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Science Fiction im Kästchen


89 Antworten in diesem Thema

#1 molosovsky

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Geschrieben 30 April 2005 - 18:54

Hallo zusammen.

Ich habe diesen Thread gestartet, weil ich mit einer Nachfrage zu Comics eine Diskussion im Buch-Datenbank-Thread angeregt habe.

Schon an anderer Stelle (»SF-Romane, die einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben«) habe ich ausdrücklich Comics (graphische Literatur) angeführt, wenn ich meinen persönlichen SF-Kanon aufzuzählen versuchte. SF ist halt ein Genre, daß sich in vielerlei Formen und Medien wiederfindet.

Was könnt Ihr berichten über SF-Visionen die sich Euch durch Comics dargeboten haben? Was könnt Ihr empfehlen, wovon abraten? Was ist das SF-ige am jeweiligen Comic gewesen? Handlung und/oder Szenario und/oder Zeichnung?

Egal ob knappe Listen oder ausufernde Reiseberichte, ich freu mich auf Reaktionen.
Grüße
Alex / molosovsky

EDIT: Links gelegt und Fehlerchen gemerzt.

Bearbeitet von molosovsky, 30 April 2005 - 23:47.

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

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#2 molosovsky

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Geschrieben 30 April 2005 - 23:40

So,

und nun als seperater Beitrag die im »Beeindruckt«-Thread genannten Beispiele für SF-lastige Comics, die mir äußerst gut gefallen haben.

Hergé: »Reiseziel Mond« und »Schritte auf dem Mond«
Immerhin 1950 (erste Version) erschienen, also fast zwei Dekaden vor der Mondlandung! Für die Zeichnungen der Startrampe und des Weltraumforschungszentrums wurde viel Recherche damals betrieben, und das sieht man, meistens †¦ okey, das Innere der Rakete ist luxuiös im Vergleich zum realistisch Plausiblen. Auch der *Bösewicht* Wolff hat sich mir eingeprägt: zum einen sein Motiv, zum andern sein Abgang. Eine Tragik, wie ich sie für nicht SF-untypisch halte. Die Groß- und Dauerbedrohnung des lebensfeindlichen Alls schwebt hier sehr SF-ig über dem zweiten Teil.

Enki Bilal: »Die Geschäfte der Unsterblichen«
Die ägyptischen Götter kurven mit ner Pyramide über einem ziemlich kaputten Paris der Zukunft, wo Raketen-Blindgänger noch in den Häuserwänden stecken (oder ist das Urban-Art?) und seltsame Spiegeleierblobs lauern und seltsamer Rostschleim am Eifelturn nagt. Pyramiden und Ägyptisches gibts mit wenig Varianz auch in »Stargate« (Nebenbei: für mich mehr Fantasy als SF).
Genial fand ich vor allem die Darstellung von Mode, Uniformen und Umwelt (Architektur, Design). Die harte Icehockey-Sequenz les ich als anerkennendes Nicken in Richtung »Rollerball«.

DC Comics (verschiedene Zeichner und Autoren, aber Simon Bisley und Alan Grant ragen heraus): »Lobo« von »The Last Czarnian« bis »A Contract on Gawd«, und auch verschiedene Crossovers mit Batman und The Mask:
Das ist halt nun die satte Satire, die viel von den anarchistischen Cartoonklassikern eines Tex Avery oder Chuck Jones geerbt hat. Im Grunde eine Rückkehr zur Bedenkenlosigkeit der frühen Comics (sexistisch, brutal, rassistisch oder zumindest schwer vorurteilsbelastet aber halt auch verrücktest komisch). Es geht meist um Kopfgeldjagdten oder die drohende Weltzerstörung. Wer SF-Kulisse und -Requisiten der durchgedrehten, überspannten Art hochkonzentriert mag, ist hier richtig. - Gibts glaub ich nur auf Englisch.

Katsuhiro Otomo: »Akria«
Ca. 2100 Seiten ziemlich ungewohnt wirr erzähltes, äußerst temporeiches und (ich kanns nicht anders nennen) *subtiles* Werk. Zwar dreht sich auf den ersten Blick alles um eine etwas heikle SF-Idee, nämlich Mutanten und ihre schwer zu bändigenden, zum Teil gigantischen Kräfte. Entopie, Zerstörung und Genese, Urknall sind die Pole der Geschichte, drunter läufts hier nicht. Allein aber, wie sich das auf viele Figuren, Parteien und Szenen runterbricht ist überwältigend. An plausibel anmutender Visualisierung von Technik-Visionen kenn ich in allen Medien wenig Gleichrangiges: überhaupt Neo-Tokio und seine Anlagen, das Hospital, der Stadionbunker mit Cryogenikanlage, und schließlich die großen Weltraumlaserwummen sind nicht ohne. Kleinere SF-Zutaten wie die Sicherheitsroboter, die Schwebe-Gleiter, bio-chemische Kampfstoffe und Superdrogen, sowie die Universalien Politintrige, Militärputsch, Revolution und Bürgerkrieg (inklusive »Herz der Dunkelheit«) tun ihr Übriges, »Akria« für mich zu einem der zeitgenössischen Absolut-Klassiker der SF, der Phantastik und der Literatur zu machen.

Grant Morrison & Co: »The Invisibles«
Mit ca. 1300 Seiten ebenfalls ein Großcomic. Diesmal vor allem wegen seines Inhalts interessant (die Zeichnerteams wechseln und sind somit nicht von durchgehend gleichgleibender Qualität, wenn auch nur selten wirklich schwach). »Die Wahl ist einfach - ewige Kontrolle oder grenzenlose Freiheit«, auf diese Gegensätze läßt sich diese Geschichte zusammendampfen. Letztendlich eine ziemlich plausible Vision über die Unterhaltung der Zukunft aus der Froschperspektive. Viel Homage auf und gute Weiterführung von solcher SF, die sich einst aufmachte den lebensfrohen Ruf »Sex, Drugs and Rock'n Roll« eben noch um ein »Science Fiction« zu ergänzen. Dabei bedient Morrison sehr offen einen in meinen Augen enorm wichtigen Strang der SF: die Xenographie, also das Beschreiben und Schreiben über das Fremde und Fremdartige. Oder wie ich das auch nenn: Überwindung des kategorischen Trennens von »Ich« und »Du«, »Wir« und »Die dort«. Ich meine, in Form von Liebe, Handel, Diplomatie ist das ja schon seit langer Zeit ein Projekt unserer Evolution. Wie alle Morrison-Storys gibts hier auch wieder viel Esoterik und klassisches Bildungsgut, aber in »Snow Crash« widmet man sich ja z.B. Babylonischem. Für an Schreibtechnik Interessierte: »The Invisibles« ist eine der erschöpfenderen brauchbaren Exkruse zum Thema Archetypen, Held in 1000 Gestalten-Theorie, die ich so kenne. - Leider nur Englisch, aber als Trade erhältlich.

Warren Ellis & Dereck Robertson: »Transmetropolitan«
Ca. 1500 Seiten und noch ätzender in der Gesellschaftssatire als »The Invisibles«. Ein Reporter (Spider Jerusalem) außer Rand und Band in DER STADT, die wohl so eine Art Ruhrpottgeflecht von Washington bis NY ist. Transhumanisten bekommen ihr Fett weg wie nix, ebenso die Medien und die New Economy. Viel Spaß macht es, wenn in einzelnen Ausflügen der Alltag in einer *metropol-bürgerlichen* Cyberpunk-Gesellschaft geschildert wird. Allein der Detailreichtum der Unterhaltungsmedien, der Werbung, der Produkte, Marken, Bands, Religionen, Ideologien usw ist berauschend. Diese SF ist extrem bunt und wild und kommt dennoch wie Woody Allan kaum aus dem Urbs raus. Nix Raumfahrt und (echte) Aliens, nur einen haufen Leute, die schmutzige Politik machen oder sich desperat nach ihren Träumen strecken. GOttlob gibts vom komisch bis fieß auch allerlei Äktschn-Passagen. Andere Geschmäcker wurden zynisch und menschenverachtet sagen.- Gibts auch auf Deutsch.

