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Der Planet der Tellasier


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18 Antworten in diesem Thema

#1 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 01 Oktober 2005 - 21:05

Im Abstimmungsthread haben wir knapp entschieden diesen Monat ein Experiment zu wagen und Geschichten von eher unbekannten dt. Autoren zu probieren. Wir fangen an mit dem Gewinner des Themen-Wettbewerbs UNTER DEM MEER des Corona Magazine, Partner des Boards:

Der Planet der Tellasier von J. Th. Thanner

Danach folgt ein Gewinner eines weiteren Themen-Wettbewerbs. Bin gespannt auf die Talente der Schreibneulinge!

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 01 Oktober 2005 - 21:07.

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#2 Armin

Armin

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Geschrieben 02 Oktober 2005 - 09:06

Neuling trifft†™s nicht ganz, Josef hat doch schon einige Veröffentlichungen auf dem Buckel. Leider fehlt auf seiner neuen Homepage eine Bibliographie, dafür gibt†™s dort aber gleich mehrere Geschichten als PDF zum Download. Ich selbst bin über den Autor J. Th. Thanner erstmals 2001 gestolpert: Da war er mit der Story „Begegnungen“ in der Anthologie „Delfine im Nebel“ (Go Verlag) und mit „Dr. Horatios Quiz“ in „Spinnen spinnen“ (Aarachne Verlag) vertreten. Eine unvollständige Auflistung weiterer Veröffentlichungen, so weit sie mir bekannt sind: „Dein Freund wohnt in der Dunkelheit“ (Geschöpfe der Dunkelheit, Story-Olympiade, 2002), „Gesicht in der Menge“ (Strahlende Helden, Story-Olympiade, 2003), „Totengesang“ (Deus Ex Machina, Story-Olympiade, 2004), „Sternchen im Weltraum“ und „Die Frau seiner Träume“ (Schlag 13, BeJot Verlag, 2004). „Schlag 13“ ist übrigens das von Barbara Jung herausgegebene Buch, das 38 Geschichten aus den ersten 13 Themenrunden des Corona-Storywettbewerbs beinhaltet. Als wir den Wettbewerb zu Beginn des Jahres 2005 nach einer kleineren Pause wieder ins Leben gerufen haben, hat Josef das Kunststück fertiggebracht, die ersten drei Runden zu gewinnen: mit „Der Planet der Tellasier“ (Unter dem Meer, Corona Nr. 138), „Felstrümmer im Fluss“ (Der Unfall, Corona Nr. 141) und „Himmlische Ruh†™“ (Sternenzähler, Corona Nr. 144). Danach hat er sich erstmal vornehm zurückgehalten †¦ So viel mal als Background-Info, viel Spaß beim Lesen. Armin

#3 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 14 Oktober 2005 - 11:56

Hm, irgendwie haben wir ein Herbstloch getroffen und gerade sind auch beide Moderatoren im Stress (diese Zeilen tippe ich auf afrikanischem Boden - genauer gesagt im 3. Stock). The Age of Yuppydom (in meinem Fall Ouppydom :D) inkl. diverser Hektik-Erscheinungen schlägt erneut zu (s. dazu auch das P.S. unten).

Ich schlage vor wir versuchen in den nächsten Tagen obige KG noch etwas zu besprechen und steigen dann am Montag in die 2. "Corona"-Geschichte ein? Ich mach jetzt mal möglichst spoilerlos den Anfang:

Tellasier hat im Grunde einen interessanten Plot: Eine etwas militärisch klingende "überlegene" Erde beutet einen Planeten aus, auf dem humanoide Wesen entspr. der späten Bronzezeit (meine Spekulation) leben. Die Ausbeutung soll die Ureinwohner nicht belangen, aber es stellt sich heraus dass es doch Nebeneffekte gibt...

Zum Einen wirkt der Text etwas schnell geschrieben - es gibt keine richtigen Übergänge, mal geht es bericht-erstattend zu, mal werden Dialoge etwas lieblos hinein gestreut. Am Ende gibt es eine Pointe in der Dialogform, die an sich aber das Ende nicht so richtig trägt. Auch fallen mir an einigen Stellen aparte Beschreibungsidiome auf, die ich evtl.anders gewählt hätte: Verschlungene Därme, "Regungen des Jägers"...

Also eine KG, die mich im Großen und Ganzen nicht so anspricht, außer auf einer Ebene: Sie behandelt ein Kolonialisierungsthema, und benutzt dazu noch einen Stil, den ich meine aus Schriften von Autoren der Kolonialzeit (oder ihrer Endphase) zu kennen: Von Jonathan Swift bis H.G. Wells. Auch die anscheinende Belanglosigkeit des Autors ggü. dem Fluss des Textes oder der Entwicklung der wesentlichen Charaktere scheint dies zu unterstützen. Insofern eine interessante Retro-Studie! :huh:

Wie kam sie denn bei euch an?

