Thread abgespalten.
[/Mod]
------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Ich gehe davon aus das die Ergebnisse der Analyse lauten: Es gibt zuviele "Perry Superman is
unterwegs mit 2 Stichwortgebern" Romane. Das macht die Serie langweilig und vorhersehbar
weil es die Dramaturgie derart einschränkt, das man schon wie jüngst im letzten Heyne-Zyklus
von Vandemaan praktiziert Kosmokratengleiche Wesen und weitere Mulitversenschaalen hinzufügen muß, damit man überhaupt noch was neues bringen kann.

Wieso aber so frage ich mich halten die Macher in Raststatt dennoch immer weiter an diesem
Konzept fest?
Sind Ihre Marketingstrategien vielleicht so gar nicht auf die Serie anwendbar?

Ich erinnere mich mit Grausen ans RF Interview aus dem SF- Jahr 2004. Dort gibt er eigentlich
für jeden nachlesbar, entweder direkt oder zwischen den Zeilen, die Gründe für die
weichgespülte PR-Serie an. Man folgt ganz unverblühmt gängigen Mainstream Konzepten
des Fernsehens. Motto: Was im Deutschen Fernsehn läuft, ist auch für Perry Rhodan das
richtige.

Vermutlich denkt man zuviel nach, will es vielleicht zu vielen recht machen und es kommt langweiliger Durchschnitt dabei raus. Besser wäre es sicherlich einfach mal mutig drauflos zu schreiben ohne jede Klientel bedienen zu wollen.

Der Expokrat sollte eine Geschichte schreiben die er auch erzählen will, die auch ihm gefällt.
Schlechter als unter Feldhoff kann es niemals werden. Im Gegenteil, ich sehe Chancen
Perry Rhodan nochmal zu erneuern.

Es hätte vermutlich schon gereicht einen Weg dann auch mal konsequent zu gehn. Stichwort
Hyperimpedanz. Die eine Seite wir Degraded und auf der anderen tauchen noch größere
Bedrohungen auf.

Wäre es wirklich so unmöglich gewesen mal zurückzufahren und einen Zyklus innerhalb der
Milchstraße interessant auszugestalten. Stattdessen kurven wir jetzt wieder durchs ganze
Universum und es wird an Geheimnissen gerührt die Äonen älter zu sein scheinen als die
Menschheit. Irgendwann muß doch auch mal gut sein. Diese ganze überhyperdollen verstrickungen der Terrander mit dem kompletten Universum werden immer unrealistischer
und langweiliger. Man setzt sich selbst unter enormen Zugzwang und Leistungsdruck. So
muß dann die Auflösung noch mehr Überbau zusammenführen, sollte stimmig sein mit dem
bisher bekannten Perryversum und nach möglichkeit auch noch einen knalleffekt haben.

Den leuten bei VPM fehlt einfach der Mut mal was anders zu machen.

Bearbeitet von Morn, 15 März 2010 - 10:36.


#2 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 05 März 2010 - 16:18

Auch wenn ich immer gerne des Schema F(eldhoff) kritisiert habe, finde ich es problematisch, viele der Probleme der letzten Jahre auf ihn zu konzentieren. RF hat mit dem Thoregon-Zyklus bis 2196 einen der besten Zyklen der Serie kreiert und viele Figuren erschaffen, die ein Perry Rhodan ohne Perry Fokus möglich machten.


Ich denke auch, dass dabei der Verlag bzw. die Redaktion eine gehörige Rolle spielte. Dass alle Kritik sich letztlich auf Robert fokussierte, hat drei Ursachen:

- die Geheimniskrämerei darum, wer letztlich wofür verantwortlich war,
- die generelle Absenz von Robert
- einige - wenige - Äusserungen seinerseits (wenn er denn nicht absent war).


In Anbetracht vieler Experimente (Ebooks, Höhrbücher, Extra, Paperbacks, neue Planetenromane) würde ich dem Verlag auch nicht zu wenig Mut vorwerfen.


Stimmt. Eher ein falsches Marketing-Konzept.


Vielleicht müssen wir anerkennen, dass die aktuelle Schiene bei der Hauptzielgruppe der Gelegenheitsleser halt besser wirkt und von daher wirtschaftlich sinnvoll ist.


Was erstmal nur eine Behauptung ist und sich auch niemals beweisen oder widerlegen lassen wird, da im Marketing nun mal leider keine Laborexperimente durchgeführt werden können.

Das so schreibend, relativiere ich trotzdem mal: zumindest einige der marketinggetriebenen Eskapaden haben offensichtlich nicht "besser gewirkt" und mussten daher entsorgt werden. Man denke an die Lebensgeschichten-Inflation, Kantiran... und der HI geht es dem Vernehmen nach auch nicht so gut... :lol:
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#3 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 06 März 2010 - 01:23