†¢†¢†¢
Soweit jetzt zu meinen absoluten Favoriten in Sachen SF in Comics.
Eigentlich gehört auch »Valerian & Veronique« zu meinen Lieblingen, aber erstens hab ich die nicht vollständig und zweitens länger nicht mehr gelesen.

Ein andermal werd ich versuchen, weitere bemerkenswerter SF-Comics zu beschreiben, die ich aber kürzer kommentieren will, da sie sozuagen auf dem Silbertreppchen stehen.

Grüße
Alex / molosovsky

IN ARBEIET: LINKS zu guten Seiten auf die genannten Werke leg ich noch.

Bearbeitet von molosovsky, 30 April 2005 - 23:51.

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#3 deval

deval

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Geschrieben 01 Mai 2005 - 12:24

Früher habe ich immer ganz gerne folgende Serien gelesen. Ich bin mir aber nicht ganz sicher ob sie in den SF oder den Fantasy oder sogar in irgendeinen anderen Bereich anzusiedeln sind.1 Das Reich Trigan2 AndraxBeide Serien haben ja einen großen Anteil an SF Elementen.

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#4 ANUBIS

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Geschrieben 01 Mai 2005 - 13:58

Alex, wie eng steckst Du die Grenzen bei Comics????Z.B. SPAWN...ist das im Rahmen?( gefiel mir persönlich ganz gut :D )Greetz
" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "

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#5 g. b. corner

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Geschrieben 01 Mai 2005 - 15:19

bei tim&struppi schließe ich mich an, und bilal hat mich auch immer beeindruckt.eine sehr schöne serie ist "Valerian und Veronique" (im original heißt sie laureline) von christin / mezieres; da kann man praktisch alle bände uneingeschränkt empfehlen - haben mir schon in meiner kindheit gefallen und sind immer noch sehr lesenswert.die moebius-comics setzten (und setzen!) natürlich grafische maßstäbe - mit den doch meist recht esoterischen stories bin ich aber nie so klargekommen.von der optik her akzente setzte ebenfalls howard chaykins "American Flagg"; die stories waren auch hübsch abgedreht und recht originell. (chaykin wird manchen hier auch als hin- und wiederzeichner der star-wars-comics in erinnerung sein)in meiner kindheit/jugend hat mich auch "Yoko Tsuno" von roger leloup sehr beeindruckt; die serie pendelt immer wieder zwischen weltraum-sf und "irdischen" stories mit fantastischen akzenten - die bilder gefallen mir nach wie vor; die stories haben sich aus "erwachsener" sicht nicht so gut gehalten wie bei "Valerian".dann gab's noch andere SF-serien: Luc Orient; Bob Morane ... - hat mich aber keine so wirklich überzeugt.georg

#6 molosovsky

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Geschrieben 02 Mai 2005 - 11:09

Heu, das freut mich, daß bereits am sonnigen Wochenende geantwortet wurde. Ich antworte der Reihe nach.

†¢†¢†¢
@ Vallenton:
Also »Trigan« hat auch mich ungemein beeindruckt als Kid und Teen Leider hat die Serie viele Folgen und ich habe keine Ahnung, ob die alle noch erhältlich sind. Soweit ich mich erinnern kann, gehört »Trigan« der Tradition von E.R. Burroughs und z.B. dessen Mars-Romanen an: also viel Abenteuer, viel Exotik, entsprechend ist SF und Fantasy hier ziemlich vermischt. Da »Trigan« aber bereits etwas älter ist (Siebziger glaub ich), würd ich sie voll als SF gelten lassen.
»Andrax« müßt ich mich erst mal wieder schlau machen. Sagt mir jetzt nicht viel.

†¢†¢†¢
@ Anubis:
Du meinst die Grenzen der Kriterien, falls SF-Netzwerk mal eine Comic-DB einrichten sollte?
Versteh mich nicht falsch, wenn ich »Spawn« beim besten Willen nicht als SF einschätze. Ich sammel schön langsam die UK-Trades bei Titan-Books und kenne somit die ersten 42 Hefte besser, hab die Serie aber bis ca. Heft 100 (bei Freunden) gelesen. Ich sehe in »Spawn« hauptsächlich ein Superhelden-Äktschn-Comic, in dem zwar SF-Elemente auftauchen (Wissenschaftler, Agenten-Ausrüstung, Bösewichte wie Cygor), aber nur als *Gewürz*. Die meiste SF bei »Spawn« taucht wohl in Form von großen Wummen und Gadgets auf. Verglichen mit SF-Elementen finden sich mehr Fantasy-, Horror-, Krimi-/Agenten- und vor allem religiöse Elemete (als Satire) in »Spawn«. - Aber gefallen haben mir die »Spawn«-Hefte schon, auch wenn ich ein wenig enttäuscht bin, daß man die Kuh weitermolk, statt wie geplant als abgeschlossene Geschichte enden zu lassen (war - glaub ich - mal geplant für Heft Hausnummer 80 oder so).

†¢†¢†¢
@Georg (b. corner)
Zu »Tintin« hab ich ja vergessen den »Flug 714 nach Sydney« zu erwähnen. Größtenteils ein Äktschn-Insel-Abenteuer, jedoch mit waschechten SF-Höhepunkt! Auch »Der Fall Bienlein« (Superwaffe) und freilich »Der geheimnisvolle Stern« enthalten genug SF, um meiner Meinung nach als nette und gute SF-Comics gelten zu können.
Zu MÅ“bius werd ich noch was loslassen. Nur soviel: vor allem seine Kurzgeschichten sind teilweise excellente SF. Auch die Incal/John Difool-Reihe ist richtige SF. Mit dem Esoterik-Anteil hab ich auch so meine Probleme, aber hey, der Meister war/ist (?) ja auch Anhänger einer UFO-Sekte (gewesen?) und da franst die echte SF ja selbst ins Religiös/Esoterische aus.
Zu »American Flagg« müßte ich mich erstmal schlau machen.
Die europäischen Klassiker »Yoko Tsuno« »Luc Orient« und »Bob Morane« sind wieder waschechte SF. Hab ich nie viel gelesen, aber doch genug mitbekommen, um diese Abschätzung abgeben zu können.


Soweit also mal bisher zu den Abgrenzungsfragen und zu bisher genannten Titeln.
Grüße
Alex / molosovsky

Bearbeitet von molosovsky, 02 Mai 2005 - 11:12.

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#7 deval

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Geschrieben 02 Mai 2005 - 13:45

@MolosovskyIst schon eine Ewigkeit her das ich -Andrax- gelesen habe. Dummerweise habe ich nie den Abschlußband in den Händen gehalten. Noch heute suche ich die Comics.Hier mal eine kurze Info zu der Serie aus dem Netz:Ein Experiment des Grauens lässt den olympischen Zehnkämpfer Andrax 2000 Jahre wie einen Toten schlafen, um ihn in einer perfekten Zivilisation aufwachsen zu lassen. Doch er findet statt dessen das absolute Chaos vor. Während für ihn das Leben stillstand, verwüsteten Kernexplosionen unvorstellbarer Vernichtungskraft den Erdball, zerrissen Kontinente, löschten bekannte Lebensformen aus, erzeugten Zerrbilder neuer Existenzen und ein katastrophales Nebeneinander längst vergangener, gegenwärtiger und zukünftiger Epochen. Diesem Inferno der greifbaren Unwirklichkeit steht Schwertkämpfer Andrax mit dem Wissen der heutigen Menschen gegenüber und erfüllt sein gnadenloses Schicksal.Die Science Fiction Serie im "Sword & Sorcery"-Milieu wurde gezeichnet von Jordi Bernet. Die Geschichte des Michael Rush, so der bürgerliche Name von ANDRAX, dem siegreiche Zehnkämpfer der Olympischen Spiele von Montreal 1976 -die Serie erschien 1973 zum ersten Mal!- wurde noch in der ersten Geschichte von Peter Wiechmann selbst getextet. Später von verschiedenen Autoren, darunter auch Helmut Fischer. Nach seiner Zeit in PRIMO erschien 1975 noch einige ANDRAX Alben in der ACTION ALBUM Serie und 1976 durfte ANDRAX auch nochmals in ZACK und der ZACK-PARADE Abenteuer erleben.

