Zum Inhalt wechseln


Foto

Der Trend zu Kurzgeschichtensammlung


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
56 Antworten in diesem Thema

#1 Prospero

Prospero

    Typonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIP
  • 478 Beiträge
  • Wohnort:Duisburg

Geschrieben 26 September 2004 - 01:11

Nachdem jetzt auch Zaubermond angekündigt hat, Hardcover mit Nachdrucken von diversen Romanen in einem Band - plus neuer Jo-Zybell-Subserie, inwieweit das sinnvoll ist, dazu müsste man wohl einen eigenen Thread starten - zu bringen, frage ich mal in die Runde, wie dieser neue Trend zur "Anthologie" eingeschätzt wird. Zur Erinnerung: Bastei startet demnächst im Heftromansektor "Schattenland", das jeweils drei Kurzgeschichten plus Extras, wie immer die auch aussehen mögen, bringt. Da ich noch kein Heft gesehen habe, kann ich natürlich nicht einschätzen, in wieweit so ein Projekt bei der Zielgruppe ankommen wird. Ich befürchte allerdings, dass sich das wohl nicht lange am Markt halten wird.Schließlich hört man doch allerorten, dass gerade Anthologien sich schlecht verkaufen...Oder hat hier "Nova" eine Initialzündung bewirkt? Das Magazin scheint ja gut zu laufen und bringt halt überwiegen Kurzgeschichten aus dem SF-Bereich.Ad Astra

#2 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
  • Guests

Geschrieben 26 September 2004 - 07:11

Jetzt wirfst Du aber drei Sachen in einen Topf - Nova-SF, Vampir-Horror und Schattenland haben kaum was gemein.Zu Nova-SF brauche ich nichts zu sagen, oder? Bei Vampir-Horror finden wir ein Ex-Taschenbuch und 2 Hefte (zur Weinland- und Zybell-Story kann ich nichts sagen, was die Länge betrifft, kann hier jemand Auskunft geben, der das Buch hat und evtl. man nachsehen, ob Manfred Story neu ist und wenn nicht ein Nachdruck von welchem Heft?). Also keine Anthologie, sondern ein Sammelband.Und Schattenreich. Hm. Also, da es so was im Romanheft noch nicht gab, bleibt abzuwarten ob und was das gibt. Ich reihe mich nicht in die Reihe der "Gibt nix"-Fraktion ein, bevor ich das erste Heft gelesen habe. Danach kann mal mal weiter sehen. Denn: auch VAMPIRE und MARK HELMMAN und SF: O hätten mir gefallen können, wenn sie anders dargeboten worden wären, wie sie dargeboten wurden). Aber auch hier würde ich nicht das Wort "Anthologie" verwenden bei bei zwei abgeschlossenen Stories und einer Fortsetzungsgeschichte.

#3 Gallagher

Gallagher

    TI 29501

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.181 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Hamburg

Geschrieben 26 September 2004 - 09:18

:bighlaugh:


Ich hab' doch gewußt, daß das kommen würde!

"Schattenland" heißt eine neue Serie beim MG-Verlag. Das, was Bastei fabriziert, heißt "Schattenreich".


Also wirklich, Prospero... :baaa:
  • (Buch) als nächstes geplant:Asterix und der Greif
  • • (Buch) Neuerwerbung: Köln auf den Zweiten Blick
  • • (Film) gerade gesehen: Black Widow
  • • (Film) als nächstes geplant: No time to die

#4 Pixelprimat

Pixelprimat

    Ufonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 88 Beiträge
  • Geschlecht:weiblich
  • Wohnort:Frankfurt

Geschrieben 26 September 2004 - 10:47

Kurzgeschichten lesen sich (meistens) nunmal leichter als dicke Wälzer. Ich könnte mir gut vorstellen, dass meine "Fast-Food-Generation" die lieber liest als z.B. die großen Serien, bei denen man nicht so einfach Band 34 lesen kann, ohne Ahnung von der Vorgeschichte oder von der darin behandelten Welt zu haben; Jedenfalls lese ich aus diesem Grund nicht so gerne Serien, sondern Einzelromane. Kurzgeschichten könnten auch ein guter Einstieg für viele Neuleser in ein bestimmtes Genre sein und Werbeträger für die großen Serien werden. Mal abgesehen davon ist die Kurzgeschichte die Mutter des SF :bighlaugh:

Summa summarum: Ich stelle mir für Kurzgeschichten-Anthos gute Zukunftschancen vor. Es würde ja schon reichen wenn überhaupt solche Anthos verkauft würden, auch wenn sie nicht sofort zu dem Trend werden, sondern in friedlicher Symbiose zum ganzen Rest existieren.
...mfg Talh/Pixelprimat

#5 koldir

koldir

    Nochkeinnaut

  • Mitglieder
  • 2 Beiträge

Geschrieben 26 September 2004 - 11:46

Bei Vampir-Horror  finden wir ein Ex-Taschenbuch und 2 Hefte (zur Weinland- und Zybell-Story kann ich nichts sagen, was die Länge betrifft, kann hier jemand Auskunft geben, der das Buch hat und evtl. man nachsehen, ob Manfred Story neu ist und wenn nicht ein Nachdruck von welchem Heft?).

