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Goldener Stephan 2020

Buchmesse Convent Phantastik Preis

39 Antworten in diesem Thema

#31 ChristophGrimm

ChristophGrimm

    Biblionaut

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Geschrieben 15 Oktober 2021 - 10:33

Ich musste tatsächlich darauf hingewiesen werden, dass meine kleine Sammlung auf der Liste gelandet ist ^^. Hinsichtlich der Anthologien kann ich bei den Gelesenen keinen klaren Favoriten in der Gunst des Publikums einschätzen. Neben meiner eigenen Sammlung (logisch) fand ich „Necrosteam“, „Wie künstlich ist Intelligenz“ und „Waypoint FiftyNine“ ziemlich gut. Die Gehrke-Anthologien oder auch „Geschichten aus dem Keller“ hatten mir zuviel Durchschnitt neben den Highlights. Ich vermute, bei der Einschätzung dürfte Dadaistin (s. o.) recht behalten.

Bei Comics bin ich raus und von den Romanen habe ich kaum einen gelesen. „Diener des Ordens“ (C. Gina Riot) war allerdings ein beachtliches Debüt, dem ich es gönnen würde :).

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„Alien Contagium: Erstkontakt-Geschichten“: https://eridanusverlag.de | "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes": https://burgenweltverlag.de
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#32 Powerschnute

Powerschnute

    Giganaut

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Geschrieben 15 Oktober 2021 - 12:06

Ich bin an dem Wochenende natürlich nicht da sondern in Frankfurt unterwegs, Freunde besuchen. Ich weiß auch grad gar nicht, wann ich zurück sein werde, aber eigentlich interessieren mich doch einige Punkte des beachtlichen Programms. Wie gut, dass ich 20GB Daten für mein Handy, da kann ich vielleicht hoffentlich unterwegs auf der Rückfahrt übers Handy einiges anschauen. 

 

Nachtrag: jetzt war ich schon verwirrt vom Datum. Das ist ja der Samstag, nicht der Sonntag. Hrmpf, mal sehen ob da unterwegs was geht. Eigentlich schade, dass ich soviel davon verpassen werde :( 


Bearbeitet von Powerschnute, 15 Oktober 2021 - 12:08.


#33 Aramor

Aramor

    Ufonaut

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Geschrieben 18 Oktober 2021 - 07:20

Gratulation an alle Nominierten. In einigen kleineren Punkten würde ich den Tipps von @Dadaistin auf den Ausgang des Rennens widersprechen:

 

1. Fast Menschlich vor Necrosteam, und die "wir schreiben für euch" Bände haben mich alle nicht sonderlich beeindruckt. Ja, gut, es ist ein Charity Projekt, aber da kam so manches zwischen die Seiten, was ein kritischer Herausgeber mit einer freundlichen Absage belegt hätte.
2. Stargazer vor Killerbot und "Ace in Space" dahinter.



#34 ChristophGrimm

ChristophGrimm

    Biblionaut

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Geschrieben 23 Oktober 2021 - 21:31

Die Ergebnisse sind bekannt.

https://www.nerds-ge...e.html#extended

In aller Kürze:

Bestes Roman-Debüt: „Diener des Ordens 1: Das Zweigesicht“ (C. Gina Riot)
Bester Roman: „Stargazer - Das letzte Artefakt“
Beste Anthologie: „Necrosteam“ (Hrsg. Detlef Klewer)
Bester Comic: „Austrian Superheroes“

Anmerkung: Ich freue mich sehr für Detlef und Gina, sehr verdient :). Und ich freue mich sehr über den Kristallenen für „Fast menschlich“ :)

Bearbeitet von ChristophGrimm, 23 Oktober 2021 - 23:12.

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#35 Dadaistin

Dadaistin

    Cybernaut

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Geschrieben 23 Oktober 2021 - 22:18

Und hier, brühwarm von der Preisverleihung auf der Buchmesse Convent, die Ergebnisse. Ich habe leider nur die jeweils ersten drei in jeder Kategorie mitgeschrieben, aber es gab auch einige prominente Kristalltrophäen wie z.B. für "Fast Menschlich" in den Anthologien und "Die Störung" von Brandon Q. Morris bei den Romanen. Spoiler: Es gab tatsächlich einen sehr österreichisch dominierten Zieleinlauf. Und wie schon im Vorjahr gebe ich zu jedem Titel meinen Senf ab, falls ich einen habe.

