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Am Anfang war das Bild - herausgegeben von Aiki MIra, Uli Bendick und Mario Franke


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76 Antworten in diesem Thema

#1 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 24 November 2021 - 08:55

Hallo zuammen,

 

wer hat Lust auf einen Buddy-Read? Wer liest auch gerade die Anthologie?

 

Ich habe erst drei Geschichten gelesen und werde in den nächsten Tagen häppchenweise weiterlesen und sicher auch eine Rezension machen.

 

Die Anthologie enthält folgende Geschichten:

 

Niehaus, Monika  -  Bermudabohrturm
Rehak, Janika  -  Onkel Nolte oder die hohe Kunst, aus dem Fenster zu schauen
Diemrich, Robert   -  Das Wiedersehen
Neuhold, Uwe   -  Das Licht
Hemmrich, Isabell   -  Unser stilles Dorf
Endres, Christian   -  Sterben und sterben lassen auf einem einstmals blauen Planeten
Kugler, Hans Jürgen   -  Die Verwandlung
Rauch, Marco   -  Der Erleger
Wiesner, Nils   -  Ich kann nur sehen, was ich glaube
Stößer, Achim  -  Bethlehem
Schorm, Rainer   -  Hirnwald
Tinnefeld, Michael   -  Upgrade Yourself
Maelle, Tessa   -  Arabesque
Hernandez, Vlad   -  Glühwürmchen
Leroch, Karin   -  Ganymed
Jänchen, Heidrun   -  Stille Post
 
Viele Grüße, Yvonne

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#2 lapismont

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Geschrieben 24 November 2021 - 20:33

Ich habs mir am Samstag auf der buch Berlin direkt beim Verlagsstand geholt. Würde mitlesen, aber eher nur ein/zwei Storys pro Woche, wird Dir bestimmt zu langsam sein,

:blush:


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#3 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 24 November 2021 - 21:00

Macht nichts, ich mache Notizen. Ich habe jetzt sechs gelesen, zwei davon sind überragend, eine ist zumindest extrem gut geschrieben, zwei weitere solide und eine war nichts für mich.

Ich kann ja immer Details posten, wenn du gelesen und Feedback gegeben hast.

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#4 lapismont

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Geschrieben 24 November 2021 - 21:38

Okay, dann schnapp ich mir das hübsche Dingens morgen und schnupper rein.


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#5 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 25 November 2021 - 06:57

Super, klingt nach einem Plan! Ich bin gespannt ;-)


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#6 Narrania

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Geschrieben 25 November 2021 - 21:32

Ich habe es noch nicht, will es aber unbedingt lesen, also hole ich es mir und schau wieder rein. Schließlich ist Mario unser Haus. und Hofmaler :D



#7 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 26 November 2021 - 06:13

Ah, super Narrania - ich bin jetzt ungefähr halb durch und mache mir Notizen zu allen Geschichten. Einige verstehe ich auch nicht ganz, daher wäre Buddy-Read super.


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#8 lapismont

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Geschrieben 26 November 2021 - 17:41

Monika Niehaus - Bermudabohrturm

Eher eine Skizze, aber stimmungsvoll.

 

Janika Rehak -  Onkel Nolte oder die hohe Kunst, aus dem Fenster zu schauen

Eine schöne Liebesgeschichte, in der die SF quasi nur Staffage ist.

 

Ich find das Buch weiterhin sehr hübsch gemacht. Mach Spaß, drin zu lesen.


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#9 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 27 November 2021 - 08:42

Moin Ralf,

 

ich scheine nicht gerade eine Heidrun-Jänchen-Flüsterin zu sein. Nach meiner neuesten Zählung hat kein:e deutschsprachige Autor:in in 2021 mehr Kurzgeschichten herausgebracht als sie (nach meiner Zählung sind es zwölf bisher) und ich habe die tatsächlich auch alle gelesen (na gut, eine fehlt noch, die ist am Ende dieser Anthologie). 

Sprache, Stil und Atmosphäre kann ich dabei stets bewundern, aber die Botschaft geht eigentlich fast immer über meinen Kopf. 