Die Frage hat Manfred vor ein paar Monaten im BE - Fanforum beantwortet: "Nachdruck von "Schattenkinder" (Dämonenland)." :-)

#6 Prospero

Prospero

    Typonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIP
  • 478 Beiträge
  • Wohnort:Duisburg

Geschrieben 26 September 2004 - 12:10

"Schattenland" heißt eine neue Serie beim MG-Verlag. Das, was Bastei fabriziert, heißt "Schattenreich".

Das kommt halt davon, wenn man zu oft in der Berührung mit dem MG-Verlag ist. Der färbt ab. Grusel. :bighlaugh:
Guido: Mag sein, dass ich einiges durcheinanderwerfe, aber generell ist doch ein Trend dazu vorhanden, Kurzgeschichten-Anthologien oder überhaupt Anthologien auf den Markt zu bringen. Die jeweiligen Ausprägungsformen - schönes Wort, gelle? - muss man natürlich getrennt voneinaner betrachten.
Natürlich werde ich über Schattenreich kein Urteil fällen, bevor ich nicht ein Heft in der Hand hatte - das Cover ist natürlich Geschmackssache.
Und über Nova müssen wir uns wirklich nicht unterhalten. "Exodus" ist ja auch seit neuem wieder auf dem Markt und bringt halt auch Kurzgeschichten. Gut, "Exodus" hat auch eine Tradition als Story-Zine, aber nachdenkenswert finde ich das schon.
Ad Astra

#7 DarkWriter

DarkWriter

    Infonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIP
  • 251 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 26 September 2004 - 15:01

Hallo, ich persönlich finde Anthologien als Leser gut, da es eben der "schnelle Happen" ist, den man Abends vor dem Bett liest. Auch wenn ich im Moment Dan Brown verschlinge, und gleichzeitig "Wölfe Fangen" lese. Dann hab ich noch ein Tomb Raider auf dem Klo liegen ... Hmmm .... Als Autor mag ich Anthologien, wenn die Herausgeber meine Geschichten auswählen :lookaround: jede Veröffentlichung ist gute Veröffentlichung. Nun ja ... (an dieser Stelle bitte nicht Intrag erwähnen -> der Thread ist zu) http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/ph34r.png Grüße
Quod Me Nutrit, Me Destruit
  • (Buch) gerade am lesen:Erich von Däniken - Götterdämmerung (Kopp)
  • (Buch) als nächstes geplant:Dan Brown - The Lost Symbol
  • • (Buch) Neuerwerbung: Jennifer Rardin - Ein vampir ist nicht genug
  • • (Film) gerade gesehen: Alice im Wunderland
  • • (Film) als nächstes geplant: Poltergeist III - Mal wieder anschauen †¦
  • • (Film) Neuerwerbung: Die Purpurnen Flüsse II

#8 deval

deval

    Skeptiker

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.903 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 26 September 2004 - 16:37

Dann hab ich noch ein Tomb Raider auf dem Klo liegen ... Hmmm ....

Tja, das verrät enweder etwas über deine persönlichen Vorlieben, oder über die Qualität des Buches. :ph34r: Was trifft denn zu? Also, meine besten Leseerlebnisse habe ich immer auf dem Klo gehabt. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/rolleyes.gif Ich für meinen Teil liebe Kurzgeschichten. Immer wieder gerne gelesen die Bücher aus der Reihe -Magazin of Fantasy and Sciene Fiction- und -Asimovs-.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

www.fantasybuch.de


#9 Gallagher

Gallagher

    TI 29501

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.181 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Hamburg

Geschrieben 26 September 2004 - 16:57

... wobei ich mich immer frage, wer eigentlich Anthologien von völlig unbekannten Hobbyautoren kaufen soll. Wer ist da die Zielgruppe? "Von Fans für Fans"?Ich würde da erst zugreifen, wenn ich entsprechende Kommentare von vertrauenswürdigen Rezensenten gelesen habe, vorher nicht.
  • (Buch) als nächstes geplant:Asterix und der Greif
  • • (Buch) Neuerwerbung: Köln auf den Zweiten Blick
  • • (Film) gerade gesehen: Black Widow
  • • (Film) als nächstes geplant: No time to die

#10 Nessuno

Nessuno

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 617 Beiträge

Geschrieben 26 September 2004 - 17:49

... wobei ich mich immer frage, wer eigentlich Anthologien von völlig unbekannten Hobbyautoren kaufen soll. Wer ist da die Zielgruppe? "Von Fans für Fans"? Ich würde da erst zugreifen, wenn ich entsprechende Kommentare von vertrauenswürdigen Rezensenten gelesen habe, vorher nicht.

