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Charles Stross - Singularität


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89 Antworten in diesem Thema

#1 Holger

Holger

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Geschrieben 28 Februar 2005 - 13:30

Hallo zusammen.

Am 1. März starten wir mit der aktuellen Lesezirkelrunde. Wir schlagen auf:

Stross, Charles: Singularität
(Heyne)
Eingefügtes Bild
[Wer mag, kann das SF-Netzwerk mit einer Buchbestellung bei Amazon.de unterstützen.]

Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren. Und bitte dran denken, es geht erst morgen los.

Grüße

Holger

-------------------------------------------

Links:
Rezension bei Fictionfantasy.de

Bearbeitet von Rusch, 08 März 2005 - 16:20.

"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#2 Rusch

Rusch

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Geschrieben 28 Februar 2005 - 13:41

Ich habe schon mal angefangen. :) Mich konnte der Beginn des Buchs nicht vom Hocker reissen. Alles war für meinen Geschmack zu unstruckturiert, aber das ist, denke ich, Geschmackssache. Nach so 60 Seiten wird alles ein wenig klarer. Aber für mich steht jetzt schon fest: Das ganze Lobgedudel auf dem Umschlag ist Unsinn: Die Verfasser von Zeilen wie "Eines der besten SF Bücher" oder "Er haucht der SF neues Leben ein" qualifizieren sich mit solchem Geschreibsel selbst ab. Bis jetzt (Seite 160) habe ich nichts wirklich neues und nichts wirklich umwerfendes gelesen. Es mag ja sein, dass noch ein paar gute Ideen kommen werden, aber das macht das Buch zu keinem Genremeilenstein. Besonders bedenklich finde ich, dass Stross keine klare Position bezieht: Will er amüsante SF schreiben? Hard SF? oder eine Space Opera? Na, ich bin echt gesammt, wie der Rest des Lesezirkels dieses Buch aufnimmt. Für ein endgültige Urteil ist es auf jeden Fall für mich noch zu früh.

#3 Holger

Holger

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Geschrieben 28 Februar 2005 - 13:46

Sag mal Rusch, liest Du manchmal was ich schreibe? :)

Und bitte dran denken, es geht erst morgen los.

Grüße Holger
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#4 Rusch

Rusch

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Geschrieben 28 Februar 2005 - 15:25

Offensichtlich nicht. :)Im ernst: Ich habe irgendwie gedanklich schon mit dem Februar abgeschlossen. Warum weiss ich eigentlich nicht. Vielleicht will ich diesen Monat mit dem vielen Schnee aus meinem Gedächstnis streichen.

#5 dyke

dyke

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Geschrieben 28 Februar 2005 - 17:26

Uups, jetzt bin ich aber erschrocken.Aus Kostengründen müssen wir hier jetzt unsere Privatpost selbst abholen. Nur mir hat das keiner gesagt und daher habe ich mein amazon-Päckchen erst heute bekommen. Und Schreck - meine Singularität sieht auf den ersten Blick ganz anders aus.Aber bei genauerem Hinschauen ist nur das Cover bei amazon schlecht - SchweißvonderStirnwisch.Werde est Mitte - Ende der Woche zur Runde stoßen, da ich mich noch mit einer "Pelzhändlerin" herumschlage.LG Dyke

#6 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 01 März 2005 - 01:08

Ich bin jetzt auf Seite 94 und finde den Anfang recht vielversprechend, obwohl ich schon viel negatives über dieses Buch gehört habe. Interessant finde ich Rochards Welt, auf der trotzt des technischen Fortschritts Zustände wie im 19. Jahrhundert herrschen. Es gibt sogar noch Kutschen! Ich halte die gesellschaftlichen Zustände dort für seht realistisch. Eine herrschende Klasse die jeglichen Luxus und modernste Technik besitzt, und diese dem Volk vorenthält. Erinnert mich an Nordkorea.Gruß Markus

#7 molosovsky

molosovsky

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Geschrieben 01 März 2005 - 07:33

MoinMoin.

