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Jonathan Strahan (ed.): Drowned Worlds (Solaris, 2016)


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12 Antworten in diesem Thema

#1 Armin

Armin

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Geschrieben 10 Mrz 2017 - 08:49

Jonathan Strahan (ed.): Drowned Worlds (Solaris, 2016)

 

Jonathan Strahan hat schon eine ganze Reihe toller Anthologien zusammengestellt, beispielsweise die beiden „The New Space Opera“-Bände gemeinsam mit Gardner Dozois oder auch die von ihm allein herausgegebene „Infinity“-Reihe (zuletzt gelesen: „Meeting Infinity“, 2015; der Folgeband „Bridging Infinity“, 2016, liegt noch auf dem großen Stapel ...). Sein letzter Best-of-Jahresband war zwar nicht die große Erleuchtung, aber „Drowned Worlds“ verspricht doch schon vom Titel her mal einen spannenden Blick in eine düstere Zukunft.

 

Der Klappentext:

 

We stand on the brink of one of the greatest ecological disasters of our time - the world is warming and seas are rising, and yet water is life; it brings change. Where one thing is wiped away, another rises.

 

Drowned Worlds looks at the future we might have if the oceans rise - good or bad. Here you†™ll find stories of action, adventure, romance and, yes, warning and apocalypse. Stories inspired by Ballard†™s The Drowned World, Sterling†™s Islands in the Net, and Ryman†™s The Child Garden; stories that allow that things may get worse, but remembers that such times also bring out the best in us all. Multi-award winning editor Jonathan Strahan has put together sixteen unique tales of deluged worlds and those who fight to survive and strive to live.

 

Featuring fiction by Paul McAuley, Ken Liu, Kim Stanley Robinson, Nina Allan, Kathleen Ann Goonan, Christopher Rowe, Nalo Hopkinson, Sean Williams, Jeffrey Ford, Lavie Tidhar, Rachel Swirsky, James Morrow, Charlie Jane Anders, Sam J. Miller and Catherynne M. Valente.

 

Paul McAuley: Elves of Antarctica

Mike hat sich aus einem versunkenen Inselstaat in die Antarktis gerettet; hier untersucht er jetzt seltsame Steine mit Elfen-Runen.

Prinzipiell nett geschrieben, aber von arg vielen Info-Dumps übersät und mit zu wenig Handlung. Von der Stimmung her kein schlechter Auftakt fürs Buch, aber mehr passieren dürfte dann schon †¦

 

Ken Liu: Dispatches from the Cradle: The Hermit - Forty-Eight Hours in the Sea of Massachusetts

Ein reicher Einsiedler lebt über den versunkenen Ruinen von Boston. In seinem Gespräch mit dem Erzähler erfahren wir einiges über die nur noch teilweise bewohnbare Erde, die kolonisierte Venus und den Mars, auf dem gerade das Terraforming läuft.

Das Setting stimmt, die Geschichte fehlt leider. Immerhin gut geschrieben, unterm Strich aber mangels Handlung eher langweilig.

 

Kim Stanley Robinson: Venice Drowned

Leider keine neue Geschichte, obwohl im Impressum mit einem Copyright 2016 versehen, sondern eine, die bereits 1981 erschienen ist (in „Universe 11“, herausgegeben von Terry Carr), was für Robinsons visionären Blick spricht - ob das Original überarbeitet wurde, kann ich auf die Schnelle nicht sagen (wer den Vergleich ziehen möchte, findet die 81er-Fassung hier: http://www.baen.com/...7801844___1.htm), letztlich ist es auch egal. Vielleicht habe ich den Hinweis im Buch, dass die Story schon mal publiziert wurde, auch nur übersehen †¦

Davon abgesehen: Gute Geschichte über Carlo, einen Touristenführer, im versunkenen Venedig, sehr gerne gelesen. Übrigens 1982 sowohl für den Nebula als auch den Locus Award nominiert.