@wruge zu Feldhoff: Nun, ich habe seine Statements, ich habe die Serienentwicklung seit Band 2000 und er war der Verantwortliche, derjenige der für die Exposees sprich den Kurs der Serie zeichnete, von daher spreche ich ihn an. Obs jetzt noch 10% der Anton oder 20% der Frick war, ehrlich, weiß ich nicht - ist mir auch eigentlich egal. Es war Mist und darauf kommt es an. Und was Thoregon anbetrifft da bin ich nur bedingt bei Dir. Ich würde Dir recht geben wenn Du sagen würdest das Ausgangssetting und der Start waren grandios. Allerdings ist, ( und hier mache ich für mich persönlich den größten Makel - ja beinahe ein Stigmata vom Expokraten Feldhoff fest,) die Ausführung unglaublich flach und trivial geraten. Eben genauso wie das Deutsche Einheitsfernsehn und das hat er ja auch so ausgesagt. Star Trek war für ihn eine Amerikanische Familiensendung und Comics seine Leidenschaft. Unglaublich, Star Trek, eine Serie so unendlich weit vom amerikanischen durchschnitt entfernst wie die Materiesenke von ES. In seiner humanistischen ausprägung hat übrigens die Welt des Gene Roddenberry viel gemeinsam mit dem Voltzschen Perryversum finde ich. Ausserhalb des Perry Rhodan-Kosmos hat RF nach meiner Kenntnis keinerlei bedeutsames Werk der SF verfasst. Er wird mir als der Expokrat in Erinnerung bleiben der vor allem die kaufmännische Seite und das Marketing im Auge hatte, jedoch keinerlei eigene Vision oder Plan. Wer weiß, ich kannte ihn nicht, vermutlich hat er SF nur geschrieben weil er das Geld brauchte und gar nicht mal weil er das gut fand was er fabulierte. Ich kann nur davon ausgehn was er als Expokrat vorgab und seine seltenen Äusserungen über sein Schaffen als Exposeeautor zur Rate ziehn, und die hatten es durchaus in sich. Ich jedenfalls wollte innerlich nach seinen Statements kein PR-Fan mehr sein. Was er als Status Quo beschrieb war fernab meiner Erwartungen die ich an diese Serie gestellt habe und ich bezweifle manchesmal wenn ich mir das ein oder andere ins Gedächtnis rufe ob er überhaupt wußte was er da von sich gab. Seis drum. Thoregon ist für mich das Fanal, das Sinnbild weichgespülter PR-Unterhaltung ala Feldhoff. Tolle Ideen, lauter guter Start und dann viel lärm um nichts, mit grandios ausgelassenen Chancen und einem für die Serienhistorie peinlichen Ende. Eines der größten Mysterien der Serie wird völlig unter Wert und vor allem ohne Not aufgelöst und das in unbefriedigender weise. Und wieder ist die PR-Serie ärmer geworden.

Bearbeitet von Amtranik, 06 März 2010 - 01:24.


#4 Tennessee

Tennessee

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Geschrieben 06 März 2010 - 10:49

[...]


Salut Amtranik,


ich war zwar ursprünglich nicht gemeint, aber ich würde dennoch kurz darauf eingehen.

Selbstverständlich sei dir deine Meinung, dass z.B. Thoregon "das Sinnbils weichgespülter PR-Unterhaltung ala Feldhoff" sei gegönnt. 

Ich war aber doch sehr erschrocken über deine arg ins persönliche gehende Polemiken gegenüber Robert Feldhoff. Das war schon sehr frech. Kritisch einzelne Autoren oder ihre Werke zu diskutieren, ist das eine, aber solche Hinrotzereien finde ich einfach daneben, das ist schlechter Stil. Das müssen wir hier doch nicht machen, oder?

lg

Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#5 wruge

wruge

    Hauptsachenaut

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Geschrieben 06 März 2010 - 11:08

@wruge

zu Feldhoff: Nun, ich habe seine Statements, ich habe die Serienentwicklung seit Band 2000
und er war der Verantwortliche, derjenige der für die Exposees sprich den Kurs der Serie
zeichnete, von daher spreche ich ihn an. Obs jetzt noch 10% der Anton oder 20% der Frick
war, ehrlich, weiß ich nicht - ist mir auch eigentlich egal. Es war Mist und darauf kommt es an.

[...]

Seis drum. Thoregon ist für mich das Fanal, das Sinnbild weichgespülter PR-Unterhaltung


ala Feldhoff. Tolle Ideen, lauter guter Start und dann viel lärm um nichts, mit grandios ausgelassenen Chancen und
einem für die Serienhistorie peinlichen Ende. Eines der größten Mysterien der Serie wird
völlig unter Wert und vor allem ohne Not aufgelöst und das in unbefriedigender weise.
Und wieder ist die PR-Serie ärmer geworden.


Also die Probleme bei Thoregon kann man nachträglich rekonstruieren und auch eine später offensichtlich gewesene Fehlentwicklungen schon an diesem Überzyklus nachzeichnen. Ich habe mich jedenfalls relativ gut unterhalten gefühlt und eigentlich wenig übermäßig schlechte Bände im Kopf. Also wie oben schon gesagt: Bis kurz vor Schluss kann war Thoregon ein angenehmes Feuerwerk der Ideen, Mal gut, mal schlecht ausgeführt. Aber das war schon immer so. Mit der Brücke der Unendlichkeit hatte man eine innerdiegetische Rechtfertigung Perry allein in weite Fernen zu rücken, es gibt ein Politisches System auf Terra, dass ohne den Übervater Rhodan auskam und die Idee mit Zim November war erstklassig. Das Trim Marath immer die Fähigkeiten entwickelte, die man gerade brauchte kann ich da verzeihen.

Beim schlechten Ende müssen wir nicht diskutieren, das war einfach grausam, sowohl in der Thoregon als auch in der Tradom Handlungsebene. Allerdings habe ich mich bei den Bänden nicht nur über den grausigen Inhalt aufgeregt, sondern auch die Dramaturgie innerhalb der Hefte war - freundlich gesagt - verbesserungswürdig. Das können wir RF anlasten, aber wir sollten da nicht vergessen, dass seitdem UA die finalen Bände schreibt und seitdem meines Wissens bisher jeden Zyklusabschluss versemmelt hat.

Dass RF Perry und SF nur als Brotbringer sah, würde ich, auch wenn ich ihn ebenfalls nicht persönlich kannte, jedoch bestreiten. Seinen Romanen merkte man an, dass er durchaus schreiben konnte und lasen sich nicht wie hingeschriebenes Machwerk. 

Das Interview in dem er DSDS ansprach war in der Tat etwas unglücklich, nur müssen wir ihm zugestehen, dass er a.) BWL studierte und b.) schon ein paar Jahre Expokrat war und daher wohl die Verkaufszahlen kannte und sich versuchte einen Reim auf diese machen.  Ob die Analysen stimmen, kann ich nicht sagen. Aber vielleicht hatte er recht.
LG 

Wolfgang

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#6 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 06 März 2010 - 13:09

Salut Amtranik,



Ich war aber doch sehr erschrocken über deine arg ins persönliche gehende Polemiken gegenüber Robert Feldhoff. Das war schon sehr frech. Kritisch einzelne Autoren oder ihre Werke zu diskutieren, ist das eine, aber solche Hinrotzereien finde ich einfach daneben, das ist schlechter Stil. Das müssen wir hier doch nicht machen, oder?

lg

Ten.


