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Philip K. Dick - Sämtliche 118 SF-Geschichten Band 3


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127 Antworten in diesem Thema

#91 Teddy

Teddy

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Geschrieben 23 April 2021 - 19:29

Amüsant zu lesende Geschichte (Bis auf den arg plumpen Erklärbär in der Mitte der Story). Schöne Persiflage auf die paranoide McCarthy-Ära oder auch der paranoiden Sowjets der 1950er Jahre.



#92 Ralf Wambach

Ralf Wambach

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Geschrieben 23 April 2021 - 22:47

Sie kämpfen ja nicht nur gegen den einen unsichtbaren Feind, sondern auch gegen sich selbst, weil sie sich auch selbst gegenseitig misstrauen. Irgendwie hat die Geschichte für mich einen grotesken Aktualitätsbezug. Ich frage mich (bei dem Thema aber immer mit Humor ...): Was würden Verschwörungstheoretiker machen, wenn sie allein unter sich wären und kein Publikum für Ihre Theorien hätten??



#93 lapismont

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Geschrieben 26 April 2021 - 05:43

ja, groteske Story, aber erneut schafft es Dick nicht, mich für das Schicksal seiner Figuren zu interessieren. Man spürt von anfang an, dass die Leute durchdrehen und das ganze schlecht ausgeht. Das passiert dann auch und nun ja, eventuell auch mehr, aber da ist dann auch schon wieder Schluss.


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#94 Mammut

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Geschrieben 26 April 2021 - 21:49

Und Friede auf Erden erschien ursprünglich in Beyound Fantasy Fiction im Jahr 1954:

http://www.isfdb.org...in/pl.cgi?57853

 

Die erste deutsche Übersetzung erschien in Utopia:

http://www.isfdb.org...n/pl.cgi?725169

Silvia ist sowas wie eine Hexe und sieht Wesen aus dem Jenseits und kann sie rufen. Doch irgendwann geht es schief und sie nehmen das Mädchen mit in die Anderswelt. Dort wollte das Mädchen hin, aber noch nicht so früh.
Ihr Verlobter Rick will sie zurück rufen und lockt mit Blut.
Sie und Silvia kommen und er überredet sie zu einer Rückkehr, trotz der Gefahren, die dabei lauern.
Es klappt doch plötzlich werden alle Familienmitglieder zu Silvia. Rick flieht, doch wo immer er hinkommt, da findet er Silvia.
Und am Ende wird er selbst zu Silvia.

Fängt die Story als Fantasy an, dreht sie sich in Richtung Horror und am Ende ist es typische diksche SF. Der Verlust der Realität.

Eine ambivalente Geschichte. Irgendwie fand ich die doof, irgendwie aber auch gut. Ich schlafe mal drüber.


Bearbeitet von Mammut, 27 April 2021 - 07:08.


#95 Ralf Wambach

Ralf Wambach

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Geschrieben 27 April 2021 - 04:07

Das war schon eine schön-schaurige Vorstellung, dass plötzlich nur noch die Kopie eines geliebten Menschen auf der Erde rumläuft und man am Schluss sogar selbst noch zu einer Kopie wird.

Die Einbettung dieser Idee in die Erscheinung so einer Art Engel (oder was soll es gewesen sein?) , die dann auch noch vom Ochsenblut angezogen werden, fand ich weniger interessant. Echte Aliens wären mir da lieber gewesen.



#96 Teddy

Teddy

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Geschrieben 30 April 2021 - 18:20

Geht mir ähnlich wie euch. Gerade das dicksche Ende hat mir gut gefallen. Es passt nur leider nicht zum ersten Teil der Geschichte. Diese Verquickung von Feenreich, Religion und SF geht mMn nicht auf. 



#97 lapismont

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Geschrieben 30 April 2021 - 18:46

Der zweite Teil war cooler Horror, der Anfang ziemlich seltsam Das könnte sehr gut als Film funktionieren.


