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SF beim "Bachmann"-Preis


19 Antworten in diesem Thema

#1 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 18 Juni 2020 - 12:45

Hallo zusammen,

 

Lisa Krusche hat bei den 44. Tagen der deutschsprachigen Literatur mit ihrem Text  "Für bestimmte Welten kämpfen und gegen andere" dystopisches ausgebreitet.

 

https://bachmannprei...tories/3053745/

 

Juror Philipp Tingler ist eine ungeheure Bereicherung. Der streitet sich schnell, ist dabei trotzig und quatscht unentwegt dazwischen. Das verspricht bei den noch anstehenden Lesungen sehr unterhaltsam zu bleiben. 

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
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(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#2 ShockWaveRider

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Geschrieben 18 Juni 2020 - 13:48

Juror Philipp Tingler ist eine ungeheure Bereicherung. Der streitet sich schnell, ist dabei trotzig und quatscht unentwegt dazwischen.

Danke für die Warnung! Damit brauche ich den Ingeborg-Bachmann-Preis noch weniger als zuvor. Gruß Ralf

Bearbeitet von ShockWaveRider, 18 Juni 2020 - 13:50.

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#3 My.

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Geschrieben 18 Juni 2020 - 13:55

Danke für die Warnung! Damit brauche ich den Ingeborg-Bachmann-Preis noch weniger als zuvor. Gruß Ralf

 

Zustimmung.

Vor allem weiß ich nicht, was die sich so als SF einbilden.

 

My.



#4 Peter-in-Space

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    Kenonaut

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Geschrieben 18 Juni 2020 - 14:00

Grundsätzlich ist es ja erfreulich, das SF - nach wieviel Jahrzehnten eigentlich? - in der Hochkultur erwähnt wird. Das ist sicherlich auch solch guten Schriftstellern in der unsererseits goûtierten Bandbreite zu verdanken, und auch die Qualität des DSFP (m. E. besonders in der Vergabe 2019 bemerkbar).

 

Bleibt nur die Frage, ob unser Literaturgenre nicht wieder lediglich zur allgemeinen Erheiterung dienen soll.

 

Dann wäre der ganze Aufwand wieder umsonst.


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)


#5 T. Lagemann

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Geschrieben 18 Juni 2020 - 18:27

Hallo Peter,

Grundsätzlich ist es ja erfreulich, das SF - nach wieviel Jahrzehnten eigentlich? - in der Hochkultur erwähnt wird. Das ist sicherlich auch solch guten Schriftstellern in der unsererseits goûtierten Bandbreite zu verdanken, und auch die Qualität des DSFP (m. E. besonders in der Vergabe 2019 bemerkbar).

 

Bleibt nur die Frage, ob unser Literaturgenre nicht wieder lediglich zur allgemeinen Erheiterung dienen soll.

 

Dann wäre der ganze Aufwand wieder umsonst.

der Text kam recht gut weg, da war niemand wegen des Genres erheitert oder äußerte sich gar despektierlich über SF (aka U-Literatur).

 

Viele Grüße

Tobias


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#6 Peter-in-Space

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Geschrieben 18 Juni 2020 - 19:48

Ich bin jetzt mal genauso dystopisch wie die in Deutschland favorisierte SF und unke:

 

was nicht ist, kann ja noch werden.

 

nostra-damisch

Peter


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#7 Nina

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Geschrieben 18 Juni 2020 - 21:22

 

 

[color=rgb(51,51,51);font-family:'ORF ON', Arial, Helvetica, 'Lucida Sans Unicode', 'Lucida Grande', sans-serif;font-size:16px;]Die Liebesgeschichte gehe ein bisschen unter, sie sei begraben unter Schutt und Müll der dystopischen Welt. [/color]

Das finde ich mal interessant. Normalerweise wird ja gerade bei SF, geschrieben von einer Autorin, wo noch glatt eine Liebesgeschichte vorkommt, das gleich als "Frauenliteratur" abgetan. Aber hier ist es offenbar nicht genug, ja, gib mir mehr, Baby! 

 

Insgesamt frag ich mich aber auch, das ist ja keine Vorrunde beliebiger Bewerber, das sind vorab ausgewählte Texte, die also so schlecht nicht sein können. Dass sich dann Autoren so was antun müssen - da hört man ja weniger harte Kritik von Dieter Bohlen bei DSDS, der sich in der Vorrunde doch eine höhere Zahl weitgehend talentfreier Menschen ansieht. 



