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Faschos & Anti-Faschos †¦ der ewige Streit


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380 Antworten in diesem Thema

#61 Jakob

Jakob

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Geschrieben 02 April 2011 - 11:07

Statistiken wie diese sind kein "Meinung", sondern mathematisch belegt:


Statistiken sind überhaupt niemals "mathematisch belegbar". (wo ist der Smiley, der mit dem Kopf gegen die Wand rennt, wenn man ihn braucht?) Es handelt sich bei ihnen um Auswertungen empirischer Erhebungen, aus denen man mittels mathematischer Operationen bestimmte Schlussfolgerungen zieht, die - wie in der seriösen Wissenschaft üblich - als falsifizierbar zu gelten haben. Dabei sind die Techniken der Datenerhebung, -visualisierung und -auswertung zu prüfen. Wurden die Erhebungen mit den gleichen IQ-Tests durchgeführt (wohl kaum)? Stammt das Datenmaterial aus vergleichbaren sozialen Schnittmengen? Wurden die Daten bei vergleichbar großen Gruppen erhoben? Wie kann man überhaupt statstische Werte für das Jahr 2050 erheben?

Aber solche Visualisierungen sind eben so verführerisch einfach. Man wirft einen Blick drauf und meint, Ursache und Wirkung zu sehen, wo es vielleicht nur eine Korellation gibt, meint einen Trend zu erkennen, wo es vielleicht nur eine Schwingung gibt, oder Vergleichbarkeit zu sehen, obwohl man keine Ahnung hat, wie und bei was für Gruppen Daten eigentlich erhoben wurden.

Drei bunte, ausgebeulte Weihnmachtsbäume mit Jahreszahlen wie diese beweisen bestenfalls, dass irgendjemand irgendwelche Zahlen in irgendein Datenverarbeitungsprogramm eingeben hat.

EDIT: Wie schön, immerhin hat Frank jetzt bemerkt, dass man Statistiken nicht mathematisch, sondern bestenfalls Hochrechnungen statistisch belegen kann, und entsprechend editiert. Daran, dass auf den statistischen Beleg all die oben dargelegten Probleme zutreffen, ändert das allerdings nichts.

Bearbeitet von Jakob, 02 April 2011 - 12:03.

"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

R. Scott Bakker

"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama

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#62 †  a3kHH

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Geschrieben 02 April 2011 - 11:23

Drei bunte, ausgebeulte Weihnmachtsbäume mit Jahreszahlen wie diese beweisen bestenfalls, dass irgendjemand irgendwelche Zahlen in irgendein Datenverarbeitungsprogramm eingeben hat.

Nuhr

#63 Jakob

Jakob

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Geschrieben 02 April 2011 - 11:50

Nuhr


Ist das nu Selbstkritik ("Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten")? Dabei machst du doch beides so gut, zumindest, sobald einer mal ein Argument auspackt ...
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#64 Pogopuschel

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Geschrieben 02 April 2011 - 12:24

Du bist ein dummer undemokratischer linker ****, der keinen Deut besser ist als die Nazis auf der anderen Seite. Präzise Deine antidemokratische Ideologie ist es, die Frank Haubold hier zu Recht anprangert. Wie man an Mahler sieht, gibt es auch keinen Unterschied zwischen rechten und linken ************ - von daher solltest Du ebenso wie einige andere hier, die sich für "gut" halten, nur weil sie "gegen Nazis" sind, einmal anfangen nachzudenken bzw. überhaupt zu denken.


@Jasper
Ich würde das aus Alfreds Mund als Kompliment auffassen. :thumb:

#65 †  a3kHH

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Geschrieben 02 April 2011 - 12:35

Ist das nu Selbstkritik ("Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten")? Dabei machst du doch beides so gut, zumindest, sobald einer mal ein Argument auspackt ...

Argumente ? Eher Vorurteile, Inkompetenz und Nichtwissen. Idealerweise noch ideologisch verbrämt, damit man sich bloß nicht von den rechten Gegenspielern unterscheidet.
Zu Deinem unsinnigem Posting : Zunächst einmal sind dies keine wilden manipulierbaren Statistiken, sondern Kennzahlen, d.h. es wird für 1910-2001 das Ist der Bevölkerung dargestellt. Die so vorhandenen Daten werden hochgerechnet, d.h. in die Zukunft, in das Jahr 2050, extrapoliert. Einige Details sind unbestreitbar, so wird sich zum Beispiel die 2001er-Ausbuchtung der 40-Jährigen 40 Jahre später bei den 80-Jährigen ausprägen. Verlängerung der Lebenserwartung ebenso wie die aktuelle (geringe) Geburtenrate sorgen dann zwangsläufig für weitere Einbuchtungen in 40 Jahren. Und wie Frank (dem ich übrigens ungerne zustimme, weil ich seine Ansichten nicht teile) deutlich gemacht hat, wird versucht, den unteren Bereich mit Einwanderern aufzufüllen.
Letzteres ist diskutabel, der Rest, die Fakten, nicht.
Und, falls Du es nicht bemerkt hast : Wir sprechen hier nicht von fragwürdigen IQ-Tests (die meiner Ansicht nach grundsätzlich nicht funktionieren), sondern von der Bevölkerungspyramide, also nachprüfbaren Fakten. Dein Problem ist, daß Du bei Deiner Kritik an IQ-Test-Statistiken am absolut falschen Ende ansetzt. Nicht die Datenerhebung, -visualisierung etc. ist in Frage zu stellen, sondern die Datenbasis. Kann ein IQ-Test überhaupt Intelligenz messen ? Oder sind in den Fragen eines solchen Tests bereits Vorurteile des Fragenden enthalten ? Inwieweit sind die erhobenen Daten reproduzierbar ? Was beeinflusst sie ? Wenn man sich mit solchen Fragen intensiver beschäftigt, kommt man sehr schnell darauf, daß diese Tests keine verlässlichen Daten liefern können. Dort werden nämlich keine Daten erhoben, sondern Vorurteile des Fragenden bestätigt. Der übliche Dilettantismus von Geisteswissenschaftlern, die die Naturwissenschaften, speziell die Mathematik, für ihre eigenen Zwecke benutzen ohne sie zu verstehen.