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#8 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 02 Mai 2005 - 16:15

Was könnt Ihr berichten über SF-Visionen die sich Euch durch Comics dargeboten haben? Was könnt Ihr empfehlen, wovon abraten? Was ist das SF-ige am jeweiligen Comic gewesen? Handlung und/oder Szenario und/oder Zeichnung?

Lawrence(von ihm stammt auch "Trigan")
"Storm"
Ein Raumfahrer einer nahen Zukunft soll von einer Jupiterstation aus den roten Fleck auf selbigem Planeten erkunden und wird durch einen "Zeitwirbel" in eine ferne Zukunft geschleudert, in der der rote Fleck auf Jupiter, die Station und auch alle sonstigen Anzeichen der Menschheit im Jupitersystem verschwunden sind. Es gelingt Storm, mit seinem Raumschiff zur Erde zurückzukehren, doch auch hier findet er nichts Vertrautes: Meere sind ausgetrocknet, eine phantastische Flora und Fauna ist entstanden, die Menschen leben in einer primitiven Kultur inmitten von Resten phantastischer Relikte einer einstmals hochstehenden Technik. Storm findet nach vielen Abenteuern auf dieser fremd gewordenen Erde schließlich heraus, was der Menschheit zugestoßen ist.
Ist schon ziemlich lange her, das ich diese Serie gelesen habe(als Fortsetzung/bzw eigenständiges Heft) leider nicht zum Ende, ich erinnere mich noch an die Entdeckung der ?( ;) Name vergessen), die für die Zerstörung verantwortlich waren. Und noch ganz gut an einen Einzelband, in dem Storm und seine Begleiterin "zwangsrekrutiert"(mittels um den Hals gelegter Krustentiere, die bei Nichtbefolgen eines Befehls mit ihren Scheren die Wirbelsäule durchtrennen) wurden und auf Befehl ihres Herrn zusammen mit anderen "Freiwilligen" in ein riesiges, altes Schiff(gespickt mit tödlichen Fallen) eindrangen, um dieses in Besitz zu nehmen.

Jodorowsky/Giminez
"Die Metabarone"
Mit phantastischen Zeichnungen(gewaltige Raumschiffe und Schlachten, phantastische Kreaturen, Gewalt, Blut, Sex) wird die Geschichte des mächtigsten Kriegerclans des Universums erzählt - vereinfacht beschrieben: eine Art Splatter-Star Wars inclusive ewigem Erzeuger-Nachkomme Konflikt.
Blutig-gut :D .

P.S.: -ANDRAX- Kindheitserinnerungen werden wach! Jetzt weiß ich endlich wieder dank der vorhergehenden Posts, wie diese Serie in den Zackheften damals hieß. Danke!
Eine Frage dazu: In den 70ern gab es ebenfalls in Zack eine Fortsetzungsreihe um eine mexikanische? Revolution, in der automatische Kanonen mit Greifarmen vorkamen, die mal öfter statt Kugeln Menschen packten und diese abfeuerten(nur ein SF-Motiv, keine reine SF). Dieses Bild gab`s damals sogar als T-Shirt-Motiv.
Weiß zufällig jemand, wie die Serie hieß?

Bearbeitet von Jorge, 02 Mai 2005 - 16:17.


#9 deval

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Geschrieben 02 Mai 2005 - 20:48

Eine Frage dazu: In den 70ern gab es ebenfalls in Zack eine Fortsetzungsreihe um eine mexikanische? Revolution, in der automatische Kanonen mit Greifarmen vorkamen, die mal öfter statt Kugeln Menschen packten und diese abfeuerten(nur ein SF-Motiv, keine reine SF). Dieses Bild gab`s damals sogar als T-Shirt-Motiv. Weiß zufällig jemand, wie die Serie hieß?

Du meinst aber nicht -Pancho Bomba-, oder? http://www.onliver.d...b/pancho_b.html

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#10 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 03 Mai 2005 - 15:02

Du meinst aber nicht -Pancho Bomba-, oder?

;) Gracias!

#11 molosovsky

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Geschrieben 03 Mai 2005 - 20:59

LINKS TEIL EINS

Hier eine Linkliste zu den bisher gannenten Comics.

Auf daß diese Links möglichst lange *frisch* bleiben. Fast alle sind deutschsprachig, und alle bieten auch mit Bildern Einblicke, wenn nicht sogar mit ganzen Cover-Galerien. -- Seid nicht bös oder mitleidig, wenn mir zu einigen Links jetzt nicht viel INFO aus den Fingern trieft, sondern auch mal ehr so verplapperte Gedanken.

Die Reihenfolge ist in etwa chronologisch.

Ich sag hier schon mal schönen Abend noch (ich geh jetzt Klassiker gucken mit Audrey Hepburn und Cary Grant, »Charade« zum ersten Mal auf Englisch!)

@ vallenton:
TAUSEND DANK für den obercoolen »Pancho Bomba«-Link;
@ alle
und für die bisherigen Erwähnungen.

Das nächstemal dann meine Silbertreppchen-Gruppe.
Grüße
Alex / molosovsky



»Bob Morane« (ab 1952)
Habe ich nur auf Englisch eine Übersicht gefunden, aber was hat Bob für eine große Geschichte hinter sich, als Pulp, Comic und Trickfilm (und beim HR hab ich sogar Radio auf Deutsch gefunden, und ein belgischer SF-Preis ist nach ihm benamst und ratet mal, welcher deutsche SF-Star den mal bekommen hat) Auf den Covers rettet Bob meist Frauen aller Haarfarben. Sucht hier die Krokodile mit den Orangenaugen!

»Tim und Struppi« (1958)
Biete hier nur den Link auf das Album bei Carlsen. In der heutigen Ausgabe ist auch Hergés Glückwunsch-Comic zur gelungenen Mondlandung dabei.

»Luc Orient« (ab 1967)
Hier hat sich auch jemand die Mühe gemacht eine Albumübersicht mit Covern zusammenzuscannen. Das Titelbild von Band 5 gefällt mir. Flucht vor den »Killer Automaten«. Ha! Da haben die Wachowskis also geklaut.

»Trigan & Storm« (Ich schätze mal Sechziger und Siebziger)
Don Lawrence, wie konnt ich den Namen vergessen. Leider kenn ich nur einzelne Alben beider Reihen. Äußerst kunstvolle Comics mit bizarren und exotischen Monstern und Settings.

»Yoku Tsuno« (ab 1971) Wer mit breitem Fuß surft, findet hier schöne Scans aller Ablum-Covers. Klassischer dynamischer Pinselstrich, in der Schule von Gin & Fiz und André Franquin (Spirou, Gaston, Marsupilami).

»Valerian und Veronique« (Siebzigerjahre)
Das Album, auf das der Link führt, hab ich z.B. noch gar nicht, zeigt die Helden aber in denkbar SF-iger Pose. Auch hierzu noch nichts irgendwo geschrieben zu haben wurmt mich.

»Andrax« (ab 1973)
Aus ZACK! aus dem Kauka-Universum. Hmmm, kenn ich jetzt so gar nicht.