 

Die Story von Janika Rehak hingegen habe ich extrem genossen und sogar ein paar Tränen vergossen. Es ist (leider) völlig korrekt, dass der SF-Anteil nicht so hoch ist bzw. könnte Allison auch aus einer phantastischen Parallelwelt kommen (=Fantasy) und die Story, Botschaft etc. wäre dieselbe. Die SF ist also kein zwingender Bestandteil der Geschichte.

Der Plot, die Figuren, das Ende, A-Story und B-Story hingegen fand ich sehr überzeugend. Ich bin ja auch eigentlich auf der Suche nach guten Geschichten, nicht zwingend nach guten SF-Geschichten. Dazu plane ich auch, ein wenig mehr zu schreiben:

 

Der Ich-Erzähler kümmert sich um seinen wirklich alten Onkel Nate, der siebzig Jahre am und im Meer verbracht hat. Der Ich-Erzähler heißt ebenfalls Nate, wird aber von seinem Onkel “Junior† genannt. Die beiden verbindet diese besondere Freundschaft, die man zwischen Familienmitgliedern manchmal hat. Das Schöne ist, das steht alles irgendwie zwischen den Zeilen.

Onkel Nate spricht schon seit langer Zeit von Allison, die ihn einst besucht hat und in die er sich verliebt hat. Sie hat ihn “nur mal kurz† verlassen, um ihm ein Ticket in ihre Welt zu besorgen und seitdem wartet er auf sie. Hat nie geheiratet. Lässt sich nicht beirren. Sie wird kommen. Sie kommt zurück.

Auch der jüngere Nate, “Junior†, scheut sich davor, eine Partnerschaft einzugehen, hat aber seit längerer Zeit online Kontakt zu einer Frau, Erin.

Das Ende hat mich komplett überzeugt und mitgenommen. Eine tolle Geschichte.

 

Plus, die Autorin hat es einfach drauf, einmal um†™s Eck zu zeigen, was sie sagen will durch treffende Details und tolle Ideen. Die kann ich gar nicht alle auflisten, aber ich bin auf alle neidisch und sehr begeistert.

Ein Beispiel:

Cousine Hettie zweifelt laut daran, dass Allison jemals wiederkommen wird, aber Onkel Nate lächelt ihre Zweifel einfach nur weg. Hettie ist kürzlich verlassen worden und ihr Ex ist mit einem Koch durchgebrannt, der tollen New Yorker Cheesecake backt. Die Szene schließt ab mit dem Satz:

“Ich verzieh Hettie, weil Nate es tat. Trotzdem kaufe ich jedes Mal New Yorker Cheesecake, wenn sie zu Besuch kam.†

 

Was ich auch anmerken muss, es ist genau nach meinem Geschmack geschrieben: szenisch, kein Info-Dump, subtil, tolle Figuren. Daher bin ich natürlich hier eine Vollabholerin. Bisher mein Highlight in der Anthologie (wobei mir die letzten vier Geschichten noch fehlen und die sind zum Teil von Autor:innen, die ich sehr gern lese).

 

Wobei, vom Plot und von der Idee her fand ich Uwe Neuholds Geschichte besser, nur die Art zu Erzählen liegt mir nicht so stark.

 

LG Yvonne

 

 


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#10 lapismont

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Geschrieben 27 November 2021 - 20:51

Ja, das trifft, was Onkel Nolte oder die hohe Kunst, aus dem Fenster zu schauen anbelangt, ziemlich genau meine Meinung. Das Beziehungsgeflecht ist großartig aufgebaut, die Stelle mit dem Cheesecake fiel mir auch explizit auf und ich hab es als Geschichte genossen, trotz des kaum vorhandenen Phantastik-Einschlags.

Die Story ist rund, gut erzählt und berührend. 


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#11 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 28 November 2021 - 07:19

Da bin ich ja gespannt, ob wir noch mehr Gemeinsamkeiten finden.

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#12 Bernard

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Geschrieben 28 November 2021 - 11:18

Am kommenden Donnerstag (2. Dezember) um 21:00 wird einer der vertretenen Autoren, Michael Tinnefeld, bei mir auf Twitch zu Gast sein. Wir werden auch über diese Anthologie sprechen ...