#66 molosovsky

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Geschrieben 02 April 2011 - 12:52

Off Topic, aber trotzdem:
Zu den demographischen Weihnachtsbäumen:
1) Welche Annahmen lagen dieser Grafik zugrunde?
Es gibt Varianten:
http://www.destatis....erungspyramide/

2) Eine Prognose die mal locker eine Zeitreise ins Jahr 2050 oder 2060 macht, ist mit großer Vorsicht zu genießen.
Braucht nur ne Pandemie ausbrechen, ein Atomkraftwerk hochgehen, das Perpetuum Mobile erfunden werden und schon sind die Zahlen für die Katz.

Kurz: Bei der Vermittlung solcher Prognosen wird oft mit Spekulations-Eisen im Gemüts-Feuer gestochert. Zumindest trifft das (meiner Ansicht) auf die Art zu, wie Leute des Schlages T.S. mit diesen ›Fakten‹ hantieren.

Natürlich will ich damit nicht sagen, dass Gottvertrauen schon alles richtig oder alles bestens bestellt ist. Natürlich gibt es es viele Maßnahmen, um die Bevölkerungsstruktur zu verbessern. Aber die Sache zu reduzieren auf die Problematik »Zu wenige Deutsche, zu viele Muselmänner« ist einfach nur schüren in der Ressentiment-Glut. Fast höre ich Gloria die warnt, dass die Neger uns vom Spielbrett schnackseln. †” Zur Problematik der Bevölkerungstruktur gehören auch solche Felder wie ›Familien‹politik*, Stellung von Erziehenden, Stellung der Frau, Bildungspolitik, Arbeitspolitik und und und.


(* Ich setzte ›Familie‹ in Anführungszeichen, denn es gibt neben der traditionellen Form - Vater, Mutter, Kind(er) †” auch andere Formen der Nachwuchsgenerierung und des Zusammenlebens von Alt und Jung.)

Grüße
Alex / molo

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

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#67 Pogopuschel

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Geschrieben 02 April 2011 - 13:01

Und, falls Du es nicht bemerkt hast : Wir sprechen hier nicht von fragwürdigen IQ-Tests (die meiner Ansicht nach grundsätzlich nicht funktionieren), sondern von der Bevölkerungspyramide, also nachprüfbaren Fakten. Dein Problem ist, daß Du bei Deiner Kritik an IQ-Test-Statistiken am absolut falschen Ende ansetzt. Nicht die Datenerhebung, -visualisierung etc. ist in Frage zu stellen, sondern die Datenbasis. Kann ein IQ-Test überhaupt Intelligenz messen ? Oder sind in den Fragen eines solchen Tests bereits Vorurteile des Fragenden enthalten ? Inwieweit sind die erhobenen Daten reproduzierbar ? Was beeinflusst sie ? Wenn man sich mit solchen Fragen intensiver beschäftigt, kommt man sehr schnell darauf, daß diese Tests keine verlässlichen Daten liefern können. Dort werden nämlich keine Daten erhoben, sondern Vorurteile des Fragenden bestätigt. Der übliche Dilettantismus von Geisteswissenschaftlern, die die Naturwissenschaften, speziell die Mathematik, für ihre eigenen Zwecke benutzen ohne sie zu verstehen.


Ich musste auch erst mal überlegen, was mit dieser Statistik gemeint ist. Schließlich hat Frank weder eine Quelle für die Graphik angegeben, noch dabei geschrieben, worum es geht und auch die X und Y Achsen sind nicht beschriftet, außerdem wurde die Graphik im Kontext der Diskussion über den IQ reingestellt. Da kann man durchaus verwirrt sein.

#68 Jakob

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Geschrieben 02 April 2011 - 13:22

Ich musste auch erst mal überlegen, was mit dieser Statistik gemeint ist. Schließlich hat Frank weder eine Quelle für die Graphik angegeben, noch dabei geschrieben, worum es geht und auch die X und Y Achsen sind nicht beschriftet, außerdem wurde die Graphik im Kontext der Diskussion über den IQ reingestellt. Da kann man durchaus verwirrt sein.


Besonders verwirrt wird man allerdings, wenn man die Mathematik für eine Naturwissenschaft hält. Solchen Unfug wollte mir bislang noch kein Mathematiker erzählen ...

EDIT: Man darf hinzufügen, dass Franks Unkenntnis über den Zusammenhang von Statistik und Mathematik zugleich mit seiner Unfähigkeit zu tun hat, den Gegenstand von Statistiken auszuweisen. Vielleicht steckt dahinter auch einfach ein übliches mit Statistiken unternommenes Täuschungsmanöver: Nämlich der Versuch, die eigene Argumentation als notwendig wahr darzustellen, indem man einen beliebigen Aspekt des dargelegten mit Zahlen ausschmückt. Etwa so, wie wenn ich sage: "Joghurt mit rosa Farbstoff ist ungesund. Zum Beweis hier eine Untersuchung die zeigt, dass 30% aller Joghurtsorten rosa Farbstoff enthalten". Na? wer findet den Fehler?

Bearbeitet von Jakob, 02 April 2011 - 13:30.

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#69 molosovsky

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Geschrieben 02 April 2011 - 14:33

In meinen zynischen Grummelmomenten, bin ich geneigt, jenen Kritikern unserer Politik Glauben schenken zu wollen, die z.B. sagen, dass das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (schon seit langem, und nicht nur dieses) ein Umsetzungsgehilfe der Interessen der Privatwirtschaft ist. Die demographischen Zahlenspiele also zu allererst dazu dienen, die Leute in die private Altersvorsorge zu treiben. Zweitens ist das Hochspielen von Unterschieden verschiedener Bevölkerungsgruppen immer schon ein netter Kniff gewesen, von den wirklich wichtigen Dingen (die aber meist recht langweilig sind) abzulenken. Also her mit dem Kulturkampf, wo Knappen der Leitkultur das Fort gegen die Multikulti-Indianer verteidigen, und her mit entsprechenden Zahlen, die das Aussterben der Leitkulturträger verkünden. Grüße Alex / molo

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#70 valgard

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Geschrieben 02 April 2011 - 16:52

In meinen zynischen Grummelmomenten, bin ich geneigt, jenen Kritikern unserer Politik Glauben schenken zu wollen, die z.B. sagen, dass das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (schon seit langem, und nicht nur dieses) ein Umsetzungsgehilfe der Interessen der Privatwirtschaft ist.

Die demographischen Zahlenspiele also zu allererst dazu dienen, die Leute in die private Altersvorsorge zu treiben.

Grüße
Alex / molo


Genau!
Dann braucht der "Staat" den kommenden Rentern die ach so karge Rente gar nicht oder eben nur teilwese aufzufüllen weil besagte Zusatzrente angerechnet wird.
Viele können sich eine Zusatzrente die auch eine entsprechende Rendite wegen ihrer nicht so üppigen löhne gar nicht lesiten.