 

Bester Roman:

 

1. Stargazer - Das letzte Artefakt von Ivan Ertlov aus dem Belle Époque Verlag

 

Nachdem Heyne das "Tagebuch eines Killerbots" indirekt aus dem Rennen nahm (keine Werbung, keine Social Media Posts, ganz anders als noch im Vorjahr mit DSA), war das ein eher langweiliger Start-Ziel-Favoritensieg. Ich bin inzwischen nach drei Romanen von der statischen Behäbigkeit des Stargazer Universum etwas angeödet, aber als wahrscheinlich meistverkaufter Titel der Shortlist und ganz sicher massentauglichster Roman von Ivan Ertlov war das zu erwarten. Und wer sich (wie heute) schon einmal eine Lesung daraus reingezogen hat, weiß ja, wie sehr der Ivan die Leute mit Stargazer abholen und mitreißen kann. Es ist ja ein Beliebtheits- und kein Schönheitspreis. Jedoch: es gibt ganz klar bessere und vor allem komplexere Bücher von ihm, wie zum Beispiel

2. Elfenbein & Sternenkinder von Ivan Ertlov (Homegrown Games Australia)

DAS war die einzige wirklich, wirklich große Überraschung für mich und ein sehr, sehr knappes Rennen, zwischen Platz 2 und 3 lagen gerade mal 0.2%
Für mich das klar bessere Werk als Stargazer, aber als dritter Teil einer Reihe und mit der düsteren Thematik war es für mich mental unter "ferner liefen". Was ich dabei vielleicht falsch eingeschätzt habe: Es sind beim Goldenen Stephan ja mehrere Stimmen in einer Kategorie erlaubt, was bedeutet, dass viele der Stargazer-Fans "Elfenbein & Sternenkinder" einfach "mitvoteten". Selbst wenn sie es weder gekauft noch gelesen haben. Was dann doch irgendwie - naja - ist. 

3. Der Koloss aus dem Orbit von Jacqueline Montemurri (Plan9)

 

Haarscharf an Silber vorbeigeschrammt, und (wenn auch in anderer Form) vom KLP 2020 direkt zum Bronzenen Stephan 2021. Ja, das macht Sinn, und ich habe keine Ahnung, wie ich das zuvor übersehen / verschlafen konnte. Geht auf jeden Fall in Ordnung.

Fazit bester Roman: Persönlich hätte ich bei diesen Dreien die Reihung auf Elfenbein & Sternenkinder - Koloss aus dem Orbit - Stargazer umgeschichtet, aber angesichts des Formats und der Zielgruppe des Votings keine allzu große Überraschung hier.


Bester Comic:

 

1. Austrian Superheroes Special

Das habe ich voreilig ausgeschlossen, aber auch nur, weil ich nicht wusste, dass dies sozusagen eine Benefizanthologie für die COVID-ausfallgeplagten Zeichner war und diese ihre deutschen Kollegen mit deren Spin-Off daran beteiligten. Das erklärt natürlich die hohe Reichweite für die Abstimmung ebenso wie viele Sympathiestimmen. 

2. Der Buddha von Berlin

Der Indiecomic, den ich tatsächlich auf dem Radar hatte, nicht nur wegen der wohlwollenden Besprechung durch den Organisator des Goldenen Stephans. Hätte sich qualitativ betrachtet auch Gold durchaus verdient.

3. Dune #1 

Mein Favorit landete auf Platz 3 und holte Bronze. Was mich angesichts des Medienrummels, der Reichweite und der Popularität der Neuverfilmung ein wenig wundert. Ich hätte so einiges auf einen Sieg gewettet - aber Comics sind auch nicht mein Fachgebiet.

Fazit Comics: Fragt jemanden, der / die sich besser auskennt als meine Wenigkeit.

 

Beste Anthologie:

 

1. Necrosteam

Laut meinem Umfeld, Bauchgefühl und auch einigen Stimmen hier ein Favoritensieg, und ja, das lasse ich gelten. Eine großartige Anthologie, in der selbst die für mich subjektiv schwächsten Beiträge immer noch ein Lesevergnügen darstellen. Nachdem ich auch Biomechanomicon gelesen habe, muss ich sagen, dass Klewert einfach eine richtig gute Hand hat, wenn es um die Auswahl von Mythos Geschichten geht. Absolut verdienter Sieg.
Wenn ich da ein Haar in der Suppe finden wollte, dann würde ich anmerken, dass sich weder von "Krieg der Universitäten" noch von "Das Dorf der Anderen" Roman- oder Novellen-Spin-Offs manifestierten, obwohl es entsprechende Gerüchte dazu in meinen Facebook-Blasen gab. Schade, das hätte Potential gehabt, ebenso wie ein Nachfolger. Oder ich verstehe das falsch und Chrononomicon ist der indirekte Nachfolger?