Ich denke, damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Den Grund für das (vermeintlich?) geringere Interesse an Anthologien gegenüber Romanen sehe ich darin, dass man einschätzen kann, was man da eigentlich alles einkauft. Bei dem riesigen Angebot an Alternativen bleibe ich doch lieber auf der sicheren Seite und lese entweder meine Lieblingsautoren oder von "Lesern meines Vertrauens" empfohlene Bücher. Sicher: es entgeht mir dadurch vielleicht manche Perle, aber ich muss mich jedenfalls nicht in jedem Misthaufen suhlen ... Nessuno

Bearbeitet von Nessuno, 26 September 2004 - 17:53.


#11 DarkWriter

DarkWriter

    Infonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIP
  • 251 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 26 September 2004 - 19:56

Hallo, @ vallenton: Die Qualität des Buchs ist ganz gut. Es ist eine unterhalsame Story von Mike Resnik und das Buch erscheint im Dino Verlag. Es lehnt sich NICHT an die Filme an ( http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/bigcry.gif ) sondern an Teil 5 des Spiels. Wobei ich mich natürlich frage, wo da der Sinn steckt, wenn es schon zwei Filme mit (an dieser Stelle bitte Engelschöre vorstellen) Angelina Jolie (Engelschöre) gibt. Warum das Buch nun auf dem Klo liegt, weiß ich auch nicht. Vermutlich hat es sich mein Sohn gegriffen, kaum dass es der Postbote brachte (war ein Gewinn) und da lag es dann, so dass ich es auch dort lese. Tja ... Normalerweise lese ich auf dem Stillen Ort lieber Magazine (PC-Magazine oder PM History sowie die Maxim) @ Gallagher: Ich denke, Anthologien werden öfters verschenkt als zum eigenen Gebrauch gekauft. Man weiß vielleicht nicht so genau, was der Kollege / Bekannte liest, so ungefähr die Richtung, und dann kann man mit einer Anthologie nicht so viel falsch machen, als mit einem Roman. Bei 20 oder mehr Geschichten ist die Chance, dass was Gutes dabei ist, wohl größer als bei einem Roman. Das wäre dann auch ein Tipp an die Vermarkter von Anthologien - wie bei Ferrror. Bei Schokolade kann man daneben liegen, aber bei den Besten von Ferrero ... (Mist, jetzt hätte ich gerne die goldene Kugeln und ein paar Piermont-Kirchen). Grüße
Quod Me Nutrit, Me Destruit
  • (Buch) gerade am lesen:Erich von Däniken - Götterdämmerung (Kopp)
  • (Buch) als nächstes geplant:Dan Brown - The Lost Symbol
  • • (Buch) Neuerwerbung: Jennifer Rardin - Ein vampir ist nicht genug
  • • (Film) gerade gesehen: Alice im Wunderland
  • • (Film) als nächstes geplant: Poltergeist III - Mal wieder anschauen †¦
  • • (Film) Neuerwerbung: Die Purpurnen Flüsse II

#12 Gallagher

Gallagher

    TI 29501

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.181 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Hamburg

Geschrieben 26 September 2004 - 20:06

@ DarkWriter: das mit dem Verschenken ist wohl wahr. Aber wenn ich vor der Wahl stünde, ob ich jemandem lieber eine Anthologie mit den Werken unbekannter Hobbyautoren schenken sollte oder, sagen wir mal, das Andreas-Eschbach-Projekt "Eine Trillion Euro" mit Kurzgeschichten von diversen namhaften europäischen SF-Autoren, dann wüßte ich schon, wie ich mich entscheide.
  • (Buch) als nächstes geplant:Asterix und der Greif
  • • (Buch) Neuerwerbung: Köln auf den Zweiten Blick
  • • (Film) gerade gesehen: Black Widow
  • • (Film) als nächstes geplant: No time to die

#13 DarkWriter

DarkWriter

    Infonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIP
  • 251 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 26 September 2004 - 20:15

Hallo, @ Gallagher: ja, das ist klar. Wobei ja auch und vor allem die Frage ist, was der gemeine Leser unter "namhaften Autoren" versteht. King kennt man, denn da gibt es ja auch die Filme zu. Aber Eschbach, Dan Brown oder gar Nancy Baker? Nicht mal Ann Rice ist vielen ein Begriff, wie ich feststellen musste. Erst als Tom Cruise ins Spiel kam, wusste sie dann - "Ach, das Gespräch mit einem Vampir." ... Die meisten Leser wissen imho gar nicht, was sie da in ihren Regalen haben. "Da gibt es so ein Buch, da geht es um so einen Geheimbund und den Papst." Wer sich auskennt, wird klar zu Namen greifen, die bekannt sind. Wer sich nicht auskennt und ein Geschenk besorgen muss, der wählt das Genre und dann das hübsche Cover http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/ph34r.png Grüße
Quod Me Nutrit, Me Destruit
  • (Buch) gerade am lesen:Erich von Däniken - Götterdämmerung (Kopp)
  • (Buch) als nächstes geplant:Dan Brown - The Lost Symbol
  • • (Buch) Neuerwerbung: Jennifer Rardin - Ein vampir ist nicht genug
  • • (Film) gerade gesehen: Alice im Wunderland
  • • (Film) als nächstes geplant: Poltergeist III - Mal wieder anschauen †¦
  • • (Film) Neuerwerbung: Die Purpurnen Flüsse II

#14 Ronni

Ronni

    Kürbisnaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 2.133 Beiträge
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 26 September 2004 - 20:27

Schokolade kann man daneben liegen, aber bei den Besten von Ferrero ...