Reich dabei werden auf jeden Fall die die solche Renten anbieten.

Und wer weiß was in der Zukunft noch alles versteuert wird.
Möglich das dann auch jede noch so karge und am Mund abgesparte Zusatzrente dann auch darunter fällt.

valgard
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#71 Gast_Michael Iwoleit_*

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Geschrieben 02 April 2011 - 20:40

Off Topic, aber trotzdem:
Zu den demographischen Weihnachtsbäumen:
1) Welche Annahmen lagen dieser Grafik zugrunde?
Es gibt Varianten:


Wohlgemerkt: Varianten. Dir dürfte doch auch aufgefallen sein, daß diese Grafik nichts grundsätzlich
anderes besagt als die von Frank hochgeladene.

2) Eine Prognose die mal locker eine Zeitreise ins Jahr 2050 oder 2060 macht, ist mit großer Vorsicht zu genießen.


Ich glaube, Du hast Alfred nicht richtig verstanden. Er hat u.a. über Kinder geredet, die heute geboren werden
und daher in vierzig Jahren, man höre und staune, vierzig Jahre alt sein werden. Es ist also durchaus möglich,
aufgrund aktueller Daten sichere Aussagen über einen Teil der zukünftigen Befunde zu machen.* Welche
weiteren, heute noch nicht sichtbaren Faktoren dazukommen werden, ist eine andere Frage. Ich beobachte z.B.
in meinem Bekanntenkreis, daß immer mehr Frauen noch mit deutlich über 40 Kinder bekommen, oft auch ihre
ersten. In früheren Jahrzehnten wäre das für die allermeisten Frauen gar keine Optiom gewesen. Ich kann die
statistische Relevanz eines solchen Trends nicht beurteilen, wäre aber nicht erstaunt, wenn er zu signifikanten
Abweichungen von der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung beitragen würde.

Gruß
Michael

* Natürlich könnte es einen Atomkrieg geben oder 2012 tatsächlich die Welt untergehen, aber das sind Ereignisse
von weit geringerer Wahrscheinlichkeit als die genannte Hochrechnung und dürfen daher in realistischen
Diskussionen ausgeklammert bleiben.

#72 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 02 April 2011 - 20:58

Und, falls Du es nicht bemerkt hast : Wir sprechen hier nicht von fragwürdigen IQ-Tests (die meiner Ansicht nach grundsätzlich nicht funktionieren), sondern von der Bevölkerungspyramide, also nachprüfbaren Fakten. Dein Problem ist, daß Du bei Deiner Kritik an IQ-Test-Statistiken am absolut falschen Ende ansetzt. Nicht die Datenerhebung, -visualisierung etc. ist in Frage zu stellen, sondern die Datenbasis. Kann ein IQ-Test überhaupt Intelligenz messen ? Oder sind in den Fragen eines solchen Tests bereits Vorurteile des Fragenden enthalten ?


Ganz so weit würde ich nicht gehen, aber wissenschaftlich unumstritten ist der IQ-Wert auf keinen Fall. Ein
renommierter Wissenschaftler wie Steven Jay Gould hat ihn rundheraus für Unsinn erklärt. Dafür gibt es
Gründe: das Kriterium für Intelligenz, das der IQ-Test implizit voraussetzt, ist die Menge verarbeiteter
Informationen in einer gegebenen Zeiteinheit. Daher fragt ein IQ-Test unter Zeitdruck isolierte kognitive
Fähigkeiten ab, bestenfalls mehrere in Kombination. Höhere Intelligenzleistungen z.B. das Durchmustern
umfangreicher Zusammenhänge, Fähigkeiten etwa, wie sie zum Lesen oder (man verzeihe mir die
Autoreneitelkeit) gar zum Schreiben eines Buches erforderlich sind, werden dabei überhaupt nicht
erfaßt. Fragwürdig ist der Aussagewert eines rein quantitiven Tests auch deshalb, weil er keine qualitativen
Feststellungen z.B. darüber erlaubt, wie eine Person ihre kognitiven Fähigkeiten etwa auf sozialem,
musischem, wissenschaftlichem etc. Gebiet anwendet.

Kurzum: Argumentationen, die sich, ohne solche Vorbehalte zu berücksichtigen, auf IQ-Statistiken zu
berufen, sind nach meinem Dafürhalten löchrig wie ein Schweizer Käse.

Gruß
Michael

#73 Pogopuschel

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Geschrieben 02 April 2011 - 21:14

Ganz so weit würde ich nicht gehen, aber wissenschaftlich unumstritten ist der IQ-Wert auf keinen Fall. Ein
renommierter Wissenschaftler wie Steven Jay Gould hat ihn rundheraus für Unsinn erklärt. Dafür gibt es
Gründe: das Kriterium für Intelligenz, das der IQ-Test implizit voraussetzt, ist die Menge verarbeiteter
Informationen in einer gegebenen Zeiteinheit. Daher fragt ein IQ-Test unter Zeitdruck isolierte kognitive
Fähigkeiten ab, bestenfalls mehrere in Kombination. Höhere Intelligenzleistungen z.B. das Durchmustern
umfangreicher Zusammenhänge, Fähigkeiten etwa, wie sie zum Lesen oder (man verzeihe mir die
Autoreneitelkeit) gar zum Schreiben eines Buches erforderlich sind, werden dabei überhaupt nicht
erfaßt. Fragwürdig ist der Aussagewert eines rein quantitiven Tests auch deshalb, weil er keine qualitativen
Feststellungen z.B. darüber erlaubt, wie eine Person ihre kognitiven Fähigkeiten etwa auf sozialem,
musischem, wissenschaftlichem etc. Gebiet anwendet.

Kurzum: Argumentationen, die sich, ohne solche Vorbehalte zu berücksichtigen, auf IQ-Statistiken zu
berufen, sind nach meinem Dafürhalten löchrig wie ein Schweizer Käse.