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#13 lapismont

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Geschrieben 29 November 2021 - 07:17

Robert Diemrich - Das Wiedersehen

Vorhersehbare und recht dünne Story, zudem stilistisch schwach.


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#14 Bernard

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Geschrieben 29 November 2021 - 07:34

Plus, die Autorin hat es einfach drauf, einmal um†™s Eck zu zeigen, was sie sagen will durch treffende Details und tolle Ideen. 

Die Details machen's für mich bei Onkel Nate oder die hohe Kunst, aus dem Fenster zu schauen auch. Da wurde eine gute Balance aus Verbildlichung und Weglassen gefunden.


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#15 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 29 November 2021 - 09:14

Bernhard, ja, total. Die Story gehört gemeinsam mit zwei anderen zu meinen Highlights der Anthologie.

Ralf, "Das Wiedersehen" habe ich so schlimm verrissen in meinen Notizen, dazu sollte ich öffentlich lieber schweigen. Fand die Botschaft auch absolut daneben.

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#16 lapismont

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Geschrieben 30 November 2021 - 08:42

Ich lese gern Verrisse.

 

Uwe Neuhold - Das Licht

 

Mir gefiel, dass hier Quantenverschränkungen als Plot-Aufhänger genutzt werden. Aber mir schwante recht früh, wo das hinführt, die Konflikte sind lahm, werden off scene abgearbeitet (Suizid, Verlieben) und die Geschichte kann sich nicht entscheiden, ob sie die Techniik näher beleuchten will oder die Lebensgeschichte der Beteiligten, letztlich kommt nix interessantes heraus. Die Story hätte ich wesentlich abgefahrener erwartet. Dass das »Quantenreisen« die Menschen verändert oder die Realtät. Da hätte mehr drive reingepasst.


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#17 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 30 November 2021 - 08:59

Lieber Ralf,

 

witzig. Vom Plot und vom Twist her hat mir die Story sehr gut gefallen, aber laut meinen Notizen habe auch ich die wenig szenische Art des Erzählens bemängelt. Das ist glaube ich das, was du mit "off scene" meinst. 

 

Mit der Art und Weise zu erzählen bin ich nicht die ganze Zeit über total mitgegangen - aber dafür bin ich absolut überzeugt von allem anderen, vor allem vom Plot, der Idee, und, total wichtig: Von dem perfekten Schluss mit einer Art Doppel-Pointe. Ich habe auch drei Sätze, bevor ein wichtiger Zusammenhang aufgelöst wurde, das Ende erahnt und es war dieses tolle Gefühl, dass man als Leser:in manchmal haben darf. Richtig richtig gut. Super Idee.

Plus, ich stehe auf Zeitreisegeschichten (und ähnliches, dies hier ist ein wenig abseits des Üblichen) und kann diese Geschichte daher sehr wertschätzen.

 

Trotzdem ist die Story noch unter den Top-3 für mich in dieser Anthologie. Mir schwante es eben nicht recht früh, vermutlich habe ich noch nicht genügend Storys mit diesem Twist gelesen. Ich muss dringend mehr Klassiker lesen! Gerade habe ich "Es stirbt in mir" von Silverberg gelesen, jetzt muss ich erstmal den Abschlussband von The Expanse lesen.

 

LG Yvonne


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#18 lapismont

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Geschrieben 30 November 2021 - 09:06

Mag sein, dass ich dieses Setting, Typ erzählt vor Aufsichtsratgremium, langweilig finde. Das nervte mich letztens erst wieder in Der vierte Mond von Kathleen Weise.

 

Der Twist zum Schluss ist zwar gut und den meinte ich nicht mit vorhersehbar, sonder die Auflösung des Verschwindens.

Aber beide Dinge hätten Potential gehabt, auserzählt zu werden. Zum einen hätte man sich mehr mit der Umkehrung von Kausalitäten befassen können und zum anderen wäre interessant gewesen, was man denn nun damit tatschlich alles anstellen könnte, wenn man weiß, wie es funktioniert.