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#98 Mammut

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Geschrieben 30 April 2021 - 21:18

Foster, du bist tot erschien 1955 in Star Science Fiction Stories mit interessanter Besetzung, herausgeben von Frederik Pohl:

http://www.isfdb.org...in/pl.cgi?32087

 

Helmuth W. Mommers war dann  1967 an der deutschen Erstveröffentlichung schuld. Titel war damals Der Bunker:

http://www.isfdb.org...n/pl.cgi?536592

 

Eine Geschichte, die einerseits vom exzessiv betriebenen Kapitalismus, andererseits von dem Bunkerwahn der Amerikaner zu der Zeit erzählt. Michael Foster ist ein Schüler und seine Familie die einzige in der Stadt, die keinen Bunker besitzt. Sein Vater weigert sich, da jedes Jahr ein neueres Modell erscheint und er den Wahn nicht mitmachen will. Kaum gibt er seinen Widerstand auf, braucht er noch ein Schutzgitter für eine neue sowjetische Waffe und kurz vor Weihnachten verkauft er den Bunker wieder, da er sich ihn eigentlich nicht leisten kann und vor der Wahl steht, den Bunker mit Verlust wieder schnell zu verkaufen oder Pleite zu gehen.

Die Geschichte fing recht stimmungsvoll an, aber mehr als die müde Idee der sich immer weiter entwickelnden Technik bleibt nicht. Hat mich nicht so sonderlich überzeugt, schlecht fand ich sie aber auch nicht.



#99 Ralf Wambach

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Geschrieben 02 Mai 2021 - 12:42

Mir hat die Geschichte gut gefallen. Wahrscheinlich deshalb, weil bekannte Mechanismen (Werbung, Handel um des Handels willen, Konformitätszwang, Prepper-Szene ...) in der Geschichte einmal schaurig-schön auf die Spitze getrieben werden. Ich habe beim Lesen gedacht, dass der Junge am Ende in den Bunker verschwindet, sich (absichtlich oder unabsichtlich) von innen verriegelt und dann nie mehr daraus kommt und ihn auch niemand retten kann. Ok, es ging anders aus ...



#100 Teddy

Teddy

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Geschrieben 09 Mai 2021 - 21:28

Mir hat die Geschichte seht gut gefallen, da sie gleich mehrere sehr gelungene Aspekte enthält. Zum einen gefällt mir die Prämisse einer Welt, in der die Konsumgesellschaft auf die Verteidigung erweitert wird, in der alles nur noch durch Ängste gesteuert wird, die aber zu völlig sinnfreien Resultaten führen. (Besonders schön zu sehen in der Schule, wo Messerschärfen, Graben und Luftanhalten unterrichtet wird, alles Dinge, die bei einem Atomkrieg sehr wichtig sind.) Dick beschreibt sehr überzeugend die Auswirkung solcher Propaganda/Konsumzwang auf Menschen. Der Sohn, der alles für wahr hält und sich aus Angst sehnlichst einen eigenen Bunker wünscht, oder der Vater, der alles durchschaut und sich trotzdem dem Druck beugt. Meiner Meinung nach eine der besten Geschichten in dem Band.



#101 lapismont

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 18:57

Ja, das Wettrüsten ins Private fortgeführt. Dick wird zunehmend zynischer, gefiel mir!


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#102 Mammut

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Geschrieben 11 Mai 2021 - 20:27

Ich kannte die Geschichte schon, vielleicht hat sie mich daher diesmal nicht so begeistert. Eigentlich hat sie ja alle Zutaten.

 

Alles hat seinen Preis erschien als Pay the Printer in Satellite Acience Fiction im Jahr 1956, ein Magazin, von dem ich noch nie gehört habe:

http://www.isfdb.org...n/pl.cgi?195333

 

Bis zur Übersetzung dauerte es bis ins Jahr 1981, das Buch habe ich auch schon gelesen und steht noch hier:

http://www.isfdb.org...n/pl.cgi?364348

 

Nach der Bombe, Außerirdische, die Biltong, sind auf der Erde und retten die untergegangene Zivilistation, in dem sie Gegenstände kopieren, doch mit der Zeit verlieren sie an Kraft und ihre Kopien werden schlechter, zerfallen schnell und ein Biltong nach dem anderen stirbt und die Siedlungen sind dem Untergang geweiht.