#2 Arkron

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Geschrieben 11 Mrz 2017 - 11:51

Ich hab aus dem Band nur 

★★★★[color=rgb(68,68,68);font-family:Georgia, 'Bitstream Charter', serif;font-size:16px;] †¢ The Future is Blue †¢ dystopic SF novelette by Catherynne M. Valente †¢ [/color]review

gelesen, weil es im aktuellen Best SFF 11 von Strahan enthalten ist.



#3 Armin

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Geschrieben 14 Mrz 2017 - 18:47

Ich hab aus dem Band nur 

★★★★[color=rgb(68,68,68);font-family:Georgia, 'Bitstream Charter', serif;font-size:16px;] †¢ The Future is Blue †¢ dystopic SF novelette by Catherynne M. Valente †¢ [/color]review

gelesen, weil es im aktuellen Best SFF 11 von Strahan enthalten ist.

 

Elves of Antarctica von Paul McAuley sollte auch enthalten sein.



#4 derbenutzer

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Geschrieben 14 Mrz 2017 - 22:33

Wer wissen möchte, welche Storys in dieser Anthologie enthalten sind (alphabetisch nach Autorennamen): 

 

 

The Common Tongue, the Present Tense, the Known †” Nina Allan.

 

Because Change Was the Ocean and We Lived by Her Mercy †” Charlie Jane Anders.

 

What is †” Jeffrey Ford.

 

Who Do You Love? †” Kathleen Ann Goonan.

 

Inselberg †” Nalo Hopkinson.

 

Dispatches from the Cradle: The Hermit - Forty-Eight Hours in the Sea of Massachusetts †” Ken Liu.

 

Elves of Antarctica †” Paul McAuley.

 

Last Gods †” Sam J Miller.

 

Only Ten More Shopping Days Left Till Ragnarök †” James Morrow.

 

Venice Drowned †” Kim Stanley Robinson.

 

Brownsville Station †” Christopher Rowe.

 

Destroyed by the Waters †” Rachel Swirsky.

 

Drowned †” Lavie Tidhar.

 

The Future is Blue †” Catherynne M Valente.

 

The New Venusians †” Sean Williams.

 

 

LG

 

Jakob


Austriae Est Imperare Orbi Universo


#5 Pogopuschel

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Geschrieben 14 Mrz 2017 - 23:40

Danke für den Tipp, Armin. Ein Thema, das mich sehr interessiert, solche Geschichten lese ich immer gerne.



#6 Armin

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Geschrieben 15 Mrz 2017 - 08:12

Christopher Rowe: Brownsville Station

An Bord eines Zugs gibt es ein Problem, das auch vom Zugführer und seiner Frau, der Technikerin, nicht behoben werden kann - was für einen unvorhergesehenen Stopp und dramatische Veränderungen sorgt.

Hat mich emotional nicht so gepackt; bereits die dritte Geschichte, in der mir der Hintergrund spannender als die eigentliche Handlung erscheinen will.

 

Kathleen Ann Goonan: Who Do You Love?

Eine Geschichte über Zoe, auf deren Körper als Ergebnis eines lange zurückliegenden Experiments Korallen wachsen (schön beschrieben im Text als „a living work of scientific art†), und ihrem Ex-Mann Emile, der nach vielen Jahren zu ihr zurückkehrt.

Ich wiederhole mich leider: Auch hier ist vieles schön zu lesen (ich mag Sätze wie „Her song was alien as the sea“), das Setting stimmt, eine wirkliche Geschichte will sich aber nicht so recht oder nur ganz zäh entwickeln. Das Ende ist dann †¦ hm †¦ auch nicht gelungen. Schade.

 

Charlie Jane Anders: Because Change Was the Ocean and We Lived by Her Mercy

Ein Ausreißer nach oben, endlich mal wieder: Pris zieht in eine Art Hippie-Kommune, die über den Ruinen von San Francisco im Meer schwimmt. Die Botschaft: Die Erde muss nicht gerettet werden, sie rettet sich selbst - alles zu seiner Zeit.

Schön geschrieben, lesenswert.

 

 

Danke für den Tipp, Armin. Ein Thema, das mich sehr interessiert, solche Geschichten lese ich immer gerne.