Bei Ruff und Wells war ich immer mit der englischen Originalfassung dabei. Deshalb hab ich mir bei Stross die Ãœbersetzung besorgt.

Story, Ton und Rhythmus gefallen mir bisher ganz gut. Herrlich politisiertes und großes Setting. Ideale SF für die Attac-Babys und Linksrück-Träumer, die von Stross was lernen könnten in Sachen »Sehr links druff sein und doch Humor besitzten«.

†¢†¢†¢
Aber ärgerlich.
†¦ in der Gosse einer schmutzigen Gasse. (S. 7) - Sollte besser »im Rinnstein« heißen; Lektorenregel: Alliterationen meiden.
†¦ Bitten, die niemand bei rechtem Verstand geäußert hätte. (S. 16) - Im Deutschen heißt es »bei klarem Verstand«. Hier hat Usch Kiausch geistlos Worte aus dem Englischen ins Deutsche umgeklappt, aber nicht übersetzt, und Lektorin Angela Kuepper hat auch gepennt.

Ich empfehle den beiden die Lektüre der Bücher von Judith Macheiner bei Eichborn, vor allem aber: »Englische Grüße«

Solche Holperigkeiten, unfreiwilligen Stilblüten oder schlicht schlampigen Übersetzungen haben mir die Phantastikausgaben auf Deutsch verleidet.

Ich bin wohl zu empfindlich wegen solcher Sprachpansche, und das gerade, wo ich selbst nicht immer »sauberere« Sätze zusammenbringe.



Schön stabil gebunden und biegbar ist das Heyne-TB, und ich werds in die Arbeit mitnehmen zum Zwischendurchlesen.

Grüße
Alex / molosovsky

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

Mehr Gesabbel von mir gibts in der molochronik

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#8 Holger

Holger

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Geschrieben 01 März 2005 - 09:06

@Rusch: kannst loslegen!
:D

Mein erster Eindruck nach 64 Seiten: das Buch hat Potential und macht neugierig. Bislang kann ich die geäußerte Verwunderung nicht nachvollziehen. Besonders Spaß macht der Kontrast Dampfkutsche/Orbitallift.

@Alex:
Diese Stilblüten sind mir gar nicht aufgefallen. Ich hätte der Übersetzung bislang eine gute Note ausgestellt, gerade auch weil sie ein flüssiges Lesen ohne Ecken und Kanten ermöglicht.

Freue mich jedenfalls aufs Weiterlesen.

Viele Grüße

Holger

Edit Nachtrag: Zum Titelbild. Eigentlich schade, dass das Cover wieder umgestalltet worden ist. Mit dem Weiss hatte das irgendwie einen schönen Retro-Look. Obwohl mir die Gestaltung auch jetzt ausgezeichnet gefällt. Bin mal gespannt, was sie mit dem Cover von Supernova machen ...


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#9 Cloud

Cloud

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Geschrieben 01 März 2005 - 09:23

Solche Holperigkeiten, unfreiwilligen Stilblüten oder schlicht schlampigen Übersetzungen haben mir die Phantastikausgaben auf Deutsch verleidet.

Mir auch :D Ich lese singularity sky im Original, bin dabei auch schon fast durch. Es kommen hier übrigens einige deutsche Begriffe vor, zB "lumpen-proletariat", "schnapps" und "bratwurst". Weiß jemand, ob das Wörter sind, die im Englischen verstanden werden (à la "blitzkrieg" u.ä.)? Ganz allgemein hat mir das Buch eigentlich relativ gut gefallen, das Setting finde ich sehr interessant. Stilistisch hat Stross imho ebenfalls einiges zu bieten, lediglich die Handlung ist etwas unausgegoren.

