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J. Williamson: Die Endzeitingenieure


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68 Antworten in diesem Thema

#1 Rusch

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Geschrieben 30 Oktober 2004 - 08:10

Auf dem Program steht:

Jack Williamson
Die Endzeitingenieure
Ot: Terraforming Earth

Kapitel 1 - 19
bzw. Abschnitt 1 und 2

Bearbeitet von Rusch, 04 November 2004 - 11:44.


#2 Darnok

Darnok

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Geschrieben 30 Oktober 2004 - 12:34

Hilfe! Der Anfang ist langweilig. Geklonte Kinder die von Robotern großgezogen werden um für ihre Mission fit zu sein kommen mir so bekannt vor.Aber Williamson bschreibt es so langweilig, ich musste mich zwingen weiterzulesen und hoffe darauf, dass es noch besser wird.

#3 Rusch

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Geschrieben 30 Oktober 2004 - 16:43

Hilfe! Der Anfang ist langweilig. Geklonte Kinder die von Robotern großgezogen werden um für ihre Mission fit zu sein kommen mir so bekannt vor. Aber Williamson bschreibt es so langweilig, ich musste mich zwingen weiterzulesen und hoffe darauf, dass es noch besser wird.

Das Buch wird besser, aber im Vergleich zu Andymon schneidet es schwach ab. Schon interessant, dass wir eine ähnliche Thematik haben. Aber seid ein wenig rücksichtsvoll. Jack Williamson wurd 1908 geborn und müsste so um die 93 gewesen sein, als er diesen Roman verfasste. Zumindest erschien er, als Williamson 94 war. Ganz, ganz erstaunlich.

#4 Darnok

Darnok

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Geschrieben 30 Oktober 2004 - 17:38

Ok, 100 Seiten weiter kommen endlich mal Menschen ins Spiel nur um wieder unterzugehen. Überhaupt sind diese Zeitsprünge über Jahrtausende, ja Jahrmillionenen verwirrend. Ich bin bereits beim zweiten Teil und frage mich immer noch: Wie funktioniert das alles und vor allem was hat es für einen Sinn? Immer wieder dieselben und doch anderen Charaktere zu erleben ist zwar interessant , aber ich kann in der ganzen Handlung keinerlei Sinn erkennen.

#5 Dave

Dave

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Geschrieben 31 Oktober 2004 - 10:42

Doch dies ist keine der üblichen Endzeitgeschichten, wie wir sie aus Filmen und Büchern kennen...

Diesen Satz aus dem Klappentext habe ich stets im Hinterkopf beim Lesen. Sollte der Clou lediglich in der Aneinanderreihung von Klongenerationen bestehen, wäre ich etwas enttäuscht. Warum greift ein solch erfahrener Autor zu einer Thematik, mit der er mehr noch als wir alle bis zum Überdruss vertraut sein muss? Diese Frage sollte am Ende des Buches beantwortet sein, hoffe ich.

Ich verstehe Darnok, der Anfang ist eine krampfhafte Aufarbeitung. Was unter den Tisch fällt, ist die Stimmung, finde ich. Man bekommt weder ein Gefühl für den Ort noch für die Personen. Unversehens treten Holo-Eltern ins Geschehen, wobei man aus einer indirekten Erzählung des Holovaters plötzlich nahtlos in ein vergangenes Ereignis geworfen wird (verwirrendes Auftauchen der Wörtlichen Rede). Eine Person aus diesem Geschehen erzählt wiederum ein Schwank aus seinem Leben, sozusagen Geschichten in Geschichten in Geschichten. Das ist ganz interessant, aber Gift, wenn es darum geht ein wenig Tuchfühlung aufzunehmen.

Es gibt auch sehr schnell einen Flug zur Erde, der eigentlich völlig übersprungen wird, denn plötzlich befindet man sich vor Ort.
Die Meere sind mit Schwermetallen des Asteroiden verseucht, Kohlendioxid und Schwefeldioxid machen eine Atemmaske nötig, und nun heißt es Ärmel hochkrempeln, um die Umweltbedingungen wieder zu begradigen.

