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DSFP 2021: Die Nominierungen


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159 Antworten in diesem Thema

#1 Martin Stricker

Martin Stricker

    Jawasdennjetztfüreinnaut

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Geschrieben 10 Juli 2021 - 19:03

Das Komitee zur Vergabe des Deutschen Science-Fiction-Preises (DSFP) freut sich, die Nominierungen für den DSFP 2021 bekanntzugeben. Für den DSFP 2021 sind alle im Original in deutscher Sprache im Jahr 2020 erstmals in gedruckter Form erschienenen Texte des Literaturgenres Science-Fiction relevant.

Der Deutsche Science-Fiction-Preis 2021 wird auf dem PentaCon 2021 (05.-07. November 2021), dem diesjährigen JahresCon des Science Fiction Club Deutschland e. V., in Dresden (Palitzschhof der Palitzsch-Gesellschaft e.V., Gamigstraße 24, 01237 Dresden) verliehen. Der DSFP ist mit 1.000 Euro je Kategorie dotiert.

Das Komitee beglückwünscht die nominierten Autorinnen und Autoren zu ihrem Erfolg und bedankt sich bei den Herausgebern und Lektoren, den Verlagen und ihren Mitarbeitern für die Unterstützung der deutschsprachigen Science Fiction. Besonderer Dank gilt den Autoren und Verlagen, die die Arbeit des Komitees durch Überlassung von Leseexemplaren unterstützt haben.

Die Reihenfolge der Nominierungen folgt dem Autorenalphabet und stellt keine Wertung dar.

Kategorie »Beste deutschsprachige Kurzgeschichte«

  • »Stromsperre« von Stephan Becher, erschienen in »Rebellion in Sirius City«, herausgegeben von Peggy Weber-Gehrke, Verlag für moderne Phantastik, ISBN-13 978-3-9818752-6-3
  • »Die letzte Jungfrau« von T. Elling, erschienen in »Nova 29«, herausgegeben von Michael K. Iwoleit und Michael Haitel, p.machinery, ISBN-13 978-3-95765-205-8, ISSN 1864-2829
  • »Angereichert« von Karsten Kruschel, erschienen in »Spektrum der Wissenschaft«, Spektrum der Wissenschaft Verlag, ISSN 0170-2971
  • »Die Sapiens-Integrale« von Michael Marrak, erschienen in »Wie künstlich ist Intelligenz?«, herausgegeben von Klaus N. Frick, Plan9, ISBN-13 978-3-948700-02-7
  • »Wagners Stimme« von Carsten Schmitt, erschienen in »Wie künstlich ist Intelligenz?«, herausgegeben von Klaus N. Frick, Plan9, ISBN-13 978-3-948700-02-7

Kategorie »Bester deutschsprachiger Roman«

  • »Erstkontakt [Koloniewelten Band 4, 2172 - 2230]« von Galax Acheronian, Twentysix / Kindle E-Services, 181 Seiten (nur der Roman), ISBN-13 978-3-7407-6675-7
  • »Salzgras und Lavendel« von Gabriele Behrend, p.machinery, 308 Seiten, ISBN-13 978-3-95765-208-9
  • »Perlenwelt [Der letzte Admiral Band 2]« von Dirk van den Boom, Cross Cult (Amigo Grafik), 384 Seiten, ISBN-13 978-3-96658-063-2
  • »Fallender Stern« von Christoph Dittert, Piper-Verlag, 446 Seiten, ISBN 978-3-492-70537-0
  • »Kohärenz« von Ralf Edenhofer, Belle Epoque Verlag, 350 Seiten, ISBN 978-3-96357-022-3
  • »Die Sprache der Blumen« von Sven Haupt, Mystic Verlag, 400 Seiten, ISBN 978-3-947721-44-3
  • »Was Preema nicht weiß« von Sameena Jehanzeb, Selbstverlag Sameena Jehanzeb, 360 Seiten, ISBN 978-3-96698-306-8
  • »Kikis Geheimnis [Qualityland 2.0]« von Marc Uwe Kling, Ullstein Buchverlage, 430 Seiten, ISBN 978-3-550-20102-8
  • »Vakuum« von Philip P. Peterson, Fischer TOR, 494 Seiten, ISBN 978-3-596-70074-5

Martin Stricker
Für das DSFP-Preiskomitee
Frankfurt am Main, den 10.07.2021


Bearbeitet von Martin Stricker, 12 Juli 2021 - 22:01.


#2 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 10 Juli 2021 - 19:09

Bei den Kurzgeschichten nur eine Übereinstimmung mit dem KLP. Interessant. Und die hat mir gut gefallen, genauso wie die Story aus Nova 29.