Gruß
Michael



Die Ergebnisse eines IQ-Tests sagen vor allem etwas über die Fähigkeit aus, ebenjenen Test zu absolvieren. Insofern lassen sich eigentlich nur die Personen gut vergleichen, die auch genau den selben Test gemacht haben. Von der Fähigkeit einen solchen Test zu absolvieren, kann man auch auf andere Fähigkeiten der Person schließen, aber eine feste wissenschaftliche Größe sehe ich darin nicht. Ich bin bei solchen Tests immer sehr skeptisch. Allerdings habe ich in meinem alten Beruf viele Patienten solche Tests machen lassen und ich war erstaunt darüber, wie gut man im Voraus die Ergebnisse einschätzen konnte (bei Patienten mit denen ich im Rahmen einer Therapie zu tun hatte und aufgrund von Gesprächen usw. einschätzen konnte).
Ich finde es falsch, Menschen nach ihrem IQ zu berurteilen bzw. ihm so viel Wert beizumessen. In Amerika wurde ja vor einiger Zeit, ein Todesurteil zur Vollstreckung angesetzt, weil ein Verurteilter während seiner Haftzeit, seinen IQ durch Lernmassnahmen verbessern konnte. Da entscheidet eine IQ Grenze buchstäblich über Leben und Tod.

#74 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 02 April 2011 - 21:38

Statistiken sind überhaupt niemals "mathematisch belegbar". (wo ist der Smiley, der mit dem Kopf gegen die Wand rennt, wenn man ihn braucht?) Es handelt sich bei ihnen um Auswertungen empirischer Erhebungen, aus denen man mittels mathematischer Operationen bestimmte Schlussfolgerungen zieht, die - wie in der seriösen Wissenschaft üblich - als falsifizierbar zu gelten haben. Dabei sind die Techniken der Datenerhebung, -visualisierung und -auswertung zu prüfen. Wurden die Erhebungen mit den gleichen IQ-Tests durchgeführt (wohl kaum)? Stammt das Datenmaterial aus vergleichbaren sozialen Schnittmengen? Wurden die Daten bei vergleichbar großen Gruppen erhoben? Wie kann man überhaupt statstische Werte für das Jahr 2050 erheben?


Das ist alles richtig, Jakob. Ich frage mich aber, ob Du Dir schon einmal einen für Fachwissenschaftler geschriebenen
Artikel angesehen hast (keine populärwissenschaftliche Aufbereitung). Wenn ja. wüßtest Du, daß kein Fachkollege
einen Wissenschaftler ernst nehmen oder in einem peer-review-Magazin veröffentlichen würde, der nicht genau über
seine Methoden und die Qualität seines Datenmaterials Rechenschaft ablegt. Ein Großteil wissenschaftlicher Diskussionen
ist Methodenkritik, die aufklären will, ob sich ein Forscher nicht durch methodische Fehler selbst etwas in die Tasche
geschwindelt hat.

Ich finde es deshalb etwas leichtfertig, wenn in diesem Thread über "statistische Zahlenspielereien" geredet wird.
Unabhängig davon, welche Schlußfolgerungen man daraus zieht (und meine Schlußfolgerungen sind durchaus andere
als die von Frank), scheinen mir, nach bestem Wissen und Gewissen, die Veränderungen der Bevölkerungsstruktur
völlig unstrittig zu sein. Wen sollte es auch wundern angesichts der zunehmenden Lebenserwartung und der geringeren
durchschnittlichen Kinderzahl in Familien? Es ist ähnlich wie bei Diskussionen über den Klimawandel: Daß Wissenschaftler
sich über Details z.B. den Beitrag von Wasserdampf zum Treibhauseffekt, uneinig sind, ändert nichts am grundsätzlichen
Befund, daß es vom Menschen verursachte Klimaveränderungen gibt.

Und noch eine grundsätzliche Anmerkung: Hand aufs Herz, Leute, wer hat Thilo Sarazzins Buch tatsächlich gelesen und
reagiert hier nicht bloß auf Informationen aus zweiter oder dritter Hand? Ich gebe zu, ich (noch) nicht, und dazu könnte
beigetragen haben, daß mir das öffentliche Auftreten dieses Herrn und seine Reaktionen auf Kritik unsympathisch sind.
Eine sachliche Auseinandersetzung mit dem, was er wirklich geschrieben hat, ersetzt das nicht. Allzu oft hat man erlebt,
daß öffentliche Diskussionen derart hochgekocht sind, bis von den tatsächlichen Aussagen eines Kritisierten nichts, aber
auch gar nicht mehr übrig geblieben ist. Eine Person wie Eva Herrmann, deren Aussagen ich für völlig verfehlt halte,
müßte man eigentlich öffentlich in Schutz nehmen vor dem scheinheiligen Absicht eines Jahannes Kerner, ihr in seiner
Sendung eine "faire" Chance zur Stellungnahme zu bieten. Ein anderes schönes Beispiel: die auifgebauschte Affäre
um die Mohammed-Karikaturen. Nicht einmal die dänischen Muslime selbst haben sich über die ursprüngliche
Veröffentlichung aufgeregt, deren Urhebern es lediglich darum ging, daß religiöse Gemeinschaften in einem
sekulären Staat keine Sonderrechte, z.B. Blasphemie als Straftatbestand, für sich beanspruchen können. Aufgeregt
hat sich lediglich ein einzigee radikaler Imam, der auf einer Nahostreise mit den Karikaturen Stimmung gemacht
hat, und selbst dem waren die originalen Karikaturen nicht scharf genug - er hat sich eigens zu diesem Zweck neue
zeichnen lassen und sie unter die Originalkarikaturen gemischt, und eben über diese Zeichnungen haben sich dann
seine Glaubensbrüder im nahen Osten empört. Operation gelungen, Patient tot.

Gruß
Michael

^

#75 Skydiver

Skydiver

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Geschrieben 02 April 2011 - 21:43

Da entscheidet eine IQ Grenze buchstäblich über Leben und Tod.

Unlängst kam in Berlin eine Radfahrerin zu Tode.
Beim Ansteuern einer Kreuzung verhalf ihr ihre unzweifelhaft vorhandene Intelligenz zu der Erkenntnis das Sie Vorfahrt vor dem Kieslaster hätte welcher just in diesem Augenblick zum Abbiegen ansetzte. Laut Zeugen „Halt, halt“ rufend versuchte Sie am Lastwagen vorbei die Kreuzung zu überqueren. Leider hatte die Intelligenz an dieser Stelle ihre Grenzen. Lag es doch nicht im Vorstellungshorizont, womöglich nicht wahrgenommen zu werden...
Mag auch der oder die Weiseste irren oder die Intelligentesten ihre Aussetzer haben, Intelligenz war schon immer eine Frage von Leben oder Tod.

--------------------------------------------------------
It's all fun and game until someone loses an eye

  • (Buch) gerade am lesen:Robert B Parker

#76 T.H.