Nach sechs Kapiteln lese ich trotz des schwierigen Starts dennoch gerne weiter und bin gespannt, wie sich Erzählstil und Ereignisse im weiteren Verlauf so entwickeln. Ich bin ganz guter Dinge.

Wenn der Stil unverändert bleibt, könnte man zum Buch vielleicht sagen: Die womöglich längste Kurzgeschichte der Welt!

#6 Rusch

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Geschrieben 31 Oktober 2004 - 12:01

Da Buch wird besser. Soviel sei jetzt gesagt.Auch der Grund, warum der erste Flug zur Erde so kurz abgehandelt wird, erklärt sich schnell: Protagonist ist immer Duncan, der aus der ich Sicht erzählt. Fliegt er mit zur Erde erfährt man mehr, bleibt er auf dem Mond, bekommt man alles nur aus zweiter Hand. Das ist eigentlich eine ganz witzige Idee. Von den Generationen, in denen Duncan nicht geclont wurde, erfährt man dann auch nur ganz wenig. Im zweiten und auch im dritten Teil liest man von längeren Passagen. Eigentlich sind da jeweils Kurzromane. Auch der vier Teil, soweit ich ihn jetzt gelesen habe, weist diesen Aufbau auf.

#7 Holger

Holger

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Geschrieben 31 Oktober 2004 - 12:13

Lustig, dass wir uns alle über den Anfang einig sind. Ich dachte nur: oh je. Da haben wir uns ja wieder einen richtigen Langweiler und Rohrkrepierer für den Lesezirkel angelacht. Aber Pustekuchen, nach etwa vierzig Seiten war ich sehr fasziniert und angetan von dem Buch.Es stört mich auch nicht weiter, dass die Roboter die Tychostation über riesiger Zeiträume fit halten und mal eben in einem halben Jahr für die Kids ein neues Raumschiff bauen, wenn Dunk und Casey doch noch Lust kriegen die Erde zu besuchen. Williamson dürfte sich darüber im klaren gewesen sein, dass sein Roman technischen Fragestellungen nicht Standhalten kann. Er tauscht dieses Manko gegen eine kräftige Portion "Sense Of Wonder" ein, die ich in letzter Zeit sehr vermisst habe (und auch andere hier, wie ein kürzlich eröffneter Thread zeigte).Grüße Holger
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#8 Lomax

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Geschrieben 31 Oktober 2004 - 13:25

Ich verstehe Darnok, der Anfang ist eine krampfhafte Aufarbeitung. Was unter den Tisch fällt, ist die Stimmung, finde ich. Man bekommt weder ein Gefühl für den Ort noch für die Personen. Unversehens treten Holo-Eltern ins Geschehen, wobei man aus einer indirekten Erzählung des Holovaters plötzlich nahtlos in ein vergangenes Ereignis geworfen wird (verwirrendes Auftauchen der Wörtlichen Rede). Eine Person aus diesem Geschehen erzählt wiederum ein Schwank aus seinem Leben, sozusagen Geschichten in Geschichten in Geschichten. Das ist ganz interessant, aber Gift, wenn es darum geht ein wenig Tuchfühlung aufzunehmen.

Was zu der Verwirrung beiträgt ist meines Erachtens auch, dass da beim Lektorat des Originals einiges übersehen wurde. Mitunter wurden mitten in der Szene Holo- und Robovater verwechselt; und auch darüber, welche Figur wann zum ersten Mal auftaucht, schien der Autor zwischendrin mal den Überlick verloren bzw. nachträglich etwas geändert zu haben, ohne dass das im Lektorat aufgefallen ist. Man kann versuchen, das im Deutschen so gut wie möglich zu glätten, aber natürlich kann man den Text nicht mehr passagenweise umschreiben. Es kann also durchaus sein, das solche "Hackler" auch noch im Text sind und dazu beitragen, den Anfang schwerer zugänglich zu machen, als er eigentlich sein müsste. Ich bin mir also nicht sicher, ob manche Kritik am Erzählstil des Anfangs tatsächlich auf die Art der Darstellung zurückzuführen ist oder nicht nur auf einige "Flüchtigkeitsfehler".
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#9 ANUBIS

