Geschrieben 12 Januar 2015 - 21:23
Danke für den Link! Aus Spaß am Debattieren versuche ich mal die ersten 4 Behauptungen der 'Sophie in 3 Sätzen zu widerlegen (egal wie ich wirklich dazu stehe):
- Die Comicverfilmung ist der neue Western: Was der "neue Western" ist, wird aus dem Kommentar nicht wirklich klar. Wenn es sich aber um die Möglichkeiten eines phantastischen Stoffs handelt, die jeweilige Gegenwart zu spiegeln bzw. teils hervorzuheben, ist dies bei solchen Stoffen allgemein so. Und ich behaupte mal, dass das auch beim Kinofilm allgemein gilt - ist also eine Tautologie.
- Sind wir heute schneller von Begriff oder einfach nur faul?: Der Beginn von GotG ist im Kontext hunderter alter wie neuer SF-Filme nicht schwer zu verstehen. Wenn also die Oma oder der Opa in ihrer Jugend SF-Klassiker aus den Sechzigern (als Beispiel) gesehen hätten, käme ihnen das hier bekannt vor. Dass manche SF-Filme etwas arg simpel daher kommen, ist wahr aber wieder auf alle Kinofilme - aller Zeiten - anwendbar.
- Ein Waschbär darf alles: Auch hier sehe ich keine besondere Eigenschaft der Comicverfilmung. Exotische Sonderlinge durften schon immer alles - mir fällt da z.B. das ein, was Mae West* so von sich gab. Der Alien im SF-Film z.B. kann immer gleichzeitig stellvertretend für menschliche Bestrebungen - befreiend, wie die Roboterin in Metropolis - oder Leiden - Rocket in GotG ist offensichtlich selber Opfer haarsträubender körperlicher Manipulationen - "sprechen".
- Eine Frau kann sich nicht opfern: Das mag für die meisten Comicverfilmungen gelten. Aber Kinofilme sind eher wie Kurzgeschichten auf (echtem oder e-) Papier. Da kommt dann die häufige volle Emanzipation von Heldinnen - auch solchen wie Heather in Byrne's großartiger Alpha-Flight-Serie - der Urserie zu kurz.
Den Film fand ich ziemlich gut - unterhaltsam, mit beliebig im Kopf zuschaltbarem Humor/Tiefgang. Nur Ronan kam ein bisschen zu tumb weg, die meiste Zeit. Wenn die GotG-Filmreihe sich an die Comicvorgabe hält, kommt übrigens noch ein gewaltiges Showdown zwischen 2 von 'Sophies "Frauen am Rande" - den Stiefschwestern Gamora & Nebula.
(* "A hard man is good to find," she said.)
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 12 Januar 2015 - 21:32.
/KB
Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]
Junge: (schockiert, aber er nickt)
Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.
Junge: Ich habe einen! -...
Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?
Junge: ... Robin.
Prof.: Und einen Nachnamen. [..]
Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?
Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.
(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)