 

2. Urban Fantasy: Going Intersectional

Hatte ich zwar konsumiert, aber nicht in einer Favoritenrolle gesehen. I stand corrected. Es wäre vermessen und falsch, diese Anthologie als "Tribute to Wokeness" zu sehen, auch wenn die Versuchung natürlich da ist und diverse Interviews mit den Herausgeber*innen zumindest Vermutungen in diese Richtung zulassen. Jedoch: die Geschichten sind auch abseits der Intersektionalität richtig gut, teilweise spannend, großteils in doppeltem Sinne magisch. Nice one!

3. Ex aequo zwei Gewinner: Wir schreiben für Euch: Fantasy / Wir schreiben für Euch: Kinder

Ha, da habe ich gut geraten, nicht wahr? Allerdings war ich mir sicher, dass ein "Benefizprojekt für Flutopfer" noch mehr Sympathiepunkte bekommt. Ich habe nur die Fantasy Variante teilgelesen, und ja, es ist beileibe nicht schlecht. Wie ein paar Posts weiter oben gesagt - nicht alle Geschichten sind Burner, manche würde ich sogar als "nicht besonders gut" einstufen, aber wirklich Schlechtes ist auch nicht dabei. Und Respekt für den guten Zweck.

Fazit Anthologien: Ein schönes Finalergebnis, aber ich hätte persönlich "Fast Menschlich" mit mehr als nur Kristall ausgezeichnet.

 

Bestes Debüt:

 

1. C. Gina Riot - Diener des Ordens

Ich glaube, der eindeutigste und von allen als solcher am meisten erwartete Sieg des Jahres. Wie gesagt, inhaltlich und sprachlich könnte ich an den Büchern durchaus die eine oder andere Sache auf hohem Niveau kritisieren, aber das Erscheinungsbild und der hier betriebene Aufwand muss goutiert werden. Von den Landkarten über die Illustrationen bis hin zu den ausgearbeiteten Völkern und Kulturen - das ist ein Mammutprojekt und sieht aus wie eine Luxus-Geschenksausgabe. Kostet auch entsprechend.

2. Thilo Nemitz - M.A.Y.A 

Ja, wie gesagt: ich kann PERSÖNLICH mit dem Genre oder hier dem vorgeblichen Genre - GameLit, RPGLit, VRLit oder was auch immer man es nennen will - nichts anfangen, einige der Sprüche und Formulierungen sind mir als Österreicherin zu "bundesdeutsch", und die Grenze zwischen "rotzfrech geschrieben" und "gekünstelte Gossensprache" wurde hier einige Male überschritten. Aber es ist unterhaltsam, und wenn der Betreiber einer der größten Nerdfanseiten für einen als solchen definierten Nerdpreis nominiert ist, dann stimmen diese Fans auch ab. Keine Überraschung.

3. Eleanor Bardilac - Knochenblumen welken nicht

Hatte ich nicht auf dem Radar, habe ich auch noch nicht gelesen, aber kommt auf meinen SUB

 

Fazit: Bronze hat mich überrascht, der Rest ist wie erwartet, nur umgedreht.



#36 Dadaistin

Dadaistin

    Cybernaut

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Geschrieben 23 Oktober 2021 - 22:22

Die Ergebnisse sind bekannt.

https://www.nerds-ge...e.html#extended

In aller Kürze:

Bestes Roman-Debüt: „Diener des Ordens 1: Das Zweigesicht“ (C. Gina Riot)
Bester Roman: „Stargazer - Das letzte Artefakt / Belle Epoque“
Beste Anthologie: „Necrosteam“ (Hrsg. Detlef Klewer)
Bester Comic: „Austrian Superheroes“

Anmerkung: Ich freue mich sehr für Detlef und Gina, sehr verdient :). Und ich freue mich sehr über den Kristallenen für „Fast menschlich“ :)

NEEEEIN!
Du warst schneller  :bigcry: 

Gratuliere zum Kristall, für mich hättest du mehr bekommen!



