Zunächst einmal vielen Dank für die Willkommensgrüße an euch alle.
Und hier habe ich den verschwundenen Text von heute Nachmittag wieder gefunden.
Das Thema diskutiere ich oft. Zum einen bin ich froh, dass die Texte al eBook zugänglich gemacht werden. So bleiben sie zumindest erhalten. Grundsätzlich muss man über die Verfügbarkeit von Texten immer wieder diskutieren. Teil meiner Nostalgie ist auch das Sammeln und Horten von alten SF Taschenbüchern, Heftromanen und Fanzines. Aber den wöchentlichen Perry Rhodan hole ich mir als eBook. Das ist keine Geringschätzung meinerseits, aber bei PR bin ich dazu bereit, den Text rein elektronisch zu haben.
Und es gibt da immer mehrere Ebenen. Greg Bears "Das Schiff" wollte ich unbedingt haben. 478 S. nehmen aber Platz weg. Das eBook ist unwesentlich billiger als die Printausgabe. Dann habe ich es für einen Euro auf dem Trödelmarkt gefunden und gekauft.
Einen Klassiker zu haben, weil man ihn lesen will, macht das eBook als ausreichendes Medium aus. Jedoch habe ich neulich eine Ausgabe von Stapeldons "Die Insel der Mutanten" für einen Euro gefangen. Kann man gebraucht finden, aber nicht als eBook. Ich bin da immer hin- und hergerissen, entscheide mich aber meist für die Printausgabe.
In einer der letzten Ausgaben von "Phantastisch!" wurde die sinkende Anzahl der Übersetzungen ebenfalls beklagt. Vollkommen zu recht!
Dass einige Romane nur in elektronischer Form erscheinen, ist bereits der Fall. Ob nun eine crossmarketing Lösung gefunden wird, also eine POD Lösung bsp., bleibt abzuwarten. Der eBook Umsatz in Deutschland nimmt etwa 4% +/- des Gesamtumsatzes der Verlagserzeugnisse ein. Das waren für 2013 immerhin 21,5 Millionen eBooks. Wie viele davon nun auf die kostenlosen entfallen, weiß ich nicht.
Ich sehe auch, dass eine größere Akzeptanz der SF im allgemeinen Programm eingetreten ist, was zunächst einmal positiv zu beurteilen ist. Qualitativ mag man streiten, aber das hält die Sache lebendig. Dabei verwischen die Grenzen zwischen SF und slipstream immer wieder. Manche Autoren und Verlage fliehen die Bezeichnung SF wie der Teufel das Weihwasser. Was also die Ernsthaftigkeit der SF im Bewusstsein des Durchschnittslesers angeht, verlangt nach mehr. Darum ist das Fandom auch so wichtig. Hier wird hart gearbeitet, viel Herzblut und Energie reingesteckt, was man hier im Forum ja sehen kann. SF ist eben mehr als Raumschiffe und grüne Männchen, aber das ist nicht jedem klar. Doch da bleibe ich positiv gestimmt, denn solange eine Diskussion stattfindet, lebt das Genre.
SF ist mehr als Raumschiffe und Aliens. Professor Michael D. C. Drout sagt das ja in seiner Vorlesung, dass die SF mehr Ideen und Gedankenspiele entwickelt hat, als alle anderen literarischen Genres zusammen. Wenn ich mir jedes Halbjahr die Verlagsvorschauen antue, dann ist vieles ein zäher Brei von uninspirierten Büchern der selben Machart. Selbst die "Belle Litteratüre" gefällt sich in ihrer Dekadenz. Wie frisch wirkt da ein Andy Weir, der zwar auch kein neues Sujet aufgreift, aber dennoch mit gänzlich anderem Verve. Man darf weiter gespannt sein.