Namensgebung in Geschichten
#1
Geschrieben 06 September 2006 - 14:24
#2
Geschrieben 06 September 2006 - 14:55
(Georg Christoph Lichtenberg)
#3
Geschrieben 06 September 2006 - 15:49
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#4
Geschrieben 06 September 2006 - 16:06
#5
Geschrieben 06 September 2006 - 17:33
Bearbeitet von Beverly, 06 September 2006 - 17:36.
#6
Geschrieben 06 September 2006 - 17:59
Ja. Manchmal auch eine "offensichtliche", wenn der Name (z.B. Gerbod) eine bestimmte Bedeutung im altdeutschen usw. hat. Bei deutschen Märchen gebe ich mir dahingehend besonders viel Mühe.Haben die Namen oft eine (vielleicht nur dem Autor und wenigen Eingeweihten bekannte) mehr oder weniger versteckte Bedeutung?
Ja.Werden oft Anspielungen an tatsaechliche Personen gemacht?
Ja.Vielleicht hin und wieder auch eine Hommage an geschaetzte Autoren, Schauspieler, Plaetze u.ae.?
Ja, siehe oben erster Punkt.Werden die Namen aus anderen Sprachen entlehnt, was dem Leser einen Hinweis auf den Charakter des Protagonisten gibt, wenn er der entsprechenden Sprache maechtig ist?
Auch dieses kommt vor.Oder sind es meistens einfach nur gut klingende Aneinanderreihungen von Buchstaben?
Siehe oben. Für Nachnamen verwende ich manchmal Telefonbücher.Wie sieht es bei menschlichen Protagonisten aus? Verwendet man da oft Namen aus Eurem Freundes- und Bekanntenkreis? Schlaegt man da schon mal das Telefonbuch auf, um zufaellig einen Namen zu waehlen?
Ich verwende keinen Namensgenerator, aber Vornamenlexika, mythologische usw. Wie oft das eine oder das andere vorkommt, hängt ganz von der Thematik ab - bei Fantasy verwende ich sehr viele verballhornte keltische Namen, auch nordische. Ich verwende für die Namen sehr viel Aufwand, bereits im Vorfeld, weil sich entsprechend dahin der Charakter entwickelt. Der Name muss zu der (Haupt/Nebenhaupt-)Person passen, und er muss für den Leser einprägsam (und möglichst auch aussprechbar) sein.Wie macht Ihr das, und wie oft kommt das eine oder andere vor?
#7
Geschrieben 06 September 2006 - 18:36
Bearbeitet von Linda Budinger, 08 September 2006 - 11:15.
Unter dem Vollmond (Sieben Verlag) Mystery/Romance
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Die Kunst, Happy Ends zu schreiben, liegt darin, zum richtigen Zeitpunkt mit der Geschichte aufzuhören.
#8
Geschrieben 06 September 2006 - 19:28
Im Prinzip hast du dir die Antwort schon selbst gegeben: Alles das.Die Frage, wie Autoren auf Namen von Protagonisten, Orten, Artefakten usw kommen, insbesondere wenn es sich dabei um ausserirdische Namen handelt, habe ich mir hin und wieder schon mal gestellt (aktuell jetzt wieder bei Entheete). Da sich hier doch einige Autoren tummeln, stelle ich sie jetzt einfach mal in diesem Thread. Haben die Namen oft eine (vielleicht nur dem Autor und wenigen Eingeweihten bekannte) mehr oder weniger versteckte Bedeutung? Werden oft Anspielungen an tatsaechliche Personen gemacht? Vielleicht hin und wieder auch eine Hommage an geschaetzte Autoren, Schauspieler, Plaetze u.ae.? Werden die Namen aus anderen Sprachen entlehnt, was dem Leser einen Hinweis auf den Charakter des Protagonisten gibt, wenn er der entsprechenden Sprache maechtig ist? Oder sind es meistens einfach nur gut klingende Aneinanderreihungen von Buchstaben? Wie sieht es bei menschlichen Protagonisten aus? Verwendet man da oft Namen aus Eurem Freundes- und Bekanntenkreis? Schlaegt man da schon mal das Telefonbuch auf, um zufaellig einen Namen zu waehlen?
Manchmal wird die Namensgebung auch durch ganz banale Dinge gesteuert, z.B. durch eine Zeichenvorgabe. Kommt der Name 50 mal vor, dann macht es einen gewaltigen Unterschied, ob der Protagonist Hans oder Hans-Jürgen heißt.
Mein Blog: Schreibkram & Bücherwelten
#9
Geschrieben 06 September 2006 - 23:58
Bearbeitet von Pixelprimat, 07 September 2006 - 00:07.