#8 Peter-in-Space

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Geschrieben 18 Juni 2020 - 21:28

Ich dachte bei DSDS wären alle von Talent befreit...

 

... und wer ist eigentlich dieser Dieter Bohlen?


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#9 T. Lagemann

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Geschrieben 19 Juni 2020 - 05:16

Hallo Nina,

Das finde ich mal interessant. Normalerweise wird ja gerade bei SF, geschrieben von einer Autorin, wo noch glatt eine Liebesgeschichte vorkommt, das gleich als "Frauenliteratur" abgetan. Aber hier ist es offenbar nicht genug, ja, gib mir mehr, Baby! 

 

Insgesamt frag ich mich aber auch, das ist ja keine Vorrunde beliebiger Bewerber, das sind vorab ausgewählte Texte, die also so schlecht nicht sein können. Dass sich dann Autoren so was antun müssen - da hört man ja weniger harte Kritik von Dieter Bohlen bei DSDS, der sich in der Vorrunde doch eine höhere Zahl weitgehend talentfreier Menschen ansieht. 

wo bekommt man denn sonst auf die Schnelle so deutlich formulierte Kritik - positive/negative - zu (s)einem Text? Und zwar nicht nur aus einer Perspektive - wie z.B. von (s)einem Lektor -, sondern gleich aus vielen, sich teils sogar gegenüberstehenden, Blickwinkeln. Und dann sind das ja auch noch Fachleute. Die entgegen früherer Zeiten nicht ad hoc auf die Texte reagieren, sondern sie bereits vor der Lesung durch die AutorInnen gelesen haben. Dass Beurteilungen unterschiedlich(st) ausfallen, sollte man als AutorIn wissen und man sollte damit auch leben können. Ja, in Klagenfurt hört man das dann geballt. Teils auch unschön verpackt. Aber man hört sie. Die Gefahr ist natürlich sehr, sehr gering, aber würde ich nach Klagenfurt eingeladen, ich würde hin. Sonst laufen Wettbewerbstexte ja in die Leere hinein, ich schreibe sie, ich sende sie ein, aber selbst wenn sie auf einer Longlist landen, höre ich dazu nichts. Und wenn ein Text preisgekürt wird, gibt es nur eine Laudatio. Aber von Schweigen und vom Lob, da kann ich nichts lernen. Wird ein Text für eine Anthologie ausgewählt, gibt es zumeist Fehlerkorrekturen oder Wünsche hinsichtlich Satzbau. Aber grundsätzliches zum Aufbau eines Textes, zu den Bezügen, zur Sprache an sich etc. pp. gibt es zumeist nicht. Okay, um so etwas (vom Lektorat) zu bekommen, müsste ich wohl ein paar Ligen aufsteigen.

 

Viele Grüße

Tobias


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#10 ShockWaveRider

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Geschrieben 19 Juni 2020 - 05:35

[...] da hört man ja weniger harte Kritik von Dieter Bohlen bei DSDS, [...] 

 

1. Grundsätzlich finde ich es arg problematisch, den Bachmann-Preis mit DSDS zu vergleichen.

2. Wenn das Kriterium für zu akzeptierende Kritik "weniger hart als die von Dieter Bohlen" ist, dann müsste man auch einen Mord, der "weniger hart als die von Charles Manson" ist, noch straffrei durchgehen lassen.

 

Gruß

Ralf


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#11 Nina

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Geschrieben 19 Juni 2020 - 23:39

 

 

[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]wo bekommt man denn sonst auf die Schnelle so deutlich formulierte Kritik - positive/negative - zu (s)einem Text? Und zwar nicht nur aus einer Perspektive - wie z.B. von (s)einem Lektor -, sondern gleich aus vielen, sich teils sogar gegenüberstehenden, Blickwinkeln. Und dann sind das ja auch noch Fachleute. Die entgegen früherer Zeiten nicht ad hoc auf die Texte reagieren, sondern sie bereits vor der Lesung durch die AutorInnen gelesen haben. Dass Beurteilungen unterschiedlich(st) ausfallen, sollte man als AutorIn wissen und man sollte damit auch leben können.[/color]1. Grundsätzlich finde ich es arg problematisch, den Bachmann-Preis mit DSDS zu vergleichen.
[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]1. Grundsätzlich finde ich es arg problematisch, den Bachmann-Preis mit DSDS zu vergleichen.[/color]