... liegt man immer daneben, die schmecken mir nämlich alle nicht :abkotz:
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de

#15 DarkWriter

DarkWriter

    Infonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIP
  • 251 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 26 September 2004 - 20:32

Hallo, @ Ronni - weißt du, wie ekelig dieser Smiley ist? :baaa: Zudem war das ja nur der Werbeslogan von denen als Beispiel, eine Anthologie zu bewerben. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/tongue.png Grüße
Quod Me Nutrit, Me Destruit
  • (Buch) gerade am lesen:Erich von Däniken - Götterdämmerung (Kopp)
  • (Buch) als nächstes geplant:Dan Brown - The Lost Symbol
  • • (Buch) Neuerwerbung: Jennifer Rardin - Ein vampir ist nicht genug
  • • (Film) gerade gesehen: Alice im Wunderland
  • • (Film) als nächstes geplant: Poltergeist III - Mal wieder anschauen †¦
  • • (Film) Neuerwerbung: Die Purpurnen Flüsse II

#16 Ronni

Ronni

    Kürbisnaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 2.133 Beiträge
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 26 September 2004 - 21:54

@ Ronni - weißt du, wie ekelig dieser Smiley ist?  :baaa: Zudem war das ja nur der Werbeslogan von denen als Beispiel, eine Anthologie zu bewerben.  http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/tongue.png

Jepp, sonst hätte ich ihn ja nicht verwendet Eigentlich ist eine Anthologie eher mit einer Pralinen-Schachtel zu vergleichen, in der ja laut Werbung immer welche bei sind, die nicht schmecken könnten. Und genau deshalb halte ich es für eher unwahrscheinlich, daß Anthologien als Geschenk gekauft werden. Die Tante geht doch mit der Frage in die Buchhandlung, "Mein Neffe ließt so'n Zukuftszeuchs, was haben sie denn da", woraufhin die unbedarfte Buchhändlerin ihr Star Trek oder einen Ladenhüten in die Hand drückt. Grundsätzlich ist es scheinbar schwieriger, Anthologien als Romane zu verkaufen, was sich auch mit meinen Erfahrungen deckt. Es gibt zwar ein festen, aber doch relativ kleinen Interessentenkreis für Kurzgeschichten. Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de

#17 Markus K. Korb

Markus K. Korb

    Infonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIP
  • 157 Beiträge

Geschrieben 27 September 2004 - 18:05

Hallo,Storysammlungen sind einfach sexy. Punkt. :unsure: Ok, mal ernsthaft: Kurzgeschichten sind IMHO zumeist anspruchsvoller zu schreiben als dicke Wälzer, wo man als Autor ruhig mal faseln (=vom Kern abschweifen) kann, ohne dass es jemand einem krumm nimmt ;-)Bei Stories ist das ganz anders: knapper, knapper, am knappsten ist hier angesagt. Und ich ziehe eine gute Horrorkurzgeschichte immer noch den meisten Romanen dieses Genres vor. Es gibt Ausnahmen, aber die kann ich an einer Hand abzählen.Horror-Romane erreichen oftmals nicht den in diesem Genre erwünschten Effekt über die gesamte Länge - Verstörung des Lesers / Angst. Reine Horror-Romane gibt es daher sehr selten - Mischformen sind IMHO an der Tagesordnung.Deswegen erscheinen auch vor allem Storysammlungen in der Reihe "Edgar Allan Poes Phantastische Bibliothek" (BLITZ), wobei es nicht ausgeschlossen ist, dass auch mal ein Roman erscheinen wird, wenn ich ihn gut finde.Das waren nur meine 5 Cent zu diesem Thema. :mad: Auf bald,Markus

#18 ThK

ThK

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.008 Beiträge
  • Wohnort:Herne

Geschrieben 27 September 2004 - 19:16

Grundsätzlich ist es jedenfalls wesentlich schwieriger, eine Kurzgeschichte zu schreiben als einen Roman. Um letzteren zu entwerfen bedarf es nur einer simplen Idee, beispielsweise der Beschreibung eines Komplotts wie im Krimi üblich, um mehrere hundert Seiten zu befüllen. Magere Plots können da ohne Schwierigkeiten zu wahren Epen aufgepumpt werden. Die Kurzgeschichte muss auf wenigen Seiten zünden und eine interessante Auflösung bieten. Wer sich mit dem festen Vorsatz "Heute schreib ich mal eine Kurzgeschichte, bis 11 Uhr brauche ich einen Einfall" an die Tastatur setzt, wird scheitern, wenn er nicht bereits eine Idee hat. Mal schauen, wie der aktuelle Anthologietrend sich entwickelt. Ich bin äußerst gespannt...