#3 Starcadet

Starcadet

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Geschrieben 10 Juli 2021 - 22:19

"Wagners Stimme"...absolut berechtigt. Eine der besten Kurzgeschichten der letzten Zeit... :o


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#4 Galax

Galax

    Giganaut

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Geschrieben 11 Juli 2021 - 10:45

Ui, da freu ich mich aber sehr :bang:

Ein klein wenig schade, dass es für die Kurzgeschichten nicht gereicht hat, da war im letzten Jahr durchaus was mit Potenzial dabei. ;)


"Das Urteil folgt dem Vorurteil."

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Warum auf alte Katastrophen zurückblicken? Es liegen noch unzählige vor einem!


#5 Uwe Post

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Geschrieben 11 Juli 2021 - 22:30

Ich gratuliere allen Nominierten und verberge meine Enttäuschung erfolgreich.


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#6 Carsten

Carsten

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Geschrieben 12 Juli 2021 - 12:13

Lieben Dank, ich fühle mich gebauchpinselt. :-)

So viel Zeit muss allerdings sein: 
Ich bin einer von denen mit Doppel-T! ;-)

Viel Glück allen Nominierten! Ich selbst hänge meine Hoffnungen mal nicht zu hoch. 


Dieser Account ruht bis auf gelegentliche Ankündigungen. PN werden wahrscheinlich nicht gelesen


#7 augenfisch

augenfisch

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Geschrieben 12 Juli 2021 - 13:58

Ich freue mich auch ungemein, dass mein Buchbaby so viel Aufmerksamkeit bekommt und Anklang findet.

 

Ich bin gespannt wo es in dieser Liste letztlich landen wird. 

 

Viel Glück allen Nominierten!

 

:baloon:


Mit freundlichen Grüßen

Gabriele Behrend

 

neu erschienen:

 

Die vom Glück Verdorbenen

(SF Roman  - Vertical Farming vs Guerilla Gardeners)

 

erhältlich bei mir oder im brandneuen Buchladen von p.machinery - schaust Du hier:

 

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(Inner Space Roman - Trip durch verschiedene Bewusstseinsebenen)

 

 

 

Der Zusammenbruch einer Illusion ist immer auch ein Tor, das sich zu einem Wunder hin öffnet.
Pascal Bruckner - Verdammt zum Glück

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#8 Birgit

Birgit

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Geschrieben 12 Juli 2021 - 17:11

Da werden einige prominente Autoren enttäuscht sein.

 

Bin jedes Jahr überrascht, wie wenig ich von der Nominiertenliste kenne, obwohl ich eigentlich viel lese.



#9 Galax

Galax

    Giganaut

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Geschrieben 12 Juli 2021 - 20:52

Da werden einige prominente Autoren enttäuscht sein.

 

Bin jedes Jahr überrascht, wie wenig ich von der Nominiertenliste kenne, obwohl ich eigentlich viel lese.

womöglich haben ja auch einige prominente Autoren nachgelassen oder 2020 einfach nichts veröffentlicht? :D


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#10 Uwe Post

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Geschrieben 12 Juli 2021 - 20:59

Spekulier lieber nicht, werter Galax, denn die Wege der Jury sind unergründlich  :happy: 

Und das macht es ja gerade spannend.

 

Auffällig übrigens, dass nur wenige Kurzgeschichten nominiert wurden - angesichts der exorbitanten Anzahl veröffentlichter Anthologien und Sammlungen sagt das auch was aus. Und zwar dasselbe wie die sehr umfangreiche entsprechende Nominierungsliste des KLP, bei der im "unteren" Bereich womöglich der Zufall ziemlich gewütet hat: Nur sehr, sehr wenige Texte stechen aus der Masse wirklich heraus.

Jetzt muss ich nur noch rausfinden, in welcher Hinsicht  :blush:


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#11 Martin Stricker

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Geschrieben 12 Juli 2021 - 22:02

So viel Zeit muss allerdings sein: 
Ich bin einer von denen mit Doppel-T! ;-)

Entschuldigung! :blush: Ist jetzt korrigiert.



#12 Carsten

Carsten

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Geschrieben 13 Juli 2021 - 05:35

Entschuldigung! :blush: Ist jetzt korrigiert.

Alles klar, kein Ding. :-)


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#13 Galax

Galax

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Geschrieben 13 Juli 2021 - 07:19

Spekulier lieber nicht, werter Galax, denn die Wege der Jury sind unergründlich  :happy:

Und das macht es ja gerade spannend.