#10 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 01 März 2005 - 09:30

Hm,im Moment scheint es echt schwierig zu sein in irgend einer Bahnhofsbuchhandlung - und das sind auf meinem Arbeitsweg so einige - dieses Buch zu erhalten. Ich fürchte, ich werde auch erst später dazu stoßen. :DBis dennen,Henrik
Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#11 Reminder

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Geschrieben 01 März 2005 - 10:19

Hallo!ich bin jetzt auf Seite 284 und bis jetzt hat es mir ganz gut gefallen. Wobei ich den neuen "...Superstar der Science Fiction" auch noch nicht gefunden hab...Die beiden Hauptprotagonisten sind ganz nett beschrieben, leider finde ich das einige durchaus ebefalls wichtige Personen (z.B. Muramask und Mirsky) doch eher blaß wirken. Dafür finde ich die Idee mit dem Eschaton wiederum sehr gelungen, ebenso seine Einbundung in die Geschichte.Aber es ist soweit gut zu Lesen bis auf die Stellen an denen über die Zeitreise/Kausalitätskegel berichtet wird. Dort sind mir ein paar zu viele Querverweise und Begriffserklärungen die das Lesen meiner Meinung mach ein wenig "behindern" und z.T. auch unnötig sind.Alles in allem bin ich allerdings schwer gespannt wie es weitergeht...Viele GrüßeMarkus

#12 Rusch

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Geschrieben 01 März 2005 - 10:26

@Cloud:Lumpen Poletariat? Hehe, das verstehen ja schon 50 % der Deutschen nicht. Aber vielleicht ist das tatsächlich ein geflügeltes Wort. Bratwurst und Schnapps kennen die English nativ speaker sehr wohl. Genau wie Gesundheit (dieses Wort ist ganz fest in den Englischen Sprachwortschatz eingebunden). Es gibt ca. 200 Deutsche Wörter, die mehr oder weniger zum Englischen Wortschatz gehören. Viele sind aber eher unbekannt.Da Du die Orginalfassung liest: Ist der Stil auch so "flappsig". Teilweise bin ich mir nicht sicher, ob das Buch gut übersetzt wurde oder ob der/die ÜbersetzerIn (was ist denn Usch Kiausch für ein Name?) über das Ziel hinaus geschossen ist.@all: Wie steht ihr zu den Fussnoten? Legitim oder unnötig?

#13 Cloud

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Geschrieben 01 März 2005 - 10:38

Aber es ist soweit gut zu Lesen bis auf die Stellen an denen über die Zeitreise/Kausalitätskegel berichtet wird. Dort sind mir ein paar zu viele Querverweise und Begriffserklärungen die das Lesen meiner Meinung mach ein wenig "behindern" und z.T. auch unnötig sind.

Das ist genau der Punkt, der mich an singularity sky am meisten stört. Stross verliert sich imho relativ oft in ausschweifendem "techno-babble", mit dem er krampfhaft versucht, Zeitreisen u.ä. plausibel zu erklären. Weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen. (Einmal ganz davon abgesehen, dass diese Stellen im Original sehr anstrengend zu lesen sind und den Lesefluss massiv behindern.)

Da Du die Orginalfassung liest: Ist der Stil auch so "flappsig".

Was genau meinst du denn mit "flappsig"? An einzelnen Stellen kommt mir seine Sprache schon etwas "seltsam" vor, wieso ich diesen Eindruck habe, kann ich aber selbst nicht genau sagen.

(was ist denn Usch Kiausch für ein Name?)

Ich schätze mal, dass das "i" verrutscht ist, jedenfalls klingt "Uschi Kausch" deutlich plausibler :D Ne, keine Ahnung, ich habe einen solchen Namen auch noch nie gehört.

Bearbeitet von Cloud, 01 März 2005 - 10:39.