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#19 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 30 November 2021 - 09:25

Ich finde den narrativen Stil fast grundsätzlich deutlich, deutlich weniger gut als szenisches Erzählen. Später in der Anthologie kommt da noch so ein Kandidat.

 

Ich meine, sogar Mary Shelley vor XXX Jahren hat - trotz Tagebuchstil und allem - Frankenstein und sein Monster extrem cool und szenisch erzählen lassen. Frankenstein ist ein geniales Buch. Zwischendurch hatten wir mal ein paar langweilige Jahrzehnte, in denen die Leute irgendwie alles narrativ zusammengefasst haben (zumindest viele schrieben so) und heutzutage gibt es noch immer zu viele, die so erzählen und das nimmt mich fast nie mit.


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#20 lapismont

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Geschrieben 02 Dezember 2021 - 06:47

Isabell Hemmrich - Unser stilles Dorf

 

Eine stark erzählte Geschichte, sehr poetisch. Wir erleben hautnah, was die beiden Mädchen fühlen, sind sehr dicht an ihnen dran. Hier passt dann auch das psychedelische Ende.

Gefiel mir sehr gut.


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#21 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 02 Dezember 2021 - 07:33

Moin moin,

 

ja, die Story ist zwar nicht unter meinen Top 3, aber die hat mir ebenfalls gefallen.

 

 

Hemmrich, Isabell: Unser stilles Dorf

Die Erzählweise ist hier eher ruhig, und rückblickend. So wie es erzählt wird, entfernt mich das ein wenig vom Geschehen.

Ich nehme an, dass das gewollt ist, denn der Inhalt der Geschichte ist ziemlich heftig. Eine sehr plastisch geschilderte Vergewaltigung auf einem öffentlichen Platz durch einen Metzger, gefolgt von der Hinrichtung des Täters - quasi noch währenddessen - und dann der Tod der Schwester, der die Ich-Erzählerin traumatisiert hat.

Das alles in einem trostlosen, völlig verstrahlten Setting. Nach und nach fügen sich all die Schrecklichkeiten und die Tragik zusammen, zwar gepaart mit Hoffnung und Wiedererwachen, was aber gedämpft wird durch die Trauer der Ich-Erzählerin.

 

Auch wenn die Geschichte nicht in dem Stil ist, den ich normalerweise gern lese, muss ich doch der Autorin attestieren, dass sie mit Sprache hervorragend umgeht.

Ein Beispiel::

“Sie [die Haare] alle lösten sich büschelweise aus ihrer Verankerung, flohen wie ein Rudel verängstigter Ratten von diesem dem Untergang geweihten Wrack eines Körpers und hinterließen kranke, schutzlose Haut, die auf dem Kopf ein paar Nuancen heller war.†

 

Es gibt noch einige andere sehr gute Textstellen. Lese-Empfehlung.


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#22 Bernard

Bernard

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Geschrieben 02 Dezember 2021 - 09:59

Inhaltlich gewinnt bei mir Der Erleger von Marco Rauch.

Die Geschichte hat ein sehr gutes Pacing. Der Einstieg ist gelungen, die Orientierung ist sofort da, die Informationen kommen exakt zum richtigen Zeitpunkt, die Handlung entwickelt sich zielstrebig und dennoch mit interessanten Wendungen. Der Schluss ist ein bisschen verschenkt, da wäre weniger (für meinen Geschmack) mehr gewesen, sprich: die Geschichte hätte etwas früher enden können. Die Motive sind in der richtigen Stärke dosiert. Beispiel: Dass Jagd auf Menschen gemacht wird, kommt so oft, dass es einen nicht mehr schockt. Auch die Verarbeitung zu Trophäen ist nicht so ungewöhnlich, aber das Verspeisen in freundlicher Umgebung berührt. Die Figurenkonstellation ist schön abgestimmt, besonders wegen der Freundlichkeit der Außerirdischen. Sie sind zwar bedrohlich, aber nicht bösartig, obwohl sie Böses tun - Menschen fallen schlicht nicht in die Kategorie, die moralische Überlegungen legitimiert. Natürlich liegt die Parallele zu unserem heutigen Umgang mit Tieren nahe, das ist ein billiger Beifang. Ein höheres Niveau erreicht Der Erleger dadurch, dass die Perspektivfigur ein Mensch ist. Das öffnet einen anderen Fragenkomplex, nach Kollaboration, nach Mitmenschlichkeit, nach einer Zusammengehörigkeit innerhalb der menschlichen Spezies. Sollte die Biologie eine solche begründen? Nicht die Kultur, die Lebensweise? Können Menschen ins Tierhafte absinken, gehen sie dabei moralischer Rechte verlustig? Ab wann und bis wann ist ein Mensch ein Mensch? Und wo würde man sich selbst positionieren - vor oder hinter dem Gewehr, oder würde man einen Weg finden, das Gewehr fortzuwerfen? Ganz nebenbei erfährt man eine interessante SF-Backstory mit der besetzten Erde, die sich "größer anfühlt" und dadurch zum Weiterdenken einlädt.