 

Auffällig übrigens, dass nur wenige Kurzgeschichten nominiert wurden - angesichts der exorbitanten Anzahl veröffentlichter Anthologien und Sammlungen sagt das auch was aus. Und zwar dasselbe wie die sehr umfangreiche entsprechende Nominierungsliste des KLP, bei der im "unteren" Bereich womöglich der Zufall ziemlich gewütet hat: Nur sehr, sehr wenige Texte stechen aus der Masse wirklich heraus.

Jetzt muss ich nur noch rausfinden, in welcher Hinsicht  :blush:

Diesen Gedanken hatte ich auch gehabt, das hier radikal sortiert wurde. An sich eine gute Sache. Die Jury macht das schon. :)


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#14 Narrania

Narrania

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Geschrieben 13 Juli 2021 - 21:05

 

 

Auffällig übrigens, dass nur wenige Kurzgeschichten nominiert wurden - angesichts der exorbitanten Anzahl veröffentlichter Anthologien und Sammlungen sagt das auch was aus. 

Das verstehe ich nicht. Wir dürfen doch nur eine bestimmte Anzahl  nominieren. Wir haben schon mehr gelesen, als in der Shortlist steht. Die Geschmäcker sind verschieden. 

ich zum Beispiel  habe die düsteren Stories satt, ich bin genug gewarnt. Wagners Stimme sticht heraus, weil es eine sinnvolle Anwendung einer KI ist und nicht wieder zum tausendsten Mal vor den bösen Kis warnt. Im Gegensatz zu den meisten (siehe KLP)  war die Anthologie "Meine Freunde..." nicht mein Favorit..



#15 ShockWaveRider

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Geschrieben 13 Juli 2021 - 22:00

Ich habe Uwe so verstanden, dass eure Entscheidung etwas über die Qualität der Kurzgeschichten aussagt.

Das war keine Kritik an eurer Arbeit.

 

spekuliert

Ralf


Verwarnungscounter: 2 (klick!, klick!)

ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!

  • (Buch) gerade am lesen:K. Abelmann, D. Max, H. Skai (Hg.) "wie der PUNK nach hannover kam"
  • (Buch) als nächstes geplant:Emil Sandt "Cavete!"; B. Kellermann "Der Tunnel"

#16 rostig

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Geschrieben 14 Juli 2021 - 07:20

Das sehe ich wie Ralf und Galax: Die schiere Menge veröffentlichter Geschichten erschlägt die Leser und macht es immer schwerer, die Perlen aus dem grauen Schlamm heraus zu fischen. Die nominierten Storys sind alle von hoher Qualität, also eben diese Perlen. Es mag mehr davon geben, die leider nicht entdeckt wurden. Aber die Liste wurde wenigstens nicht mit Zufallskandidaten mediokrer Qualität zugekleistert.



#17 Uwe Post

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Geschrieben 14 Juli 2021 - 08:20

 

Ich habe Uwe so verstanden, dass eure Entscheidung etwas über die Qualität der Kurzgeschichten aussagt.

Das war keine Kritik an eurer Arbeit.

Korrekt. Im Gegenteil: Ich fand, dass beim KLP zu viele KG nominiert waren, nicht beim DSFP zu wenige. Tut mir leid, wenn ich das unklar ausgedrückt habe.

 

Jedoch:

 

Die Geschmäcker sind verschieden. 

ich zum Beispiel  habe die düsteren Stories satt

Ich erwarte von der Jury, persönlichen Geschmack ein Stückweit hintenan zu stellen, um handwerkliche, inhaltliche und sonstwelche Qualität möglichst neutral beurteilen zu können. 100% objektiv geht nicht, das ist klar und okay. Aber einen sprachlich usw. sehr starken Text nicht zu nominieren, weil er einem thematisch irgendwie nicht behagt, finde ich nicht in Ordnung.

Sonst wird nämlich nicht der beste Text ausgezeichnet, sondern der, der der Jury im Schnitt am besten gefällt - und das ist nicht unbedingt dasselbe.


Bearbeitet von Uwe Post, 14 Juli 2021 - 08:27.

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#18 rostig

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Geschrieben 14 Juli 2021 - 08:46

 

Ich erwarte von der Jury, persönlichen Geschmack ein Stückweit hintenan zu stellen, um handwerkliche, inhaltliche und sonstwelche Qualität möglichst neutral beurteilen zu können. 100% objektiv geht nicht, das ist klar und okay. Aber einen sprachlich usw. sehr starken Text nicht zu nominieren, weil er einem thematisch irgendwie nicht behagt, finde ich nicht in Ordnung.