#19 Nessuno

Nessuno

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 617 Beiträge

Geschrieben 27 September 2004 - 22:04

Grundsätzlich ist es jedenfalls wesentlich schwieriger, eine Kurzgeschichte zu schreiben als einen Roman. Um letzteren zu entwerfen bedarf es nur einer simplen Idee, beispielsweise der Beschreibung eines Komplotts wie im Krimi üblich, um mehrere hundert Seiten zu befüllen. Magere Plots können da ohne Schwierigkeiten zu wahren Epen aufgepumpt werden. Die Kurzgeschichte muss auf wenigen Seiten zünden und eine interessante Auflösung bieten.

Das sehe ich doch ein wenig anders. Wenn es tatsächlich wesentlich schwieriger seine sollte, eine Kurzgeschichte zu schreiben, warum machen dann die meisten Schriftsteller ihre ersten Gehversuche eher mit Kurzgeschichten als mit Romanen? Ich denke, ein "guter" Roman braucht wie jede "gute" Kurzgeschichte eine tragfähige Idee, erfordert aber zusätzlich noch andere Dinge wie sorgfältige Charakterisierung, sauber recherchierte Details und einen komplexen Handlungsaufbau. Auch deine Aussage, dass die Kurzgeschichte eine "interessante Auflösung" bietet, trifft m.E. eher auf den Roman zu. Viele Kurzgeschichten leben gerade davon, dass es keine Auflösung, sondern ein offenes Ende gibt, was bei Romanen doch eher seltener vorkommt. Nessuno.

#20 ThK

ThK

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.008 Beiträge
  • Wohnort:Herne

Geschrieben 27 September 2004 - 22:56

Du redest von guten Roman und schlechten Kurzgeschichten. Ich von schlechten Romanen und guten Kurzgeschichten. ;-)

#21 Prospero

Prospero

    Typonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIP
  • 478 Beiträge
  • Wohnort:Duisburg

Geschrieben 28 September 2004 - 00:23

"Da gibt es so ein Buch, da geht es um so einen Geheimbund und den Papst."

Sehr beliebte Suchanfrage von Kunden der Bibliothek an den Bibliothekar hinter der Theke. Gern genommen auch: "Ich such da dieses blaue Buch..." :D Okay. OT, aber das musste jetzt sein. Ad Astra

#22 Prospero

Prospero

    Typonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIP
  • 478 Beiträge
  • Wohnort:Duisburg

Geschrieben 28 September 2004 - 00:34

Ich denke, ein "guter" Roman braucht wie jede "gute" Kurzgeschichte eine tragfähige Idee, erfordert aber zusätzlich noch andere Dinge wie sorgfältige Charakterisierung, sauber recherchierte Details und einen komplexen Handlungsaufbau.

Ich als Autor und Zahnartztfrau - :D - stimme da mal zu. Ein guter Roman braucht einen tragfähigen Plot, der Spannungsaufbau muss in geregelten Bahnen erfolgen und möglichst bis zum Ende durgehalten werden - allein daran scheitern schon manche, die es das erste Mal versuchen. Dann braucht der Roman natürlich eine Fülle von Nebenschauplätzen, Nebencharaktere, die allerdings auch so geschildert werden müssen, dass sie nicht unbedingt gleich beim Leser vergessen sind - ein Roman ist ein hochkompliziertes Gebilde, wenn man sich das mal genauer ansieht. Bei Kurzgeschichten dagegen ist es das pointierte Schreiben auf das Ende oder auf eine Pointe - wenn es denn eine gibt. Kurz, knapp, knackig und eine interessante Idee sollte schon dabeisein. Und das ist auch eine Kunst. (Siehe Kurzgeschichten in der CT, die meisten sind irgendwie - langweilig...) Ich glaube, mit Kurzgeschichten fängt man als Autor generell an, weil man da ein Ende absehen kann, die Angst vor dem "Großen Seitenberg" ist da nicht vorhanden. Dass man daneben auch lernt, gezielt zu schreiben, mit wenigen Sätzen einen Raum oder eine Person zu beschreiben - das kommt einem dann später zugute. Jedenfalls ist es bei mir so gewesen, obwohl ich nun ja kein Meister von Kurzgeschichten bin - im Gegensatz zum Herrn Korb z. B. ;) Ad Astra

#23 DarkWriter

DarkWriter

    Infonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIP
  • 251 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 28 September 2004 - 08:01

Hallo,ich habe ebenfalls mit Kurzgeschichten angefange. Es ist so, wie es schon gesagt wurde - man kann es absehen, eine Idee ist rasch umgesetzt. Mein Problem lag darin, dass ich keine langen Texte schaffte. Selbst, als ich einen Roman schreiben wollte, war ich nach 20 A4-Seiten fertig :D Reader Digest hätte seine Freude an mir gehabt, denn da gab es nix mehr zu extrahieren. Ich musste mich zwingen, den Stoff breiter anzulegen. Das war wirklich harte Arbeit. Grüße
Quod Me Nutrit, Me Destruit
  • (Buch) gerade am lesen:Erich von Däniken - Götterdämmerung (Kopp)
  • (Buch) als nächstes geplant:Dan Brown - The Lost Symbol
  • • (Buch) Neuerwerbung: Jennifer Rardin - Ein vampir ist nicht genug
  • • (Film) gerade gesehen: Alice im Wunderland
  • • (Film) als nächstes geplant: Poltergeist III - Mal wieder anschauen †¦
  • • (Film) Neuerwerbung: Die Purpurnen Flüsse II