»Alexander Nikopol im 21. Jahrhundert« (Achtziger bis Gegenwart)
Kurze aber brauchbare Übersicht. Bilals aufwendiger Stil hat wohl viele entzückt, so auch mich. Der Link zeigt auch, was in Bilals SF-Vision aus der Mauer wurde. Die Nikopol-Reihe besteht bisher aus drei Alben, von denen das zweite eine Weile in Berlin spielt. Gab auch mal ein Portfolio von Bilal zur Hauptstadt, als sie noch geteilt und ein entsprechendes Menetekel war.

»American Flag« (Achtzigerjahre)
Auch hier nur einen englischsprachigen Link gefunden. Aber was für ein finsterer Kerl. Da steckt wohl viel Bond mit drinn, hmm? (Gabs nicht mal ne Zeit, wo James Bond - zumindest die Filme - unter SF abgelegt wurden. Ich kann mich da z.B. an alte Cinema-Sonderbände erinnern, und die sind ja schon eine *Autorität*. Schnickschnack, ich schreib Amok. Wie sähe's da erst mit Avengers und Modesty Blaise (nebenbei: Original als Buch neu übersetzt erscheint irgendwo wieder jetzt) aus.)

»Akira« (1986 in Japan, ab anfang der Neunziger im Westen)
Superviel Arbeit hat sich bei Fictionfantasy jemand gemacht, mit den Scans aller 20 Farb-Alben und einer Zusammenfassung (okey, die ist ab und zu etwas holprig, aber immerhin vorhanden!). Nebenbei: »himmelherrGOtt«, es gibt immer noch Leute die vor s/w-Comics zurückzucken. Die sechsbändige Telefonbuchausgabe ist vergleichsweise günstig. 100 Euronen für 2100 Seiten ist doch nicht so arg. Das sind 12.000 einzelne Kästchen! (Da bekomm'ste für nen Euro 125 Zeichnungen.)

»Lobo« (Neunzigerjahre ff)
Leider nur dieses Charakterblatt mit Kurzbeschreibung gefunden. Ich glaub, zu Lobo und seinen Wonnen muß ich mal was machen, hier oder in meinem Blog. SF grenzt auch an das cartoonhafte bis hin zum hysterischen (vor allem unter Zeichner Keith Giffin) und Lobo ist eine arge Protuberanz martialischer Biker-Metaller-Hurz-Phantasien (bzw. eine Satire auf selbige). Auf dem Gebiet ist Lobo spitze, aber eben nur einige Nummern lang in den Neunzigern. Davor war er ein Cameo- und Sidekick-Charakter, nach seinem kurzen Höhenflug ist er verflacht und ausgewalzt worden (ist auch seinem schrillsten Collaborator »The Mask« so geschehen †¦ zumindest soweit ich das alles mitverfolgt habe).

»Metabarone« (Neunziger ff)
Cover und eine Kurzüberisicht. Zum John-Difool-Universum (Incal) an anderer Stelle mehr von mir.

Bearbeitet von molosovsky, 04 Mai 2005 - 11:27.

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#12 Rusch

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Geschrieben 03 Mai 2005 - 22:02

So, und jetzt kommt Rusch und ergänzt noch recht heftig:

Sillage: Neue Serie im Franko-Belgischen Stil. Sehr gelungen. TIPP

Ronin von Frank Mill. Ein Klassiker aus den 80ern.

John Difol von Möbius. Ganz, ganz wichtig. Sehr abgefahren.

Die Götter aus dem All - der Comic nach Däniken. Ich fand die Reihe eigentlich recht gelungen.

Moore/Gibbons: Watchmen. Eigentlich ein superhelden Comic, aber sehr, sehr alternativ und nur noch geil. Ein weiterer Klassiker der 80er

Marvano/Haldeman: Der Ewige Krieg (Comicadaption)

Tom de Haven/William Gibson: Neuromancer (eine doch recht gelunge Comic Umsetzung)

Aquablue von Vatine & Cailleteu

Zentak von Pécaui / Def (ziemlich genial, aber leider ist nur der erste Teil im Splitter Verlag erschienen.

Camelot 3000 von Patterson / Constanza - US Version der Arthus Geschichte in das Jahr 3000 geschoben.

Die vierte Gewalt von Juan Gimenez (80er SF at its best)

Beatifica Blues von Griffo / Dufaux

Jeremiah von Hermann (Vorlage zu der Fernsehserie in einer Welt, in der eine Seuche alle Erwachsenen ausgelöscht hat)

Sha von Mills / Ledroit - genial, aber leider ist auch hier nicht alles auf Deutsch erschienen.

Die hohlen Erden (Zara, Carapaces, Negogen) von Luc & Francois Schuiten - Comickunst auf allerhöchstem Niveau

Und natürlich darf man nicht Heavy Metall vergessen mit all den extremen SF Stories.

Ebenso will die Comic Art Collection erwähnt sein aus dem Beta Verlag, die einige Werke von Gimenz und anderen europäischen Künstlern auflegte.

Das ist jetzt aber auch alles, was ich beim Streifzug durch meine Sammlung entdeckte. Alles was in Richtung Fantasy geht habe ich gar nicht erst erwähnt.

Bearbeitet von Rusch, 03 Mai 2005 - 22:05.


#13 Gerd

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Geschrieben 03 Mai 2005 - 23:06

Tja, und da wären dann noch ganz auf die Schnelle

Le Vagabond des Limbes/Mark de Ville bzw. Die Vagabunden der Unendlichkeit (inzwischen mehr als 30 (!) Alben) von Godard & Ribera
und
Les Naufrages du Temps/Die Schiffbrüchigen der Zeit (10 Alben) von Forrest & Gillon
und
Le Marchand d'Idées/Der Ideenhändler (4 Alben) von Berthet & Cossu
und
Le Cycle de Cyann/Cyann (3 Alben) von Lacroix und Bourgeon
und
Les Gardiens de Maser/Der Planet ohne Erinnerung (6 Alben) von Frezzato
und
Les Technopères/Die Technoväter - eine Serie aus dem Incal-Universum - (6 Alben) von Jodorowsky/Janjetov/Beltran
und
Le Cycle de Tschai - eine Adaption von Jack Vances "Planet of Adventure" - (6 Alben) von Morvan & Li-an
und ...
jetzt hab' ich erst mal keine Lust mehr, weiter nachzudenken/nachzusehen.

Kleine Anmerkung für Insider:
"Le Vagabond..." und "Les Naufrages..." gehören ebenso wie "Valerian" zu den großen klassischen frankobelgischen SF-Comicserien, die sich (im Gegensatz etwa zu "Luc Orient") an ein etwas älteres Publikum wenden. Wobei diese drei gewissermaßen die beiden langjährigen Hauptströmungen der französischen SF widerspiegeln - Pierre Christins "Valerian" war immer politisch (wie z.B. die SF von Michel Jeury oder Andre Ruellan), Christian Godards "Vagabond" und Jean-Claude Forrests "Naufrages" waren immer eher verspielt/absurd (wie die SF/Phantastik eines Serge Brussolo). Ach ja, in gewisser Hinsicht stellt der von molosowsky erwähnte "Alexander Nikopol" eine Synthese dieser beiden Hauptströmungen dar.
"Le Marchand..." ist eine im Gefolge des Incal entstandene, am Ende nicht ganz runde Geschichte, "Cyann" glänzt mit einer opulenten Grafik (vor allem der faszinierenden Darstellung einer wirklich "fremden" Fauna & Flora), ebenso wie "Les Gardiens" (wobei Frezzato eher die T&A-Liebhaber bedient), "Les Technopères" ist halt irgendwie eine typischen Jodorowsky-Serie, und die "Tschai"-Bände sind eine nette Adaption mit ebenfalls sehr exotischem Setting (wobei pro Buch jeweils zwei Alben entstanden sind, die Bände 7 und 8 fehlen noch).

Demnäx mehr
Gerd
edit: Anmerkung zu "Nikopol" eingefügt

Bearbeitet von Gerd, 04 Mai 2005 - 03:28.

Sudden moroseness. One hop too far.