Sonst wird nämlich nicht der beste Text ausgezeichnet, sondern der, der der Jury im Schnitt am besten gefällt - und das ist nicht unbedingt dasselbe.

 Hier muss ich leider ein Stück weit widersprechen: Der KLP ist der Preis einer Fachjury. Diese sollte sich 100% an den von Uwe genannten Kriterien orientieren. Der DSFP ist der Preis der SF-Fans, der Leser. Hier wird persönliches Gefallen immer eine Rolle spielen. 



#19 Narrania

Narrania

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Geschrieben 14 Juli 2021 - 08:46

Nein, ich sehe die sprachlichen Qualitäten schon, aber die haben einige Geschichten. Die Frage ist, was soll so ein Preis. Wäre ja interessant darüber zu diskutieren. Vergeben wir einen Literaturpreis für das beste sprachliche Konstrukt? Oder einen Preis für das politisch Korrekteste? Es ist SF und ich bin in die Jury gegangen, um die Bücher zu unterstützen, die ich auch gern lesen möchte. Wir brauchen Ideen und Visionen, damit ist SF mal angetreten. In allererster Linie solle eine Geschichte mich begeistern, mich zum Nachdenken und Diskutieren anregen. Das ist mein Hauptanspruch. Wenn sie dann auch noch sprachlich gut ist, dann ist sie topp. Leider ist es so, dass viele Geschichten und Romane am ersten scheitern, weil mich nun mal selten eine Geschichte abholt, die keine Auswege zeigt und depressiv macht..Eine solche Geschichte muss dann schon auf besondere und  neue Weise geschrieben sein und mich überraschen. 
 

(Rostig und ich haben gleichzeitig geschrieben, er ist wiedermal prägnanter :)  )


Bearbeitet von Narrania, 14 Juli 2021 - 08:49.


#20 Galax

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Geschrieben 14 Juli 2021 - 09:58

 Hier muss ich leider ein Stück weit widersprechen: Der KLP ist der Preis einer Fachjury. Diese sollte sich 100% an den von Uwe genannten Kriterien orientieren. Der DSFP ist der Preis der SF-Fans, der Leser. Hier wird persönliches Gefallen immer eine Rolle spielen. 

 

An dieser Stelle muss ich aber dir widersprechen. Der KLP hat keine Fachjury, sondern Autoren, Übersetzer, Lektoren und andere Schaffende in der SF.
Da kann jeder (theoretisch) alles nominieren, es muss nur drei mal genannt werden. Daher stehen dort meist die Schriften in den Listen, die die höchste Verbreitung erhalten haben - der Inhalt ist teils drittrangig.

Das es Absprachen gibt ist nicht gern gesehen, mag auch niemand, dass derlei gesagt wird, ändert aber nichts dran, das es sie gibt.
Ist auch bis zu einem gewissen Grad okay, denn so ist es letztendlich überall, wo keine Jury dabei ist.

Weit schlimmer sind ja Publikumspreise. Die haben absolut keinen Mehrwert, da gewinnt der, der am lautesten schreit und die meisten Freunde mobilisiert :D

Der DSFP ist da halt völlig anders aufgestellt, weshalb auch einmal ein solch unterschiedliche Liste zusammenkommt. Finde ich persönlich extrem gut, da ich dort Objektivität sehr wohl erkennen kann.


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#21 Uwe Post

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    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 14 Juli 2021 - 10:56

 

 

 Hier muss ich leider ein Stück weit widersprechen: Der KLP ist der Preis einer Fachjury. Diese sollte sich 100% an den von Uwe genannten Kriterien orientieren. Der DSFP ist der Preis der SF-Fans, der Leser. Hier wird persönliches Gefallen immer eine Rolle spielen. 

Es ist eigentlich ziemlich genau andersherum. Beim KLP ist zwar von "SF-Schaffenden" die Rede, aber dort sind keine Kriterien vorgegeben, es wird also hauptsächlich (intransparent) entsprechend des persönlichen Lesegeschmacks abgestimmt - und aufgrund des Modus ist das Resultat auch noch stark von der verbreiteten Auflage abhängig, was dieses Jahr mal wieder deutlich zu erkennen ist: Andreas Eschbachs Roman (mit sehr hoher Auflage!) hat den KLP gewonnen und ist beim DSFP nichtmal nominiert.