#14 Rusch

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Geschrieben 01 März 2005 - 11:16

Ja, das mit dem I kann schon sein. :D Ich bin jetzt bei Seite 235 und ich komme mit dem Werk einfach nicht klar. Es ist wie ich befürchtet hatte. Stross bezieht keine klare Stellung und liebäugelt mit allen Stilrichtungen der SF. Das ist etwa so, als ob Clarke und Dick einen Roman zusammen verfasst haben. Brrr. Auch mich störrt der Pseudowissenschaftliche Techno Babble und die unzähligen Fußnoten, in den der Übersetzer, um Schadensbegrenzung bemüht, versucht, dem Leser einen Background zu vermitteln. Ich beginne mir Stross als einen Nerd vorzustellen. Einen kleinen Wicht, der versucht, seine Profilneurose mit wahlos hingeschmissenen Fachbegriffen zu kompensieren. Nein, so was mag ich nicht. Ich will keine wissenschaftliche Abhandlung sondern einen Roman lesen. Außerdem kann man erdachte Theorien auch in einer verständlichen Weise darlegen.Zweiter Kritikpunkt: Stross karrikiert abgedrosche Klischees ohne wirklich orginell zu sein. Oder fand einer von Euch die Idee mit dem senilen Admiral wirklich gelungen? Das war weder neu, noch besonders witzig.Dritter Kritikpunkt: Seine Protagonisten sind ebenfalls Klischee und mieserabel entwickelt. Martin und die Agentin wirken unreal und sind einem so egal, als ob in China ein Sack Reis platzt. Fazit bis jetzt: Ein paar interessante Ideen machen keinen guten Roman. Ich habe zwar noch ein wenig Hoffnung, dass Stross sich bis zum Ende noch steigert und ich doch noch irgendwie eine Beziehung zu den Protagonisten entwickle, aber wenn nicht, dann ist es auch egal. Dann habe ich zumindest den Spass, einen wirklich unterhaltsamen Verriss schreiben zu können. :D

#15 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 01 März 2005 - 11:53

(was ist denn Usch Kiausch für ein Name?)

Ich schätze mal, dass das "i" verrutscht ist, jedenfalls klingt "Uschi Kausch" deutlich plausibler :D Ne, keine Ahnung, ich habe einen solchen Namen auch noch nie gehört.

"Usch Kiausch" ist schon richtig.

#16 Dave

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Geschrieben 01 März 2005 - 12:19

Eine eindeutige Linie ist nicht zu erkennen. Übergreifend vielleicht eine Polit-Satire. Am besten einmal alle Erwartungshaltungen über Bord und frisch ans Werk. Ich habe jetzt die ersten beiden Abschnitte gelesen, und bei mir ist der Funke bei der Bahnfahrt übergesprungen, als sich Martin Springfield und Rachel Mansour begegnen. Ich mag diesen viktorianischen Touch und die geschwungenen Dialoge.Übrigens kamen mir bei der Eingangssequenz mit dem schlaksigen Rudi und den regnenden Telefonen Bilder wie aus einem Comicstrip in den Sinn. Schien mir unterbewusst wohl die einzig adäquate Möglichkeit für diese Szene zu sein.Seltsamerweise stellt sich bei mir nicht der Eindruck ein, der Autor wolle mich verulken, obwohl es ja eigentlich offensichtlich ist. Ich denke, hier steckt mehr dahinter.Sprachlich bin ich sehr angetan bisher, ich könnte schwören, es genügt hohen Ansprüchen.

Bearbeitet von Dave, 01 März 2005 - 12:22.


#17 Dave

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    Hamannaut

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Geschrieben 01 März 2005 - 14:24