 

Sprachlich ist mein Sieger die von Pia Biundo angefertigte Übersetzung der Geschichte Glühwürmchen von Vlad Hernández.

Stark reduziert, verdichtet, es geht Richtung Lyrik. Dennoch eine klare Handlung, der man folgen kann.


Bearbeitet von Bernard, 02 Dezember 2021 - 15:29.

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#23 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 02 Dezember 2021 - 14:11

Bernard, deine Sichtweise ist mega interessant, ich war bei Marcos Story zu sehr von meinen Würgereflexen abgelenkt und have nur weiter gelesen, weil ich dachte, da käme noch was.
Aber irgendwas müssten ja auch die Herausgeber: innen daran gefunden haben. Du hast mir jetzt quasi die Story erklärt. (ich mag sie dennoch nicht, sehe aber ihre Daseinsberechtigung ein)

Die übersetzte Geschichte war mir zu lyrisch. Das war nicht mein Stil. Ich habe aber auch nicht überlegt, wer sprachlich mein Favorit ist. Vermutlich bin ich mehr "down to Action".

Danke für deine Einsichten!

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Geschrieben 08 Dezember 2021 - 16:14

Christian Endres - Sterben und sterben lassen auf einem einstmals blauen Planeten

 

Poetische kleine Metapher. Gefiel mir.

 

 

Hans Jürgen Kugler - Die Verwandlung

 

Eine Version von Szameits Windharfen-Geschichte, leider nur zur Hälfte ausgeführt. Mir zu wenig.


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Geschrieben 08 Dezember 2021 - 19:48

Moin Moin,

 

btw ich fand es übrigens cool, dass die Story von Endres direkt nach der von Hemmrich kam. Die von Hemmrich war lang (die längste des Bandes) und die von Endres kam so schnell auf den Punkt.

 

Endres, Christian Sterben und sterben lassen auf einem einstmals blauen Planeten

Die Story ist sehr pointiert und sehr klar. Die Inspiration von dem Bild ist auch gut ersichtlich. In letzter Zeit habe ich einige Geschichten gelesen, in denen der Tod personifiziert wird, diese hier gehört zu den gelungenen. Der Schluss ist durchaus heftig, aber ich sehe ein, dass es notwendig ist, er ist quasi zwingend und nicht nur Effekt aus. Wurde gut vorbereitet.

 

Kugler, Hans Jürgen Die Verwandlung

Hier verwandelt sich jemand in einen Dinosaurier bzw. wacht auf und stellt fest, dass er sich verwandelt hat.

Der SF-Anteil ist sehr niedrig- ja, der Protagonist war im Weltraum unterwegs und ist nun offenbar ein Außerirdischer in einer fremden Welt, für mich liest sich das aber trotzdem wie Fantasy.

Da die Story hauptsächlich aus Beschreibungen und Gedanken und nur sehr wenig Action besteht, bin ich hier eh nicht die Zielgruppe.

(Mal ganz nebenbei: Ich fand die Kugler-Story in "Macht und Wort" besser. Aber die Anthologie habe ich noch nicht durch. Ich habe zwischendurch 2050, die Spendenanthologie, gelesen und bin damit nun zum Glück durch.)


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Geschrieben 08 Dezember 2021 - 19:52

Seit TOD von Pterry, ist alles andere nur tod. Christian ist oder war großer Scheibenwelt-Fan, das dürfte mit hineingespielt haben.