T.H.

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Geschrieben 02 April 2011 - 21:56

Eine Statistik. Der erste Baum ist von 1910, der 2. von 1950, das sind 40 Jahre, in denen offensichtlich eine Menge passiert ist. Interessant wäre hier z.B. eine Darstellung von ev. 1850 oder so. Und was man im Vergleich zw. 1850 und 1910 und einer entspr. Prognose daraus abgeleitet haben könnte. Ohne die Daten zu kennen, kann ich mir vorstellen, dass diese Prognose doch anders ausgefallen sein könnte als wir es dann erlebt haben??? Was ich meine: Prognosen lassen sich eher nicht linear erstellen, meiner Meinung nach. Dafür ist die menschliche Gesellschaft zu komplex. Und für einschneidende Entwicklungsfaktoren braucht es dann auch keine Atomunglück oder dergleichen. Nebenbei ist das so ein Thema, was mich ganz unmittelbar interessiert, wenn die Politik einfach mal hochrechnet, dass wir immer besser leben und gesund bleiben, das Gesundheitswesen uns eine höhere Lebenserwartung beschert und daher mal das Renteneintrittsalter hoch setzt. Dabei ist m.M.n durch die derzeit angestrengte Privatisierung des Gesundheitswesens und der Rentenversorgung etc. ja ev. zu erwarten, dass es immer größere Menschengruppen geben wird, die sich die Fortschritt der Medizin gar nicht leisten können. Könnten das dann Opfer der Statistik in Zukunft werden?

Phantastische Grüße,
Thomas

...meine "Phantastischen Ansichten" gibt's hier.
Auf FB zu finden unter phantasticus

(Hinweis: Derzeit keine Internetrepräsentanz meiner Bilder; schade eigentlich...)


#77 Pogopuschel

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Geschrieben 02 April 2011 - 23:54

Unlängst kam in Berlin eine Radfahrerin zu Tode.
Beim Ansteuern einer Kreuzung verhalf ihr ihre unzweifelhaft vorhandene Intelligenz zu der Erkenntnis das Sie Vorfahrt vor dem Kieslaster hätte welcher just in diesem Augenblick zum Abbiegen ansetzte. Laut Zeugen „Halt, halt“ rufend versuchte Sie am Lastwagen vorbei die Kreuzung zu überqueren. Leider hatte die Intelligenz an dieser Stelle ihre Grenzen. Lag es doch nicht im Vorstellungshorizont, womöglich nicht wahrgenommen zu werden...
Mag auch der oder die Weiseste irren oder die Intelligentesten ihre Aussetzer haben, Intelligenz war schon immer eine Frage von Leben oder Tod.


Ich finde den Vergleich etwas daneben. In meinem Beispiel geht es darum, welchen Einfluss solche Tests auf das Leben der getesteten haben kann, ohne dass dabei die wirkliche Person (der Getestete) betrachtet wird, und wie sehr sich Institutionen auf solche doch sehr vage wissenschafltiche Kriterien verlassen. Da werden Menschen nur noch als Zahlen und Statistiken wahrgenommen.
Ein Mitglied der Geschäftsleitung meines alten Arbeitgebers, dass nichts mit meiner Abteilung zu tun hattte, kam mal im Rahmen eines Rundgangs in mein Büro, und ich meinte zu ihm: "Wir haben uns noch gar nicht kennengelernt." Der sah mich nur erstaunt an und meinte "Ich kenne ihre Akte".
Ich fühle mich unwohl dabei, wenn wir über Menschen nur noch in Statistiken diskutieren. Dabei geht etwas wichtiges verloren.

„Der Tod eines Mannes ist eine Tragödie, aber der Tod von Millionen nur eine Statistik.“

Josef Stalin (Keine Ahnung, in welchem Kontext er das gesagt hat.)

#78 †  a3kHH

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Geschrieben 03 April 2011 - 08:50

Ganz so weit würde ich nicht gehen, aber wissenschaftlich unumstritten ist der IQ-Wert auf keinen Fall. Ein renommierter Wissenschaftler wie Steven Jay Gould hat ihn rundheraus für Unsinn erklärt. Dafür gibt es Gründe: das Kriterium für Intelligenz, das der IQ-Test implizit voraussetzt, ist die Menge verarbeiteter Informationen in einer gegebenen Zeiteinheit. Daher fragt ein IQ-Test unter Zeitdruck isolierte kognitive
Fähigkeiten ab, bestenfalls mehrere in Kombination. Höhere Intelligenzleistungen z.B. das Durchmustern umfangreicher Zusammenhänge, Fähigkeiten etwa, wie sie zum Lesen oder (man verzeihe mir die Autoreneitelkeit) gar zum Schreiben eines Buches erforderlich sind, werden dabei überhaupt nicht erfaßt. Fragwürdig ist der Aussagewert eines rein quantitiven Tests auch deshalb, weil er keine qualitativen Feststellungen z.B. darüber erlaubt, wie eine Person ihre kognitiven Fähigkeiten etwa auf sozialem, musischem, wissenschaftlichem etc. Gebiet anwendet.

Deine Autoreneitelkeit an dieser Stelle sollte man nicht unterbewerten. Kein sogenannter Intelligenztest misst das kreative Potential, das unzweifelhaft zum Begriff "Intelligenz" dazugehört. Ebensowenig gibt es Messungen zur "sozialen Intelligenz", die man bereits im Tierreich außerhalb des Rudel-/Schwarmverhaltens vorfindet. Weiter sind die IQ-Tests extremst zivilisationszentriert, ein IQ-Test aus Europa ist für einen Wilden aus Borneo nicht nachvollziehbar.
Daher sind IQ-Tests als Mittel zur Messung der Intelligenz unbrauchbar, darauf gestützte Aussagen irgendwelcher Coleur Makulatur.

#79 molosovsky

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Geschrieben 03 April 2011 - 09:03

Wegen meiner Ermahnung, sehr vorsichtig mit prognostisch-spekulativen Statistiken umzughehen.
Hier noch mal der Link, zu einer ausführlichen Aufbereitung der Daten des Statistischen Bundesamtes:
http://www.destatis....erungspyramide/
Dort kann man sich die Daten von 1950 bis 2060 anschauen. Für die Hochrechnung der Zukunft gibt es vier (!) verschiedene Szenarien.
Gönnt Euch nun die Möglichkeit, die Entwicklung / Veränderung der Daten von 1950 bis 2060 als *Film* anzuschauen.
Was fällt da auf? Bis zu dem Zeitpunkt, da die Daten auf der Wirklichkeit fussen, sehen wir links und rechts merklich Sprünge zwischen Spitzen und Tälern. Ab dem Zeitpunkt, da die Daten eine angenommene Entwicklungsvariante zeigen, wird der Rand glatt und simpel.
Das meinte ich, dass viele Faktoren der tatsächlich stattfindenen Wirklichkeit, die in der Vergangenheit zu merklichen Abwechungen vom Mittelwert führen, in die Prognose zur Zukunft nicht einfließen (nicht einfließen können).