Grundsätzlich kann man das schon vergleichen, es treten Künstler auf, eine Jury formuliert die Kritik. Und die fällt oft sehr hart aus. - Beim Bachmannpreis hört der "Normalo" auch nichts. Zum einen muss man vorgeschlagen werden, aber das schafft man vielleicht, wenn der Verleger dahinter ist. Aber es kriegt auch da nicht jeder ein Feedback. Im Grunde genommen werden die, die eh schon total toll schreiben können, noch eine öffentliche Demütigung ausgesetzt. 

 

 

2. Wenn das Kriterium für zu akzeptierende Kritik "weniger hart als die von Dieter Bohlen" ist, dann müsste man auch einen Mord, der "weniger hart als die von Charles Manson" ist, noch straffrei durchgehen lassen.

So weit ich weiß, hat Charles Manson gar niemanden ermordet. - Aber wie dem auch sei, ich finde die Kritik da wirklich grenzwertig bis grenzüberschreitend, so was sagt man einem Menschen, der sich bemüht, nicht. Doch die Leute können ja was beim Bachmannpreis und sind vorausgewählt, da finde ich es eine regelrechte Frechheit. 



#12 Dyrnberg

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Geschrieben 20 Juni 2020 - 10:30

Der erwähnte Text gehörte für mich leider nicht zu den besseren. Aber trotzdem erfreulich, dass das Setting eine Rolle spielte beim Bachmannpreis. Und natürlich rümpfen die Jurymitglieder darüber nicht elitär die Nase... genau das wollen sie ja vermeiden, dass sie als "konventionell" abgestempelt werden. Als "elitär". Als Leute, die "alten Standesdünkeln" nachhängen. Genau damit kritisieren sie sich ja gegenseitig. ;)



#13 Peter-in-Space

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Geschrieben 21 Juni 2020 - 11:29

Dann bleibt nur noch die Hoffnung, das es keine Eintagsfliege bleibt.

 

Manche sagen dazu auch Erwartung.


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#14 T. Lagemann

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Geschrieben 21 Juni 2020 - 13:47

Hallo zusammen,

 

für den Text von Lisa Krusche hat es zum Deutschlandfunk-Preis gereicht (12.500,-). Mir ist leider entfallen (wurde das überhaupt erwähnt?), ob es sich bei dem Text um einen Auszug aus einem längeren Werk handelt, wenn ja, dann kann ja demnächst das Fandom klären, ob das überhaupt SF ist.

 

Der von mir wegen seiner verbalen Wucht und Wut sehr gemochte Text (Der große Gruß) von Lydia Haider hat den Publikumspreis (auch BKS-Preis genannt) und damit verbunden ein halbjähriges Aufenthaltsstipendium in Klagenfurt gewonnen.

 

So, und nun genug online geglotzt, ich kehre in die Normalität zurück.

 

Viele Grüße

Tobias


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#15 Dyrnberg

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Geschrieben 27 Juni 2022 - 16:28

Wer von Euch hat dem Klagenfurter Wettlesen zugeschaut? Ich hab immer wieder mal reingeklickt. Eine würdige Siegerin, finde ich: Ana Marwan.

 

Und passend zum Thema zumindest einen Hauch Science Fiction:

 

"Zwei Texte mit parodistischem Einschlag fanden besonderen Anklang auch beim Publikum: zum einen die mit dem durch Online-Abstimmung ermittelten BKS-Publikumspreis (7000 Euro) belohnte Satire des 1994 in Wien geborenen Elias Hirschl auf einen Start-up-Unternehmer, der für einen fiktiven und unter ständigem Optimierungsdruck stehenden Online-Lieferdienst arbeitet, zum anderen die absurde Science-Fiction-Erzählung „Im Falle des Druckabfalls“ des 1989 in Seligenstadt geborenen Juan S. Guse, für die es den Kelag-Preis (10.000 Euro) gab."

 

Text von Guse: https://bachmannprei...tories/3156041/

Text von Hirschl: https://bachmannprei...tories/3156042/

 

Es war ein guter Jahrgang, fand ich. Und alle Kurzgeschichtenschreibenden wissen nun, wo die Benchmark liegt. ;)



#16 lapismont

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Geschrieben 28 Juni 2022 - 12:42

Guse ist ja in der SF bereits zu Hause.