Kannst Du diesen Vorwurf der hinrotzerei und Polemik bitte konkretisieren? Was an meinen
Mutmaßungen und Schlüssen, basierend auf meinem Wissensstand siehst Du als hinrotzerei
bzw Polemik? Auch den Vorwurf, der mich doch arg ans Verlagsforum erinnert, ich sei "persönlich"
geworden kann ich nicht erkennen woran machst Du das fest? Kritik muß erlaubt sein, basierend
auf dem was Wissensstand ist, basierend auf seinen eigenen Aussagen in den wenigen Interviews die er zur Serie gegeben hat.

Bearbeitet von Amtranik, 06 März 2010 - 13:15.


#7 Amtranik

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Geschrieben 06 März 2010 - 13:31

Dass RF Perry und SF nur als Brotbringer sah, würde ich, auch wenn ich ihn ebenfalls nicht persönlich kannte, jedoch bestreiten. Seinen Romanen merkte man an, dass er durchaus schreiben konnte und lasen sich nicht wie hingeschriebenes Machwerk. 


Es mag da eine Rolle spielen, das ich zur Minderheit gehöre die eigentlich zu keinem Zeitpunkt
Robert Feldhoffs Romane überdurchschnittlich gut fand. Mir war aber sehr wohl nach dem 2. bewußt wie sie funktionierten, und das war immer gleich.

Ich mache aber meine Einschätzung auch eher an seinen Interviews fest. Er erweckte für mich einfach nicht den Anschein als ob er das Projekt sonderlich ins Herz oder anders ausgedrückt als
sein urgeigenstes angesehn hätte. Er klingt wie ein Abteilungsleiter, Marketingleiter, Manager
der sein Produkt verkaufen will. Das kann man jederzeit in den diversen Publikationen nachlesen, das sind ja keine Erfindungen von mir.

Und daher mache ich für mich durchaus einen möglichen Zusammenhang aus, zwischen diesem Rationalen Verhältnis des EA zur Serie und dem daraus resultierenden immerwährend gleichen Zyklenablauf, dem Reset zu Ende eines Zyklus, der starken polarisierung in Schwarz und Weiß,
das immer höher schneller weiter an Gewalt und Zahlenspielen die keinesfalls gut für die Serie
insgesamt waren, allenfalls kurzfristige Knalleffekte zum Ziel hatten.

Bearbeitet von Amtranik, 06 März 2010 - 13:32.


#8 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 06 März 2010 - 14:05

Beim schlechten Ende müssen wir nicht diskutieren, das war einfach grausam, sowohl in der Thoregon als auch in der Tradom Handlungsebene. Allerdings habe ich mich bei den Bänden nicht nur über den grausigen Inhalt aufgeregt, sondern auch die Dramaturgie innerhalb der Hefte war - freundlich gesagt - verbesserungswürdig. Das können wir RF anlasten, aber wir sollten da nicht vergessen, dass seitdem UA die finalen Bände schreibt und seitdem meines Wissens bisher jeden Zyklusabschluss versemmelt hat.


Gerade die finalen Bände innerhalb eines Zyklus dürften zu 90% exposegetrieben sein. Da bleibt wenig Spielraum. Auch ohne die Exposes zu kennen - ich würde mich nicht trauen, jemanden zu benennen, der es besser hätte machen können. Ich mache an dieser Stelle UA keinen Vorwurf - er war der Ausführende, mehr nicht.
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#9 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 06 März 2010 - 14:13

Seis drum. Thoregon ist für mich das Fanal, das Sinnbild weichgespülter PR-Unterhaltung
ala Feldhoff. Tolle Ideen, lauter guter Start und dann viel lärm um nichts, mit grandios ausgelassenen Chancen und
einem für die Serienhistorie peinlichen Ende. Eines der größten Mysterien der Serie wird
völlig unter Wert und vor allem ohne Not aufgelöst und das in unbefriedigender weise.
Und wieder ist die PR-Serie ärmer geworden.


Thoregon ist aus meiner Sicht eher durchwachsen. Gerade der Start - die unsägliche Monstrosität Goedda, die aus heutiger Sicht TRAITOR irgendwie vorwegnimmt - hat mich wenig überzeugt. Gut waren dagegen:

- die Abenteuer Alaskas
- die Zentrifaal
- Dommrath und Wassermal
- Teile der Tradom-Ebene

Unsäglich dagegen die Münchhausen-Auflösung der Inquisition - hier passierte genau das, von dem das Gros der SF-Literatur behauptet, dass es nicht passieren kann, nämlich ein Zeitparadoxon.

Das Ende hat mich dann eigentlich weniger gestört, da ich ehrlich gesagt froh war, nach 8 Jahren Thoregon etwas anderes lesen zu dürfen.

Dann aber begann das eigentliche Grauen: mit dem Sternenozean und der unsäglichen HI.
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#10 †  a3kHH

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Geschrieben 06 März 2010 - 15:05

Vielleicht müssen wir anerkennen, dass die aktuelle Schiene bei der Hauptzielgruppe der Gelegenheitsleser halt besser wirkt und von daher wirtschaftlich sinnvoll ist. 

Genau das ist auch meine Befürchtung.
:thumb:

#11 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 06 März 2010 - 15:11

Ich war aber doch sehr erschrocken über deine arg ins persönliche gehende Polemiken gegenüber Robert Feldhoff.