#24 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

    Illuminaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 879 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Wien

Geschrieben 28 September 2004 - 08:59

@Nessuno:

Sowohl für den Autor als auch für den Leser ist es schwieriger, ein Buch mit Kurzgeschichten zu schreiben, bzw. zu lesen. Der Autor muss sich ein Dutzend zündende Ideen einfallen lassen, der Leser sich alle 10-20 Seiten in eine neue Welt versetzen.

Da bleibt Autor/Leser doch lieber beim einmal gewählten Thema.

Trotzdem spricht einiges für die Kurzgeschichte: Der begrenzte Zeitaufwand, um eine zu schreiben (wenn man seinen Lebensunterhalt nicht davon bestreiten muss), die begrenzte Zeit, die man zwischendurch mal fürs Lesen erübrigen kann. Dafür ist die KG ideal geeeignet.

@Gallegher:

Ja, jede Anthologie ist so ein Cocktail. Immer sind da ein paar Zutaten bei, die einem weniger schmecken. Nur die prominenten Namen lassen einen hoffen, dass man bei ihnen gut aufgehoben ist. Und, natürlich, der Name des Herausgebers. Liegt der geschmacklich auf einer Linie mit dem Käufer, weiss dieser recht genau, was ihn erwartet.

Ich hoffe, meine Anthologie DER ATEM GOTTES und andere VISIONEN 2004 http://www.visionen.shayol.net sind ein positives Beispiel dafür:

Jede Menge KLP- und DSFP-Preisträger und bekannte Namen: Karl Michael Armer, Myra Cakan, Rainer Erler, Andreas Eschbach, Herbert W. Franke, Andreas Gruber, Marcus Hammerschmitt, Michael Marrak, Erik Simon - um nur mal die bekanntesten zu nennen.

In den 60ern habe ich 9 Anthologien bei HEYNE herausgegeben, mit grossem Erfolg, noch bevor ich abtrat ... und Jeschke & Co auf den Plan traten. In wenigen Wochen, wenn die Anthologie erscheint, werde ich wissen, ob ich wieder richtig liege. Drückt mir die Daumen! - äh, besser bestellt sie gleich. :D

#25 ANUBIS

ANUBIS

    Bibliophilus Maximus

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.401 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Wien/Pagadian City

Geschrieben 28 September 2004 - 10:10

Drückt mir die Daumen! - äh, besser bestellt sie gleich

BTW...wieviel kostet denn Dein linker Daumen :D ;) Als alter Anthologie Liebhaber( Ich besitze Alle von Dir bei Heyne erschienenen und natürlich von Jeschke dito)war ich echte sauer das die Anthoreihe mit dem Abgang von Jeschke einfach eingestellt wurde :bigcry: Deshalb hab ich mir erlaubt , Deine Antho schon mal vorzubestellen ;) An Anthologien schätze ich vor allem, das meistens ein breites Spektrum der SF( oder whatever) in einem einzigen Band vertreten sind! Außerdem bin ich oftmals erst durch eine gelungene Kurzgeschichte auf einen Autoren aufmerksam geworden und hab dadurch Lust auf mehr von ihm bekommen und somit(wenn vefügbar) auch Romane von ihm gekauft! Bestes Beispiel für mich war Lucius Shepard oder George R.R. Martin :D Greetz

Bearbeitet von ANUBIS, 28 September 2004 - 10:11.

" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "

Werner Heisenberg,Atomphysiker
  • (Buch) gerade am lesen:Der Totenerwecker von Wrath James Wright
  • (Buch) als nächstes geplant:???
  • • (Film) als nächstes geplant: ???
  • • (Film) Neuerwerbung: EUREKA-Season 5

#26 Nessuno

Nessuno

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 617 Beiträge

Geschrieben 28 September 2004 - 10:21

@Nessuno: Sowohl für den Autor als auch für den Leser ist es schwieriger, ein Buch mit Kurzgeschichten zu schreiben, bzw. zu lesen. Der Autor muss sich ein Dutzend zündende Ideen einfallen lassen, der Leser sich alle 10-20 Seiten in eine neue Welt versetzen.