Vorbereitungen zum Aufbruch Two thumbs up for sure†¦ Meine Begeisterung wächst von Seite zu Seite. Gut, es ist alles fast schon zu verrückt, aber auf eine befremdliche Art und Weise spricht es mich an (Kenne ich mich selbst nicht mehr?). Verschiedene Welten in einer einzigen vereint, simpel und doch so faszinierend. Völlig verzückt bin ich von den Nano-Monteuren, die im äußeren System Gewebe, Organe, Menschen entstehen lassen. Das geheimnisvolle Festival. Allerdings bin ich sowieso etwas aus dem Häuschen, denn John Petrucci und Jordan Rudess haben einen stimmungsvollen Abend für die Ewigkeit dokumentiert An Evening With John Petrucci & Jordan Rudess. Diese Schweinehunde sind unglaublich... Aber das ist nicht alles, Steve Vai beglückt uns nun mit Real Illusions: Reflections. So sinke ich demutsvoll auf die Knie, denn mit †šLotus Feet†™ hat eines der schönsten Musikstücke seit Beginn der Tondichtung das Licht der Welt erklickt.

Bearbeitet von Dave, 01 März 2005 - 14:32.


#18 Matthias

Matthias

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Geschrieben 01 März 2005 - 14:31

Anfang: Die Einleitung des Romans ist einfach nur für die Füße ! Erinnert mich an eine alberne SciFi Parodie und erweckt den Anschein, dass hier eine Satire vorliegt.Kapitel 1&2: Nachdem die (offenbar) Hauptcharaktere eingeführt sind, wird es interessanter und die Mischung erweist sich als nicht uninteressant. Es bleibt der für das Leseerlebnis unangenehme satirische Beigeschmack bei der Darstellung der Einheimischen. Die Story kommt zu langsam in Gang.Hat jemand die englische Originalausgabe? Wie ist "Festival" übersetzt? Festival oder Carnival?
Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#19 Rusch

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Geschrieben 01 März 2005 - 14:31

Ist es nicht interessant, wie unterschiedlich ein Buch aufgenommen werden kann. ;)

#20 Matthias

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Geschrieben 01 März 2005 - 14:33

@Dave:Geniale Musik hörst Du da. Die An Evening.... steht schon eine Weile bei mir im Regal, Vai folgt in Kürze....
Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#21 Dave

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Geschrieben 01 März 2005 - 14:41

Kapitel 1&2: Nachdem die (offenbar) Hauptcharaktere eingeführt sind, wird es interessanter und die Mischung erweist sich als nicht uninteressant. Es bleibt der für das Leseerlebnis unangenehme satirische Beigeschmack bei der Darstellung der Einheimischen.  Die Story kommt zu langsam in Gang.

Ahaaa... ^_^ Ich denke nämlich, dass ich ansonsten so reagiere wie Du. mal sehen, was sich noch tut... Und die Musik stimmt auch, das muss in den Genen liegen! ;)

Ist es nicht interessant, wie unterschiedlich ein Buch aufgenommen werden kann. biggrin.gif

Genau, und nun reiß Dich endlich am Riemen! ^_^

#22 Jürgen

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Geschrieben 01 März 2005 - 15:02

Na dann...Nachdem das Buch seit drei Wochen auf dem Sub liegt und ich wieder mal nicht mitbekommen habe, was im Lesezirkel läuft, werde ich dieses Buch mal vorziehen.Kurz angelesen hatte ich es schon... und ich wurde den Eindruck nicht los, dass wir es tatsächlich mit einer neuen Art der SF zu tun haben.Ich klemme mich jetzt dahinter (da der Lesezirkel offiziell ja sowieso heute begonnen hat) und lese es einfach durch. Da einige Leute sowieso schon wesentlich weiter sind, macht es keinen Sinn, ein Zwischenstatement abzugeben... ich mache dann eine endgültige Rezension draus.GrussJürgen
Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#23 Dave

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Geschrieben 01 März 2005 - 15:14

Da einige Leute sowieso schon wesentlich weiter sind, macht es keinen Sinn, ein Zwischenstatement abzugeben... ich mache dann eine endgültige Rezension draus.

Grandioser Irrtum, in erster Linie sind wir doch wegen der Zwischenstatements hier! ;)

#24 Rusch

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Geschrieben 01 März 2005 - 15:44

Kurz angelesen hatte ich es schon... und ich wurde den Eindruck nicht los, dass wir es tatsächlich mit einer neuen Art der SF zu tun haben.