#14 Rowlf

Rowlf

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Geschrieben 04 Mai 2005 - 00:27

Corben hatten wir noch nicht - ne? Also:Richard Corben:- Mutant World- DEN- Bloodstar- Rowlfund viele kürzere SF-Comics.Manchmal meint man, Corben wär ein begnadeter Zeichner, dann hat man wieder den Eindruck, er hält zum ersten Mal einen Griffel in der Hand. Aber insgesamt sehr eigenständig. Vermischt meist SF mit Fantasy, aber Mutant World ist reine SF.Jeronaton vielleicht noch. Hab grad keine Titel im Kopf außer "Champacou"grußAchim

#15 Gerd

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Geschrieben 04 Mai 2005 - 03:44

@ molosowsky: Ich will ja nicht den Besserwisser spielen, aber Chaykins "American Flagg" stammt definitiv aus den 80ern (genau wie die Nachfolgeserie "Time²") Hier noch ein zweiter - diesmal deutschsprachiger - Link: Top 100 Comics: Platz 76: American Flagg von Howard Chaykin @ Rusch: Anfang dito, dann: Meine Ausgabe von Camelot 3000 ist von Mike Barr & Brian Bolland - kann man auch hier The 11th Hour sehen Grüße Gerd
Sudden moroseness. One hop too far.

#16 g. b. corner

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Geschrieben 04 Mai 2005 - 08:11

und dann noch die comic-serien mit sf-einschlag. z.b.: Thorgal von Rosinski/van Hamme - an sich ein wikinger- / fantasyepos, aber er stammt aus einem raumschiff und es kommen auch alben mit echter sf vor. von Rosinski gab es auch "Die große Macht des kleinen Schninkel", ein teils entzückendes, teils grausames Fantasyepos. die elfen aus Elfquest stammen auch aus dem weltraum; die wolfreiter entstammen einer art genetischer verschmelzung aus elfen und wölfen. ich habe die serie so mit 15,16 jahren kennengelernt und war anfangs von der sehr "kindlichen" grafik von wendy pini eher irritiert (so eine mischung aus naiver malerei und jugendstil); muss aber sagen, dass speziell der erste zyklus (hefte 1 - 20) den test der zeit gut überstanden hat - solider plot, liebenswerte charaktere, spannung, humor - und mich das artwork inzwischen nicht mehr irritiert. ich habe die serie so ab heft 35 aus den augen verloren - da ist mir das ganze dann zu unübersichtlich geworden. alan moore ist schon erwähnt worden, dazu zwei ergänzungen: V for Vendetta von Alan Moore / David Lloyd - ein düsterer roman in einem totalitären post-holocaust-england. etwas zäher stoff (hab's vor ein paar wochen wiedergelesen). The Ballad of Halo Jones mit zeichner Ian Gibson gehört für mich zu den sympathischsten sf-comics - hat es leider nur auf wenige ausgaben gebracht, die inzwischen auch als sammelband erhältlich sind. eine arbeitslose junge frau verlässt die perspektivenlose erde und sucht ihr glück im weltraum. gruss, georg

#17 Rusch

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Geschrieben 04 Mai 2005 - 08:50

Elfquest ist eine der besten Comicserien schlechthin. Der kindliche Zeichenstil ist in der Tat zunächst abschrecken. Oder besser gesagt: Der Bastei Verlag hat das ganz in den 80er herausgebracht und eine sehr junge Leserschaft angepeilt. Dabei ist der scheinbar kindlich Zeichenstil doch stark Manga beeinflusst und auch inhaltlich sind die Comics nichts für Kids. Das geht es schon ordentlich zur Sache. Was mich an der Geschichte so beieindruckt ist, dass sie einen emotional so mitreisst.

#18 Rusch

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Geschrieben 04 Mai 2005 - 08:55

Anfang dito, dann: Meine Ausgabe von Camelot 3000 ist von Mike Barr & Brian Bolland - kann man auch hier The 11th Hour sehen

Ich habe die Deutsche Ausgabe, die bei Ehapa in der Reihe "Phantastische Comics" erschienen ist. Ich habe die Reihe übrigens fast Komplett mit Warlord, Storm, Taar, Amythist, Swamp Thing, etc. Die Serie habe ich als Jugendlich ganz eifrig gesammelt. Die Geschichte mit der Reinkarnation von Lancelot in den Körper einer Frau fand ich ziemlich schräg.

#19 Gerd

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Geschrieben 04 Mai 2005 - 10:28

Weiter geht's †¦

Zunächst nochmal ein Blick in den frankobelgischen Raum, wo mit
Lone Sloane (4 + 3 Alben) von Philippe Druillet das mittlerweile klassische Å’uvre einer der Portalfiguren der französischen SF-Comic-Szene zu finden ist. Druillets megalomanisches, "vor innerer Anspannung siedendes" und häufig in doppelseitigen Tableaus präsentiertes Universum ist kein leichter Stoff, dafür weit weg von der Glätte & Konsumierbarkeit des "Mainstream". Ach ja, die ersten vier Alben sind "normale" Geschichten - soweit man bei Druillet von "normal" sprechen kann - die letzten drei eine im Lone-Sloane-Kosmos angesiedelte Adaption von Flauberts "Salambo"
Dans L'Ombre du Soleil/Im Schatten der Sonne (3 Alben) von Colin Wilson präsentiert eine etwas wirre, aber grafisch brillant in Szene gesetzte Geschichte (Wilson zeichnet wie Jean Giraud, d.h. wie Moebius, wenn er Western zeichnet - weswegen er später auch in sechs Alben die Jugend von Blueberry zeichnen durfte)
Post-Doomsday-Visionen mit kaputter Umwelt & zerfallenen/zerfallenden Gesellschaftssystemen bieten
Simon du Fleuve/Simon (9 Alben) von Claude Auclair bzw. Riondet & Auclair (in diesem Fall eher "grün" angehaucht) und
Armalite 16/Verbrannte Erde (4 Alben) von Michel Crespin

Für Post-Doomsday-Szenarien kann man sich auch in Italien begeistern, z.B. in
Iberland/Iberland (3 Alben) von De Angelis & Saudelli (eine mit elegantem Strich in Szene gesetzte Geschichte in Schnee & Eis mit einer wunderbaren Eisenstein-Reverenz; Saudelli wurde später mit Comics über gefesselte Frauen berühmt - je nu - und huldigt grafisch gerne einem eigenwilligen Krypto-Faschismus; in Iberland ist dies weniger deutlich als in den "Wolfland"-Geschichten, die ich aber nur ausschnittweise zu Gesicht bekommen habe). Statt Eis & Schnee gibt es Sand & Staub & ein paar High-Tech-Überreste in
Il Colore del Vento/Die Farbe des Windes (2 Alben) von Ferrandino & Cossu, wohingegen in
Il Pescatore/Der Fischer von Brooklyn (1 Album) von Barreiro & Rotundo sich ein Mann seinen Lebensunterhalt mit der Jagd auf mutierte Krokodile verdient.
Les Maîtres du Silence*/Die Herren der Stille (2 Alben) von Ferrandino & Rotundo erzählt - wenn ich mich recht erinnere - eine Krimigeschichte, die in einem dekadent-futuristischen Ambiente auf dem Mars spielt. (Rotundo hat sich übrigens ähnlich wie Saudelli später dem Zeichnen von wohlproportionierten Mädels zugewandt - dass er das kann, sieht man schon in den o.g. Geschichten). Bliebe noch
RanXeron/RanXeron (3 Alben) von Tamburini/Liberatore, eine gewalttätige Near-Future-Vision, die v.a. wegen Liberatores unverwechselbarem Zeichenstil Furore gemacht hat. Inhaltlich geht es um Medienzaren, drogensüchtige Lolitas und einen gut ... äh ... "bestückten" Androiden - das Ganze ist ursprünglich für ein italienisches Underground-Magazin entstanden und wirklich nichts für zart besaitete Gemüter.