 

Ich bin bisher - nach knapp 180 von 380 Seiten - leider mit dem Inhalt nicht so glücklich. Ich hoffe mal, dass alle Highlights in der zweiten Hälfte kommen ...



#7 Arkron

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Geschrieben 15 Mrz 2017 - 19:25

Kim Stanley Robinson: Venice Drowned

Leider keine neue Geschichte, obwohl im Impressum mit einem Copyright 2016 versehen, sondern eine, die bereits 1981 erschienen ist (in „Universe 11“, herausgegeben von Terry Carr), was für Robinsons visionären Blick spricht - ob das Original überarbeitet wurde, kann ich auf die Schnelle nicht sagen (wer den Vergleich ziehen möchte, findet die 81er-Fassung hier: http://www.baen.com/...7801844___1.htm), letztlich ist es auch egal. Vielleicht habe ich den Hinweis im Buch, dass die Story schon mal publiziert wurde, auch nur übersehen †¦

Davon abgesehen: Gute Geschichte über Carlo, einen Touristenführer, im versunkenen Venedig, sehr gerne gelesen. Übrigens 1982 sowohl für den Nebula als auch den Locus Award nominiert.

Robinson kommt zu dem Thema zurück: Gerade ist New York 2140 erschienen, bei dem zwei große Fluten den Untergang der Küstenstädte bewirken; in New York sind die Wolkenkratzer zu isolierten Kleinstädten geworden, der Fokus liegt auf den Bewohnern der Met.

 

Elves of Antarctica von Paul McAuley sollte auch enthalten sein.

Kommt schon noch, soweit bin ich noch nicht :)


Bearbeitet von Arkron, 15 Mrz 2017 - 19:28.


#8 Armin

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Geschrieben 16 Mrz 2017 - 08:15

Nina Allan: The Common Tongue, the Present Tense, the Known

Melodie, die Ich-Erzählerin, und ihre Kollegin Noemi forschen als Meeresbiologen, um die Klimaveränderungen der letzten Jahrzehnte besser zu verstehen. Melodie will außerdem herausfinden, was mit ihrem Onkel Lindsay geschehen ist.

Die nächste gute Geschichte, gern gelesen.

 

Jeffrey Ford: What is

Die Dürre hat den Mittleren Westen der USA in eine Wüste verwandelt, hier wird um die letzten Vorräte fürs Überleben gekämpft.

Genauso trocken geschrieben, wie es dort zugeht, hat mich nicht gepackt.

 

Rachel Swirsky: Destroyed by the Waters

Nach fünfzig Jahren kehren Zack und Derek, ein homosexuelles Paar, zu den inzwischen vom Meer verschlungenen Ruinen von New Orleans zurück, wo sie damals ihre Flitterwochen verbracht haben.

Die Beziehung der beiden steht im Mittelpunkt; das ist nett geschrieben, aber nicht sonderlich spannend.



#9 Armin

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Geschrieben 21 Mrz 2017 - 08:03

Sean Williams: The New Venusians

Eine Story, die sicher allen Eltern Spaß macht, die sich gerade mit Teenager-Gören rumschlagen müssen †¦ Natasha wird zu ihrem Großvater „verbannt“, dessen Labor sich in der Venus-Atmosphäre befindet.

Bis jetzt die amüsanteste Story des Buches; die eigentliche Handlung ist zwar eher ernster Natur, über Natasha  darf man trotzdem herzlich grinsen.

 

Nalo Hopkinson: Inselberg

Jetzt wird†™s eher albern: Eine Touristengruppe wird von ihrem geschwätzigen Reiseleiter durch eine überflutete Landschaft geführt, gespickt mit allerlei Nonsens. Dafür gibt†™s ein ernstes Ende. Rubrik Zeitverschwendung.

 

James Morrow: Only Ten More Shopping Days Left Till Ragnarök

Das Ehepaar Simon und Lucretia Ramsey will seinen Urlaub am Nordpol verbringen - nachdem die Reisegruppe einen Unfall hat, stoßen sie auf eine Gruppe Eskimos und sollen plötzlich helfen, die Welt zu retten.