Eine Geschichte darüber, das man gewisse Fertigkeiten behalten sollte, sonst ist man wie in der Geschichte abhängig von anderen. Hier geht es soweit, dass die Menschheit komplett zum Konsumenten degeneriert und gar nicht auf die Idee kommt, etwas selbst zu schaffen, bis die Not so groß ist, das die Überlebenden der untergegangen Siedlungen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.

Gefällt mir sehr.



#103 Ralf Wambach

Ralf Wambach

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Geschrieben 12 Mai 2021 - 17:05

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Die düstere Endzeitstimmung ist gut eingefangen, alles zerfällt, schwarze Asche †¦ Außerirdische wollen der Menschheit helfen, in dem sie alle wichtigen Gegenstände kopieren. Sie schaffen es nicht und die Menschen müssen letztlich erkennen, dass sie in ihrer Entwicklung wieder von vorne anfangen müssen, einfache Gebrauchsgegenstände selbst herstellen müssen und letztlich ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen müssen. Ein faszinierender Gedanke. Welche jemals erlernten Fertigkeiten sollte der Mensch auf jeden Fall behalten? Buchdruck? Stadtpläne lesen? Feuer herstellen? Den Faden müsste man einmal weiterspinnen.



#104 Teddy

Teddy

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Geschrieben 13 Mai 2021 - 18:43

Wieder eine Geschichte, der man anmerkt, dass sie wohl sehr schnell heruntergeschrieben wurde. Der Weltenbau ist schon sehr löchrig: Eine Welt ohne Regen/Wasser und ohne Pflanzen? Was machen die Menschen mit Kranken? Warum gibt es Geschäfte, wenn alles kopiert wird? Und was steht in den kopierten Zeitungen?

Davon abgesehen, hat mir die Geschichte gefallen. Die düstere Stimmung, die Idee der helfenden Aliens, die aber keine Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. Und ein Ende, das Hoffnung macht. 



#105 lapismont

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Geschrieben 14 Mai 2021 - 09:37

Ja, sehr situative Geschichte mit Figuren, die exakt nach der Plotidee handeln. die ist aber recht witzig. Man verlässt sich auf außerirdisches koieren von Dingen, etwas, dass im Selfmade-Himmel ja eigentlich komplett undenkbar ist. So Schlaraffenland-SF.

Auch sehr erstaunlich, dass die Menschen bei Dick so starr an ihrer Lebensweise festhalten. Es gibt sehr häufig diesen aggressiven Mob; Dick scheint da einiges erlebt zu haben.


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#106 Mammut

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Geschrieben 14 Mai 2021 - 20:36

Kriegsveteran erschien 1955 in If:
http://www.isfdb.org...in/pl.cgi?58780

Die Menschheit hat Mars und Venus besiedelt und die dortigen Bevölkerungen haben sich anders entwickelt, werden Krähen und Schwimmhäute genannten. Auf der Erde werden sie gejagt und gelyncht. Die Erde will den Krieg gegen ihre Kolonien beginnen.
Plötzlich taucht ein Mensch aus der Zukunft auf und berichtet, der Krieg wurde verloren, die Erde vernichtet.
Jetzt versucht die Erde, den Krieg zu verhindern, sucht aber noch einen Weg, den Krieg doch zu gewinnen.
Doch kurz bevor der Mensch aus der Zukunft ihnen den entsprechenden Hinweis geben kann, stirbt er.
Aber etwas ist seltsam.
Spannender SF Krimi über Rassismus, Täuschung und die Kraft der Demagogie.
Tolle Geschichte!