#10
Geschrieben 07 September 2006 - 07:18
Namen sind natürlich ein Kapitel für sich. Bei mir ist das eine kunterbunte Mischung, da ich beispielsweise die „telling names“ auch nicht überstrapazieren möchte. Zu Entheete kann ich ein paar Sachen verraten, so weit sie mir noch einfallen: „Entheete“ selbst ist mir zugeflogen. Das Wort war einfach da und ging nicht mehr aus meinem Kopf. Als ich dann beschlossen hatte, es als Titel für den Roman zu verwenden, habe ich es zur Sicherheit aber mal gegooglet. Hätte ja sein können, dass ich es doch irgendwo unbewusst aufgeschnappt habe - das war glücklicherweise nicht der Fall. Sprechende Namen gibt†™s in „Entheete“ überraschend wenige: „Jana Lanùs“ erklärt sich von selbst, sobald man das Buch durch hat, bei „Hetman“ darf man auch hellhörig werden - so heißen die Anführer der Kosaken. Manches ist auch tatsächlich „inspiriert“ oder als kleine Spielerei des Autors eingebaut: Den Namen „Nadir“ verwende ich immer mal wieder gerne, nicht nur weil es der Nullpunkt ist (was schon mal eine gewisse tragische Komponente in sich hat), sondern auch weil mir die Peter-Hammill-Platte „Nadir†™s big chance“ aus dem Jahr 1975 so gut gefällt. Und Hammill stand sogar noch einmal Pate: Nach seiner Gitarre hat er einst einen Van-der-Graaf-Generator-Song „Meurglys III“ benannt - so kommt die Stadt „Meurglys“ in „Entheete“ zu ihrem Namen und daraus abgeleitet dann natürlich auch die „Meurg“. Andere Gedankengänge des nach Namen suchenden Autors sind dann wieder ein bisschen komplizierter: Beim Überlegen, wie die Leute in „Entheete“ so heißen sollen, muss ich wohl einen Fußball-Erinnerungsflash gehabt und an das legendäre Europapokalspiel zwischen Dynamo Dresden und Bayer Uerdingen (3:7) gedacht haben; da „Uerdingen“ ein etwas merkwürdiger Name wäre, war ich schnell bei der Stadt Krefeld und dann als Verballhornung bei Magellan „Crefeldt“. Schon komisch manchmal †¦ Bei „Magister Dahn“ dagegen habe ich ein Wort gebraucht, dass zusammen mit dem altmodischen „Magister“ einen guten Klang oder eine gute Kombination ergibt - da habe ich ewig Buchstaben hin- und hergeschoben und rumprobiert. Am Ende war es „Dahn“; dass es auch ein Kaff in der Pfalz gibt, das so heißt, ist mir erst später wieder eingefallen, macht aber auch nichts. So ähnlich funktioniert das bei mir eigentlich immer: Als ich die Story „Der Gravo-Dom“ (erschienen in „Golem & Goethe“) schrieb, war ich gerade höchst begeistert (bin es eigentlich immer noch) vom Album „Brand new Morning“ der britischen Rockband „Magnum“, der zweiten Platte nach ihrem Comeback. Nicht mit dabei ist da ein Musiker, der vorher auf allen Magnum-Platten gespielt hatte: Basser Wally Lowe - deshalb gibt†™s im Gravo-Dom den Protagonisten Lowe. Und „Andrade“ (in „Barrieren“, erschienen in „Überschuss“) ist ein portugiesischer Fußballer, der zu dieser Ehre kam, weil er ein (beinahe tragisches) Eigentor geschossen hat †¦ Damit mal genug, bevor†™s langweilig wird.Die Frage, wie Autoren auf Namen von Protagonisten, Orten, Artefakten usw kommen, insbesondere wenn es sich dabei um ausserirdische Namen handelt, habe ich mir hin und wieder schon mal gestellt (aktuell jetzt wieder bei Entheete).
Neu: Armin Rößler - Die Nadir-Variante
Armin Rößler - Entheete (Neuauflage) +++ Armin Rößler - Cantals Tränen +++ Hebben/Skora/Rößler (Hrsg.) - Elvis hat das Gebäude verlassen
Das Argona-Universum
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Mein Blog
#11
Geschrieben 07 September 2006 - 07:54
#12
Geschrieben 07 September 2006 - 15:31
Clou Gallagher * Colin Mirth * Rettungskreuzer Ikarus * Mein Blog* Meine Tweets
- • (Buch) als nächstes geplant:Asterix und der Greif
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#13
Geschrieben 07 September 2006 - 20:38
So etwas finde ich als Leser auch immer furchtbar. Ich weiß nicht, warum so viele Autoren meinen, daß ein außerirdischer Name immer mindestens ein Apostroph enthalten muß. Ich meine, die entsprechende außerirdische Kultur wird doch eh kaum unser Alphabet benutzen, also kann man bei der Übertragung von Eigennamen doch auch einfach "nach Gehör" schreiben.Für beides gilt: "Ungetüme" mit drei Apostrophen und zwei Akzenten wird man bei mir selben bis gar nicht finden. Da ich zu den Lesern gehöre, die Worte beim lesen "hören", erspare ich meinen Lesern Zungenbrecher und ähnliche Zumutungen dieser Art
#14
Geschrieben 07 September 2006 - 22:49
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#15
Geschrieben 08 September 2006 - 11:46
#16
Geschrieben 08 September 2006 - 13:16
Unter dem Vollmond (Sieben Verlag) Mystery/Romance
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Die Kunst, Happy Ends zu schreiben, liegt darin, zum richtigen Zeitpunkt mit der Geschichte aufzuhören.
#17
Geschrieben 12 September 2006 - 13:43
So mache ich das oft bei Figuren von mir. In VÖLKER DER MILCHSTRASSE hat der Jugendliche Shain einen "weichen" Charakter, sein Liebhaber hat den harten - ungarischen Männernamen - Gábor, ein anderer dominanter Charakter aus VÖLKER DER SONNE hießt Attiq.Bestimmte Lautfolgen assiziieren wir Menschen oft und gerne mit Eigenschaften (ins Extrem getrieben bei Musikwerken wie "Peter und der Wolf". wo Tiere durch bestimmte Instrumenten dargestellt werden) Auf ähnliche Weise kann man die Wahrnehmung des Lesers bezüglich einer Figur prägen. Will man z.B. einen weichen, jugendlichen und nachgiebigen Charakter darstellen, so kann man das durch viele Vokale wie a,e oder i deutlich machen, die ineinander fließen wie eine Melodie. Einem kantigen Charakter kann man ein paar Stopper in den Namen einbauen - t's oder k's...
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