Wunderschön im Stil der "nouvelle ligne clair" in Szene gesetzte Retro-SF mit echten Helden, Schurken & allem, was dazugehört, kommt aus Spanien, nämlich
Las aventuras siderales de Rocco Vargas/Rocco Vargas (6 Alben) von Daniel Torres, während
Dani Futuro/Dani Futuro (7 (?) Alben) von Mora & Carlos Giménez grafisch sehr ornamental & verspielt daherkommt (und nicht so kindisch ist wie der Titel vermuten ließe).

Aus Dänemark kommt
Dimensionsdetektiven/Der Dimensionsdetektiv (3 Alben) von Søndergaard & Christensen - eine Parallelweltgeschichte mit vielen parallelen Welten - u.a. einer, in der das Dritte Reich den Zweiten Weltkrieg gewonnen hat.

* "Les Maîtres du Silence" ist imho nur in F als Album erschienen

Demnäx noch mehr :lookaround:

Grüße
Gerd

P.S.: @ Rusch: Ich glaube dir gerne, dass du die "Phantastic" Comics hast - nur passt deine Antwort nicht so recht zu meiner Frage, oder? :lol:

#20 molosovsky

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Geschrieben 04 Mai 2005 - 11:26

Jetzt doch noch nicht mein Silbertreppchenbeitrag.

Nur soviel:
»Watchmen«, »V for Vendetta«, Ballad of Halo Jones« und »Ronin« habe ich ganz vergessen bei meiner Favoriten-Schar!
Ebenso die »Martha Washington«-Reihe von Frank Miller und Dave Gibbons.

†¢†¢†¢
Einsprüche erhebe ich gegen folgende Reihen:
»Elfquest« und »Thorgal« sind keine SF. Die SF-Elemente sind zu vage und selten. Auch die »Den«-Alben von Richard Corben sind keine richtige SF für mich.

Corbens »Mutant World«, »Rowlf« und in Maßen auch »Bloodstar« würde ich aber als SF durchgehen lassen.

Wegen EPIC-Comics: Als Teen fand ich die Reihe »Genertion Zero« von Pepe Moreno und Archie Goddwin genial. Hatte ich seit dem nicht mehr in der Hand.

†¢†¢†¢
@ Gerd
Danke für die Korrektur zu »American Flag«. Hab ich verbessert bei der Linkliste.

†¢†¢†¢
Also, ich finds toll, was wir hier schon an Titeln zusammengegfunden haben. Am schönsten wäre freilich, wenn der ein oder andere (bisher) Comic-Verächter über den Themen-Hook SF angeregt wird, dem ein oder anderen Link zu folgen und vielleicht was zu finden, was ihn anspricht.

Grüße
Alex / molosovsky

Bearbeitet von molosovsky, 04 Mai 2005 - 11:34.

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

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#21 Gast_Guest_*

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Geschrieben 04 Mai 2005 - 12:09

nachtrag: zu den 'iberischen' künstlern sind mir auch noch zwei eingefallen: "Burton & Cyb" von Ortiz/Segura - zwei kumpane (einer ein cyborg) tricksen sich in teilweise wirklich lustigen geschichten durchs universum. siehe Burton&Cyb - auf italienisch, habe nichts deutschsprachiges gefunden "Lorna" von Alfonso Azpiri - naja, mehr ein SF-hintergrund, vor dem sich die üppige heldin entblättern kann: Lorna gruss, georg

#22 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 04 Mai 2005 - 12:49

Ich will ja nicht den Besserwisser spielen, aber Chaykins "American Flagg" stammt definitiv aus den 80ern (genau wie die Nachfolgeserie "Time²")

Ja, zu der Zeit habe ich's das erste Mal gelesen.

Ich hatte gestern einen schönen langen Beitrag hier fast gepostet, um ihn mir dann aus Versehen weg zu löschen. Darin kam AF auch vor - eine bahnbrechende SF-Serie. Das Spiel mit den Dialogen (inkl. Gestaltung der Sprechblasen!), die Themen, das "Russisch ist cool"-Nebenthema, die Drogen, die Roboter, das Verhalten der starken Frauen in einer Zeit der öffentlichen "Verhurung" der Mode. Soviel Innovation auf einmal!

Auch viele andere hier zum größten Teil bereits genannte Phantastik-Titel liebe ich: Battle Angel Alita, Bone, Dark Knight Returns, Ghost in the Shell, John Difool (die erste 6er-Serie mit Moebius als Zeichner) und die aktuellen Fortsetzungen/Offspins, Liga der außerordentlichen Gentlemen, Nausicäa, Xenozoic Tales. Bestimmt habe ich einige vergessen.

Man sollte noch bestimmte zeichnende Autoren hervor heben, die fast nur SF-mäßiges produzieren: Chaykin wurde ja schon genannt (hat jemand je die kurze Ironwolf-Serie von ihm gelesen?), dann gibt's noch John Byrne (besonders sei hier Next Men und Omac empfohlen), Walt Simonson (am besten fand ich von ihm den ganzen "Ragnarok"-Zyklus mit Beta-Ray Bill im Marveltitel Thor) und Paul Chadwick (Concrete und World Below - der Herr ist ein Vance-Fan!). Auch hier entfallen mir gerade ein paar...

P.S.: Im Bruder-Poll-Thread zu diesem wollte ich Folgendes lieber nicht mehr posten... Ich werde in diesem Jahr die meisten dieser Titel als eigene Threads bei SF & Phantastik starten, wenn mir nicht jemand zuvor kommt. Der Andeutung im anderen Thread, Comics würden noch gar nicht bei uns besprochen, darf ich konkret widersprechen: Sicherlich fände man Einiges wenn man erst mal den Board-"Assistenten" bemüht. Ältere von mir gestartete Threads gibt's bereits zu Hellboy und einer Iron-Man-Miniserie, beide (dies an molo) NICHT im OT-Bereich. Die kamen auch einigermaßen gut an. Wir brauchen uns m.E. nicht hier im OT-Keller verstecken... :)

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 06 Juni 2009 - 20:09.

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#23 Rowlf

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Geschrieben 04 Mai 2005 - 12:51

*hüstel*... Druuna von Serpieri

#24 Dave

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Geschrieben 04 Mai 2005 - 12:54

Ich habe als ungefähr Zehnjähriger angefangen, Perry Unser Mann im All zu lesen. Diese Serie lief ein ganze Zeit in den Siebzigern. Und ich kann Euch sagen, ich war der Fan Numero Uno!
Und die gibt es jetzt als Neuauflage!

Daneben sind dann andere Comics von mir eher stiefmütterlich behandelt worden. Hier und da vielleicht mal ein Marvell-Superheld, aber das war nicht so meine Sache.

Beeindruckt war ich damals von Kobra, eine SF-Serie, die unheimlich gut gezeichnet war, detailliert und irgendwie †šecht†™.

Dann gab es auch noch Planet der Affen, eine Serie, die leider nicht von langer Dauer war. Dafür aber sehr gut, etwas größer im Format und ziemlich umfangreich.


Heute schlendere ich gelegentlich einmal an den Regalen entlang, und da gibt es wirklich erstaunlich gute Sachen zu entdecken.
Allerdings finde ich es skandalös, dass man für hauchzarte Heftchen teilweise schon ein kleines Vermögen ausgeben muss, von den stattlichen Großformaten einmal ganz zu schweigen.

Ich bin nicht sicher, ob es gegenwärtig eine SF-Reihe gibt, die mich wirklich reizen könnte. Ich mag die Sachen, die ein wenig eine Hommage an H.R. Giger sind.

Auch würde mich der Bereich Horror interessieren, wie zum Beispiel Ein höllischer Gast , ein Comic, für den Clive Barker Pate stand.