#107 Teddy

Teddy

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Geschrieben 23 Mai 2021 - 13:24

In der zukünftigen Welt scheint es keine Regierung mehr zu geben. De facto Herrscher ist der Chef des Konzerns, der die Koloniewelten ausbeutet und zur Gewinnmaximierung auch einen Krieg anzetteln will und wie eine Mischung aus Hitler und Elon Musk wirkt. Abgesehen davon ist die Welt kaum anders als heute oder 1955. Die Handlung ist recht spannend und ist ein typisch Dick'sches Verwirrspiel zwischen verschiedenen handelnden Parteien, wobei dem Leser erst spät klar wird, was real und was Täuschung ist. Leider ist die Auflösung doch arg hanebüchen. Es gibt eigentlich gar keine Gründe, warum die Erdmenschen glauben sollten, dass das Veteran einen Zeitsprung gemacht hat. Die glauben es nur, damit es eine Geschichte gibt.



#108 Ralf Wambach

Ralf Wambach

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Geschrieben 23 Mai 2021 - 14:29

Mir hat die Geschichte auch gut gefallen. Ich war nur etwas enttäuscht, als ich feststellte, dass der Veteran doch kein Zeitreisender war. Das wäre noch spannender geworden, mit all den Paradoxien, die Zeitreisen mit sich führen. Wie hätte die Akteure verhindert, dass der jugendliche Veteran und seine Oldie-Ausgabe zusammentreffen, was wäre passiert, wenn sie es nicht hätten verhindern können? Welcher Minimaleingriff hätte den großen Krieg verhindert usw.



#109 lapismont

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Geschrieben 26 Mai 2021 - 12:09

Ziemlich lange Geschichte um eine rassistische Zukunft. Alles sehr auf Intrigen und Verwirrung getrimmt. War zur Entstehungszeit bestimmt spannend, ich fands ziemlich öde.

Wenn Dick seine USA beschreibt, hab ich immer mehr das Gefühl, er beschreibt ein Land voller blurünstiger Monster, die in hässlichen Orten in langweiligen Leben feststecken und alles und jeden hassen, der nicht ist wie sie. In Dicks USA hätte ich nie reisen wollen. Man versteht nicht einmal, worauf die Leute da stolz sind. Oder warum sie Angst haben, dass ihnen jemand dieses Leben, Land und Leute wegnehmen wollte. Das zieht sich da ja hin bis zur Blade-Runner-Welt, für die man sich ja eigentlich nur einen sauberen Unterganf wünscht, damit man nochmal in besser neu anfangen kann.


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#110 Mammut

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Geschrieben 26 Mai 2021 - 21:01

Zwischen den Stühlen erschien bisher viermal auf Deutsch:
http://www.isfdb.org...tle.cgi?1856356

Eigentlich keine Geschichte, sondern ein politisches Statement, sich nicht auf eine der jeweils zwei politischen Seiten zu stellen und der Protagonist stirbt lieber als sich in eines der beiden Extreme zu stürzen. Naturalisten und Puristen, das ist echt eine Groteske. Da bleibt außer sich zu verabschieden echt nicht viel übrig.
Alles in allem...na ja. Kurzweilig war es.

#111 Ralf Wambach

Ralf Wambach

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Geschrieben 30 Mai 2021 - 10:05

Ich fand die Geschichte sehr lesenswert und interessant. Wenn ich Politiklehrer wäre. würde ich die Geschichte vielleicht im Unterricht einsetzen.



#112 Teddy

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Geschrieben 31 Mai 2021 - 16:00

Auf diese Geschichte passt lapimonts Zitat von oben fast  noch besser, als auch die Geschichte "Der Veteran":

 

"Wenn Dick seine USA beschreibt, hab ich immer mehr das Gefühl, er beschreibt ein Land voller blurünstiger Monster, die in hässlichen Orten in langweiligen Leben feststecken und alles und jeden hassen, der nicht ist wie sie."

 

Die Partei der vereinigten Spießbürger zwingt allen ihre Reinlichkeit auf. Ist das eine Parabel auf den typischen US-Vorstadtspießer, der auch ohne Gesetze jeden Nachbarn auf Konformität drillt? Bin etwas ratlos.