Umso wichtiger wäre es, wenn der DSFP sich an strikteren Kriterien orientieren würde als der KLP. Zumindest vor ein paar Jahren, als ich mal in der Jury war, konnte davon keine Rede sein, und über die Urteile der Jurymitglieder wurde auch nicht diskutiert, selbst wenn sie kaum nachvollziehbar waren. Zeitweise musste man sich gar mit dem Vorwurf der Befangenheit oder Bevorteilung auseinandersetzen, der bei intransparenten Kriterien leichter aufkommen kann als bei strikteren. Mein damaliger Vorschlag, jedes gelesene Werk mit Punktzahlen in gewissen Kategorien wie Sprache, Idee, Figuren ... etc. zu bewerten und dann einen (gewichteten) Mittelwert zu bilden, wurde strikt abgelehnt. Man bleibt beim DSFP genau wie beim KLP lieber bei den seit Jahren bewährten (und immer wieder bemängelten) Regeln, denn andere könnten ja auch so ihre Nachteile haben.

 

 

 

 

Die Frage ist, was soll so ein Preis. Wäre ja interessant darüber zu diskutieren.

Die "besten" SF-Werke auszeichnen. So steht's auf der Homepage, so sind die beiden Preiskategorien überschrieben.

Was "gut" da genau bedeutet, ist nicht weiter aufgeschlüsselt. Meine Ansicht dazu steht ja oben.

 

Übrigens fände ich es der Transparenz halber angemessen, die Namen der Jury-Mitglieder auf die Homepage zu schreiben. Dort steht nur "derzeit zehn" und Martins Name als Vorsitzender.


Bearbeitet von Uwe Post, 14 Juli 2021 - 11:13.

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#22 Narrania

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Geschrieben 14 Juli 2021 - 20:36

Es sollte jedem Jurymitglied überlassen bleiben, den Namen zu nennen. 

 

Was sind die besten SF Werke? Die am besten Aussehenden? Die am besten Lektorierten? usw. Dieses "beste" sollte diskutiert werden. Ein Buch, dass alle Kriterien für die Jury erfüllt, ist immer noch nicht das beste Buch, weil wir zu wenige sind, alle zu lesen.  Also die Themenauswahl spielt für mich eine Rolle, für andere der Bekanntheitsgrad der Autoren, die Nummer Sicher oder das cover. Wer mehr wissen will ist gern eingeladen, mitzumachen. Je mehr wir sind, umso mehr Bandbreite. 



#23 lapismont

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 05:41

Die Intransparenz der Jury entwertet in meinen Augen den Preis. Wenn ich nicht weiß, wer da ihr oder sein Urteil fällte, ist mir die Liste halbwegs egal. Als ich in der Jury war, ging es mir ähnlich wie Uwe, über die Punkte wurde in der Jury untereinander nicht verhandelt. Dadurch kam es in meinen Augen nicht zu einer echten Auseinandersetzung mit dem fraglichen Gewinnerwerk, sondern es wurden reine Summen gebildet. Nicht einmal in der Urteilsbegründung tauchten dann kritische Worte zum Werk aus der Jury auf.

 

Solange ich nicht einschätzen kann, ob in der DSFP-Jury tatsächlich Phantastik- und Literaturexperten sitzen, schau ich mir die Listen und Ergebnisse an, gratuliere brav aber bin nicht überzeugt, hier irgendwelche besten Werke zu finden.

 

Beim KLP findet mit unter Umständen zumindest die Werke, die im entsprechenden Jahr eine Rolle spielten, entweder durch Verbreitung, Mundpropaganda, Netzwerken oder Elfenwerk. Was dann wieder nicht weniger objektiv ist als anonyme Wertungen.


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#24 Narrania

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 06:04

ich kann dir versichern, dass die Kritiken auftauchen, zu manchen Werken auch diskutiert wird. Einige der Juroren haben ja schon geschrieben und auch ihre Meinungen zu den Büchern kundgetan. Im Forum wird eigentlich zu jedem Buch etwas geschrieben, das mindestens  einer von uns gelesen hat. 

Aber es hat auch einen Vorteil, wenn man nicht sagen muss, wer wie abgestimmt hat. Es gibt sicher Beziehungen zu Autoren, die aber in der Wertung keine Rolle spielen sollten. Vielleicht will mancher niemanden verärgern. Deshalb ist es vielleicht von Vorteil, nicht genannt zu werden. Ich habe kein Problem damit, aber andere möchten vielleicht keinen Shitstorm im Forum bekommen. 

 

 

Solange ich nicht einschätzen kann, ob in der DSFP-Jury tatsächlich Phantastik- und Literaturexperten sitzen, schau ich mir die Listen und Ergebnisse an, gratuliere brav aber bin nicht überzeugt, hier irgendwelche besten Werke zu finden.