Wie gesagt, meine persönliche Erfahrung ist das nicht. Entweder habe ich eine tragfähige Idee oder nicht, das ist unabhängig von der Länge der Geschichte (dein Argument von dem "Dutzend" Ideen bezieht sich ja auf KurzgeschichtenSAMMLUNGEN, ist bei der aufgeworfenen Frage nur am Rande relevant). Was ich allerdings einräumen würde, ist, dass der Roman vom Autor mehr die "handwerkliche" Seite des Autor strapaziert, weniger die "künstlerische". Anders herum ausgedrückt. Ich kann mich problemlos jeden Tag um 8 Uhr an den Schreibtisch setzen und zehn Seiten Roman "runterschreiben", völlig unabhängig davon, wie ich "drauf" bin. Das kann ich bei der Überarbeitung ausmerzen. Bei der Kurzgeschichte funktioniert das in der Tat nicht. Da brauche ich einen guten Tag, sonst ist das Gesamte futsch. Nessuno

#27 Linda Budinger

Linda Budinger

    Infonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIP
  • 150 Beiträge
  • Geschlecht:weiblich

Geschrieben 28 September 2004 - 11:01

Holla, also bei dem Versuch der Definition von Roman oder Kurzgeschichte haben sich ja schon viele Sprachwissenschaftler die Zähne ausgebissen oder gegenseitig die Köpfe eingeschlagen. Da werde ich natürlich den ;) tun, mich an diesem Disput zu beteiligen. Zuerst kurz nochmal der Hinweis, dass der Verlag selbst, die Beiträge in der Schattenreich-Reihe als Kurzromane bezeichnet :D (vermutlich um jedem Definitionsproblem aus dem Wege zu gehen). Warum Anthologien mit zweierlei Maß gemessen werden, kann ich aus meiner Erfahrung nicht beantworten. Ich mag Anthologien, schätze als Leser das muntere Herumspringen in Gedankenwelten und die Abwechslung. Als Herausgeber (Fanzine) empfinde ich es als interessante Herausforderung, eine runde Anthologie zusammenzustellen. Sprich, die einzelnen Bereiche eines Themas (oder auch des Schaffens eines einzelnen Autors) so zusammenzustellen, dass der Leser ein breites Angebot ohne Wiederholungen antrifft und eine kleine Reise mit verschiedenen Anlaufpunkten (sprich Texten) antritt, die alle etwas zum Gesamtbild beitragen sollten. Als Autor schließlich gefällt mir an der kurzen Form die »Unverbindlichkeit«. Ich kann kleine Ideen ausformulieren, direkt auf Pointe hin schreiben, ein einzelnes Segment aus einem ganzen Komplex herausgreifen und bearbeiten / darstellen. Kurzgeschichten schreiben sich gut in einem Rutsch, was ich bei Romanen allenfalls für die einzelne Szenen sagen kann. Bei einer Kurzgeschichte jedenfalls habe ich noch nie in der Mitte festgesteckt, viel umgeschrieben oder das Ende verändert. Einfach weil der Text (Inhalt und Aufbau), ehe ich mit dem Schreiben beginne, fertig im Kopf steht. Und als Übersetzer, also ja, da liebe ich Kurzgeschichten. Sie sind halt wo ein schöner »Quickie« zwischendurch, lassen sich sie gut mal auch in einen engen Terminplan einschieben und sind in einem Rutsch zu bearbeiten. Die großen Verlage sind mit Anthologien sehr zurückhaltend. In meiner seligen Jugend sah das noch anders aus. Vielleicht hat sich das Leseverhalten dahingehend verändert, aber Anthos rechnen sich einfach nicht so gut. Der Roman eines Autors gleicher Dicke (und gleicher Kosten) verkauft sich i. d. R. besser. Für den Verlag ist es also eine klare Sache. Dann und wann gibt es dennoch mal Themenanthologien oder, wie jetzt bei Lübbe, eine Reihe, in der Anthologien mit jeweils 4, ich sage mal Novellen, unter einem Oberbegriff erscheinen. Da muss man sich nicht so häufig in eine Welt neu hineindenken, und hat trotzdem ein bisschen Abwechslung. Apropos:

Sowohl für den Autor als auch für den Leser ist es schwieriger, ein Buch mit Kurzgeschichten zu schreiben, bzw. zu lesen. Der Autor muss sich ein Dutzend zündende Ideen einfallen lassen, der Leser sich alle 10-20 Seiten in eine neue Welt versetzen. Da bleibt Autor/Leser doch lieber beim einmal gewählten Thema

Was Helmut W. Mommers schrieb, kann ich auch nur unterstreichen, allerdings nicht für mich als Leser/Autor, sondern eher für das, was ich auch von Leserseite so höre. So, Kleinverlage und Anthologien. Ich sehe diverse Gründe, warum Kleinverlage Anthologien offener gegenüberstehen. Begeisterung für die kurze Form, eine gewisse Unabhängigkeit von bloßer Gewinnmaximierung und das bewusste Abgrenzen des eigenen Programmes. Die Tatsache, dass diese Anthologien eher in einer Szene verkauft werden (und nicht im Bahnhofsbuchhandel), die der Kurzgeschichte freundlich gegenübersteht, dürfte dazu ebenfalls etwas beitragen. Soviel von mir, das Posting ist schon viel zu lang geworden ... Gruß, Linda Budinger
Neuster Roman:
Unter dem Vollmond (Sieben Verlag) Mystery/Romance
***************************************************

Die Kunst, Happy Ends zu schreiben, liegt darin, zum richtigen Zeitpunkt mit der Geschichte aufzuhören.