Sehr gut erzählt, mit netten Seitenhieben auf zynische Politiker, die sich um die Folgen des Klimawandels nicht scheren, wenn auch der moralische Zeigefinger vielleicht ein bisschen zu sehr erhoben wird.



#10 Armin

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Geschrieben 23 Mrz 2017 - 08:01

Sam J. Miller: Last Gods

Eine primitive Gesellschaft, wohl nach dem Niedergang der Zivilisation, verehrt Schwertwale als Götter. Kelb, der nicht an diese Götter glaubt, wird von Adze, die Schwester seines toten besten Freunds, auf einer Reise ins Landesinnere begleitet, auf der er nach dem Beweis sucht, dass die vermeintlichen Götter nur Tiere sind.

Gut geschrieben, mit einem netten Twist am Ende.

 

Lavie Tidhar: Drowned

Der Vater der Familie erzählt die Geschichte von der Gründung der Siedlung nach dem Ende der alten Welt.

Liest sich ganz ordentlich, allerdings mit Details überfrachtet, die mit der eigentlichen Story wenig bis nichts zu tun haben.

 

Catherynne M. Valente: The Future is Blue

Garbagetown ist eine riesige Müllhalde, die auf dem Meer schwimmt, und gleichzeitig einer der letzten Siedlungen der überlebenden Menschen. Erzählt wird die Geschichte von Teenagerin Tetley und der Legende von „Dry Land“, wo die Menschen hoffen, eines Tages leben zu können.

Überzeugend geschrieben, schöner Abschluss der Anthologie.

 

 

Fazit: folgt ...



#11 Arkron

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Geschrieben 25 Mrz 2017 - 19:18

Elves of Antarctica von Paul McAuley sollte auch enthalten sein.

Da isser: â˜…★+[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;] †¢ Elves of Antarctica †¢ CliFi short story by Paul McAuley †¢ [/color]review

Hat mich nicht so überzeugt.



#12 Armin

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Geschrieben 26 Mrz 2017 - 06:30

Da isser: â˜…★+[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;] †¢ Elves of Antarctica †¢ CliFi short story by Paul McAuley †¢ [/color]review

Hat mich nicht so überzeugt.

 

Das passt ja gut zu meiner Einschätzung und auch zu meinem Fazit:

So richtig zufrieden bin ich mit dem Buch nicht. Die Autoren haben sich viele Gedanken über ihre „versunkenen Kulturen“ gemacht, vielleicht zu viele - im Bemühen den jeweiligen Hintergrund an den Leser zu bringen, wird öfter mal die Geschichte (vor allem die spannende und zumindest unterhaltsame Geschichte) vergessen. Highlights: Robinson, Anders, Allan, Williams, Morrow, Miller und Valente, in die absolute Top-Kategorie würde ich allerdings nur Robinson (und das ist ein Nachdruck) einordnen. Das ist eine doch etwas dürftige Ausbeute.



#13 Arkron

Arkron

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Geschrieben 27 Mrz 2017 - 08:48

Kim Stanley Robinson: Venice Drowned

 ob das Original überarbeitet wurde, kann ich auf die Schnelle nicht sagen (wer den Vergleich ziehen möchte, findet die 81er-Fassung hier: http://www.baen.com/...7801844___1.htm), letztlich ist es auch egal. Vielleicht habe ich den Hinweis im Buch, dass die Story schon mal publiziert wurde, auch nur übersehen †¦

 

Die Story erschien ursprünglich in Terry Carrs "Universe 11" 1981. Dein Link führt zu einem Nachdruck aus dem Jahr 2010 (Best Of-Sammlung). Da die BestOf-Sammlung auch von Jonathan Strahan herausgegeben wurde, vermute ich, dass es keine überarbeitete Fassung ist, zumal die 81er und 2010er Fassung keine Unterschiede aufweisen. Auf Deutsch gabs die Kurzgeschichte schon öfter unter dem Titel "Venedig unter Wasser", erstmalig in "Die schönsten SF Geschichten des Jahres #2" von Terry Carr (Heyne, 1984).  




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