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#17 T. Lagemann

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Geschrieben 28 Juni 2022 - 14:54

Hallo,

Wer von Euch hat dem Klagenfurter Wettlesen zugeschaut? Ich hab immer wieder mal reingeklickt. Eine würdige Siegerin, finde ich: Ana Marwan.

 

Und passend zum Thema zumindest einen Hauch Science Fiction:

 

"Zwei Texte mit parodistischem Einschlag fanden besonderen Anklang auch beim Publikum: zum einen die mit dem durch Online-Abstimmung ermittelten BKS-Publikumspreis (7000 Euro) belohnte Satire des 1994 in Wien geborenen Elias Hirschl auf einen Start-up-Unternehmer, der für einen fiktiven und unter ständigem Optimierungsdruck stehenden Online-Lieferdienst arbeitet, zum anderen die absurde Science-Fiction-Erzählung „Im Falle des Druckabfalls“ des 1989 in Seligenstadt geborenen Juan S. Guse, für die es den Kelag-Preis (10.000 Euro) gab."

 

Text von Guse: https://bachmannprei...tories/3156041/

Text von Hirschl: https://bachmannprei...tories/3156042/

 

Es war ein guter Jahrgang, fand ich. Und alle Kurzgeschichtenschreibenden wissen nun, wo die Benchmark liegt. ;)

habe inzwischen die meisten Lesungen (und auch Jury Diskussionen) gesehen. Wegen Arbeit konnte ich leider nicht live dabei sein. Hat trotzdem wieder viel Spaß gemacht :-)

 

Bei Guse habe ich mich fast weggelacht. Der Text ist so wundervoll absurd witzig.

 

Mhm, Benchmark? Für wen oder was? Für den nächsten Jahrgang beim Klagenfurter Wettlesen vielleicht, aber wohl kaum für die SF-Szene ... Dafür unterscheidet sich das Publikum/ die Zielgruppe doch viel zu sehr.

 

Viele Grüße

Tobias


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#18 lapismont

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Geschrieben 29 Juni 2022 - 06:58

Es wäre schön, wenn die Trennung der Literaturbubbels endlich beendet wüde, aber ich seh das nicht. Die Grenzschicht ist dabei nicht einmal inhaltlicher Art, sondern stilistischer.

Sowohl Leserschaft als auch die Literaturkritik der jeweiligen Bubble mag das jeweils andere nur ungern kosten.

Ich besuche ja regelmäßig Veranstaltungen im Literarischen Colloquium zum Thema SF und die Autor·innen dort brennen schon für das Genre, haben aber eine andere Sicht darauf.

Kümmel, Randt, Guse, Krafft, Edelbauer, Dath – das ist eine literarische Enklave aus der einen und eine Exklave aus der anderen Sicht.

Für das Feuilleton ist das die deutschsprachige SF, für den Großteil der SF-Leserschaft eben nur ein Randbezirk.


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#19 T. Lagemann

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Geschrieben 30 Juni 2022 - 16:46

Hallo lapismont,

Es wäre schön, wenn die Trennung der Literaturbubbels endlich beendet wüde, aber ich seh das nicht. Die Grenzschicht ist dabei nicht einmal inhaltlicher Art, sondern stilistischer.

Sowohl Leserschaft als auch die Literaturkritik der jeweiligen Bubble mag das jeweils andere nur ungern kosten.

Ich besuche ja regelmäßig Veranstaltungen im Literarischen Colloquium zum Thema SF und die Autor·innen dort brennen schon für das Genre, haben aber eine andere Sicht darauf.

Kümmel, Randt, Guse, Krafft, Edelbauer, Dath – das ist eine literarische Enklave aus der einen und eine Exklave aus der anderen Sicht.

Für das Feuilleton ist das die deutschsprachige SF, für den Großteil der SF-Leserschaft eben nur ein Randbezirk.

dazu passt irgendwie die Meldung, dass Georg Klein den "Großen Preis des Deutschen Literaturfonds" bekommen hat -> https://deutscher-li...s.de/aktuelles/

 

Bemerkenswert ist für mich in der Begründung dies -> "Das literarische Werk von Klein zeichne sich aus durch das „virtuose Spiel mit bekannten Genres, die stets eine literarische Umwertung erfahren“.