 

Beim KLP findet mit unter Umständen zumindest die Werke, die im entsprechenden Jahr eine Rolle spielten, entweder durch Verbreitung, Mundpropaganda, Netzwerken oder Elfenwerk. Was dann wieder nicht weniger objektiv ist als anonyme Wertungen.

 

Was sind Experten? Wer kann sich als solchen bezeichnen?

 

Ja, gerade das ist die Frage, ist ein Werk mehr wert, weil es bekannter ist?  Die meisten Leser werden zunächst zu bekannten Autoren greifen oder zu denen, wo der Verlag sich um die Werbung kümmert. Ich denke gerade dabei gehen Werke verloren, die unbekanntere Autoren schreiben. Mir gefällt beim DSFP, dass wir versuchen, alle Werke zu erfassen und dann gezielt eben auch unbekanntere und unbekannte Autoren lesen.  Ich habe je schon so was gelesen (hier im Forum zum KLP) was so klang wie, ich habe nur drei Geschichten gelesen, davon nominiere ich eine. 

Zu Eschbachs Buch habe ich einige Kritiken gelesen, die meinten, es sei keine SF und es sei viel zu lang. So absolut positive Kritiken habe ich jedenfalls nicht gelesen. Habe auch erst nach einer Weile Nachdenken meine Ansicht etwas geändert, obwohl ich der Meinung bin, dass an einigen Stellen Kürzung dem Buch gut getan hätten. Trotzdem finde ich es gut, dass es einen Preis bekommen hat, weil es zumindest den Versuch macht, zu zeigen wie man anders zusammenleben könnte als in kapitalistischen Verhältnissen und gleichzeitig die Unmöglichkeit darstellt, in der Entwicklung zurückzugehen oder stehen zu bleiben und bei Eschbach kann man vom Schreibstil und der Phantasie her nichts falsch machen.

Beim KLP wird doch aber überhaupt nicht diskutiert, oder? Da erfährt man nur die Abstimmung und es ist ein reines Zählen.



#25 ChristophGrimm

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 07:46

 
Solange ich nicht einschätzen kann, ob in der DSFP-Jury tatsächlich Phantastik- und Literaturexperten sitzen, schau ich mir die Listen und Ergebnisse an, gratuliere brav aber bin nicht überzeugt, hier irgendwelche besten Werke zu finden.
 
Beim KLP findet mit unter Umständen zumindest die Werke, die im entsprechenden Jahr eine Rolle spielten, entweder durch Verbreitung, Mundpropaganda, Netzwerken oder Elfenwerk. Was dann wieder nicht weniger objektiv ist als anonyme Wertungen.


Es stellt sich mir die berechtigte Frage, was in deinen Augen einen preisvergebenden Experten kennzeichnet.

Ein subjektives Kriterium läge für mich bspw. darin, dass „Experten“ nicht nur viele Genre- und Literatur-Veröffentlichungen der Vergangenheit kennen, sondern auch viele des zu bewertenden Jahres.
Nach den Threadverläufen zum KLP habe ich den Eindruck, dass speziell letzteres - Kenntnis vieler Werke des zu bewertenden Zeitraums - eher weniger zutrifft.

Die Intransparenz der DSFP-Jurymitglieder stellt für mich hingegen kein Kriterium dar. Im Gegenteil: Ich könnte mir vorstellen, dass dadurch manche in der Entscheidung freier sind.

 - Onlinepause -

 

„Alien Contagium: Erstkontakt-Geschichten“: https://eridanusverlag.de | "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes": https://burgenweltverlag.de
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#26 lapismont

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 08:10

Es geht mir nicht darum, ob freie Entscheidungen getroffen werden. Wenn ich die Mitglieder einer Jury nicht kenne, kann ich ihre Kompetenz nicht beurteilen. Der DSFP ist damit dem KLP gleich. Eine anonyme Masse vergibt Punkte anhand unbekannter Kriterien. Wie Mammut irgendwo mal äußerte, kann man die Preise auch gleich zusammenlegen.


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#27 simifilm

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 08:41

 

Was sind die besten SF Werke? Die am besten Aussehenden? Die am besten Lektorierten? usw. Dieses "beste" sollte diskutiert werden. Ein Buch, dass alle Kriterien für die Jury erfüllt, ist immer noch nicht das beste Buch, weil wir zu wenige sind, alle zu lesen.  Also die Themenauswahl spielt für mich eine Rolle, für andere der Bekanntheitsgrad der Autoren, die Nummer Sicher oder das cover. Wer mehr wissen will ist gern eingeladen, mitzumachen. Je mehr wir sind, umso mehr Bandbreite. 