#37 ChristophGrimm

ChristophGrimm

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Geschrieben 23 Oktober 2021 - 23:11

NEEEEIN!
Du warst schneller  :bigcry: 
Gratuliere zum Kristall, für mich hättest du mehr bekommen!


Mea culpa ... dafür ist dein Beitrag der deutlich lesenswertere :D .
Und danke für die nette Einschätzung „Fast menschlich“ betreffend. Unabhängig von irgendwelchen möglichen Sympathie-Votings sehe ich es so, dass Detlef die geschlossenere, homogenere Sammlung mit größtenteils sehr versierten Autor:innen herausgegeben hat, während ich auch ein paar recht experimentelle Stories und einige sehr frische Autor:innen mit an Bord habe.

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#38 Aramor

Aramor

    Ufonaut

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Geschrieben 24 Oktober 2021 - 06:43

Und hier, brühwarm von der Preisverleihung auf der Buchmesse Convent, die Ergebnisse. Ich habe leider nur die jeweils ersten drei in jeder Kategorie mitgeschrieben, aber es gab auch einige prominente Kristalltrophäen wie z.B. für "Fast Menschlich" in den Anthologien und "Die Störung" von Brandon Q. Morris bei den Romanen. Spoiler: Es gab tatsächlich einen sehr österreichisch dominierten Zieleinlauf. Und wie schon im Vorjahr gebe ich zu jedem Titel meinen Senf ab, falls ich einen habe.

 

Bester Roman:

 

1. Stargazer - Das letzte Artefakt von Ivan Ertlov aus dem Belle Époque Verlag

 

Nachdem Heyne das "Tagebuch eines Killerbots" indirekt aus dem Rennen nahm (keine Werbung, keine Social Media Posts, ganz anders als noch im Vorjahr mit DSA), war das ein eher langweiliger Start-Ziel-Favoritensieg. Ich bin inzwischen nach drei Romanen von der statischen Behäbigkeit des Stargazer Universum etwas angeödet, aber als wahrscheinlich meistverkaufter Titel der Shortlist und ganz sicher massentauglichster Roman von Ivan Ertlov war das zu erwarten. Und wer sich (wie heute) schon einmal eine Lesung daraus reingezogen hat, weiß ja, wie sehr der Ivan die Leute mit Stargazer abholen und mitreißen kann. Es ist ja ein Beliebtheits- und kein Schönheitspreis. Jedoch: es gibt ganz klar bessere und vor allem komplexere Bücher von ihm, wie zum Beispiel

2. Elfenbein & Sternenkinder von Ivan Ertlov (Homegrown Games Australia)

DAS war die einzige wirklich, wirklich große Überraschung für mich und ein sehr, sehr knappes Rennen, zwischen Platz 2 und 3 lagen gerade mal 0.2%
Für mich das klar bessere Werk als Stargazer, aber als dritter Teil einer Reihe und mit der düsteren Thematik war es für mich mental unter "ferner liefen". Was ich dabei vielleicht falsch eingeschätzt habe: Es sind beim Goldenen Stephan ja mehrere Stimmen in einer Kategorie erlaubt, was bedeutet, dass viele der Stargazer-Fans "Elfenbein & Sternenkinder" einfach "mitvoteten". Selbst wenn sie es weder gekauft noch gelesen haben. Was dann doch irgendwie - naja - ist. 

3. Der Koloss aus dem Orbit von Jacqueline Montemurri (Plan9)

 

Haarscharf an Silber vorbeigeschrammt, und (wenn auch in anderer Form) vom KLP 2020 direkt zum Bronzenen Stephan 2021. Ja, das macht Sinn, und ich habe keine Ahnung, wie ich das zuvor übersehen / verschlafen konnte. Geht auf jeden Fall in Ordnung.

Fazit bester Roman: Persönlich hätte ich bei diesen Dreien die Reihung auf Elfenbein & Sternenkinder - Koloss aus dem Orbit - Stargazer umgeschichtet, aber angesichts des Formats und der Zielgruppe des Votings keine allzu große Überraschung hier.
 