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Geschrieben 31 Oktober 2004 - 14:09

Ja den Eindruck habe ich auch!Die ersten 40 Seiten war ich eben dadurch etwas verwirrt aber auch zu etwas aufmerksameren Lesen gezwungen ;) Aber es ist IMHO ein typischer WilliamsonGreetz
" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "

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#10 Dave

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Geschrieben 31 Oktober 2004 - 17:12

Ich bin mir also nicht sicher, ob manche Kritik am Erzählstil des Anfangs tatsächlich auf die Art der Darstellung zurückzuführen ist oder nicht nur auf einige "Flüchtigkeitsfehler".

Uff, das gibt zu denken. Als es um Übersetzungen ging, schrieb jemand einmal, dass in amerikanischen Originalen nicht selten Schnitzer zu finden sind wie Namensverwechslung und Folgefehler. Vielleicht sind solche Romane zu trashig für ein strenges Lektorat, und man lässt einfach mal Fünfe gerade sein oder sieht nicht so genau hin. Dem deutschen Übersetzer (Timothy Stahl) kann man wohl keinen Vorwurf machen, glaube ich. Aber der Stil ist schon wirklich auffallend. Über das hohe Alter des Autors sollten wir dann vielleicht doch nicht spekulieren...

#11 Darnok

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Geschrieben 31 Oktober 2004 - 17:47

Nun ja ganz so schlimm ist es auch wieder nicht, ich habe schließlich die ersten beiden Abschnitte gelesen und erfreue mich immer noch bester Gesundheit. Trotzdem, mir ist da zu vie "Sense of Wonder" drin, ich bin ja nicht unbedingt ein Verfechter von Hard-SF, aber ich fände es schön wenn man sich über den Sinn der Handlungen der Akteuere nicht nur wundern müsste.Es geht um Zeiträume von Millionen, aber es wird nie richtig angesprochen was das eigentlich für die Klone bedeutet, die immer wieder reaktiviert werden. Auch die Ressourcen und die scheinbare Weisheit des Mastercomputers versetzen mich in Staunen. Und als ob das alles noch nicht genug wäre tauchen dann noch mysteriöse Aliens auf um die Erde zu unterwerfen und Dunk beginnt über böse und gute Mächte im Universum zu spekulieren.

#12 Rusch

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Geschrieben 31 Oktober 2004 - 22:57

Dem deutschen Übersetzer (Timothy Stahl) kann man wohl keinen Vorwurf machen, glaube ich. Aber der Stil ist schon wirklich auffallend. Über das hohe Alter des Autors sollten wir dann vielleicht doch nicht spekulieren...

Im Gegenteil. Ich halte die Übersetzung für recht gelungen. Alleine schon der Titel im Deutschen war eine gute Alternative zu "Terraformin Earth". Tatsächlich passt der Titel fast besser. Was den inneren Zusammenhalt betrifft, so könnte ich mir vorstellen, dass das Buch ursprünglich nicht als ein Werk geplant war. Immerhin hat ja Teil 4 "Ultimate Earth" seinerzeit den Hugo Award als beste Novella gewonnen. Aber ich muss sagen Teil 2 und 3 lasen sich sehr flüssig und flott. Nicht schlecht, was der alte Herr da abliefert.

#13 Holger

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Geschrieben 02 November 2004 - 08:52

Man könnte das Buch tatsächlich als eine "Kurzgeschichtensammlung" auffassen. Das gefiel mir von Anfang an ganz gut, allerdings fand ich schade, dass Williamson die Ideen schnell wieder fallen lässt und weitermacht. Gerade wird es interessant und schwups, schon kommt der nächste "Impaktor" oder es geht zur nächsten Klongeneration weiter.Ich muss auch sagen, dass ich bei den Zeiträumen nicht so durchblickte. Da wurde dann plötzlich von millionen von Jahren gesprochen und mir war nicht klar ob ich das als "geflügelte Redewendung" oder eine tatsächliche Datierung auffassen sollte.
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#14 Dave

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Geschrieben 02 November 2004 - 10:31

Ich muss auch sagen, dass ich bei den Zeiträumen nicht so durchblickte. Da wurde dann plötzlich von millionen von Jahren gesprochen und mir war nicht klar ob ich das als "geflügelte Redewendung" oder eine tatsächliche Datierung auffassen sollte.