Ten, ich hab' das beim Lesen nicht als persönlichen Angriff verstanden, sondern als herbe Kritik an RF als "BWL-Expokraten". Also eher polemisch auf der Fakten-Ebene, wenn so etwas möglich ist.
:thumb:

#12 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 06 März 2010 - 21:59

Thoregon ist aus meiner Sicht eher durchwachsen. Gerade der Start - die unsägliche Monstrosität Goedda, die aus heutiger Sicht TRAITOR irgendwie vorwegnimmt - hat mich wenig überzeugt. Gut waren dagegen:

- die Abenteuer Alaskas
- die Zentrifaal
- Dommrath und Wassermal
- Teile der Tradom-Ebene

Unsäglich dagegen die Münchhausen-Auflösung der Inquisition - hier passierte genau das, von dem das Gros der SF-Literatur behauptet, dass es nicht passieren kann, nämlich ein Zeitparadoxon.

Das Ende hat mich dann eigentlich weniger gestört, da ich ehrlich gesagt froh war, nach 8 Jahren Thoregon etwas anderes lesen zu dürfen.

Dann aber begann das eigentliche Grauen: mit dem Sternenozean und der unsäglichen HI.




Es war unübersehbar im Poster von Band 1900.
Faktorelement Terrania Süd hieß es glaub ich.

Ein Teil Terranias und von einer Stadt Indiens ( mir fällt grad der Namen nicht ein ) wird
ausgetauscht. Die wenigen Romane bilden bis heute ein Highlight des damaligen Zyklus und
das ohne das es in irgendwelcher weise wirklich logisch eingebettet in die Handlung gewesen
wäre oder überhaupt eine Rolle gespielt hätte. Man schuf etwas mit dem man später
nichts anzufangen wußte. Gleichzeitig dürfen Autoren wie Vandemaan in der Heynespielwiese
oder Borsch neuerdings in der Erstauflage Ihren teilweise abstrusen Vorstellungen
freien lauf lassen.

Die ganze Thoregon-Idee ist vom heutigen Standort aus betrachtet völliger Blödsinn und
diente lediglich dazu die Leserschaft Jahrelang an die Serie zu binden. Das ist letztlich
was die jüngere PR-Historie ausmacht. Schein und nicht Sein. Viel Lärm um gar nichts.
Effekte die wohl darau abzielen die ca 1,5 Zyklen dabeibleibenden heutigen Leser zu
fesseln, welche wohl gerade lang genug dabeibleien den größenwahn zu goutieren ohne
dann später mitzubekommen das es nur unglaublich viel leere Luft war die dort
aufgebaut wurde.

#13 wruge

wruge

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Geschrieben 06 März 2010 - 23:17

die wohl darau abzielen die ca 1,5 Zyklen dabeibleibenden heutigen Leser zu
fesseln, 

Ich behaupte, das ist das Ziel jedes Romans und der dahinter stehenden Zykluskonzeption.

Die viel Lärm um Nichts - Wertung für Thoregon teile ich nicht. Der Zyklus hätte, wenn die Idee des Lebens an sich fortgeführt worden wäre, die Serie in eine neue Richtung bringen können und hätte ES neue Facetten geben können. Der Zyklus hat aufgrund des missglückten Ende die Serie nachhaltiger verändert als kaum ein Zyklus zuvor. Viel Lärm um Nichts? Es hat ordentlich gerappelt im Hause PR. Das uns das Ergebnis nicht so gefällt ist eine andere Sache. 

Die Auflösung um die Inq. war für mich ein Highlight - wann auch der finale Band von UA vollkommen verpatzt wurde. Die Idee dahinter war erstklassig.




Generell sieht man: Wir streiten uns darüber, ob Thoregon nun noch gut war oder ob die Probleme danach anfingen. Wir gehören wohl zu sehr unterschiedlichen Lesertypen. Dennoch scheint hier im Thread Konsens darüber zu herrschen, dass ab 2200 wenig gutes kam.  
LG 

Wolfgang

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#14 Crashlander

Crashlander

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Geschrieben 07 März 2010 - 14:51

Der Thoregon-Komplex hätte sicherlich einen guten "Neustart" für die Serie bedeuten können, wurde aber m.E. durch mangelnde Konzeption zunichte gemacht. Die Idee, sech "naheliegende" Mächtigkeitsballungen in einer organisation zusammenzufassen, umd damit unabhängig irgendwelcher selbst ernannter "Hoher Mächte" für das "Gute" einzutreten, das hätte schon etwas gehabt. Zumindest hätte es die Serie aus der damaligen "Kosmokraten-Sackgasse" herausgeführt. Leider habe ich aber den Verdacht, daß selbst bis zum Erscheinen von Band 1950 damals im Team nicht die geringste Vorstellung darüber bestand, wie die "Koalition Thoregon" denn aussehen sollte. Die anzeichen sind eigentlich unübersehbar: Da wären die Baolin-N'da und ihr Arsenal. Als mit Vishna und Taurec die ersten Kosmokraten in der Serie auftauchten, da wurde ihre Technologie (SYZZEL, die KASERNE) als das absolute Maximum des Möglichen dargestellt. Nun aber tauchte plötzlich ein Volk auf, welches dieses Technologie mal so eben neben bei erfindet, zu dem sollte es sich auch noch mit den autoren verbünden. Damit war schon klar, daß diese Wesen der Serie nicht lange erhalten bleiben konnten. Dann die "Heliotischen Bollwerke". Einmal abgesehen, daß diese keine Verteidigungsanlagen dasrtellen, wie der name suggeriert, sie waren, der "geplanten" Funktion nach völlig nutzlos, da eigentlich nur eines von sechs Völkern diese wirklich benutzen konnte (Baolin-N'da - wohl kein Interersse daran, Fremde in ihren unmittelbaren Aufenthaltsbereich zu holen, abgesehen davon, daß diese es auch dort nicht aushalten würden, Nonggo - ohne ihre Netzwerke handlungsunfähig; Galornen - die haben sich ja extra versteckt, um in Ruhe gelassen zu werden; Gharrer - das gibt Probleme mit der Atmosphäre; Gestalter - lebende Asteroiden ohne eigenen Planeten...). Nein, die Bollwerke waren ein reines Plotdevice, welches niemals einen vernünftigen Zweck hätte erfüllen können. Abschließend wäre das noch die extrem schwammige Definition der Charta, die nicht in der Lage war, die Leser für diese Organisation zu begeistern. Letztlich lief es ab Band 2000 nur noch darauf hinaus, das Konzept möglichst schnell wieder loszuwerden. Diese Konzeptionsmängel zeichnen leider viele Zyklen seit Band 1500 aus - am Ende war man nicht darauf vorbereitet, die (zum Teil guten) Ideen so umzusetzen, daß sie die Serie auch bereichern konnten. Das Problem liegt meines Erachtens daher weniger in mangelnden Ideen oder in der Kommerzialisierung, sondern darin, das die thematischen Grundkonzepte der Zyklen nicht vorher ausreichend durchdacht werden. gerade Konzeptionen, die "Großzyklen" tragen, womöglich auch darüber hinaus die Handlung anderer Zyklen begleiten sollen, müssen komplett durchdacht sein, bevor auch nur das erste Exposée des betreffenden Zyklus geschrieben wird.