P.S.: Sullivan und ich haben uns entschieden den KG-Lesezirkel in Zukunft im 2-Monats-Takt zu fahren; ab November wird also ein Thema über ca. 6 Wochen besprochen, und dann haben wir mehr Zeit zur Auswahl eines neuen Themas. Ich darf alle KG-Lesezirkel-Beitrager ermutigen, auch bei diesem längeren Turnus dem KG-Lesezirkel treu zu bleiben. Was gerade ansteht, steht immer auf der Portalseite!

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 14 Oktober 2005 - 11:58.

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#4 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 14 Oktober 2005 - 12:13

Mir fällt gerade auf, dass es ja unter dem "Corona"-Subforum noch einen anderen Kritik-/Lob-Thread zu Tellasier gab, der vor ca. 6 Monaten (was Kritik-Postings angeht) endete.

Den Leuten dort gefiel die Geschichte ganz gut - mich würde noch detaillierter interessieren, warum.

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#5 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 18 Oktober 2005 - 16:21

(Ich bin etwas beschämt, dass KEINER der Kurzleser die paar Minuten gefunden hat, diese Story zu lesen, und sie wenigstens kurz zu kommentieren. Sollte jemand die Motivation oder ihre Abwesenheit diskutieren wollen, dann bitte einen eigenen Thread im Subforum dazu aufmachen! Ich eröffne heute - noch immer blindlings guter Dinge - noch den Thread zur 2. Corona-KG...)

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 18 Oktober 2005 - 16:25.

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Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

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#6 Armin

Armin

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Geschrieben 18 Oktober 2005 - 16:33

Tja, wo sind die denn alle? :D Ich wollte eigentlich noch ein paar Meinungen abwarten, bevor ich mich - als nicht Stammgast - einmische. Aber falls nichts mehr kommt ...

#7 Morn

Morn

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Geschrieben 18 Oktober 2005 - 17:16

Peinlich, peinlich, hatte ich glatt vergessen... Ich werde die KG diese Woche noch nachholen.

#8 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 19 Oktober 2005 - 12:21

...Also eine KG, die mich im Großen und Ganzen nicht so anspricht, außer auf einer Ebene: Sie behandelt ein Kolonialisierungsthema, und benutzt dazu noch einen Stil, den ich meine aus Schriften von Autoren der Kolonialzeit (oder ihrer Endphase) zu kennen: Von Jonathan Swift bis H.G. Wells. Auch die anscheinende Belanglosigkeit des Autors ggü. dem Fluss des Textes oder der Entwicklung der wesentlichen Charaktere scheint dies zu unterstützen. Insofern eine interessante Retro-Studie! :rolleyes:

Wie kam sie denn bei euch an?
...

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Tja, was geäbe es dem noch hinzuzufügen?
Die Idee, der Plot ist nachzuvollziehen. Es ist eine Erzählung mit Dialogen die hingeschrieben wirk - und pasta. Es fehlt mir etwas im Spannungsbogen. Vulkan gut, Verderben herunter gut, CO2-Wolke nach oben auch gut - aber der Plot zündet nicht wirklich. Die Dialoge wirken hölzern auf mich.

Es sind auch viele Dinge enthalten, die einfach Füllmaterial sind, als Beispiel:
"... Die Vorbereitungen dauerten 32 Stunden, dann trafen sieben Erdgleiter mit einem 28-köpfigen Untersuchungsteam am Fuße des Boyyen ein...."
In der Form völlig unerheblich und für den Fortgang der Geschichte absolut unnötig.
Genauso die Sequenz über den Disput bezüglich "wer kontaktiert den König, wer hat Kompetenz dazu". Wenn das schon gebracht werden sollte, dann müssten diese Teile einen direkten Bezug zur Geschichte haben - gerade in einer so kurzen Kurzgeschichte.

Ich denke der Autor könnte sich die Geschichte nochmals vornehmen und daran arbeiten.

Ansonst netter Versuch

Gruß
Thomas

PS was anderes - hast jemand den Autor eingeladen mitzulesen?

Bearbeitet von t.sebesta, 19 Oktober 2005 - 12:25.

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

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#9 Armin

Armin

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Geschrieben 19 Oktober 2005 - 12:31

PS was anderes - hast jemand den Autor eingeladen mitzulesen?

Ja.

#10 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 19 Oktober 2005 - 12:56

...Den Leuten dort gefiel die Geschichte ganz gut - mich würde noch detaillierter interessieren, warum.

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Der Thread ist wirklich etwas dünn - da hat keiner was davon

PS was anderes - hast jemand den Autor eingeladen mitzulesen?

Ja.