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#27 Narrania

Narrania

    Temponaut

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Geschrieben 09 Dezember 2021 - 10:28

Hallo, 

 

ich habe das Buch nun auch und freue mich über einige Übereinstimmungen mit Euren Meinungen.

 Ich finde es schon schön, eine Anthologie im normalen Format zu haben, denn leider sind die anderen Anthos, die sich auf Bilder beziehen in dem blöden quadratischen Format und dann noch Soft cover. Hier aber ist ein schönes Buch und ich war besonders gespannt auf die Illustrationen. Neu ist ja, dass ein Kreis geschlossen wird. Da ist schon der Einstieg nett gewählt, statt einer trockenen Einführung mal ein Dialog.

Ich hatte ja die Bilder auch gleich zu Beginn gesehen und für mich sahen fast alle ziemlich trübe und Horror-mäßig aus. Die erste Geschichte ist dann auch eher in dieser Kategorie. Eher eine Beschreibung des Bildes, denn eine Geschichte. Interessanterweise enthält die Illustration dann zwei Taucher,  die aber in der Geschichte keine direkte Rolle spielen, denn die Erzähler beobachten nur noch. Sie forschen nicht, nicht mehr. sie sind einfach nur fasziniert.  Sicher geht es hier um die Vermüllung der Meere und der Rache der Natur, aber würden Forscher wirklich untätig darauf warten, was da passiert? 

 

Von der zweiten Geschichte war ich dann genauso begeistert wie ihr.  Aus diesen doch ziemlich düsteren Bildern entstand eine Geschichte voller wunderschöner Bilder. Das merkt man dann der Illustration an, sie ist farbiger, und während die Blitze in den ersten Bildern für mich aussehen, als ob sie die Frau zerstören, sind sie jetzt  nur noch um sie herum.

Die ganze zeit dachte ich, sie wird zu spät kommen und ich war begeistert, dass dies nicht der Fall ist. Schließlich kommt sie aus einer Zeit/Welt, in der sicher auch diese Krankheit und das Altern keine unüberwindlichen Hindernisse mehr darstellen. 

 

Das Wiedersehen fand ich ziemlich daneben, vor allem, weil ich selbst Bilder von Spinnen vermeide. Die Geschichte ist beliebig. Wie vom Autor gemeint als Warnung vor den Gefahren der Verschmelzung von Psychodelika und Neurotechnik   kann ich sie nicht sehen. Abgesehen davon, dass ich diese Gefahr für sehr gering halte, geht es ja um Rache und Missbrauch. Die Illustration dazu ist dann auch entsprechend eine noch deutlichere Spinne.

 

Das Licht ist eine Geschichte, deren Logik mir nicht aufgeht. Da bin ich vermutlich zu dumm dazu. Gefallen hat mir, dass ich das Motiv von Schrödingers Katzegefunden habe. Warum das Paradoxon entsteht ist mir unklar, denn normalerweise entstehen Paradoxa für mich immernoch logisch, wenn in der Vergangenheit etwas geändert wird. Hier aber ist ja das Motiv der Änderung aus der Vergangenheit geboren, es gibt also ein nacheinander, woher sollte das Motiv in der Zukunft kommen, wenn es die Vergangenheit in der Form nicht gegeben hätte? Für mich zu hoch. Komischerweise ist hier die Illustration auch wesentlich farbenfroher und weniger düster als die Inspiration. Wenn es eine optimistische Geschichte sein sollte, habe ich sie noch weniger verstanden.