Ich persönlich glaube, dass "Tagebuch eines Killerbots" still und heimlich aus der Wertung genommen wurde, nachdem jemandem auffiel, dass es aufgrund des Erscheinungsdatums 2019 gar nicht nominierungsfähig war.
Und vom Rest der Shortlist (über die man aufgrund manchen fehlenden Titels sicher diskutieren kann) wäre alles andere als Stargazer schon eine große Überraschung gewesen. Will nicht sagen "der Beste", obwohl dies der Name der Kategorie ist. Aber sicher der umfassend unterhaltendste und am leichtesten zugängliche (wie du schon sagst: massentauglichste) Roman im Bewerberfeld.
Bei Elfenbein & Sternenkinder würde ich dir widersprechen. Für die meisten Rezipienten ist es ein lustiger Shannara-Chronicles-Verschnitt, in dem die mystischen Elfen von Pen & Paper Spielern abstammen, die sich mit Gentechnik gespielt haben. Ein heiteres Postapo-Märchen, in dem der Held schonmal mit gezückter Klinge ein Magic the Gathering Turnier stürmt, weil er glaubt, dass die Kids reale Dämonen beschwören. Dass es sich in Wirklichkeit um eine bitterböse Abrechnung mit Kolonialismus, der Ressourcenausbeutung Afrikas und Stereotypen der Entwicklungshilfe handelt, geht an denen spurlos vorbei. Es macht ihnen Laune, also wird es gewählt.

Was ich berkenswert fand:

Die BuCon Orga / Crew / Kerntruppe scheint ziemlich (Urban) Fantasy lastig geprägt sein, die Einbindung der SF in die Con ist noch eher zögerlich. War schon witzig, dass die Moderatoren bei der Preisvergabe vom "großen Favoritensterben" sprachen und dann aber genau die Werke gewannen, die hier und in einigen SF Gruppen als Titelanwärter gehandelt wurden. Alles eine Frage der Perspektive  :aliensmile:



#39 Dadaistin

Dadaistin

    Cybernaut

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Geschrieben 24 Oktober 2021 - 21:36

Mea culpa ... dafür ist dein Beitrag der deutlich lesenswertere :D .
Und danke für die nette Einschätzung „Fast menschlich“ betreffend. Unabhängig von irgendwelchen möglichen Sympathie-Votings sehe ich es so, dass Detlef die geschlossenere, homogenere Sammlung mit größtenteils sehr versierten Autor:innen herausgegeben hat, während ich auch ein paar recht experimentelle Stories und einige sehr frische Autor:innen mit an Bord habe.

Gerade das finde ich aber sympathisch. Zum einen sollte eine Anthologie auch ein Platz für Experimente sein - und wenn eines danebengeht, dann gibt es ja genug andere Stories, die das wieder wettmachen. Und seien wir uns ehrlich - gerade der Platz für Frischlinge ist eine wichtige Sekundärfunktion einer Antho. Für viele angehende Autoren ist das die erste Gelegenheit, die erste Plattform, um richtig publiziert zu werden.
 

 

Ich persönlich glaube, dass "Tagebuch eines Killerbots" still und heimlich aus der Wertung genommen wurde, nachdem jemandem auffiel, dass es aufgrund des Erscheinungsdatums 2019 gar nicht nominierungsfähig war.

Nein, der war schon bis zum Schluss drinnen, hat einfach kaum Stimmen bekommen. Vielleicht war ja damit "Favoritensterben" genannt.
 

Dass es sich in Wirklichkeit um eine bitterböse Abrechnung mit Kolonialismus, der Ressourcenausbeutung Afrikas und Stereotypen der Entwicklungshilfe handelt (...)

... und die tragische, mit dem Ende von Band 3 eigentlich tieftraurige Geschichte eines Alkoholikers, der um seine Würde und Selbstachtung kämpft. Sowie um eine bildhafte Darstellung all dessen, was in der österreichischen Innenpolitik seit 2016 falsch läuft, in einem einzigen Zauberspruch und seiner Wirkung reflektiert und parodiert. Aber das dürfte nur einem winzigen Prozentsatz der LeserInnen aufgefallen sein.
Gut, ich verstehe, was du meinst. 



#40 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 07 Oktober 2022 - 05:06

Hallo zusammen,

 

der goldene Stephan ist übrigens wieder losgegangen (alle Infos und Abstimmungsmöglichkeiten hier) und es sind einige Bekannte unter den Anthologien - da kennt ihr sicher einiges :-).

 

Beste Grüße, Yvonne


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