#25 Phileas

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Geschrieben 04 Mai 2005 - 15:07

Da möchte ich noch ein paar Warren Ellis Comics erwähnen, die alle leider nicht auf deutsch erschienen sind (und wohl auch nie werden):

Ministry of Space
Grossbritannien steigt nach dem Zweiten Weltkrieg schnell als beherrschende Weltraummacht auf. Gezeichnet von Chris Weston versprüht die Reihe einen angenehm altmodischen Charme. Das grosse Geheimnis der dreiteiligen Serie ist die Frage, wie die Engländer es so schnell geschafft haben, ein solches Weltraumprogramm aufzustellen (Montlandung bereits in den 50ern, in den 60ern geht es gen Mars). Leider ist die Auflösung wenig spektkulär und das Abschluss unbefriedigend (besonders da man auf das letzte Heft sehr lange warten musste). Insgesamt macht Ministry of Space allein wegen des Artworks und der Grundidee viel Spass. Das Tradepaperback ist leiferbar. Auf der Seite von Warren Ellis sind ein paar Bilder zu sehen.

Ocean
Gezeichnet von Chris Sprouse. Ein UN-Waffeninspekteur soll eine geheimnisvolle Waffe untersuchen, die mit tausenden von uralten Sakrophagen mit Ausserirdischen in Stasis im Ozean des Mondes Europa entdeckt wurde. Die sechs-teilige Mini-Serie ist reinste Science Fiction und gefällt mir bisher recht gut (Heft 6 ist noch nicht erschienen, ein TPB kommt sicher noch), auch wenn sich die bisher bereits in Heft 5 vorgestellte Lösung des Geheimnises wieder zu wünschen übrig lässt. Die offiezielle Seite von Wildstorm.


Bei Global Frequency waren glaube ich auch ein paar Hefte, die in den Bereich SF fallen, aber die müsste ich mir vorher nochmal anschauen.

#26 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 05 Mai 2005 - 13:05

Ich wollte mir trotz Urlaub auch mal die Zeit nehmen, auf eure Comic-Titel-Erwähnungen ein zu gehen:

@Rusch: Elfquest habe ich mir immer mal vor genommen zu lesen, aber nie angefangen. Dass es eine große Fangemeinde da draußen hat, bekommt man schon mit. Muss ich gelegentlich mal nach holen. Camelot 3000 ist irre, ja; zwar wirkt die Story ähnlich clichéhaft wie andere Artussagen-Neu-Interpretationen - die einzige die mir in den letzten Jahrzehnten wirklich gefiel war Nebel von Avalon - aber die Zeichnungen sind technisch sehr ansprechend: Ist es das einzige längere Comic dass der Cover-Altmeister Bolland durchgängig gezeichnet hat?

@Gerd: Boah, kenne keinen einzigen der von dir eingeführten Titel; den ein oder anderen Macher (z.B. Gimenez!) schon, aber werd mal in Zukunft auch ein Auge auf halten auf diese Titel...

@molo: Wollen wir wirklich auch in diesem Thread die genaue Einteilung in SF und "Rest" praktizieren? Einige Titel, z.B. die von Gerd erwähnte Time-Squared-"Mikro"-Serie (nur 2 kurze "graphic novels") von Chaykin, m.E. eines der umwerfendsten "Mainstream"-Experimente der Neuzeit, spielen gerade mit dieser Abgrenzung und müssten dann wahrscheinlich aussortiert werden. Pfui! (American Flagg schreibt sich übrigens mit 2 "g" - fast alle Nachnamen der Amerikaner in diesem Oeuvre sind Wortspiele auf deutsche Begriffe; gerade deshalb sollten Germanen wie wir sich das mal reinziehen! :angry:) Außerdem will ich Den nicht missen! :rolleyes:

@georg: Ja, Burton & Cyb ist abgefahren! Großartig gezeichnete, scharfzüngige Stories - alles zusammen so eine Art Handbuch der Tricks und Treulosigkeit im All der Zukunft. Wenn es nur Text wäre, hätte es einen ähnlichen Status in der offiziöseren SF-Welt wie eine Anthologie von Bester!

Die anderen Titel, die erwähnt wurden, kenne ich nicht, klingen aber allesamt interessant. Hab mir schon gedacht, dass da noch viel mehr zu finden ist, als ich bisher vor die Nase bekam...

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 05 Mai 2005 - 13:15.

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Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#27 Rusch

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Geschrieben 05 Mai 2005 - 14:21

@Yippe:Hast Du schon Watchmen gelesen? Wenn nicht, dann hole das nach. Dieser Comic ist wirklich der Wahnsinn. Story, aber vor allem die in Umsetzung in Bilder ist unglaublich gut und war wegweisend für die Branche.

#28 molosovsky

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Geschrieben 05 Mai 2005 - 15:48

Hallo,
und hier noch eine Runde Re-Aktionen auf Eure Beiträge.

†¢†¢†¢
@Rowlf:
»Druuna« ist ein sehr seltsamer Mix aus SF, Erotik und Softcore-Fetischismus. Sicherlich eine herausragende Reihe in Sachen »Sex und SF«, immerhin eine Tradition, die für mich z.B. durch Klassiker wie »Barbarella«, »Zara« (von Fernando Fernandez, eigentlich ziemlich wischiwaschi-SF, aber ganz nett laszive Stimmung) und in seiner komischen Variante mit »Der große Ständer« von MÅ“bius skizziert ist. Ärgerlich bei »Druuna«: wie bei so einigen Comics weiß der Autor nicht so recht, wann und wie mit der Story aufhören, und bleibt man am Ende aller bisherigen Alben bisher blöd mit einem Bündel unaufgelöster Fragen zurück. Überragend aber sind nicht nur die knackigen Aktzeichnungen, sondern (für mich) auch der ganze Raumschiff-Schnickschnack und vor allem die seltsame Mutantenkrankheit, und die äußerst fiesen Monster (ob menschlich oder nicht).

†¢†¢†¢
@Georg, Rusch, Dave, Phileas, yippee:
Danke für die neuen Links und Nennungen!

†¢†¢†¢
@yippee:
Hör auf Onkel Rusch und les »Watchmen« und am besten »V for Vendetta« auch gleich. Immerhin kommen bald die Verfilmungen ins Kino!
Zudem hast Du geschrieben:

@molo: Wollen wir wirklich auch in diesem Thread die genaue Einteilung in SF und "Rest" praktizieren? †¦ Außerdem will ich Den nicht missen!

Will Dir jemand »Den« klauen? - Im Ernst, ich habe die ersten beiden »Den«-Alben, und kann nur sehr wenig SF-Elemente darin entdecken (Meteor und Dimensionsreisen als Expositions-Gimmeck und fliegende Kutter, der Rest besteht - sorry - aus puren Fantasy- und Abenteuer-Elementen.)
Zum Praktizieren: ich kann nicht für ALLE Thread-Beiträger sprechen, aber ICH versuche die Genre-Taxonomie in all ihrer Vergeblichkeit und Lächerlichkeit durchzuziehen.
Warum?
Zum einen wegen dem Umfeld (siehe SF-Netzwerk) und weil ich den Denksport bei dieser Abwägungsaufgabe reizvoller finde. Du hast vielleicht gemerkt, daß ich bei meinen bisherigen Tips versuche, in knappen Worten zu umreißen, was das sf-oge für mich an diesen Serien ist.
Wenn Du mich nach großartigen Comics allgemein fragst, müßt ich aktuell z.B. solche historischen Dinge wie »Lone Wolf & Cub« oder auch »From Hell« nennen; ginge es um Phantastik allgemein, zählte ich auch »Bone« und »Sandman« und »Cages« auf, usw ect pp ff.