Was ist Deiner Meinung nach neu? Das mit dem herunterfallenden Gegenständen, die das Fastival so großzügig verschenkt, hätte auch einem Dick Roman entstammen können. Und jedem, dem die Sache mit der Zeitreise und dem Krieg neu vorkommt, dem empfehle ich Fritz Leiber: Eine tolle Zeit. Nein, ich kann nichts neues feststellen, nur eine Variation alter Themen.

#25 Cloud

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Geschrieben 01 März 2005 - 16:35

Hat jemand die englische Originalausgabe? Wie ist "Festival" übersetzt? Festival oder Carnival?

Festival.

#26 Holger

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Geschrieben 01 März 2005 - 16:43

Da einige Leute sowieso schon wesentlich weiter sind, macht es keinen Sinn, ein Zwischenstatement abzugeben... ich mache dann eine endgültige Rezension draus.

Grandioser Irrtum, in erster Linie sind wir doch wegen der Zwischenstatements hier! ;)

Ich muss Dave zustimmen. Der Lesezirkel soll sich schließlich vom Forum "Romane" unterscheiden. ^_^
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#27 Dave

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Geschrieben 01 März 2005 - 17:26

Kurz angelesen hatte ich es schon... und ich wurde den Eindruck nicht los, dass wir es tatsächlich mit einer neuen Art der SF zu tun haben.

Was ist Deiner Meinung nach neu? Das mit dem herunterfallenden Gegenständen, die das Fastival so großzügig verschenkt, hätte auch einem Dick Roman entstammen können. Und jedem, dem die Sache mit der Zeitreise und dem Krieg neu vorkommt, dem empfehle ich Fritz Leiber: Eine tolle Zeit. Nein, ich kann nichts neues feststellen, nur eine Variation alter Themen.

Ja, das stimmt, nur wie er es umsetzt ist wirklich neu, schätze ich mal. Auch an Dick musste ich Anfangs denken, allerdings hat er vermutlich niemals eine solch starke Frauenrolle geschrieben, wie man sie hier bei Rachel beobachten kann. Da muss man schon suchen, bevor man so etwas in einem SF-Roman zu lesen bekommt. Ich musste an Simmons denken (Rachels Vergangenheit), nicht zuletzt der Qualität wegen. Und nach 100 Seiten habe ich den Eindruck, das Stross 'Ilium' mal eben in den Boden stampft.

#28 Pogopuschel

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Geschrieben 01 März 2005 - 18:01

Meine anfängliche Euphorie wurde inzwischen ein wenig gedämpft. Ich bin jetzt auf Seite 154 und habe gerade folgenden Satz gelesen: Und dann nehmt diese Buhmänner mit einem Vektorenkreuz ins Visier, löst eins-null Kilo-Klicks bei größter Annährung aus, Beschleunigung bei eins-null g, Salvenfeuer von zwei SEM-20 bei ein-null-null Kilo-Klicks

Also die Beschreibung von spannenden Raumschlachten, gehört nicht unbedingt zu den Stärken von Charles Stross. Denn dieser Satz ist keine Ausnahmen. So geht das ständig weiter, und es geht mir tierisch auf die Nerven.

#29 molosovsky

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Geschrieben 01 März 2005 - 19:03

Also.
Weder schmeiß ich mich vor Begeisterung weg, noch krümme ich mich vor lauter Mißfallen.
Ich bin jetzt ca. bei Seite 100 und habe meine literarischen Geschmacksknospen justiert - will sagen: ich ahne, was dem Herr Stross für eine Ideal-Leserschaft vorschwebt.

Fürt mich ließt sich »Singularität« wie eine Mischung aus Douglas Adams und einem ideologisch invertierten Tom Clancy. In Musik augedrückt: vielleicht eine Mischung aus Eric Idle und Apokalyptika. Das Buch ist prinzipiell ziemlich albern, was Techno-Babbel (punktabzug!) betrifft auch selbstverliebt.