Dieser Umstand ist es, weshalb ich es für Schindluder halte, mit solchen Hochrechnungen zu hantieren, als handle es sich um Fakten. Als (grobe) Orientierung für kühle Köpfe sind solche Hochrechnung sicherlich ein geeignetes Instrument. Damit Stimmung zu machen ist aber schlicht und einfach unredlich.

Deutschland schafft sich nicht nur (in Zukunft) ab, sondern ist schon heute erledigt. 68 sei Dank.

Das ist nun in meinen Augen eine bizarre Einseitigkeit. Nicht nur, dass zwischen den Idealen der 68 und deren Umsetzung nicht unterschieden wird. Weite Teile des Selbstabschaffungsprogramms beruhen auf einer perfiden und aggressiven Ausdehnung ökonomischer Intressen in staatliche Gefilde (Schlagwort: Neoliberalismus), was nun wirklich keine Programmatik der 68er-Generation, sondern eher schon ihrer Gegner, ist.

Grüße
Alex / molo

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#80 UdoTascher

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Geschrieben 03 April 2011 - 14:18

Massenhafte Aufmärsche von militanten Rechtsextremen? Wo, wann? Mit wieviel Beteiligten?



Das auf die Schnelle zur Militanz 1. Hj. 2010:
Neonazis und andere Rechtsextremisten haben im ersten Halbjahr mehr als 6500 Straftaten verübt. Nach vorläufigen Zahlen des Bundesinnenministeriums registrierte die Polizei deutschlandweit 6531 Delikte, darunter 336 Gewalttaten.
...
Die Bundesregierung hat auch die in den Gesamtzahlen enthaltenen antisemitischen Delikte genannt. Demnach wurden von Januar bis Juni mindestens 471 antijüdische Straftaten begangen, sieben waren Gewaltdelikte.

Quelle: http://blog.zeit.de/...ewalttaten_4192

Was die Zahl der Aufmärsche von Rechtsextremisten angeht, bin ich bisher auf keine aktuellen Zahlen für 2010 gestoßen.
Es gibt allerdings eine Bundestags-Drucksache vom vorletzten Jahr, 20. 11. 2009.
Da zähle ich an die 45 (!) Demonstrationen. Sowas wird's wohl auch für die restlichen Quartale und für 2010 geben.
Quelle: "Rechtsextreme Aufmärsche im dritten Quartal 2009".

In der Drucksache findet sich auch eine Definition der Funktion von rechtsextremen Demonstrationen:

„Die nach außen gerichtete Wirkung der neofaschistischen Demonstrations-
politik dient dem Nachweis der Existenz einer neofaschistischen beziehungs-
weise einer neonazistischen Bewegung, die ihre politische Ideologie bis hin
zur offen(siv)en Verherrlichung des Nationalsozialismus und seiner Verbre-
chen verbreitet sowie der Ausübung einer Machtpolitik gegenüber staatlichen
Institutionen und politischen Gegnern, die dem Handlungsspielraum dieser
Bewegung erweitern soll.“

(Quelle: F. Virchow, Demonstrationspolitik, in: A. Klärner/
M. Kohlstruck: Moderner Rechtsextremismus in Deutschland, Hamburg
2006, S. 94 f.)

Bearbeitet von UdoTascher, 03 April 2011 - 14:30.


#81 molosovsky

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Geschrieben 03 April 2011 - 14:35

Da wir ja schon damit angefangen haben, mit Zahlen um uns zu werfen:

Wollen wir einmal dem Verfassungschutz vertrauen, der für uns ja den Gefahren ins Auge blickt und Strichlisten führt.

Da haben wir die Übersicht der linksextremistischen Straf- und Gewalttaten.
Gewalt: 701 (2008) / 1115 (2009) Spitzenreiter: Körperverletzung (Tötungsdelikte: Null)
Straf: 2423 (2008) / 3619 (2009) Spitzenreiter: Sachbeschädigung
Summe: 3124 (2008) / 4734 (2009)

Die Statistik Linksextremispotential für das Jahr 2009 kommt auf 31600 Personen.


Und die Werte für rechtsextremistische Straf- und Gewalttaten.
Gewalt: 1042 (2008) / 891 (2008) Spitzenreiter: Körperverletzung (Tötungsdelikte: insg. 3)
Straf: 18852 (2008) / 17859 (2009) Spitzenreiter: Propagandadelikte)
Summe: 19894 (2008) / 18750 (2009)

Die Statistik Rechtsextremismuspotenial für das Jahr 2009 kommt auf 26600 Personen.


Fazit: Nazis sind personell weniger Leut, begehen aber mehr Gewalt- und Straftaten.

Grüße
Alex / molo

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#82 UdoTascher

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Geschrieben 03 April 2011 - 14:45

Da wir ja schon damit angefangen haben, mit Zahlen um uns zu werfen:


Na ja, er hatte mich danach gefragt. Wobei ich mich den Vorrednern anschließen würde, die vor einer Überbewertung von Zahlen und der Kraft von Statistiken warnen. Denn wer weiß schon, wie die Dunkelziffern aussehen und es sind ja nur die offiziell gemeldeten Zahl, die ja immer wieder in Frage gestellt werden.

Trotzdem finde ich gerade die Tabelle mit den Infos zu den Aufmärschen von Rechtsextremen recht aufschlussreich. Wusste nicht, dass so eine Aufstellung überhaupt existiert.


Dieser Umstand ist es, weshalb ich es für Schindluder halte, mit solchen Hochrechnungen zu hantieren, als handle es sich um Fakten.


Sehe ich auch so.

Bearbeitet von UdoTascher, 03 April 2011 - 14:48.


