Hi,
zum Thema was ist Intelligenz und wie wird sie gemessen:
Ich steuere hier meinen Teil zum Thema Intelligenz bei, da ich dazu einiges in einer Psychologie-Vorlesung gehört habe.
Während im Alltag das Wort Intelligenz gebraucht wird, um kognitive Leistungen oder Leistungsfähigkeit zu benennen - vermutlich häufig, ohne genaue Vorstellungen, was genau dazu gehört, sieht das in der Psychologie anders aus:
Der Begriff wurde geschaffen, um die kognitive Leistungsfähigkeit von Schülern des gleichen Alters zu vergleichen. Schüler, die kognitiv leistungsfähiger als die Gleichaltrigen waren, waren also überdurchschnittlich intelligent. Um die Intelligenz festzustellen, wurden verschiedene kognitive Fähigkeiten getestet. Darin unterscheidet sich eine Intelligenztestung bis heute von vielen anderen kognitiven Leistungstests, denn viele Tests testen nur einen Bereich etwa die Lesekompetenz, wohingegen der Intelligenzquotient auf mehreren unterschiedlichen Fähigkeiten beruht und dementsprechend eine Art Zusammenfassung von verschiedenen (aber nicht allen) kognitiven Fähigkeiten ist.
Im Laufe der Zeit haben sich in der Psychologie verschiedene, durch Forschungen gestützte Vorstellungen entwickelt, was Intelligenz ist. Anders ausgedrückt es gibt verschiedene Intelligenztheorien. Zu den verschiedenen Intelligenztheorien gibt es zugehörige Tests, um die Intelligenz von Personen zu ermitteln.
Dementsprechend könnte man im Sinne einer Intelligenztheorie überdurchschnittlich intelligent sein und im Sinne einer anderen durchschnittlich oder unterdurchschnittlich (Allerdings weiß ich nicht, ob sich die Theorien bzw. Tests krass unterscheiden oder eher ähnlich sind).
In der Vorlesung wurde eine gängige Intelligenztheorie und das zugehörige Testverfahren dargestellt:
Die Intelligenztests sind so entwickelt und geprüft, dass der durchschnittliche Intelligenzquotient in der Grundgesamtheit (z.B. alle 15-jährigen Personen) immer 100 beträgt. Die Verteilung ist normalverteilt (Glockenkurve) und die Standardabweichung beträgt 15. Das bedeutet, in dem IQ-Bereich von 85 bis 115 befinden sich ca. 68 % aller Personen. Außerhalb des Bereichs der 3. Standardabweichung (unter 55, über 145) liegen nur unter 0,3 % der Personen.
Um den Intelligenzquotienten richtig (wissenschaftlich) zu messen, muss der Test relativ aktuell sein, auf das Alter abgestimmt sein und die restlichen Testbedingungen müssen stimmen (z.B. würde extreme Müdigkeit vermutlich das Testergebnis verfälschen). Die Internet- und Zeitschriftentests kann man vermutlich nicht zur Messung gebrauchen.
Zur Verdopplung der Intelligenz:
Unter Verdopplung der Intelligenz könnte man am ehesten eine der folgenden Alternativen verstehen:
Verdopplung des IQ-Werts (z.B. von 105 auf 210): Dieser Wert dürfte von der Wahrscheinlichkeit her vermutlich kein Mensch haben. Vermutlich sind die Tests auch nicht darauf ausgelegt, so etwas zu erfassen.
Doppelte Anzahl richtiger Antworten: Die Anzahl der richtigen Antworten in den verschiedenen Bereichen führt in der Umrechnung zu einem IQ-Wert nicht zu einer Verdopplung des IQ-Wertes.
Die Intelligenz tatsächlich durch Lernen zu steigern ist ein langwieriges Unterfangen, da man die Leistung entweder in vielen Bereichen steigern müsste oder aber in wenigen Bereichen besonders starke Steigerungen erzielen müsste, damit dies im Intelligenzquotienten sichtbar wird.