Nun. Ich finde es immer spannend, wenn sich Romanschriftsteller von den neuen Medien (Film, Comic, PC/Konsolen-Spiel) anfixen lassen. »Singularität« mag zwar äußerlich wie ein Roman aussehen, ich verstehe aber Bücher wie dieses als geschriebenes Comic.

†¢†¢†¢
Bisher Huii:
†¢ Gut gefallen hat mir auf jeden Fall der erste Satz, wie der ganze Prolog bisher das Beste darstellt.
†¢ Zudem stelle ich erstaunt fest, daß ich die verächtlichen Adjektive genieße, die der Erzähler Stross für die Knallchargen der Neuen Republik übrig hat. Hier hat ein begeisterter Linker wohl seine ganze Abscheu für xeno-, neo- und plural-phobische Zivilisationen zusammengeschmissen und zeigt sowohl den bellezistischen Rechten wie den alles gleichmachenden Linken den narrativen Vogel.
†¢ Lektüretechnisch: Schnell und auch unaufmerksam leicht lesbar. Wenns derzeit stellenweise nicht Ausrutschgefahr herrscht, könnt ich den buchstäblich im Gehen lesen (ernsthaft).

Bisher Pfui:
†¢ Die Szene einer nackig vor dem Spiegel trainierenden Agentin ist für mich schlimmster Teenager-Kitsch. Noch dazu mit diesem wirklich sehr platt angebrachten ideologischen Frust. Dieser Übungskick für den Bettler, dieser Schlag für die geknechteten Bauern. Mein lieber Strossi, ich bin ja auch ein Freund der Moderne und für eine Überwindung hierarchisch organisierter Verwöhnungsgesellschaften die wir mal Feudalismus, mal Kapitalismus, mal NeoCon-New World Order nennen - aber muß es gleich sooo platt geschrieben daherkommen? (Man male sich diese Szene als Manga oder flott geschnittene rockmusikverziehrte Filmsequenz aus, und merke: es funktioniert).
†¢ Überhaupt kann ich Rusch zustimmen: die Hauptfiguren sind noch nicht mal Pappfiguren. Das sind Storyboards von Pappfiguren †¦ andererseits: bei den Nebenfiguren macht mir diese oberflächlich-routinenahe Charakter{über}zeichnung ja durchaus Spaß.

†¢†¢†¢
Nochn paar B{r}eispiele für Übersetzugnssprachpansch:

†¢ (S. 27): Sein ganzes Inventar von Drohnen †¦
Besser: »Bestand«, »Ausrüstung«. Kommt die Übersetzerin aus der Rollenspiel-Szene? Von dort verbreitete sich imho der Virus, »Inventar« gröblich 1 zu 1 zu übernehmen. Im Deutschen bezieht sich »Inventar« erst mal nur auf Gebäude, Räume, Unternehmen und NICHT auf Personen und deren Slots zum Transport von Gold und magischen Waffen.

†¢ (S. 33): Nachdem der Bote das Telegramm hindurchgereicht hatte, leistete Martin hastig eine Unterschrift †¦
Wortverschwendung, denn »†¦ hatte, unterschrieb Martin hastig« tuts auch.

†¢ (S. 34): †¦ mit Spitzenrüschen am Kragen -, allerdings von leicht unmodernen Schnitt«
Aus »leicht unmodernen Schnitt« mach »etwas unmodern geschnitten« und es ist Deutsch und nicht Denglisch.

†¢ (S. 35): Was soll Niederadel sein? Warum steht da nicht schlicht »Angehörigen des niederen Adels«?

†¢ (S. 39): †¦, hohe Backenknochen und braune Augen.«
Backenknochen gibt es nicht, denn die Backe ist strenggenommen der ganze Wabbel, darunter ist der »Wangenknochen«.