#28 Aneirin

Aneirin

    Mikronaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 36 Beiträge

Geschrieben 28 September 2004 - 12:30

Hallo zusammen,ich will auch mal ein wenig Bautzener Senf dazugeben.Jahrelang habe ich als Leserin Kurzgeschichten überhaupt nicht angefasst. Da konnte ein Roman gar nicht lang genug sein bis ich im www auf die Storyolympiade stieß mit ihren Kurzgeschichten im Fantasybereich. SF ist nicht so mein Ding.Seitdem lese ich gerne mal eine Kurzgeschichte und dann auch eine Anthologie, als die klassische eilige Leserin zwischendurch. Dicke Wälzer lese ich nach wie vor gerne.Als Autorin brauche ich für das Schreiben eines Romanes unendlich mehr Durchhaltevermögen als für eine KG. Die KG braucht eine zündende Idee, und die muss stehen, während ich den Roman entwickeln kann. Beides hat seine Fallen und Klippen und seine Reize. Ich versuche mich auch an beiden.Bei der Fantasy ist es allerdings eher so, dass junge (im Sinne von unerfahrenen Autoren) mit epochalen Werken beginnen, die dann oft nicht fertig werden oder wo nicht gesehen wird, wie viel Vorarbeit zu leisten ist, ehe man ans Schreiben gehen kann. Mir erging es genauso, und da kann eine KG ein echtes Erfolgserlebnsi sein.Ich kann also nur hoffen, dass der gegenwärtige Trend zu Anthos anhält, und für Autoren ist es vielleicht einfacher, eine KG unterzubringen als einen ganzen Roman und dass Erfolgserlebnsi zu haben, dass man nicht nur für die Schublade schreibt.Liebe GrüßeAneirin

#29 Markus K. Korb

Markus K. Korb

    Infonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIP
  • 157 Beiträge

Geschrieben 28 September 2004 - 15:27

Hallo,@Prospero: Oh, als "Meister der Kurzgeschichte" würde ich mich nicht bezeichnen, aber ich danke dir dafür, dass du es tust. ;) Auch ich habe mal Horror-Romane geschrieben, aber dabei merkte ich schnell, dass entweder eine reine Abfolge von unheimlichen Szenen, oder aber ein Roman war, bei dem das Horror-Element nicht rein vorkam, also Elemente aus anderen Genres dabei waren (Krimi, Historischer Roman), was an und für sich nichts Schlimmes ist, aber ... ich wollte einen reinen, heftigen Horror-Roman schreiben - und dazwischen drängte sich immer wieder anderes. :bigcry: Naja, so schlimm ist es nicht. Aber ich musste einsehen, dass ich meinen eigenen harten Anforderungen an einen Horror-Roman noch nicht gewachsen bin, und zugeben, dass es eine Art Historischer Roman-Krimi-Horror-Roman geworden war.Als Herausgeber von Anthologien, siehe "JENSEITS DES HAUSES USHER" (BLITZ-Verlag) versuche ich die innere Kohärenz zu wahren, sprich - das Ding muss stimmig sein.Bei der eben genannten Anthologie war das verbindende Element, dass alle Stories in Motivwahl oder Stil oder etwas anderem (es gibt darin auch eine Sequel-Story zu "The Tell-Tale Heart" aka "Das verräterische Herz") sich als Verbeugung vor dem unangefochtenen Meister der modernen Horror-Story verstehen:EDGAR ALLAN POE ;) Ich mag es, von Autor zu Autor mit neuen Stilen, Ideen konfrontiert zu werden und in der Antho "herumzuhüpfen". Hat seinen Reiz, da ich stets neu vom Kognitiven und auch vom Emotionalen her herausgefordert werde, mich einzulassen auf den Autoren. Ist prickelnd....sexy, eben. ;) Auf bald,MarkusPS: Die neuen Bände der Reihe "EDGAR ALLAN POES PHANTASTISCHE BIBLIOTHEK" sind bald da....Eine Storysammlung von einem Weimarer Autor, der zu Unrecht vergessen wurde und eine Neuentdeckung aus Großbritannien...man lasse sich überraschen! :D

#30 Nessuno

Nessuno

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 617 Beiträge

Geschrieben 28 September 2004 - 16:23

:D

PS: Die neuen Bände der Reihe "EDGAR ALLAN POES PHANTASTISCHE BIBLIOTHEK" sind bald da.... Eine Storysammlung von einem Weimarer Autor, der zu Unrecht vergessen wurde und eine Neuentdeckung aus Großbritannien...man lasse sich überraschen!

Wenn du A. M. Frey meinst, da bin ich auch schon gespannt. Auch wenn die Aussage auf der Blitz-Homepage, dass er seit über 70 Jahren nicht mehr aufgelegt wurde, nicht so ganz stimmt. Immerhin schrieb Frey noch in den 50er Jahren! Von seinen Spitzenroman "Solneman der Unsichtbare" gab´s außerdem bei der Phantastischen Bibliothek von Suhrkamp in den 80ern eine Neuauflage. ;) Nessuno.


Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0