Man könnte glauben, daß ich ein Gegener von Genre-Einteilungen bin, und der Eindruck täuscht nicht völlig. Ich glaube, daß zu wenig begründet wird, wenn es um Einschluß/Ausschluß-Kriterien für Genre-Zugehörigkeit geht, und daß oft schlampig und gedankenlos nachgeplappert wird. --- Heikel wird es eben, wenn man beginnt sich zu erinnern, daß ganze SF-Strömungen eigentlich wenig mit SF zu tun, sondern mehr mit klassichen Abenteuerer- und Entdecker-Stoffen gemein haben, bzw. aus deren Tradition stammen. Vor allem bei den älteren Sachen kullern SF, Fantasy, Horror und Reiseabenteuer lustig durcheinander. So hat »Flash Gordon«, oder auch mehr mit »Tarzan« gemein, als mit SF-Stoffen seiner Zeit. Corben hat mit »Den« in den Siebzigern schon Retro-Adeventure-SF betrieben, und heutzutage kann man »Sky Captain« oder »Steamboy« als solchartige Retro-Kullissen-SF bewundern.



Aber ich will jetzt mal nicht so sein, und aus der entgegengesetzten Richtung ein Beispiel für ein sehr sf-iges Nicht-SF-Comic anführen:
Aus dem Jahre 1983 stammt das großartige Comic »Signale aus dem All« vom Meister Will Eisner. In diesem Graphik Novel empfängt ein Wissenschaftler Funksignale einer außerirdischen Zivilisation, und damit beginnen Probleme in der Politik, den Geheimdienst- und Unterweltkreisen, bis hin zu hysterischen Reaktionen der Öffentlichkeit. So gut wie kein Geballer und auch keine Raumschiffe, Aliens oder sonstiger phantastischer Pomp, sondern eine sehr *down to earth* erzählte Geschichte über Hoffnungen und Ängste. - Eigentlich keine SF in dem Sinne, aber ein Album, daß wie wenige die ich kenne, in Comicform die an der SF hängenden Emotionen faßt. So eine Art »Contact« ohne großen Zauber, und wieder nur Menschen und ihre verzweifelten bzw. schmutzigen Machenschaften.

†¢†¢†¢
Die anderen SF-Titel die seit meinen letzten Beitrag genannt wurden, kenne ich kaum oder gar nicht. Wiegesagt, ich habe seit einigen Jahren wegen Geldknappheit nicht den Willen, mich auf dem Laufenden zu halten, und bei den älteren Titeln kann man freilich auch kaum alles kennen. Meine Stärken liegen wohl bei den Titeln, die in den späteren Achtzigern und die Neunziger durch zu haben waren, wobei ich heute noch ein Auge auf alte Ausgaben habe (ich sag nur: Volksverlag und der *echte* s/w-MÅ“bius).


Komme heute wieder nicht zu meinen Silbertreppchen-Titeln.
Ich hoffe, Ihr könnt die Spannung noch ertragen:-)

Grüße
Alex / molosovsky

Bearbeitet von molosovsky, 05 Mai 2005 - 21:22.

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#29 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 05 Mai 2005 - 23:06

ICH versuche die Genre-Taxonomie in all ihrer Vergeblichkeit und Lächerlichkeit durchzuziehen.
Warum?
Zum einen wegen dem Umfeld (siehe SF-Netzwerk) und weil ich den Denksport bei dieser Abwägungsaufgabe reizvoller finde. Du hast vielleicht gemerkt, daß ich bei meinen bisherigen Tips versuche, in knappen Worten zu umreißen, was das sf-oge für mich an diesen Serien ist.

Hm, ja, stimmt, das hast du auch in deinem Eingangsbeitrag erbeten. Aber ich kann's gerade nicht mehr so gut, weil es mir aus den Ohren heraus kommt. Schließlich gab's ja gerade vor kurzem noch Knatsch unter den alten Boardhasen (zu denen ich noch nicht gehöre) u.a. wg. der "Richtung" die das Board nimmt. Das mit der Comic-DB war da m.E. ein Ausläufer von.

Den ist so offensichtlich eine Wunschrealisierung eines Jugendlichen der endlich Abenteuer und ÜPPIGEN Sex erleben will. Das war im entspr. Alter schon recht phantastisch zu lesen - schließlich war damals Heavy Metal, in dem es zerstückelt erschien, kauftechnisch erreichbarer als gewisse andere aufklärerisch bebilderte Magazine. ;)

Interessanter als die ganze Definitionsreiterei (von der mir in den letzten Tagen eh das Gesäß schmerzt) fände ich die Zusatzfrage bei neueren Werken "welche Epoche lässt das Werk wieder aufleben?" Denn, wie Adam Roberts argumentiert, ist ja vieles an der SF nur eine Erforschung alter Inhalte in SF-Verkleidung; anders gesagt: Bei der SF kommt's oft auf die Accessoirs an! :)

"Muss" jetzt ab in einen etwas schweigsameren Urlaub (:P), aber danach möchte ich diese Frage zumindest mal in einem eigenen Time-Squared-Thread erörtern. (Auf Ebay gibt's gerade das Einstiegsheft, in dem Flagg einen Ausflug ins "Square" macht, zu ersteigern!) Vielleicht habe ich ja zu dem Zeitpunkt auch wieder ein wenig mehr Lust zu der "taxonomischen" Sicht... :devil:

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 05 Mai 2005 - 23:14.

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Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

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#30 Phileas

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Geschrieben 06 Mai 2005 - 16:01

Der 1998 gegründete US-Verlag hatte versucht mit Comics verschiedener Genres neben den Superheldenserien von DC und Marvel im Massenmarkt zu bestehen. Das Experiment scheiterte letztes Jahr mit der Insolvenz. In dem bunten Genremix gab es natürlich auch SF-Serien, namentlich Sigil, Negation und Crux (plus ein oder zwei Miniserien). Ich sortiere sie einfach unter Science Fiction ein, auch wenn vielleicht Definitionspuristen (berechtigte?) Einwände haben werden. Zeichnerisch und auch von der gesamten Erzählstruktur bleiben fast alle Crossgen-Serien vor allem den Superheldencomics verwandt, unabhängig vom Genre des Hintergrundes. So einfach entkommt man diesen in den USA nicht.

Sigil ist vor allem ein Actioncomic vor dem Hintergrund eines Weltraumkrieges zwischen der menschlichen Union der Fünf Welten und einer ausserirdischen Rasse von Echsenwesen. Protagonist ist ein muskelbepackter Ex-Soldat, der durch ein Mal besondere Kräfte erhalten hat. Dieses Mal ist das übergreifende Element in allen Serien des Crossgen-Universums. Insgesamt bietet die Reihe solide Action-Unterhaltung vor dem Hintergrund einer einfachen Space-Opera (manchmal richtig gut, stellenweise leider auch übelst schlecht). Wer mehr über Sigil wissen möchte, kann meine Rezis zu den deutschen Heften auf der Crossgen Fanpage lesen (bevor jemand fragt: ich halte meine Rezensionen für nicht besonders gelungen).

Negation handelt von einer ganzen Gruppe von Malsträgern, die in ein Spiegeluniversum als Versuchskanninchen geholt werden. Es gelingt ihnen zu fliehen und müssen gegen den übermächtigen Herrscher dieses Universums antreten. Das ganze liest sich oft wie eine US-Variante der Meta-Barone. Ist ganz spassig, wenn man solche etwas abgedrehten Space-Operas mag, an das französische Vorbild kommen sie aber nicht heran. Weitere Informationen findet man auch auf der Crossgen Fanpage.

Crux handelt von einer Gruppe Atlanter, die mit den bekannten Malen aus ihrem Jahrtausende dauernden Schlaf geweckt werden. Sie müssen sich nun gegen die Invasionsversuche aus dem von Negation bekannten Speigeluniversum zur Wehr setzen. Crux hat einige Science Fiction-Elemente, die stellenweise durchaus eine Rolle spielen, wirkt aber trotzdem noch stärker wie ein Comic über eine Superheldengruppe als die anderen beiden genannten Reihen. Für weiteres verweise ich wieder auf die Fanpage.



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