Geht mir auch so. Einmal ist von tausend Jahren die Rede, dann tauchen evolutionäre Prozesse auf, die über viel längere Zeiträume gehen müssten. Die Zeiten sollten wirklich viel genauer festgesetzt werden. Die Statuen der Klone gefallen mir gar nicht, finde ich irgendwie albern. Und was ist mit der technischen Evolution von Robotern, Einrichtung und vielleicht von dem Mastercomputer selbst? Warum ist eine solche Entwicklung nur nur der Erde vorbehalten? Vielleicht passiert da später noch mal was. Wenn jemand einmal die flachsten und oberflächligsten Protagonisten in einem Buch sucht, dann könnte er hier fündig werde. Ich bin in dieser Hinsicht ja wenig anspruchsvoll, aber was hier geboten wird, ist schon arg wenig. Aber mal sehen, was sich noch tut, ich bin ja noch nicht so weit fortgeschritten im Buch. Allerdings sind die Umstände so, dass da kaum Bewegungsfreiheit besteht. Die Klone gehen mir am ***** vorbei. Zweiter Teil: Ein leichtes Unbehagen stellt sich bei mir ein...

#15 Rusch

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Geschrieben 02 November 2004 - 11:26

Ich muss auch sagen, dass ich bei den Zeiträumen nicht so durchblickte. Da wurde dann plötzlich von millionen von Jahren gesprochen und mir war nicht klar ob ich das als "geflügelte Redewendung" oder eine tatsächliche Datierung auffassen sollte.

Geht mir auch so. Einmal ist von tausend Jahren die Rede, dann tauchen evolutionäre Prozesse auf, die über viel längere Zeiträume gehen müssten. Die Zeiten sollten wirklich viel genauer festgesetzt werden. Die Statuen der Klone gefallen mir gar nicht, finde ich irgendwie albern. Und was ist mit der technischen Evolution von Robotern, Einrichtung und vielleicht von dem Mastercomputer selbst? Warum ist eine solche Entwicklung nur nur der Erde vorbehalten? Vielleicht passiert da später noch mal was. Wenn jemand einmal die flachsten und oberflächligsten Protagonisten in einem Buch sucht, dann könnte er hier fündig werde. Ich bin in dieser Hinsicht ja wenig anspruchsvoll, aber was hier geboten wird, ist schon arg wenig. Aber mal sehen, was sich noch tut, ich bin ja noch nicht so weit fortgeschritten im Buch. Allerdings sind die Umstände so, dass da kaum Bewegungsfreiheit besteht. Die Klone gehen mir am ***** vorbei. Zweiter Teil: Ein leichtes Unbehagen stellt sich bei mir ein...

Ich habe das Buch bereits durch und ich muss sagen, dass einem die Clone bis zum Ende hin nicht vollkommen nahegebracht werden. Erschwerend kommt hinzu, dass Andymon uns gezeigt hat, dass es auch besser geht. Beth war keinem der Leser egal. Duncan schon (was auch dran liegt, dass er sowieso in absehbarer Zeit sterben und durch seinen Nachfolger ersetzt wird). Das Buch wird besser, als ab dem 2. Abschnitt in einem Abschnitt immer nur ein Themenkomplex mit mehr Handlung abgewickelt wird, aber so richtig warm wurde ich mit dem Buch nicht.