#83 Oliver

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Geschrieben 03 April 2011 - 14:47

Weite Teile des Selbstabschaffungsprogramms beruhen auf einer perfiden und aggressiven Ausdehnung ökonomischer Intressen in staatliche Gefilde (Schlagwort: Neoliberalismus)

Molo, bitte, diese perfide und aggressive linke Verschwörungstheorie hält sich zwar wacker, ist aber mit einem Blick auf die Statistik der Entwicklung der Staatsquote in Deutschland in den letzten Jahrzehnten einfach nicht aufrecht zu erhalten. Natürlich kann man auch dieses Argument zerreden, aber da gehören schon einige semantische Verrenkungen dazu.

Übrigens, ich finde diese politischen Threads, wenn ich dazu komme, immer lesenswert, beteilige mich aber nur deshalb eher sporadisch, weil in diesem Forum eine bestimmte politische Richtung sehr stark dominiert und es schon schlicht quantitativ einfach zu viel Zeit und Aufwand kostet (und für was?), da 'mithalten' zu können. Deshalb beschränke ich mich da auf einige Leuchtturm-Postings, damit uns diese politische Heterogenität nicht verloren geht. Es spricht auch für dieses Forum, dass die meisten sich immerhin auf eine Diskussion einlassen und den Gegenüber nicht per se gleich wegen seiner anderen politischen Meinung (negative Ausnahme: eine umtriebige Userin hier im Board) gleich ablehnen.
  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
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#84 †  a3kHH

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Geschrieben 03 April 2011 - 14:53

Was fällt da auf? Bis zu dem Zeitpunkt, da die Daten auf der Wirklichkeit fussen, sehen wir links und rechts merklich Sprünge zwischen Spitzen und Tälern. Ab dem Zeitpunkt, da die Daten eine angenommene Entwicklungsvariante zeigen, wird der Rand glatt und simpel.
Das meinte ich, dass viele Faktoren der tatsächlich stattfindenen Wirklichkeit, die in der Vergangenheit zu merklichen Abwechungen vom Mittelwert führen, in die Prognose zur Zukunft nicht einfließen (nicht einfließen können).

Ach Alex.
In der Vergangenheit gab es gravierende weltpolitische Einflüsse wie etwa die beiden Weltkriege. Natürlich haben diese wie auch die Nachkriegszeiten zu Sprüngen geführt. Und es gibt nicht nur vier Szenarien, sondern beliebig viele für eine Prognose. Die vier angezeigten sind relativ willkürlich.
Basierend auf dem aktuellen Bevölkerungsstand ergibt sich eine zwangsläufige Fortschreibung für die nächsten 50 Jahre. Die jetzt 10jährigen sind dann 60. Daran ändert auch keine Meinung oder Ideologie etwas.
Die Zu-/Abwanderung kann man, basierend auf den Daten der Vergangenheit in die Zukunft extrapolieren. Man kann auch ideologisch bzw. parteipolitisch Annahmen treffen, die durch nichts aus der Vergangenheit belegt sind. Ebenso bei der Geburtenzahl. Betrachtet man das aber unabhängig von irgendwelchen Ideologien, ergibt sich eine zwangsläufige Prognose, die, basierend auf dem aktuellem Stand der Welt, ziemlich exakt ist.

#85 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 03 April 2011 - 15:00

Na ja, er hatte mich danach gefragt. Wobei ich mich den Vorrednern anschließen würde, die vor einer Überbewertung von Zahlen und der Kraft von Statistiken warnen. Denn wer weiß schon, wie die Dunkelziffern aussehen und es sind ja nur die offiziell gemeldeten Zahl, die ja immer wieder in Frage gestellt werden.

Trotzdem finde ich gerade die Tabelle mit den Infos zu den Aufmärschen von Rechtsextremen recht aufschlussreich. Wusste nicht, dass so eine Aufstellung überhaupt existiert.

Nur allzu wahr.
Was ist eine "linksextreme Straftat" ? Was eine "rechtsextreme" ? Inwiefern können hier Zahlen manipuliert sein, da der Hintergrund einer Straftat nicht ausgeleuchtet oder falsch zugeordnet ist ?
Bei solchen Zahlen gilt das, was ich vorhin über IQ-Tests gesagt habe : Alles was nicht einfachst und nachvollziehbar zu messen ist, ist eine Ansicht, kein Faktum.

#86 Skydiver

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Geschrieben 03 April 2011 - 15:06

@ Pogopuschel

Ich finde den Vergleich etwas daneben. In meinem Beispiel geht es darum, welchen Einfluss solche Tests auf das Leben der getesteten haben kann, ohne dass dabei die wirkliche Person (der Getestete) betrachtet wird, und wie sehr sich Institutionen auf solche doch sehr vage wissenschafltiche Kriterien verlassen. Da werden Menschen nur noch als Zahlen und Statistiken wahrgenommen.
Ein Mitglied der Geschäftsleitung meines alten Arbeitgebers, dass nichts mit meiner Abteilung zu tun hattte, kam mal im Rahmen eines Rundgangs in mein Büro, und ich meinte zu ihm: "Wir haben uns noch gar nicht kennengelernt." Der sah mich nur erstaunt an und meinte "Ich kenne ihre Akte".

Mein Beispiel mag zynisch sein und die eigentliche Aussage nicht offensichtlich sein aber sie deckt sich mehr mit deinem Beispiel als dir vielleicht bewusst ist.
Die Radfahrerin hat aufgrund ihrer Erfahrungen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten eine Entscheidung für ihr weiteres Handeln getroffen. Es kann vermutet werden, dass bei der Bewertung der Gefahr der Laster lediglich als potentielle Gefahr eingeschätzt wurde. Auch das der Lastwagenfahrer kein potentieller Mörder ist darf vorausgesetzt werden. Der Fehler lag in der Einschätzung der Komplexität des Abbiegevorganges. Kurz gesagt: Wäre die Radfahrerin selbst mal einen Lastwagen gefahren hätte sie das Risiko anders eingeschätzt und ihre Handlungen entsprechend gestaltet.
Bei deinem Beispiel blendest du die Ursache für den Aufenthalt in der Todeszelle aus. Die Frage der Hinrichtung oder einer lebenslangen Haft ist lediglich eine Konvention. Sie richtet sich nach dem möglichen Verständnis für seine Tat und die daraus erwachsenen Folgen. Eine qualitative Entscheidung ist damit nicht verbunden. Denn was ist mehr Strafe? Eine „schnelle“ Hinrichtung oder lebenslang mit Schwerverbrechern eingesperrt zu sein? War sein Verbrechen ein Versehen, ein Fehler? War er nicht intelligent genug um die Folgen seiner Tat abzuschätzen? Auch bezweifle ich den Intelligenztest als einziges Entscheidungskriterium. Ich gehe von einer psychologischen Beurteilung aus, wobei der IQ-Test nur einen Teil ausgemacht hat.
In beiden Beispielen entsprechen sich damit im Grunde Ursache und Wirkung.