#113 Teddy

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Geschrieben 12 Juni 2021 - 13:01

Fehleinstellung (Misadjustment, 1957)

In der Zukunft gibt es (mal wieder) Mutanten, deren alleinige Existenz die Zivilisation bedroht, weil sie offenbar andere Menschen geistig beeinflussen können, wobei es dagegen immune Menschen gibt. Mutanten sind immer Männer, Immune ausschließlich Frauen, sodass die Behörde, die die Mutanten aufspürt, nur mit Frauen besetzt ist. Der Großindustrielle Eggerton gerät ins Visier der Behörde und lässt alle Fristen verstreichen, sodass er in 24 Stunden als vogelfreier Mutant gilt.

Sowohl der Aufbau der Gesellschaft als auch der Plot der Geschichte wirken völlig unausgegoren. So ergibt sich eine eher langweilige Geschichte, die auch die müde Pointe am Schluss nicht retten kann.



#114 Mammut

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Geschrieben 12 Juni 2021 - 13:38

Eine Geschichte über Freiheit und Kontrolle, über Wahn und fehlende Selbsterkenntnis. Eingebaut in eine krude Geschichte über Mutanten in einer Welt, die generell eher unfertig wirkt.
Fand ich auch misslungen.

#115 Ralf Wambach

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Geschrieben 13 Juni 2021 - 08:25

Ich habe die Geschichte gerade mal nach dem Frühstück gelesen. Einen gewissen Unterhaltungswert hatte sie für mich schon, ich war zumindest gespannt, wie sie ausgeht. Naja ... Mir war nicht klar geworden, worin überhaupt die Gefahr durch die Existenz der sogenannten Mutanten besteht. Da züchtet jemand Pflanzen, aus denen ein Flugzeug heranwächst, ein anderer kann selbst fliegen ... Wo ist das Problem?



#116 Mammut

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Geschrieben 14 Juni 2021 - 10:00

Da Lapismont scheinbar pausiert und wir aktuell zu dritt sind, habe ich einfach die nächste Geschichte gelesen

 

A World Of Talent erschien 1954 in Galaxy:

http://www.isfdb.org...in/pl.cgi?58623

 

Die deutsche Version erschien schon 1959 alsEine Welt der Talente:

http://www.isfdb.org...n/pl.cgi?408719

 

Eine lange Geschichte über Kolonisten, die PSI Begabungen besitzen. Während auf der Erde die Sterilisation droht, haben die Mutanten in den Kolonien die Überhand bekommen. Präkogs (DIcks Lieblingsthema), Telepathen, Wiedererwecker. 

Die Geschichte wird aus Sicht eines Präkog und dessen Sohn erzählt. Scheint der Sohn keine Talente zu haben, obwohl er das Kind der einzig beiden Präkogs ist, hat der Erzähler einen neue Klasse an Mutanten entdeckt: Das Anti-PSI Talent. Er verliebt sich in eine Frau, die Telepathen absorbiert. Er will diese Klasse offiziell registrieren lassen, die vorhandene Klasse der PSI Talente will das verhindern und ermordet die Frau, damit die Anti-PSI Talente unbekannt bleiben. 

Der Sohn, so zeigt sich, hat dagegen doch ein Talent und es ist eine Weiterentwicklung des Präkögs: Er kann in der Zeit wandeln.

Dadurch, das die Geschichte umfangreich ist, wirkt sie nicht so bruchstückhaft wie die vorher, das Thema selbst muss einem aber liegen. Die Idee mit einem weiterentwickelten Homo PSI und den entsprechenden Schwierigkeiten ist natürlich nicht uninteressant, aber so sonderlich viel macht Dick da nicht draus. 

War nicht unspannend, aber überzeugt hat mich die Geschichte nicht. Das schmalzige Ende mit der Frau hat da einiges zu getan. 



#117 Teddy

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Geschrieben 17 Juni 2021 - 13:32

Mal wieder eine Mutantengeschichte, aber diesmal durchaus spannend und nachvollziehbar erzählt. Zumindest die ersten drei Abschnitte. Das Präkok-Paar mit dem seltsamen Sohn, die kompliziertere politische Situation, in der es kein simples gut-böse gibt, da die Ängste der Erdbevölkerung gegenüber den Mutanten ja durchaus berechtigt sind, da einige Mutanten sich für überlegen halten. Auch die Figur des Big Noodle fand ich gelungen. An Ende wird der Konflikt aber durch einen Deus ex Machina gelöst. Es ist eigentlich völlig egal, was vorher passiert ist. Der Sohn hätte immer alles wieder auf eine angenehme Zeitschiene schieben können. Ein schwaches Ende zieht leider immer die gesamte Geschichte nach unten.