#16 dyke

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Geschrieben 02 November 2004 - 17:46

Hallo zusammen,habe weisungsgemäß gestern in der Mittagspause begonnen und bin jetzt bei Seite 141 Ende Kapitel 13.Nach den ersten dreißig/vierzig Seiten habe ich noch mal nachgeschaut, wann das Buch zum ersten Mal veröffentlicht wurde. Vom Erzählstil in das „Golden Age der SF“, also irgendwo zwischen 1940und 1960 und die großen Visionen über die Unbezwingbarkeit der Menschheit.Nachdem Frank Schätzing in der Schwarm gerade die Menschheit von ihrem selbst gebauten Podest geholt hat, schon ein krasser Gegensatz.Der ganze Aufbau (nicht der Inhalt) erinnert mich doch stark an Asimovs Foundation.Insgesamt liest es sich flüssig. Inhaltlich weiß ich noch nicht, wo der Autor eigentlich hinwill. Daraus bezieht das Buch seine hauptsächliche Spannung. Die Zeitsprünge haben mich nur anfangs gestört. Aber wenn es keine Klone gibt, gibt es auch nichts zu erzählen. Und der Mastercomputer weigert sich ja, irgendwelche Jahreszahlen oder Zeiträume anzugeben. Die zweite erwähnte Menschheit wurde also tatsächlich von Adam und Eva oder besser Tanya, Arne und Ben gegründet und hat in 1.000 Jahren schon eine Zivilisation errichtet. Interessant, dass Klone doch auf normalen Wege Nachwuchs bekommen können. Bisher spricht ja alles dagegen ( oder mir ist etwas entgangen). Auch dass Menschen ohne menschliche Zuwendung in der Kleinkind- und Kindphase so gut gedeihen, ist wohl mehr Wunschdenken des Autors.Mal sehen, ob es der Roman noch über die Hürde „es war nett sie kennen zulernen, aber Wiedersehen muss ich sie nicht“ schafft.LG Dyke

#17 Rusch

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Geschrieben 02 November 2004 - 18:38

Interessant, dass Klone doch auf normalen Wege Nachwuchs bekommen können. Bisher spricht ja alles dagegen ( oder mir ist etwas entgangen). Auch dass Menschen ohne menschliche Zuwendung in der Kleinkind- und Kindphase so gut gedeihen, ist wohl mehr Wunschdenken des Autors.

Hmmm? Wieso sollen Klone keine Nachkommen bekommen können? Das ist mir neu.

#18 Pogopuschel

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Geschrieben 02 November 2004 - 19:42

Ich bin jetzt auf Seite 80 angekommen und bisher gefällt mir das Buch ganz gut. Ich finde, daß es eine Parallelen zu "Andymon" aufweist. Auch hier sind es, von Robotern und Computern großgezogene Klone, die mit Hilfe von Terraforming den Fortbestand der Menschheit sichern sollen. Allerdings geht Williamson ganz anders an die Sache ran. Seine Klone wissen von Anfang an was mit der Menschheit passiert ist und sollen eine neue Kultur gründen, die doch auf dem Wissen der Untergangenen Zivilisation beruht. Vor allem auch auf dem kulturellen Wissen. Ihm Gegensatz zu den Kindern von Andymon, wissen sie wer ihre "Väter" bzw. "Mütter" waren. Der lasche Umgang mit dem "Klonleben" und die großen Zeitsprünge, machen es allerdings schwierig, die Protagonisten symphatisch zu finden. "Ist ja nicht schlimm wenn ein Pepe stirbt, wir können uns ja einfach einen neuen klonen". Gruß Markus

#19 Dave

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Geschrieben 02 November 2004 - 21:10

"Ist ja nicht schlimm wenn ein Pepe stirbt, wir können uns ja einfach einen neuen klonen".

Ja, das trifft es wirklich exakt.

Wenn sich anstatt der Klone einige Protagonisten für größere Zeiträume in einen Kälteschlaf begeben würden, könnte man sich sicher besser mit ihnen identifizieren. Irgendwie habe ich auch gar nicht den Eindruck, als ob sich die Klongenerationen mit ihrer ganzen Lebenszeit und Energie dem Projekt widmen. Kommt mir so vor, als wurschteln sie ein wenig rum und lassen anschließend die Zeit für sich arbeiten.

