60 Antworten in diesem Thema

[September68]

Für mich stellt sich die Frage nach der Kirche nicht. Ich gehe in eine Kirche rein aus historischem Interessen oder weil dort spezielle Kunstwerke zu finden sind.  Ansonsten hat Die Kirche mit meinem Leben nichts zu tun. Da bin ich Agnostker.

Somit bist Du als kulturhistorisch interessierter Mensch aber schon Nutznießer eines Glaubens, den Du nicht teilst, und ohne den Genius gläubiger Menschen könntest Du das (diesbezüglich) nicht sein. Natürlich ist es legitim, die Anschauung auf die Form zu beschränken und daraus einen gewissen Genuss zu ziehen, sei es das Halloweenkostüm des jüngsten Sprösslings oder die Sixtinische Madonna, das kann man nach Gusto entscheiden. Aber Du meintest doch sicher, Du bist Atheist, nicht Agnostiker? Ich selbst habe mit der Kirche vom Glauben her auch nichts am Hut, aber mich beschäftigen die Fragen nach dem Woher, Wohin und Warum doch sehr, an manchen Tagen im Jahr mehr, als an anderen. Halloween finde ich unter diesem Aspekt jedenfalls sehr interessant und auch die eine oder andere Diskussion wert, auch hier und online.

[lapismont]

Somit bist Du als kulturhistorisch interessierter Mensch aber schon Nutznießer eines Glaubens, den Du nicht teilst, und ohne den Genius gläubiger Menschen könntest Du das (diesbezüglich) nicht sein. Natürlich ist es legitim, die Anschauung auf die Form zu beschränken und daraus einen gewissen Genuss zu ziehen, sei es das Halloweenkostüm des jüngsten Sprösslings oder die Sixtinische Madonna, das kann man nach Gusto entscheiden. Aber Du meintest doch sicher, Du bist Atheist, nicht Agnostiker? Ich selbst habe mit der Kirche vom Glauben her auch nichts am Hut, aber mich beschäftigen die Fragen nach dem Woher, Wohin und Warum doch sehr, an manchen Tagen im Jahr mehr, als an anderen. Halloween finde ich unter diesem Aspekt jedenfalls sehr interessant und auch die eine oder andere Diskussion wert, auch hier und online.

Nein, ich bin Agnostiker. 

[September68]

Nein, ich bin Agnostiker.

'kay.

[September68]

Ich finde es schön, wenn Kinder mit ihren Eltern zusammen was machen, Kostüme basteln, Kekse backen (ob nun Fledermaus- oder Sternchenausstecher zum Zug kommen, ist ja egal) usw. Ob das nun Weihnachten ist oder Halloween oder Fasching oder das Laternenfest, ist doch egal. - Allerdings habe ich schon bemerkt, dass die meisten dieser Feste kaum Spaß machen, wenn man selbst kein Kind mehr ist und auch keines dabei ist.

Als Vater eines fast erwachsenen Sohnes kann ich das nur bestätigen. Wie soll ich es ausdrücken, früher hatte ich eine große Freude an der Freude meines Kindes. Bestimmte Festlichkeiten rufen ja mitunter auch schöne Erinnerungen wach an die eigene Kindheit. Verbunden mit einem Neu-Erleben, ist das schon eine tolle Sache. Aber das Zeitfenster ist klein, und alles relativiert sich im Laufe der Jahre. Passend zum Thema empfehle ich »Halloween« von Ray Bradbury. Bradbury war der Größte.

[yiyippeeyippeeyay]

die eine oder andere Diskussion wert, auch hier und online.

Ich geh da mal - wahrscheinlich OT!  - insofern drauf ein: Bin auch eher Agnostiker wie Ralf, habe aber zu oft im täglichen (westlichen) Leben erlebt, dass Menschen kaum alleine mit den Ansprüchen, die ein typisches Leben an sie stellt, klarkommen. Da geschieht fast immer, oder zumindest ein wesentlicher Teil der Zeit, eine Projektion der eigenen Motivationsquellen auf etwas "Größeres".

 

Da Anti-Religiosität ja in Deutschland nun schon seit ca. 100 Jahren Trend ist, scheinen mir bei den stolzen Nicht-Religiösen hierzulande (und in England, wo ich die Dawkins-Fans ein wenig verfolge) oft andere Dinge Ersatzreligion zu sein: Ein gewisser (Teil-)Nationalismus, übertriebener Glaube an sich selbst (wird ja von andererseiten des großen Teichs oft als Nonplusultra verkauft), die "Wissenschaft". Gerade im letzteren Fall ist das aber m.E. ein Missverständnis, denn div. wissenschaftlichen Erkenntnisse sind oft zu sehr im Flux, oder oft zu ungenau (also z.B. kaum stabil genug, als dass man sie verlässlich technologisch umsetzen kann), als dass sie als Ersatz reichen können.