†¢ (S. 43): †¦, dass sie direkt vor unserer Haustür die Hölle losmachen.«
Den Fenriswolf macht man los. Die Hölle wird »entfacht« oder »entfesselt«. »Losmachen« ist überhaupt eine ganz arme Worttschatzoffenbarung. <-- eines der wenigen Worte, die ZOFF enthalten.

†¢ (S. 45): Ebenso gut hätten wir Vater das Abdanken vorschlagen können.
Wie wärs mit: »Ebenso gut hätten wir Vater vorschlagen können abzudanken.« Aber vielleicht war man sich bei Heyne nicht sicher, ob es nach Neuer Rechtschreib »ab zu danken« heißen muß und dachte sich, daß schräge Substantivierungen immer cool sind.

†¢ (S. 56) Sie hatte es schnell satt bekommen, nach den Regeln der Neuen Republik zu leben.
Man hat etwas satt, man bekommt es nicht.

Du liebe Zeit, wenn ich so weitermache, wird der Beitrag zu lang. Und zuviel Rummgenörgle ist ja auch blöd für die Gruppenstimmung.

†¢†¢†¢
So. Bin ich mal neugierig, was dem Herrn Stross noch so alles entspringt. Sympathisch ist mir ja seine Schreibe und seine ziemlich ungebändigte Fabulierlust, mal gucken, ob er auch noch eigene Ideen hat :-)

Als mit sich selbst ringender Schubladenautor, der trotzdem gerne mal einen wilden europäisch-deutschen Genre-Phantastik-Flick zusammenzimmern möchte, kann sich Stross meines aufrichtigen Neides sicher sein. Er hat sicherlich die Gabe des selbstberauschten Zusammenw*chsens, nach der ich mich sehne. Und für einen ersten Roman ist »Singularität« ausgesprochen mutig. Freilich nicht so mutig nach dem Leute wie Gibson, Stephenson und Sterling die Achtziger und Neunziger belebt haben, aber immer noch respektlos-ungestüm originell genug um HEUTE überdurchschnittlich zu sein.

Grüße
Alex / molosovsky

@Rusch: Bin ich begeistert von den Fußnoten. Ich hab keinen Führerschein.

Bearbeitet von molosovsky, 01 März 2005 - 19:15.

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

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Geschrieben 01 März 2005 - 19:22

Meine anfängliche Euphorie wurde inzwischen ein wenig gedämpft. Ich bin jetzt auf Seite 154 und habe gerade folgenden Satz gelesen: Und dann nehmt diese Buhmänner mit einem Vektorenkreuz ins Visier, löst eins-null Kilo-Klicks bei größter Annährung aus, Beschleunigung bei eins-null g, Salvenfeuer von zwei SEM-20 bei ein-null-null Kilo-Klicks

Also die Beschreibung von spannenden Raumschlachten, gehört nicht unbedingt zu den Stärken von Charles Stross. Denn dieser Satz ist keine Ausnahmen. So geht das ständig weiter, und es geht mir tierisch auf die Nerven.

Das sehe ich ganz ähnlich. An einer späteren Stelle wird dieser Quark über sage und schreibe 10 Seiten ausgebreitet (Big explosion off six M-klicks, bearing six-two by five-nine! usw usf), da habe ich mich echt gefragt, was das soll. Ich habe ja wirklich nichts gegen Raumschlachten, aber wenn ich seitenlang mit solchen Phrasen bombardiert werde, breitet sich bei mir irgendwann einfach nur noch gähnende Langweile aus.

Alles in allem verdichtet sich bei mir der Eindruck, dass Stross hier ein wirklich sehr interessantes Setting kreiert hat, dass er dieses Potzential aber durch die erwähnten Mängel (Technobabble, Raumschlachten) teilweise glatt verschenkt. Nunja, 90 Seiten liegen noch vor mir, ich hoffe einfach mal, dass es nicht auf die obligatorische große Endschlacht hinausläuft ;)


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