Immer wieder stutze ich bei Romanen oder Diskussionen an Stellen wie dieser hier:

Ich bin wieder und wieder gestorben, meine Knochen blieben an namenlosen, vergessenen Orten zurück, doch während ich die Geschichten unserer Holo-Eltern und unseres eigenen früheren Lebens lese, kann ich spüren, dass ich stets ein- und dasselbe Ich war.
(131)

Das ist dieser romantisierte Gedanke von einer Art ewigem Leben, den ich nicht nachvollziehen kann. Die Gewissheit, dass ein Klon dieselben Empfindungen, ein identisches Gespür besitzt, ist sicherlich verlockend, aber ich würde meinen Klon dennoch stets als eine eigene Persönlichkeit ansehen.

Bearbeitet von Dave, 02 November 2004 - 21:41.


#20 Rusch

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Geschrieben 02 November 2004 - 23:39

Ich bin wieder und wieder gestorben, meine Knochen blieben an namenlosen, vergessenen Orten zurück, doch während ich die Geschichten unserer Holo-Eltern und unseres eigenen früheren Lebens lese, kann ich spüren, dass ich stets ein- und dasselbe Ich war.
(131)

Das ist dieser romantisierte Gedanke von einer Art ewigem Leben, den ich nicht nachvollziehen kann. Die Gewissheit, dass ein Klon dieselben Empfindungen, ein identisches Gespür besitzt, ist sicherlich verlockend, aber ich würde meinen Klon dennoch stets als eine eigene Persönlichkeit ansehen.

Ich kann das auch nicht nachvollziehen und ich glaube auch nicht, dass Dunc oder Pepe dies so sehen würden. Da müsste die Erziehung schon ganz eigen sein.

#21 Holger

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Geschrieben 03 November 2004 - 11:53

Auch zu späteren Zeitpunkten der Handlung verhalten sich einige der Klone völlig altruistisch und setzen ihr Leben leichtfertig aufs Spiel, nur aufgrund der Gewissheit, dass "sie wiedergeboren" werden. Das es sich allenfalls um Individuen handeln wird, die als Zwillingsbrüder zu verstehen sind, bedenken die Klone dabei nicht. Das wirft die Frage auf ob Williamson es sich a) einfach ein bißchen zu leicht gemacht hat, um seinen Protagonisten Handlungsspielraum zu gewähren oder b ) für ein anderes (uns fremdes) Selbstverständnis von geklonten Individuen plädiert. Angesichts der letzten Kapitel des Buches glaube ich (leider), dass a) der Grund ist. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/huh.png
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#22 ANUBIS

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Geschrieben 03 November 2004 - 12:08

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen das es sich bei diesem Roman um ein aktuelles Werk des Autors handelt!!Ob er da wohl einige Shortys- zu einem Roman zusammengefasst hat, deren Wurzeln schon etwas weiter zurückliegen!!Ich finde auch das er mit der Problematik der Klonbewußtseine sehr oberflächlich und naiv umgeht!Greetz
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#23 Rusch

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Geschrieben 03 November 2004 - 12:33

Zumindest Teile 3 und 4 wurden im Jahr 2000 verfasst und in einschlägigen SF Magazinen veröffentlicht. Bei Abschnitt 5 kann ich mir vorstellen, dass es später entstanden ist, ebenso bei Abschnitt 1, der das ganze ein wenig erklärt und zusammenfasst. Lediglich Abschnitt 2 könnte älter sein.

#24 Holger

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Geschrieben 03 November 2004 - 12:47

Sind auf jeden Fall Versatzstücke, dass wird im 5. Abschnitt ganz deutlich, wenn völlig unverhofft kleine Zusammenfassungen gegeben werden, was am Ende des vierten Abschnitts (zwei Seiten zuvor) geschah. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/sad.png Antrag: Streichung des 2. Threads zu diesem Titel. Das Buch lässt sich sehr gut in einem Thread abhandeln.
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#25 Rusch

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Geschrieben 03 November 2004 - 15:18

Klar, das können wir machen. Ich habe damit auch kein Problem. Normalerweise ist eine Teilung insofern sinnvoll, da man so einen Spoiler vom Ende vermeiden kann, aber ich glaube nicht, dass wir so viel über dieses Buch diskutieren werden. In der Zwischenzeit könnt ihr schon mal meine Rezi lesen, wenn ihr soweit seid.