#15 wruge

wruge

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Geschrieben 09 März 2010 - 23:32

Das Problem liegt meines Erachtens daher weniger in mangelnden Ideen oder in der Kommerzialisierung, sondern darin, das die thematischen Grundkonzepte der Zyklen nicht vorher ausreichend durchdacht werden. gerade Konzeptionen, die "Großzyklen" tragen, womöglich auch darüber hinaus die Handlung anderer Zyklen begleiten sollen, müssen komplett durchdacht sein, bevor auch nur das erste Exposée des betreffenden Zyklus geschrieben wird.

Jein. Ich glaube Perry muss einfach einen Spagat leisten, einerseits Stammleser durch einen durchgängingen Handlungsbogen zu fesseln, andererseits aber die Hürden für einen Sprung von den Silberbänden zu der EA möglichst gering zu halten. Die angesprochenen Probleme bei Thoregon sehe ich nicht als einen Mangel in der Grundkonzeption, das sind Kleinigkeiten, die sich in der Nachbetrachtung halt summieren. 

Heliotische Bollwerke sind Plot-Device? Das ist so ziemlich jedes Element in der Serie. Den letztendlich geht es darum eine Geschichte zu erzählen. Ich persönlich fand die Handlungsebene um die Nation Alashan war ein Highlight der Serie, eine schöne Nebenhandlung, wie sie immer gefordert wird. Jedes Element auf seine Nützlichkeit zum großen Ganzen zu überprüfen, führt nicht zu einer brauchbaren Kritik.
LG 

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#16 Jaktusch † 

Jaktusch † 

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Geschrieben 10 März 2010 - 00:21

Ich persönlich fand die Handlungsebene um die Nation Alashan war ein Highlight der Serie, eine schöne Nebenhandlung, wie sie immer gefordert wird.


Ja!
In dem Zusammenhang bedaure ich noch heute, dass der angekündigte "kleine Silberband" (Autoren-Bibliothek) "Metamanium" von Andreas Findig (der in daGlausch und wohl auch Alashan gespielt hätte) nicht mehr verwirklicht werden konnte.

Jaktusch
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#17 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 10 März 2010 - 09:41

Ja!
In dem Zusammenhang bedaure ich noch heute, dass der angekündigte "kleine Silberband" (Autoren-Bibliothek) "Metamanium" von Andreas Findig (der in daGlausch und wohl auch Alashan gespielt hätte) nicht mehr verwirklicht werden konnte.

Jaktusch


Vollste Zustimmung auch von meiner Seite.

Aber ist das nicht auch dann ein deutliches Zeichen das etwas falsch gelaufen sein muß, wenn
eine offensichtlich kleine nebensächliche Handlung als "Highlight" in Erinnerung bleibt, während
es am Haupthandlungsbogen so einiges zu mäkeln gibt?

Mir jedenfalls kam dieses Gefühl mindestens seit den 2000+ Bänden häufiger, das ich dachte,
man warum nicht mehr Bände über Handlungsort xy und nicht schon wieder 10 Hefte über Atlans
Sonnentransmitterhopping, oder böse Kolonnenschlächter etc.

Bearbeitet von Amtranik, 10 März 2010 - 09:41.


#18 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 10 März 2010 - 10:28

Jein. Ich glaube Perry muss einfach einen Spagat leisten, einerseits Stammleser durch einen durchgängingen Handlungsbogen zu fesseln, andererseits aber die Hürden für einen Sprung von den Silberbänden zu der EA möglichst gering zu halten. Die angesprochenen Probleme bei Thoregon sehe ich nicht als einen Mangel in der Grundkonzeption, das sind Kleinigkeiten, die sich in der Nachbetrachtung halt summieren.

Heliotische Bollwerke sind Plot-Device? Das ist so ziemlich jedes Element in der Serie. Den letztendlich geht es darum eine Geschichte zu erzählen. Ich persönlich fand die Handlungsebene um die Nation Alashan war ein Highlight der Serie, eine schöne Nebenhandlung, wie sie immer gefordert wird. Jedes Element auf seine Nützlichkeit zum großen Ganzen zu überprüfen, führt nicht zu einer brauchbaren Kritik.


Und ebenfalls jein. Ein Beispiel: einer der beliebtesten Zyklen - M87 - strotzt nicht nur vor Unlogik, sondern erzählt nahezu parallel - von Heft zu Heft, von Autor zu Autor, den Erzählstrang wechselnd - sich widersprechende Geschichten über die Zeitpolizei:

- die Zweitkonditionierten als Zeitpolizisten, also als universelle Hüter eines Gesetzes, das Zeitexperimente und Zeitreisen - vermutlich aus durchaus guten Gründen - verbietet (ursprünglich so durch WiVo mittels der Person von Tro Kohn so eingeführt).
- die Vorfahren der Haluter und Zweitkonditionierten als Opfer monströser Experimente der KdZ, die von diesen zu Millionen in planetaren KZs (kaum anders auszudrücken!) gehalten und später ermordet wurden (Clark Darlton, Der planetare Kerker).
- die Zweitkonditionierten als "Bestien"; Monstren, denen aufgrund ihrer Herkunft jegliche Logik abgeht und deren Drang zum Töten so ausgeprägt ist, dass man sie umgekehrt bedenkenlos selber abschlachten kann und muss (verrückterweise wird diese Sichtweise ebenfalls durch WiVo in seinem Aphaneus-Roman eingeführt, die meisten Ewers- und Kneifel-Romane bedienen sich allerdings ebenfalls dieser Sichtweise)
- die Zweitkonditionierten als durch ihren Symbionten in Hypnozwang versklavte Opfer, die nach Ausfall des Symbionten die tatsächliche Sachlage klar erkennen und sich tendenziell auf die Seite der Terraner stellen (KH Scheer in 350, Darlton in 354) bzw. nach Ausfall des Symbionten in einen Zustand verfallen, der eher als schizophren bezeichnet werden muss (Voltz in 351 und 356)
- die Terraner als Opfer einer akonischen Intrige: die Akonen haben bewusst Zeitexperimente auf Pigell durchgeführt, um diese den Terranern in die Schuhe zu schieben und die lästigen Terraner durch die Zeitpolizei beseitigen zu lassen (Darlton).
- die Gewaltbereitschaft der "Bestien" als - durch die Experimente der KdZ herbeigeführte - Krankheit, die such durch den Einsatz einer lemurischen Langzeitwaffe heilen lässt (Darlton, Kneifel, Mahr)
- die Zweitkonditonierten als Sklaven der unbekannten "Ersten Schwingungsmacht"

Diese Stränge widersprechen sich teilweise krass. Im Prinzip sind viele Handlungen der Terraner nach Erkennen der Rolle der Symbionten völlig absurd, insbesondere die Suche nach der lemurischen Langzeitwaffe. Am Ende stellt es sich heraus, dass es sich bei der Ersten Schwingungsmacht auch nur wieder um "Bestien" handelt. Eine Riesenenttäuschung...

Keine Ahnung, was KHS in dieser Zeit geritten hat...

Dennoch: der Zyklus enthält eine Vielzahl unvergessener Einzelromane und wird insgesamt als "PR at its best" betrachtet, neben dem MdI-Zyklus natürlich.

Wie passt das zusammen - ein völlig undurchdachtes Expose auf der einen Seite, "PR at its best" auf der anderen Seite? Aber vor allem: muss das so sein? Ich glaube nicht. Es widerstrebt mir, anzunehmen, dass es nur dann möglich ist, unvergessiche Einzelromane zu schreiben, wenn dem Ganzen ein unlogisches, in sich völlig widersprüchliches Zykluskonzept zugrundeliegt. Insofern unterstütze ich Crashlanders Forderung nach einem "durchdachten" Konzept - zumal nach 2500 Heften PR jegliche Unlogik den Expokraten deutlich heftiger um die Ohren fliegt, als das nach 300 Heften der Fall war (oder sein konnte).
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#19 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 10 März 2010 - 14:09

Wie passt das zusammen - ein völlig undurchdachtes Expose auf der einen Seite, "PR at its best" auf der anderen Seite? Aber vor allem: muss das so sein? Ich glaube nicht. Es widerstrebt mir, anzunehmen, dass es nur dann möglich ist, unvergessiche Einzelromane zu schreiben, wenn dem Ganzen ein unlogisches, in sich völlig widersprüchliches Zykluskonzept zugrundeliegt. Insofern unterstütze ich Crashlanders Forderung nach einem "durchdachten" Konzept - zumal nach 2500 Heften PR jegliche Unlogik den Expokraten deutlich heftiger um die Ohren fliegt, als das nach 300 Heften der Fall war (oder sein konnte).



Ich wills mal umdrehn und sagen, eine allzu geglättete Handlung um der Logik 100%ige Rechnung
zu tragen ist mitunter schlechtere Unterhaltung als ein Zyklus wie zb M-87 oder MDI.

Idealerweise kommt beides zusammen aber man ist ja bescheiden.

Bearbeitet von Amtranik, 10 März 2010 - 14:09.


#20 Crashlander

Crashlander

    Infonaut

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Geschrieben 10 März 2010 - 20:24

Heliotische Bollwerke sind Plot-Device? Das ist so ziemlich jedes Element in der Serie. Den letztendlich geht es darum eine Geschichte zu erzählen. Ich persönlich fand die Handlungsebene um die Nation Alashan war ein Highlight der Serie, eine schöne Nebenhandlung, wie sie immer gefordert wird. Jedes Element auf seine Nützlichkeit zum großen Ganzen zu überprüfen, führt nicht zu einer brauchbaren Kritik.


Im Prinzip hast Du natürlich recht.
Vielleicht sollte man mehr trennen in "Betrachtung in Erscheiningssequenz" und "Gesamtbetrachtung nach Zyklenabschluß". Bei letzterem habe ich bei den Bollwerken also ein Konzept, welches die Helioten den beteiligten Superintelligenzen als Mittel verkauft werden soll, die Völker der Koalition enger zu verbinden. Eigentlich eine gute Idee, sozusagen eine "Brücke in die Unendlichkeit für alle". Wenn man sich dann aber ansieht, wie das ablaufen soll, und jedem Leser klar wird, daß dieses Konzept so nicht funktionieren kann, dann sollte klar sein, daß das auch den SI und ganz besonders den Autoren auffallen sollte. Ich schließe daraus, daß die Bollwerke (von der Begrifflichkeit her) eingeführt wurden, bevor jemanden im Team auch nur eine Idee hatte, was die denn eigentlich darstellen sollten.
Aus der Sicht des Lesers, der Woche für Woche ein Heft liest, wird durch den Begriff "Bollwerk", der ja vorbelegt ist, etwas suggeriert, was später nicht gehalten werden kann. Als die Bollwerke endlich instaliert wurden, stutzt der Leser, und fragt sich, warum denn diese Bezeichnung gewählt wurde. Je mehr später über die anderen Völker bekannt wurde, um so negativer eben der Eindruck über die Bollwerke. Eben eine nicht wirklich durdachte Idee. Positves Gegenbeispiel dazu das Sternenfenster - die Bollwerke mußten zerstört werden, um die Stadtteile von Kalkutta und Terrania austauschen zu können, eine andere Funktion war nie ersichtlich. Beim Sternenfenster war der Transportfaktor eindeutig, das Fenster hätte zum Ende des Zyklus bei Kämpfen zerstört werden oder bestehenbleiben können. Auch hier liegt ein eindeutiger Handlungszweck vor, die Gestaltung an sich ist aber offen.
Abgesehen von einer technischen Realisierbarkeit ist das Fenster glubwürdig, die Bollwerke nicht.
Diese konzeptionellen Fehler wurden häufiger gemacht, z.B. bei den Motana und dem Schutzherren-Orden. Auch hier wurde etwas propagiert, ohne es richtig zu durchdenken. Der Orden ähnelte nach Schilderung immermehr den Rittern der Tiefe und Co. Und auch die Motana konnten nich so geschildert werden, daß die Leser Sympathie aufbauen konnten. Also wurde alles am Zyklusende entsorgt.