 

Ein wahrhaftiger Nicht-Religiöser müsste m.E. jemand sein, der gut mit Zweifeln umgehen kann - der damit lebt, IMMER WIEDER selber Zweifeln übt, mit der konsequenten Unsicherheit im eigenen Kopf klarkommt. Das ist nicht gerade trivial, und wahrscheinlich auch eine Funktion des Grades der persönlichen (= nicht-virtuellen) sozialen Einbettung.

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 02 November 2014 - 20:38.

[Nina]

Also bei mir ist auch Wissenschaft kein Ersatz. Ich glaube auch nicht so sehr an Statistiken. Wenn man die entsprechend angeht, kann durchaus das herauskommen, was man will. (Um bei der Religion zu bleiben: Man kann sich zwischen 9:00-11:00 an einem Sonntag vor eine Kirche stellen und die Leute, die vorbeikommen, fragen, ob sie an Gott glauben. Und am Ende kommt kommt raus, dass 90% der Menschen an Gott glauben und zudem beispielsweise römisch-katholisch sind. - Eben weil man nun mal fast nur Besucher des Gottesdienstes befragt hat. Ich kann auch die Besucher einer Convention fragen, ob sie Science-Fiction mögen. Und mich dann wundern, warum Verlage das selten verlegen, wo doch 99,9% das Genre lieben! - Oder ich wurde auch per Postsendung aufgefordert, eine Studie zu unterstützen, die beweisen soll, dass der Bahnverkehr am umweltfreundlichsten ist. Mal abgesehen davon, dass wir das ohnehin alle wissen - nur fährt die Bahn halt nicht überall hin und schon gar nicht zur Wunschzeit und mit einem Auto, in dem mehrere Personen sitzen, ist es nun mal billiger - wenn man dieses ohnehin schon hat. Ich habe übrigens kein Auto, bin also nicht gegen die Bahn eingestellt, ganz im Gegenteil - man spart sich letztendlich viel Ärger und kommt sicher nach Hause, auch wenn man übermüdet ist. Aber ich finde genau die Studie nicht nur sinnlos, ich finde es auch absolut unwissenschaftlich, partout was beweisen zu wollen. Wissenschaft zieht immer mehrere Möglichkeiten in Betracht.)

 

Andererseits ist Religion auch im Fluss. Es ist erwiesen, dass es andere Götter gab, als den oder die, an die jetzt geglaubt wird. Und selbst wenn man innerhalb des Katholizismus bleibt: Der Papst kann einfach beschließen, dass es doch keine Vorhölle gibt, nur weil das vielen Gläubigen sauer aufgestoßen ist? (Die Vorhölle ist übrigens nicht für Sünder, sondern schlichtweg für Personen, die nicht getauft wurden. Also beispielsweise auch für totgeborene Kinder oder solche, die in den ersten Lebenstagen gestorben sind. Das ist einfach was, dass ein Mensch mit Herz nur schwer begreifen kann, warum ein gütiger Gott da einen Unterschied macht. Ich kann mir das auch nicht vorstellen, wenn es denn einen Himmel gibt, warum soll so ein unschuldiges kleines Baby, dem nicht mal ein irdisches Leben vergönnt war, da nicht hin? - Und ich glaube, das sehen auch heutzutage fast alle Christen auch so.) 

 

Muss es denn immer einen Ersatz für Religion geben? Muss man deshalb ein esoterischer "Ich umarme mal meinen Freund den Baum, damit er mir von seiner Lebenskraft abgibt"-Mensch sein? Kann man nicht einfach nur normal leben? Vielleicht mit einem Gedanken, den man eigentlich im Kindergarten lernt, wo einem die Kindergartentante lernt, dass man andere Kinder nicht haut, weil das wehtut und weil man das für sich selbst auch nicht möchte? - Da brauche ich ja keinen Gott dafür, der mir solche Verhaltensregeln aufstellt. Ich habe genug Phantasie, um mir vorzustellen, wie ich mich fühle, wenn mich wer verletzt oder mir was stiehtl usw., bzw. habe ich das auch schon erlebt. Und warum sollte ich wollen, dass wer anderer sich so fühlt? - Und darum tue ich das auch nicht, auch wenn mir mal was gefällt, was der andere hat. Oder auch wenn ich kurz mal neidisch bin. (Ich lehne auch das Glaubensbekenntnis ab, das "Ich habe gesündigt, in Gedanken, Worten und Werken" besagt. Ich finde, ich darf meine Gedanken für mich selbst im Inneren ausformulieren. Bevor ich gegen jemanden, den ich nicht mag, auf gut Freund mache und den dauernd unbewusst sabotiere, stelle ich mir lieber mal bildlich vor, wie ich dem den Hals umdrehe. Der spürt das ja nicht. Danach geht es mir besser und ihm nicht schlechter.)