 

Zur konkreten Auswahl kann ich nichts sagen, dazu kenne ich mich in deutschsprachiger SF viel zu wenig aus. Mit Jury-Arbeit habe ich aber mittlerweile aber ein wenig Erfahrung, und da muss ich klar festhalten, dass sich eine Jury, um sinnvoll arbeiten zu können, im Vorfeld unbedingt auf irgendwelche Kriterien einigen muss. Sei es, dass die Jury-Mitglieder sich untereinander einigen, sei es, dass es einen Vorsitz gibt, der gewisse Kriterien vorgibt. 

 

Dabei geht es überhaupt nicht darum, persönliche Präferenzen durchzudrücken, aber ich war beispielsweise schon in verschiedenen Jurys von Filmförderungsgremien, und hier macht es einen massiven Unterschied, ob der betreffende Förderer z.B. besonders innovative oder besonders erfolgversprechende Projekte fördern will. Beides ist zulässig, aber als Jury-Mitglied muss ich wissen, was verlangt wird. Das ist bei einem Preis auch nicht anders. Was will man denn auszeichnen? Soll der SF-Roman besonders originell oder handwerklich gut gemacht oder inhaltlich anspruchsvoll oder oder oder sein? Wenn die Stossrichtung nicht klar ist, fehlt der Jury schlicht die Basis für eine sinnvolle Diskussion.

 

Und ja: Eine Jury, deren Mitglieder man nicht kennt, wird durch diese Geheimhaltung massiv entwertet.


Bearbeitet von simifilm, 15 Juli 2021 - 08:41.

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#28 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 08:47

 

 

Dieses "beste" sollte diskutiert werden. Ein Buch, dass alle Kriterien für die Jury erfüllt, ist immer noch nicht das beste Buch, weil wir zu wenige sind, alle zu lesen.

Ich hatte zu "bestes" ja oben konkrete Vorschläge gemacht.

Den zweiten Satz verstehe ich nicht. Unterstellt man, dass ihr bei den Nominierungen kein starkes Buch überseht, lest ihr doch dann alle nominierten, um den Sieger zu ermitteln. Dagegen ist nicht viel einzuwenden, außer dass die Punktevergabe rein subjektiv ohne feste Kriterien erfolgt.

 

 

 

Also die Themenauswahl spielt für mich eine Rolle, für andere der Bekanntheitsgrad der Autoren, die Nummer Sicher oder das cover.

Wofür spielt die Bekanntheit der Autoren eine Rolle? Für die Auswahl, was man liest, hoffe ich, nicht für die Nominierung.

 

 

 

Aber es hat auch einen Vorteil, wenn man nicht sagen muss, wer wie abgestimmt hat. Es gibt sicher Beziehungen zu Autoren, die aber in der Wertung keine Rolle spielen sollten. Vielleicht will mancher niemanden verärgern.

Solange das intern bleibt, ist das doch kein Problem. Es geht nach außen hin bezüglich Transparenz nur um die Namen der Mitglieder der Jury. Nach INNEN, also innerhalb der Jury, geht es um die Transparenz der Bewertungen, das gehört aber nicht an die Öffentlichkeit. Dass niemand aufgrund von Beziehungen zu Autoren abstimmt, davon gehe ich schlicht aus. Wobei da Transparenz auch hilft: Wenn mein bester Freund in der Jury sitzt und objektiv begründet, warum er meinen Roman schlecht findet, ist das völlig in Ordnung. Ich bin erwachsen. Auf Befindlichkeiten von Autoren sollte die Jury keine Rücksicht nehmen.

 

 

 

Was sind Experten? Wer kann sich als solchen bezeichnen?

Jemand, der dazu in der Lage ist, ein Werk anhand einigermaßen objektiver Kriterien (Sprache, Inhalt, Figuren...) nachvollziehbar zu bewerten. Das schafft jeder ordentliche Rezensent, ich erwarte dasselbe von einer Jury.

 

 

 

Beim KLP wird doch aber überhaupt nicht diskutiert, oder? Da erfährt man nur die Abstimmung und es ist ein reines Zählen.

Diskutiert wird höchstens im Vorauswahlgremium, das meiner Erfahrung nach aber auch nur oberflächlich oder in Ausnahmefällen (wenn ein Werk auf der Kippe steht). Danach wird nur noch gezählt, und zwar wie gesagt ohne durch die Anzahl der Stimmen zu dividieren, so dass verbreitetere Werke einen systematischen Vorteil haben. Zufälligerweise weiß ich, dass Andreas Eschbachs Roman nicht gewonnen hätte, wenn man einen Durchschnitt durch die vergebenen Punktzahlen gebildet hätte. Deswegen ist es sehr gut, dass die Verbreitung beim DSFP keine Rolle spielt (jedenfalls nicht rechnerisch).