 

Ich glaube übrigens nicht, dass Namen wie die von dir genannten vom Feuilleton für die deutschsprachige SF gehalten werden, ich glaube, dass das Feuilleton nur eben diese Autor*innen für besprechenswert hält. Es ist nicht das Genre, das abschreckt, es ist der Umgang mit dem Genre. Und Klein spielt eben mit bekannten Genres, macht daraus aber "Literatur" (im Sinne des Feuillerton). Nichts gegen das, was ein Großteil der SF-Leserschaft toll findet, aber da gibt es dann doch schon gewisse Unterschiede, gerade im Hinblick auf Aspekte wie "Was Literatur vermag, uns nämlich in fremde, in bedrohliche Welten und Weltsichten zu entführen, in denen Schein und Sein nicht getrennt sind, davon erzählt das umfangreiche Werk dieses Autors, der die Konventionen des Romans ebenso beherrscht wie bricht (...)“ (Zitat aus der Lobrede der Jury zum Preis).

 

Ja, die Trennung scheint stilistischer Natur zu sein. Perry Rhodan hat in Sachen Stil eben wenig zu bieten. Als Kulturphänomen gibt es dann ja dennoch manches Mal etwas über die Serie.

 

Für dich interessant: Am 28.11. wird im Literarischen Kolloquium der Preis (neben anderen) übergeben.

 

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#20 lapismont

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Geschrieben 30 Juni 2022 - 17:23

Hallo lapismont,

dazu passt irgendwie die Meldung, dass Georg Klein den "Großen Preis des Deutschen Literaturfonds" bekommen hat -> https://deutscher-li...s.de/aktuelles/

 

Bemerkenswert ist für mich in der Begründung dies -> "Das literarische Werk von Klein zeichne sich aus durch das „virtuose Spiel mit bekannten Genres, die stets eine literarische Umwertung erfahren“.

 

Ich glaube übrigens nicht, dass Namen wie die von dir genannten vom Feuilleton für die deutschsprachige SF gehalten werden, ich glaube, dass das Feuilleton nur eben diese Autor*innen für besprechenswert hält. Es ist nicht das Genre, das abschreckt, es ist der Umgang mit dem Genre. Und Klein spielt eben mit bekannten Genres, macht daraus aber "Literatur" (im Sinne des Feuillerton). Nichts gegen das, was ein Großteil der SF-Leserschaft toll findet, aber da gibt es dann doch schon gewisse Unterschiede, gerade im Hinblick auf Aspekte wie "Was Literatur vermag, uns nämlich in fremde, in bedrohliche Welten und Weltsichten zu entführen, in denen Schein und Sein nicht getrennt sind, davon erzählt das umfangreiche Werk dieses Autors, der die Konventionen des Romans ebenso beherrscht wie bricht (...)“ (Zitat aus der Lobrede der Jury zum Preis).

 

Ja, die Trennung scheint stilistischer Natur zu sein. Perry Rhodan hat in Sachen Stil eben wenig zu bieten. Als Kulturphänomen gibt es dann ja dennoch manches Mal etwas über die Serie.

 

Für dich interessant: Am 28.11. wird im Literarischen Kolloquium der Preis (neben anderen) übergeben.

 

Viele Grüße

Tobias

Klein zählt für mich eher zur alten Garde, den einen SF-Roman, den ich von ihm las, fand ich eher konventionell erzählt und aus SF-Sicht zu früh beendet.

Und vielleicht hast Du Recht, dass man im Feuilleton SF als Genre gar nicht selbst fasst, außer vielleicht Anja Kümmel in ihren Rezis im Tagesspiegel oder Dath in der faz.

Preisreden sind ja eh eher sinnlos, wenn ich mir die vom DSFP einiger Werke durchlese, die ich kenne, finden sich da auch jeder Menge Phrasen, die in Summe austauschbar sind und nicht wirklich etwas bedeuten.

 

Ein Kulturphänomen zu sein ist letztlich bestimmt angenehmer, als nach ein paar Jahren wieder wirkungslos im Keller des Buchmarktes zu verschwinden, ohne je den Wahrnehmungshorizont einer breiten Masse oder gar des kulturellen Gedächtnisses erreicht zu haben.


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