 

Ich habe auch so ein bisschen Nationalstolz. Ich erzähle euch hier ja auch gerne, dass ich Österreicherin bin. Und? Ich bin aus einem schönem Land. Aber Nicht-Österreicher sind auch aus schönen Ländern. Berge, Flüsse, Seen, Meer, Wälder, Wüsten, Metropolen, Kulturgüter ... zumindest einiges der Liste hat jedes Land der Welt. Man kann auch auf Dinge stolz sein, ohne dass man automatisch denkt, dass es bei anderen schlechter ist. 

[September68]

Ich geh da mal - wahrscheinlich OT!  - insofern drauf ein: Bin auch eher Agnostiker wie Ralf, habe aber zu oft im täglichen (westlichen) Leben erlebt, dass Menschen kaum alleine mit den Ansprüchen, die ein typisches Leben an sie stellt, klarkommen. Da geschieht fast immer, oder zumindest ein wesentlicher Teil der Zeit, eine Projektion der eigenen Motivationsquellen auf etwas "Größeres". (...) Ein wahrhaftiger Nicht-Religiöser müsste m.E. jemand sein, der gut mit Zweifeln umgehen kann - der damit lebt, IMMER WIEDER selber Zweifeln übt, mit der konsequenten Unsicherheit im eigenen Kopf klarkommt. Das ist nicht gerade trivial, und wahrscheinlich auch eine Funktion des Grades der persönlichen (= nicht-virtuellen) sozialen Einbettung.

Okay, das ist mittlerweile etwas abseits von »Happy Halloween«, aber solche Gedankengänge können einen neben dem Spaß an der Sache halt auch umtreiben. Ich sehe das jetzt nicht sooo sehr als OT. Im Kern geht's doch um - in diesem Fall - eher humorvoll-rituellen Umgang mit dem Thema Tod, und das ist ja kein reines Halloween-Phänomen, Stichworte: Sepulkralkultur, Totenkult. Unsere heutige westliche Gesellschaft hat ihre eigenen Tabus. Gestorben wird meist anonym und im Prinzip »entpersönlicht«, versteckt hinter einer möglichst kurzen Begräbnisformalität, bei der das Organisatorische im Vordergrund steht. Der Tod wird nicht mehr so sehr als selbstverständlicher Bestandteil des Lebens gehandelt - zielgenau erst zu dem Zeitpunkt, wo er mit dem Leben an sich kollidiert. Halloween ist hier eine prima Gelegenheit, dieses Tabu zu lockern, ein Ventil, um Ängste zu relativieren, sich zu gestatten, über den Tod nachzudenken. Das Wissen um die eigene Endlichkeit beschäftigt uns doch von frühester Kindheit an, wenn das Licht im Schlafzimmer gelöscht wird und die Dunkelheit kommt. Jeder von uns kennt diese allabendlichen Rituale, das vermeintliche Monster unterm Bett oder im Kleiderschrank. Eine ganze Filmindustrie lebt von dieser archaischen Gefühlsmelange. Ich kann mir da schon vorstellen, dass diese frühkindliche Furcht »echte« Atheisten hervorbringt - das sind für mich die mit den größten Ängsten. Aber der Gedanke hat auch seinen Reiz: sterben, zu Asche zerfallen, in der Konkursmasse des Universums aufgehen - so what? Man hat nie existiert, bis man existiert, und danach wird man halt für immer nicht mehr existieren. Das erscheint mir jedenfalls wahrscheinlicher, als nächtens von einem ans Fenster klopfenden Vampir gebissen zu werden oder als beharfter Engel auf einer Wolke zu enden.

[Elena]

Dieser Tag kommt jedes Jahr wieder!

 

Wäre es da nicht gut, den Thread oben anzupinnen, damit man den leichter findet und sich an dem Tag hier mal melden kann, wenn man möchte?

 

Nur ein Vorschlag!

[lapismont]

Haben heute schon Holz, Grillkohle und Kürbisse gekauft. Nächste Woche gibts bestimmt nix mehr

[Elena]

Ja, je nachdem, wieviele eine richtige Halloween-Party feiern wollen, kann das natürlich passieren. Zumindest in kleineren Orten mit wenig Läden. In Großstädten dürfte das wohl anders aussehen!