Es geht hier nicht darum, alles bis eins letzte Detail durchzuplanen, sondern glaubwürdige Handlungskonzepte zu bieten. Also bei Thoregon: Was soll die Organisation bezwecken, was für Völker brauchen wir dafür, und wie (wenn überhaupt) kann man soetwas zu einem dauerhaften Bestandteil machen? Bei den Hyperkokons: Was bringt die Einführung dieser Sternhaufen, wie müssen sie bevölkert sein usw.?
Und für alle: Wie verhindern wir, daß wir uns damit in die nächste Sackgasse begeben?

Und gerade diese Punkte waren in der Vergangenheit nicht erfüllt. Ich bin der Meinung, wenn die Handlungsbestandteile überzeugend sind, dann können sie andere Schwächen überspielen.

#21 wruge

wruge

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Geschrieben 10 März 2010 - 22:04

Es geht hier nicht darum, alles bis eins letzte Detail durchzuplanen, sondern glaubwürdige Handlungskonzepte zu bieten. Also bei Thoregon: Was soll die Organisation bezwecken, was für Völker brauchen wir dafür, und wie (wenn überhaupt) kann man soetwas zu einem dauerhaften Bestandteil machen? Bei den Hyperkokons: Was bringt die Einführung dieser Sternhaufen, wie müssen sie bevölkert sein usw.?
Und für alle: Wie verhindern wir, daß wir uns damit in die nächste Sackgasse begeben?

Und gerade diese Punkte waren in der Vergangenheit nicht erfüllt. Ich bin der Meinung, wenn die Handlungsbestandteile überzeugend sind, dann können sie andere Schwächen überspielen.

Bei Thoregon fand ich durchaus, dass die Idee hätte bestand haben können, es wäre kein Problem gewesen, ab 2100 das werden der Thoregon-Koalition zu beschreiben, anstatt anzufangen die Idee zu zerstören. Ist eigentlich noch jemandem in Erinnerung, dass das Reich Tradom ja eigentlich ein missglücktes Thoregon war? (grausam)

Zum S.O. sage ich besser nichts mehr, habe damals im Terracom eine Rezension geschrieben, in der wenig gutes Stand. Mein Liebling ist immer noch: Lotho Kereate, schickt Perry und Atlan in Sternenhaufen A um eine Gefahr, die von Sternenhaufen B ausgeht zu beseitigen... Zur Umsetzung der HI ist nichts zu sagen... 
LG 

Wolfgang

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#22 Octave

Octave

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Geschrieben 11 März 2010 - 12:12

@Amtranik, geht es denn noch konkreter jemanden - der sich auch nicht mehr wehren kann, was besonders perfide ist - einfach so auf rein finanzielle Interessen zu reduzieren, der die Serie Perry Rhodan über Jahre erfolgreich geführt hat? Nur weil DIR das nicht gefällt, was er schreibt, heißt das nicht, daß Deine Meinung auch nur ansatzweise repräsentativ ist. Es ist eine Tatsache, daß Robert die Serie vor dem wirtschaftlichen Ruin gerettet hat. Manches an ihm und seinen Ideen bzw. deren Umsetzung kann sicher kritisiert werden, genau wie bei seinen Vorgängern, ihm deshalb aber zu unterstellen, daß der eine Geschichte erzählt, die ihm nicht gefällt, ist schlicht und einfach ne Frechheit, zumal er selbst sich wie schon erwähnt, nicht mehr dagegen wehren kann. Das hat auch nichts mit dem Unterdrücken von Kritik zu tun, Kritik als solche ist erlaubt. Wenn sie aber derart gegen eine Person als Solche geht, dann ist das nichts anderes als Schienbeintreten und gehört sich einfach nicht. Manchmal habe ich das Gefühl, wir sind hier im Fußballstadion, es gibt Tausende von Bundestrainern, die es alle besser könnten, aber wenns konkret wird, kommen nur Stammeleien. Aus der Masse rausschreien, dem Schiri und Trainer verbal ans Schienbein treten, aber sonst nichts bringen, ist ein wenig arg einfach. Es gibt Leute, die die Handlung der letzten drei Jahre in höchsten Tönen loben. Haben die alle Unrecht? Es ist typisches Kritikerverhalten, sich selbst als höchste und beste Instanz hinzustellen, einfach weil sie Kritisieren. Wer nicht kritisiert, hat ja auch keine Ahnung, gell? Leider vergessen diese Kritiker, daß es in der menschlichen Natur liegt, das was einem gefällt, nicht so vehement zu verteidigen, weil der Antrieb fehlt. Das Kritisieren sei Dir unbenommen, aber Du bist nicht die Serie, Du bist nicht die Fangemeinschaft und Du bist nicht im Autorenteam oder gar im Verlag selbst, daher fehlen Dir mit absoluter Gewissheit etliche Fakten. Deine selbst zusammengebastelten Fakten können also gar kein umfassendes Bild abliefern, auch wenn Du das wohl gerne glauben würdest. Es ist ein Unterschied, zwischen der Beurteilung der Fakten die Du hast, und einem derart generellen Abwatschen einer Person wie Robert Feldhoff, der sich leider nicht mehr wehren kann, und selbst wenn er es könnte, bei Deinem Stil hoffentlich darauf verzichten würde, denn dann würde er Dir mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen, als es Dir zusteht. Wie gesagt, Du bist nicht die Fangemeinschaft. Jetzt werde ich mich wieder aufs Lesen beschränken, wie ich es bisher gehalten habe, ist besser für meine Nerven und meine Tastatur...