Das mit der Akte ist natürlich bitter. Aber auch hierbei kann er sich auf Benotungen (Statistik) oder auf persönliche Leistungsbeurteilungen (Empfehlungen) stützen. Der Spruch selbst zeugt eher von mangelnder sozialer Kompetenz oder schlichter Antipathie.

Ich fühle mich unwohl dabei, wenn wir über Menschen nur noch in Statistiken diskutieren. Dabei geht etwas wichtiges verloren.

Stimmt ! Für viele Politiker und deren Gefolgschaft die Notwendigkeit sich mit der Klientel direkt auseinanderzusetzen. Wobei wir wieder bei Thilo Sarrazin wären und einem seiner berühmten Scheisssprüche, man könne sich von ein paar Euro fünfzig gesund und ausgewogen ernähren...

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#87 molosovsky

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Geschrieben 03 April 2011 - 15:33

@Oliver:
Beachte bitte, dass mir meine Aussage zur perfiden und aggressiven linken Verschwörungstheorie als Replik zu Franks Behauptung, die 68er schüfen Deutschland ab, entglitten ist. -- Im Großen und Ganzen eigne ich mich nur bedingt als sachlicher Teilnehmer an politischen Debatten, denn wenn mir grober Unfug entgegenschwallt, braz ich gerne mit dem entsprechend entgegengesetzten Unfug zurück.

@a3kHH:
An Deiner letzten Anmerkung, bzgl. meiner Ermahnung vorsichtig zu sein beim Hantieren mit prognostischen Statistiken, kann ich nichts aussetzten ... außer: dass sich außer der Zahlen, die sich einfach fortschreiben lassen doch noch zig Möglichkeiten finden, die zu Abweichungen führen können (deshalb ja auch berechtigterweise solche Prognosen mit verschiedenen Variablen durchgerechnet werden).

Du umschreibst die Variablen (glaube ich) mit *ideologischen / parteipolitischen Annahmen*. Mich würde nun interessieren, wie man bei solchen Prognosen unabhängig von irgendwelchen Annahmen guckt. Ist mir ein Rätsel. -- Annäherung ist vielleicht möglich, das schon. Nur wissen, ob die stimmt, tut man erst hinterher.

Das Grundmodell ist hier das Steinewerfen auf ein Ziel. Reden kann man viel und lang darüber, wie man werfen sollte um zu treffen. Nur wenn man wift und das Ergebnis beobachtet, kann man wissen, ob man getroffen hat oder nicht. -- Nur im Falle einer demographischen Prognostik gibt es eben kein eindeutiges Ziel, das man treffen will, sondern ein Streufeld möglicher Entwicklungen.

Grüße
Alex / molo

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#88 T.H.

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Geschrieben 03 April 2011 - 15:45

Molo, bitte, diese perfide und aggressive linke Verschwörungstheorie hält sich zwar wacker, ist aber mit einem Blick auf die Statistik der Entwicklung der Staatsquote in Deutschland in den letzten Jahrzehnten einfach nicht aufrecht zu erhalten. Natürlich kann man auch dieses Argument zerreden, aber da gehören schon einige semantische Verrenkungen dazu.


Hmm, da stehe ich jetzt auf'n Schlauch. Wenn ich molo richtig verstanden habe, dann geht seine These dahin, dass der private Sektor auch auf Bereiche uebergreift, die zuvor dem Staat ueberlassen waren. Damit sich der Staat in dem Sinne "abschafft" (???).
Also Privatisierungen von sozialen Einrichtungen, der Arbeitsvermittlung, kommunlaer Wohngesellschaften... usw. Alles so Sachen, wo ich auch den Eindruck habe, hier geht privat vor staatlich. Ist das mit linker Verschwoerungstheorie gemeint? Und wenn ja, stimmt das nicht?

Phantastische Grüße,
Thomas

...meine "Phantastischen Ansichten" gibt's hier.
Auf FB zu finden unter phantasticus

(Hinweis: Derzeit keine Internetrepräsentanz meiner Bilder; schade eigentlich...)


#89 †  a3kHH

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Geschrieben 03 April 2011 - 15:51

Du umschreibst die Variablen (glaube ich) mit *ideologischen / parteipolitischen Annahmen*. Mich würde nun interessieren, wie man bei solchen Prognosen unabhängig von irgendwelchen Annahmen guckt. Ist mir ein Rätsel. -- Annäherung ist vielleicht möglich, das schon. Nur wissen, ob die stimmt, tut man erst hinterher.

Zunächst einmal ist eine Prognose immer eine Schätzung, d.h. es gibt Abweichungen nach oben und unten.
Eine richtungsunabhängige Prognose basiert auf den aktuellen Daten. Beispiel Geburtenrate. Die Geburtenrate hat in der Vergangenheit eine Entwicklung durchgemacht, die zum heutigen Wert von 1.4 (glaube ich) geführt hat. Diese Geburtenraten-Entwicklung kann man in die Zukunft fortschreiben, wobei die Entwicklung der letzten 10 Jahre relevanter ist als die der 20 Jahre vorher. Jetzt kann man aber auch eine politisch-ideologische Annahme dergestalt treffen, daß man sagt "Durch die Familienpolitik der CDU wird die Geburtenrate in den nächsten Jahren um 10 % steigen". Damit erhält man eine etwas andere Kurve als die unbeeinflusste. Analog geht Ähnliches bei der Migrationsrate. Beides ist aber fragwürdig, der Trend der Zukunft ergibt sich aus den Entwicklungen der Vergangenheit. Von daher sind solche ideologischen und parteipolitischen Annahmen fragwürdig.
Solche Prognosen können übrigens so exakt sein, daß sie bis auf Abweichungen weit unter 10% exakt das Ergebnis voraussagen, Stichwort "Hochrechnungen bei Wahlen". Je weiter in die Zukunft extrapoliert wird, desto größer ist der Fehler.

#90 My.

My.

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Geschrieben 03 April 2011 - 15:55

Ich war zwei Tage nicht "an Bord". - Für mich zeigen die letzten beiden Threadseiten (es stehen ja, glaube ich, immer gleiche Postingsmengen drauf) vor allem eines:
Deutschland ist auf dem linken Auge weitgehend blind.
Ihr auch.

My.


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