[Gen. Bully]

Holz und Grillkohle hat man eh ganzjährig im Haus zu haben

[lapismont]

Holz und Grillkohle hat man eh ganzjährig im Haus zu haben

nee, Holz kaufen wir frisch und bei Holzlohle waren wir uns nicht sicher, was noch da ist. Also sicherheitshalbe nen sack mitgenommen.

[Seti]

Dieser Tag kommt jedes Jahr wieder!

 

Wäre es da nicht gut, den Thread oben anzupinnen, damit man den leichter findet und sich an dem Tag hier mal melden kann, wenn man möchte?

 

Nur ein Vorschlag!

 

Wenn wir das für alle Feier- und Festtage machen, nimmt das zuviel Platz in der Threadübersicht des Off-Topic-Bereichs ein und außerdem wirkt ein angepinnter Weihnachtsthread im Hochsommer irgendwie deplatziert. Man könnte sie höchtens saisonal anpinnen, aber dann müsste auch jemand ans Abpinnen denken (was man schnell mal vergisst - ich hab z.B. gerade gesehen, dass das WM-Tippspiel 2014 bis gerade eben noch angepinnt war).

 

Ich finde, so wie es jetzt ist, hat es sich eigentlich bewehrt. Sobald der erste Beitrag in diesen Festtagsthreads eingeht, rutschen sie automatisch nach oben und verschwinden dann ebenso automatisch wieder, wenn der Tag rum ist und niemand mehr darin postet.

[Elena]

Stimmt, sie rutschen wieder weg und Neulinge, die später einsteigen, wissen dann nicht, dass es sowas gibt! Habs ja auch erst jetzt entdeckt!

[Seti]

Ja, das kann natürlich passieren. Aber sobald der/die Erste wieder darin postet, sehen die Neulinge ihn ja, oder sie finden ihn mit der Suchfunktion. Und falls nicht, tja, dann legen sie im "schlimmsten" Fall vorher einen eigenen Thread an, den die Mods anschließend mit dem alten Thread verschmelzen können. Das wäre ja auch kein Problem.

[Elena]

Hast ja Recht, war ja auch nur ein Vorschlag!

[Seti]

Weiß ich doch

[Elena]

Na ja, Halloween ist schon sehr bald und Weihnachten ist auch gar nicht mehr so weit entfernt. Ich freu mich jedenfalls drauf und gehe mal davon aus, dass es den Anderen auch so geht!

[lapismont]

Ich bin ganz froh über Halloween. Endlich einmal ein lustiges Fest im Herbst. 

[Elena]

Ja, und die Kinder freuen sich natürlich am meisten!

[Elena]

Dito .

 

Man muss nicht, aber man darf!

[Zeitreisender]

Ähm, ... nächstes Jahr kriegen wir ein Halloween-Doppelpack in Form des Festes und einen neuen Kinofilm mit dem Titel...

 

HALLOWEEN RETURNS

 

http://www.slashfilm...n-returns-plot/

[Elena]

Wow, cool!
Übrigens: Happy Halloween!

[lapismont]

Gestern war bei uns eine Steigerung zum Vorjahr zu vermelden. Entweder liegts am Zuzug von Familien mit Kindern oder das Fest wird tatsächlich immer beliebter.

[Elena]

Gestern war bei uns eine Steigerung zum Vorjahr zu vermelden. Entweder liegts am Zuzug von Familien mit Kindern oder das Fest wird tatsächlich immer beliebter.

 

Oder beides!

[lapismont]

Oder beides!

Sehr gut möglich. In unserem ersten Halloween-Jahr mussten wir den Leuten noch erklären, warum wir klingeln. Es gab dann Äpfel.

Inzwischen gibt es zwei Strategien in der Gegend. Entweder man macht durch ausreichend Beschmückung deutlich, dass geklingert werden darf oder man tarnt das Anwesen durch strikteste Verdunklung bis etwa 20:00 Uhr.

[Elena]

Funktioniert das wirklich mit der Verdunklung?

Oder kriegt ihr dann die Wände beschmiert mit Kritzeleien oder Dagegenschmeißen von Eiern?

Hab ich schon von Anderen gehört, dass es sowas gibt!

[lapismont]

Die meisten Kinder hier ziehen mit den Eltern rum. Außerdem gibts so viel Süßigkeiten in den Kürbishäusern, dass Frust gar nicht aufkommt.

[Elena]

Na, dann habt Ihr ja Glück gehabt und die Kinder natürlich auch. Wenn die Eltern dabei sind, würden die sowas ja auch verhindern.