 

Unser stilles Dorf ist eine sehr gut erzählte Geschichte, die emotional mitnimmt,die ich aber vermutlich auch nicht verstanden habe. Vielleicht kann mir jemand erklären, warum die Schwester sich zu dem nackten Mann hingezogen fühlt und warum sie dann so schnell stirbt. Ist es alles Wahnsinn, ist die Erzählerin auch wahnsinnig? Ich weiß nicht, ob man als Kind überhaupt "normal" bleiben kann, wenn man solchen Wahnsinn erlebt hat. Alles wirkt aber deshalb so stark, weil zwischendurch immer wieder so was wie Normalität durchscheint, beim Jagen über die Wiese, beim Aussuchen des Dirndls. Die Vögel sind nicht nur Hoffnungsträger, sie wirken auch umgekehrt, ich mußte natürlich an "Die Vögel" denken. Die Geschichte entspricht dem, was ich bei der Inspiration erwartet hatte. Die Illustration ist demzufolge auch stimmig in der Farbgebung interessanterweise wird aber gerade das Dirndl weggelassen und der Schutzversuch der Schwester stärker hervorgehoben.

 

Sterben und sterben lassen....erinnert natürlich sofort an den TOD der Scheibenwelt. Für mich ist sie eine hervorzuhebende Geschichte. Sie nimmt die Inspiration voll auf und behandelt in einer humorvollen Art die philosophische Frage, ob der Tod das Leben wertvoller macht.  Die Illustration ist hier reine Umsetzung der Geschichte. Der Twist, dass die Botin als Opfergabe kommt war für mich nicht voraussehbar aber sehr stimmig. So sehr der Tod gewünscht wird ist es doch schwer, das Leben aufzugeben, vor allem, wenn auch die Krankheiten besiegt sind. Spannend wäre zu erfahren, wie der Tod in der Gesellschaft auf dem Mars eingeführt wird. Sicher nicht einfach.

 

Die Verwandlung hat hier nicht so gefallen, mir schon. Ich fand es einfach angenehm, dass der Protasgonist nach anfänglicher Panik begriffen hat, dass er eine Überlebenschance erhalten hat. Er kommt aus dem Krieg, und es ging darum schneller und besser zu sein als der Gegner. Darum geht es jetzt auch wieder. Es hat sich für ihn nicht so viel verändert. deshalb kann er es auch schnell akzeptieren.

 

Der Erleger hat mich nicht zum Würgen gebracht, weil ich schnell umgeschaltet habe auf normale Jagd, wie sie hier üblich ist. Obwohl wir inzwischen schon erreicht haben, dass auf Jungtiere nicht geschossen werden darf und es entsprechende Jagdsaisons gibt.  Der Erleger ist so etwas wie ein Jagdhund. Ja, ich habe mich gefragt, wie er das machen kann, seine eigene Spezies zu jagen, aber ich denke, da gibt es ja in den Konzentrationslagern genug Erfahrungen über viel größere Brutalität der eigenen Spezies gegenüber ganz abgesehen von Folterungen. Ich finde schon Menschen in Slums leben zu lassen ist Qual genug und das sehen wir täglich in den Nachrichten. Wir sind als Menschheit eine Gesellschaft von Monstern.



#28 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 11 Dezember 2021 - 09:47

Das ist ja interessant! Ja, vielleicht sollte ich den Erleger noch mal lesen. Aber dazu lasse ich noch etwas Zeit vergehen. :-)


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#29 lapismont

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Geschrieben 12 Dezember 2021 - 10:41

Marco Rauch - Der Erleger

Sehr zynisch erzählte Geschichte über einen Menschen, der Aliens dabei begleitet, auf nach der Eroberung durch die Aliens verwilderte Menschen Jagd zu machen. Die Parallelen zur ähnlichen Ereignissen in Afrika machen die Story so schwer ertragbar. 

Man will nicht sagen, dass die Geschichte gut ist, aber sie ragt definitiv heraus. Es gibt ein gutes, präzises Worldbuilding, klare Figurenzeichnungen und Konflikte zwischen den Figuren. Also ja: Das ist ein Highlight. 


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#30 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 15 Dezember 2021 - 21:01

Moin moin,

 

mir wurde hier diese Rezension zugetragen: https://pressplay.at...g-war-das-bild/

Die mochten den Erleger auch. Ich glaube, ich war zu abgelenkt davon, dass mir etwas übel wurde. Macht nichts, es gibt ja nun genug positives Feedback für die Story.

 

Meine eigene Rezension sollte ich auch endlich mal fertigmachen - am besten diese Woche. Ich wollte zumindest meine vier Highlights dafür vorher noch mal lesen.

 

Lg Yvonne


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