Bearbeitet von Rusch, 03 November 2004 - 15:33.


#26 Darnok

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Geschrieben 03 November 2004 - 16:25

Man kann im 3. Teil besser der Handlung folgen, dass stimmt. Aber leider wird die handlung dadurch nicht besser. Irgendwie bewegt sich diese ganze Wanzengeschichte trotz interessanter Idee auf dem Niveau eines Groschenromans.

#27 Rusch

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Geschrieben 03 November 2004 - 16:32

Mich hat schon die Grundidee von der Warzengeschichte in Teil 2 an Stanislaw Lems Buch "Eden" erinnert. Aus in diesem Buch gab es wesen, die ein zweites, intelligenteres auf sich sitzen hatten. Die Beschreibungen erinnerten mich doch sehr an die "Doppelts" (wie sie im Buch genannt wurden).

#28 Darnok

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Geschrieben 03 November 2004 - 16:59

Gerade noch eine putzige Stelle gefunden:Der Anführer der Armee, die den Protagonisten in Amerika auflauert ist also nur auf das Raumschiff aus. Und dann lässt er sich sagen, dass die Erde zerstört wird und er es deswegen nicht mehr braucht? Und was macht er: Zieht unverichteter Dinge wieder ab.Es scheinen nicht nur die Klone zu sein, die jeglichen menschlichen Selbsterhaltungstrieb verloren haben.Und damt wage ich mich nun vor zum preisgekrönten 4. Kapitel...

Bearbeitet von Darnok, 03 November 2004 - 17:01.


#29 Pogopuschel

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Geschrieben 03 November 2004 - 20:30

Ich habe jetzt den zweiten Teil fertig und auch dieser hat mir gut gefallen. Ich finde die neue Evolution auf der Erde sehr interessant. Vor allem die "singenden" Wälder am Ende des Teils. Durch die großen Zeitsprünge ist es Williamson natürlich möglich, eine interessantere Welt zu erschaffen als die Schlammwüste Andymon. Durch die großen Zeitsprünge geht allerdings auch ein wenig Spannung verloren. Mit Beth und seiner Gruppe habe ich richtig mitgefiebert, ob das Terraforming und die Besiedelung funktionieren. In diesem Buch ist es nicht so schlimm wenn ein Versuch fehlschlägt, man hat ewig Zeit dafür. Ein bißchen unrealistisch finde ich, daß die Station auf dem Mond Hunderttausende von Jahren besteht ohne daß Verschleißerscheinungen aufttreten. DeFort hatte ja nur begrenzte Mittel und konnte die Station noch nicht einmal fertigstellen. Trotztdem haben sie fast unbegrenzte Ressourcen auf dem Mond. Das stört mich nicht wirklich an der Gesschichte, aber in der Wirklichkeit würde es wohl nicht so einfach funktionieren.Was mich ein wenig stört, ist das die einzelnen Leute alle Fachidioten bleiben. Bei einem Außenteam von drei Leuten könnte man doch erwarten, daß alle vorher Lernen wie man das Raumschiff steuert. Man kann nie wissen ob nicht gerade dem Piloten etwas zustößt.Gruß Markus

#30 Holger

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Geschrieben 03 November 2004 - 21:42

Gerade das angesprochene zweite Kapitel mit dem singenden Wald ist das stärkste im Buch. Das hat mir sehr gut gefallen und merzt die Schwächen der folgenden Kapitel absolut aus. Nur schade, dass dann wieder so abrupt Schluß ist.

Was mich auch wundert: Arne. Der ist ja in ewiger Repetition der Leitwolf, der sich schließlich mit den Weibchen in den Bau zurückzieht und kein anderes Männchen mehr rein läßt. Die Klone lesen über das Leben ihrer Vorgänger, aber keiner weiß den Handlungen von Arne vorzugreifen. Hm.

Ach ja. Was wirklich extrem nervt dios mio! sind Pepes spanische Sprachfetzen, die gerade im 5. Kapitel inflatior Einsatz finden. Oh Gott!

Hasta la vista!

Holger
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