#118 Ralf Wambach

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Geschrieben 19 Juni 2021 - 16:45

Danke, durch eure Erläuterungen habe ich mehr von der Geschichte verstanden, ich kam selbst nicht so richtig in sie hinein. Ich weiß nicht, warum. Liegt vielleicht am heißen Wetter, das mein Gehirn zur Zeit etwas durchweicht, aber ich vermisste in der Geschichte diese stringente Klarheit, die mir bei vielen anderen Dick-Geschichten so gut gefallen hatte.



#119 Mammut

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Geschrieben 20 Juni 2021 - 11:48

Ich habe die Geschichte gerade mal nach dem Frühstück gelesen. Einen gewissen Unterhaltungswert hatte sie für mich schon, ich war zumindest gespannt, wie sie ausgeht. Naja ... Mir war nicht klar geworden, worin überhaupt die Gefahr durch die Existenz der sogenannten Mutanten besteht. Da züchtet jemand Pflanzen, aus denen ein Flugzeug heranwächst, ein anderer kann selbst fliegen ... Wo ist das Problem?

 

 

Wahrscheinlich die Vielfach beschworene Angst vor dem Anderen, wie so oft in den Geschichten von Dick.

 

Die letzte Geschichte im Band ist PSI-Man Heal My Child!

http://www.isfdb.org...n/pl.cgi?183257

 

Mal wieder nach dem Großen Krieg, Mutanten mit besonderen Fähigkeiten, die Gedanken lesen können, in die Zukunft schauen und sich in der Zeit bewegen können. Soweit wie gehabt in den letzten Geschichten kam einem das ja schon zu den Ohren raus.

Es geht eigentlich darum, ob man in die Zukunft schauen soll, die Vergangenheit versuchen zu ändern oder die Gegenwart einfach anpackt.

Letzteres nehmen die Menschen dann in Angriff, da die Vergangenheit nicht zu ändern ist und die Zukunft nicht vorhersehbar ist.

 

Wenn ich die drei ersten Kurzgeschichtenbände von Dick zusammen fasse (gilt auch nur für den dritten), sehe ich einen Vielschreiber, der sich thematisch im Kreis dreht und nur in wenigen Geschichten sein ganzes Können präsentiert.

Immerhin, in Band Vier sind noch vie Geschichten aus Mitte der 50ern, danach geht es 1959 weiter und die Lektüre wird hoffentlich wieder Interessanter. Mir persönlich haben auch bei den Romanen die Werke aus den 60ern am mit Abstand besten gefallen.

 

Es war auf jeden Fall schön, in dieser Runde gemeinsam diesen Band zu lesen und ich hoffe, wir machen nach einer kleinen Pause mit Band 4 gemeinsam weiter. Und vielleicht liest lapismont ja die letzten Geschichten noch nach.



#120 Ralf Wambach

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Geschrieben 21 Juni 2021 - 16:58

Ich habe jetzt auch die letzte Geschichte gelesen und fand sie ebenso schlecht wie die vorletzte, weil mir wieder Dicks ansonsten so klarer Schreibstil fehlte. Oder ich lese einfach nicht mehr gründlich genug, weil nicht wirklich etwas neues passierte.

Nachdem ich nun Band drei komplett gelesen habe, muss ich aber sagen, dass Dick es nach meinem Geschmack meisterhaft versteht, die düstere, desolate Stimmung nach einer Katastrophe, Krieg oder was auch immer einzufangen, Ich finde, DAS ist ihm auch in einer letzten Geschichte gelungen, davon also gern mehr!

Ich bin auf jeden Fall dabei, wenn Band 4 gelesen wird!




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