 

Übrigens erwartet keiner, dass ihr alle 11.111zig letztes Jahr erschienenen Werke lest, bloß weil ja selbst unter den 1.111 Selfpublishing-Kurzromanen ein Juwel sein könnte. Das ist dann halt Pech für den Autor: Er oder sie hätte ja zu einem richtigen Verlag gehen können, wäre das Buch wirklich so gut, hätte zumindest einer der Szeneverlage es gebracht.

 

Bloß fürchte ich, dass euer Nominierungsmodus die Gefahr in sich birgt, preis- oder nominierungswürdige Romane zu übergehen. Ich vermisse ja nicht nur meinen, der halt ziemlich gute Kritiken erhalten hat. Dergleichen ist auch früher schon öfter vorgekommen. Ich glaube, dass speziell die Nominierungen mehr aus Diskussionen mit guten Argumenten heraus geschehen sollten und nicht bloß durch einfache Vorschläge.

 

 

 

 im Vorfeld unbedingt auf irgendwelche Kriterien einigen muss. Sei es, dass die Jury-Mitglieder sich untereinander einigen, sei es, dass es einen Vorsitz gibt, der gewisse Kriterien vorgibt. 

 

*unterstreich*


Bearbeitet von Uwe Post, 15 Juli 2021 - 08:58.

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#29 simifilm

simifilm

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 08:57

Solange das intern bleibt, ist das doch kein Problem. Dass niemand aufgrund von Beziehungen zu Autoren abstimmt, davon gehe ich schlicht aus. Wobei da Transparenz auch hilft: Wenn mein bester Freund in der Jury sitzt und objektiv begründet, warum er meinen Roman schlecht findet, ist das völlig in Ordnung. Ich bin erwachsen. Auf Befindlichkeiten von Autoren sollte die Jury keine Rücksicht nehmen.

Die Beratungen der Jury und auch das Abstimmungsverhalten der einzelnen Mitglieder müssen vertraulich sein, aber die Jury insgesamt muss doch öffentlich zu ihrem Entscheid stehen können.
 

Jemand, der dazu in der Lage ist, ein Werk anhand einigermaßen objektiver Kriterien (Sprache, Inhalt, Figuren...) nachvollziehbar zu bewerten. Das schafft jeder ordentliche Rezensent, ich erwarte dasselbe von einer Jury.


Ich habe das in der Vergangenheit schon mehrfach geschrieben: Ich bin immer wieder erstaunt, wie breit der Konsens unter "Leuten vom Fach" oft ist. In meinem Fall geht es meist um Filme, dabei ist es aber ziemlich egal, ob nun Regisseure, Produzentinnen oder Kritikerinnen zusammensitzen, um Filme zu bewerten. In jedem Fall besteht in meiner Erfahrung ein erstaunlich breiter Konsens. Es gibt eigentlich immer einige wenige Werke, deren herausragende Qualität unbestritten ist. Dann gibt es eine grosse Menge, bei ebenfalls denen klar ist, dass sie nichts taugen, und dann gibt es eine meist überschaubare Gruppe von Werken, über die man wirklich diskutieren muss. Natürlich kann es auch immer den einen oder anderen Ausreisser geben, aber im Grossen und Ganzen ist der Konsens oft erstaunlich breit.


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#30 ChristophGrimm

ChristophGrimm

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Geschrieben 15 Juli 2021 - 08:59

Es geht mir nicht darum, ob freie Entscheidungen getroffen werden. Wenn ich die Mitglieder einer Jury nicht kenne, kann ich ihre Kompetenz nicht beurteilen. Der DSFP ist damit dem KLP gleich. Eine anonyme Masse vergibt Punkte anhand unbekannter Kriterien. Wie Mammut irgendwo mal äußerte, kann man die Preise auch gleich zusammenlegen.


Bei den Kriterien wäre ich sogar ein Stück weit bei dir, bei „Kompetenz beurteilen“ nicht. Wie ich anführte, wäre bei mir eine profunde Kenntnis vergangener und letztjähriger Werke ein Pluspunkt. Abgesehen davon, dass ich dieses Kriterium nur oberflächlich beurteilen könnte (bspw. durch alleinige Anzahl und durch Ausführung des/der Einzelnen in Blog- und Forenbesprechungen), heißt das aber nicht, dass dieses Kriterium allein wirklich einen Experten kennzeichnet.

Aber nochmal gefragt: Was kennzeichnet für dich einen kompetenten Experten?

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