#23 Klaus Ahrens

Klaus Ahrens

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Geschrieben 11 März 2010 - 12:38

@Amtranik, geht es denn noch konkreter jemanden - der sich auch nicht mehr wehren kann, was besonders perfide ist - einfach so auf rein finanzielle Interessen zu reduzieren, der die Serie Perry Rhodan über Jahre erfolgreich geführt hat? Nur weil DIR das nicht gefällt, was er schreibt, heißt das nicht, daß Deine Meinung auch nur ansatzweise repräsentativ ist.
...snip...

Falsches Forum? :respect:

#24 Tennessee

Tennessee

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Geschrieben 11 März 2010 - 13:07

Falsches Forum? :respect:

Salut Klaus,


das ist doch Unsinn!  -_-

lg

Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#25 Kritikaster

Kritikaster

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Geschrieben 11 März 2010 - 13:15

Es ist eine Tatsache, daß Robert die Serie vor dem wirtschaftlichen Ruin gerettet hat.
Jetzt werde ich mich wieder aufs Lesen beschränken, wie ich es bisher gehalten habe, ist besser für meine Nerven und meine Tastatur...


Hi, Octave!
Ich teile Deine Einschätzung, dass Amtranik seine Kritik weniger personenbezogen hätte formulieren können und das für meinen Geschmack auch hätte tun sollen (soweit ich seinen Beitrag jetzt noch in Erinnerung habe, will ihn nicht noch mal lesen). Andererseits ist an der inhaltlichen Kritik Vieles, was ich auch so gesehen habe und wovon ich mir wünschen würde, dass es in Zukunft besser gemacht werden sollte.
Doch was meinst Du mit dem obigen Zitat, dass Robert die Serie vor dem wirtschaftlichen Ruin gerettet hat? Weißt Du da Genaueres, was Du hier mitteilen kannst oder ist das nur eine Behauptung?
Ich hoffe, Du kannst Deine Tastatur für eine Antwort noch einmal quälen.

#26 Octave

Octave

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Geschrieben 11 März 2010 - 13:19

Ich hab das wie Amtranik gemacht und das aus dem was veröffentlicht wurde, rausgelesen... :respect:

#27 Klaus Ahrens

Klaus Ahrens

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Geschrieben 11 März 2010 - 13:46

Ich hab das wie Amtranik gemacht und das aus dem was veröffentlicht wurde, rausgelesen... :respect:

@Ten -> Unsinn? Meine Vermutung (deshalb auch mit Fragezeichen und Smiley) kam zustande, weil ich ähnliche Beiträge im Verlagsforum öfter gesehen habe. Ich halte mich dazu aber jetzt geschlossen.

#28 Torben Kneesch

Torben Kneesch

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Geschrieben 11 März 2010 - 14:26

Ich teile Deine Einschätzung, dass Amtranik seine Kritik weniger personenbezogen hätte formulieren können und das für meinen Geschmack auch hätte tun sollen (soweit ich seinen Beitrag jetzt noch in Erinnerung habe, will ihn nicht noch mal lesen). Andererseits ist an der inhaltlichen Kritik Vieles, was ich auch so gesehen habe und wovon ich mir wünschen würde, dass es in Zukunft besser gemacht werden sollte.


Amtranik bezog sich nun einmal auf Robert Feldhoff-Interviews, in er er seine Herangehensweise und Denkweise beim Planen der Serie konkret zum besten gab. Wie soll man denn da personenbezogene Kritik vermeiden, wenn man sich auf ein Interview des Exposé-Autors bezieht?
Ich war vor einigen Jahren regelrecht entsetzt, als ich das Feldhoff-Interview im SF-Jahrbuch von Heyne gelesen habe. Das Zielgruppen- und Marketingdenken sollte der kreative Chef der Serie meiner Meinung nach der Redaktion überlassen. Da musste man nun wirklich keine große Intepretation betreiben. Leider hatte ich das Buch nur leihweise und kann die Aussagen nicht abtippen. Im PR-Forum waren da meiner Meinung nach gerade nicht die entscheidenden Stellen abgetippt worden.

#29 Tennessee

Tennessee

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Geschrieben 11 März 2010 - 14:26

@Ten -> Unsinn? Meine Vermutung (deshalb auch mit Fragezeichen und Smiley) kam zustande, weil ich ähnliche Beiträge im Verlagsforum öfter gesehen habe. Ich halte mich dazu aber jetzt geschlossen.

Salut Klaus,


dann nimm doch meine Antwort so, wie sie gedacht war: Als Antwort auf deine Frage und Vermutung. Denn es ist doch Unsinn, dass im SF-Netzwerk, auch wenn meine oder Octaves Anmerkung an das NGF zu erinnern scheint, eine ganz spezifische Form von Meinungslinie vorzuherrschen hat. Oder anders gesagt: ein Diskussionsstil sollte keine Frage von Foren, sondern von Menschen sein. Die inhaltliche Qualität bleibt davon doch unberührt. :respect:

lg

Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#30 Torben Kneesch

Torben Kneesch

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Geschrieben 11 März 2010 - 14:29

Ich hab das wie Amtranik gemacht und das aus dem was veröffentlicht wurde, rausgelesen... :respect:


Aha. Also einfach behauptet. Selbst der Verlag kann nur sehen, ob der Trend der Serie sich nach Robert Feldhoffs Exposé-Übernahme zum Positiven geändert hat. Ob ein zwingender Zusammenhang besteht oder wie sich die Serie mit anderen Konzepten entwickelt hätte, kann kein Mensch sagen.


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