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Schön - vielleicht kommt dann aus der Richtung dann noch was

Gruß
Thomas

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#11 Morn

Morn

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Geschrieben 19 Oktober 2005 - 20:10

Ich kann die Euphorie im entsprechenden Thread im Corona-Unterforum auch nicht ganz teilen und stimme mit meinen Vorpostern hier meistens ueberein. Den Eindruck, das es schnell geschrieben ist, hatte ich nicht. Achtung SPOILER! Wuerde eine von einem Vulkan stammende Giftgaswolke wirklich im Meer verschwinden oder sich nicht eher ueber dem Meer in der Luft verteilen? Ich denke ja eher letzteres (lasse mich aber gerne eines bessere belehren) und kann deshalb Dr. Claviers Vermutung, dass, "was immer auch vom Vulkan herabgekommen" ist, "ins Meer gegangen sein muss", nicht nachvollziehen. Ich denke, dass der Gedanke an Gas aus dem Vulkan eine naheliegende Erklaerung darstellt, und halte jene im Bericht an seinen Vorgesetzen abgegebene Erklaerung ("was immer") fuer etwas ungluecklich. Der Gedanke, dass etwas vom Vulkan ins Meer gestiegen ist, haette nur vom Minister der Tellasier kommen sollen (wie es ja auch spaeter geschildert wird). Gut ist die Idee, dass der Minister darauf draengt, dass die Menschen nach dem vermeintlichen Untier suchen und erst so der Ursache auf den Grund kommen. Dass sich der General erst nicht fuer Einzelheiten interessiert, wirft ein bezeichnendes Bild auf die Einstellung der Menschen gegenueber den Eingeborenen. Der Schluss gefaellt mir aber nicht so richtig. Warum mussten die Ressourcen ausgerechnet jetzt erschoepft sein (abgesehen davon, dass das vermutlich auch eher absehbar gewesen waere), so dass die Menschen gleich aufbrechen koennen und die Tellasier ohne weiteres im Stich lassen koennen (was sie wohl nach der Beschreibung wohl auch tun werden), ohne sich letztlich gross um die Konsequenzen ihres Tuns Gedanken machen zu muessen. Ich denke, ein besserer Schluss waere gewesen, wenn die Menschen sich haetten entscheiden muessen, ob sie fuer den weiteren Abbau der Ressourcen das Risiko auf sich nehmen, selbst getoetet zu werden, und ob sie nach vorbeugenden Mitteln suchen oder ob sie doch auf Nummer sicher gehen, ihr Leben durch ein Verlassen des Planeten retten und die Tellasier mit dem Problem allein lassen.

Bearbeitet von Morn, 19 Oktober 2005 - 20:13.


#12 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 19 Oktober 2005 - 20:45

...Warum mussten die Ressourcen ausgerechnet jetzt erschoepft sein (abgesehen davon, dass das vermutlich auch eher absehbar gewesen waere), so dass die Menschen gleich aufbrechen koennen und die Tellasier ohne weiteres im Stich lassen koennen (was sie wohl nach der Beschreibung wohl auch tun werden), ohne sich letztlich gross um die Konsequenzen ihres Tuns Gedanken machen zu muessen...

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Ich habe das eher als kaltschnäuzigen, berechnenden Vorwand empfunden. Man sagt eben mal die Rescourcen sind erschöpft, als Rechtfertigung - nur um abhauen zu können und dabei nicht das Gesicht zu verlieren oder Verantwortung für das Geschehene übernehmen zu müssen. Es liefert nur den Vorwand.

Insoferne schlüssig und widerum bezeichnend für die beschriebene Denkart.

Gruß
Thomas

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#13 Armin

Armin

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Geschrieben 20 Oktober 2005 - 07:26

Zunächst mal ein paar Sätze dazu, die sich auf Anmerkungen wie „schnell geschrieben“ (oder auf die bei der zweiten Story von Thomas angesprochenen „Ungereimtheiten“) beziehen. Bei den im Corona Magazine veröffentlichten Storys war es bisher nicht üblich, dass zusätzlich zur Auswahl durch die jeweilige Jury auch noch ein Lektorat durchgeführt wird (vom Korrigieren offensichtlicher Rechtschreibfehler mal abgesehen). Das ist, wenn ich mir eure Kommentare so ansehe, ein klarer Mangel, denn wir schleunigst abstellen sollten. Bisher war das unter anderem (eigentlich hauptsächlich) ein Zeitproblem, aber ich denke, wir müssten uns das wirklich zu Herzen nehmen †¦ Vielleicht könnten aber beide Autoren auch mal etwas zu ihrer Arbeitsweise sagen. Wie lange lasst ihr Geschichten liegen, bevor ihr sie als fertig erachtet? Habt ihr jemanden, der sie gegenliest? Und - passt ja prima, da sowohl Josef als auch Ernst-Eberhard schon in den „Genuss“ des Lektorats bei den Wurdack-SF-Bänden gekommen sind, aber auch bei einigen anderen ihrer Publikationen Erfahrungen gesammelt haben dürften - was ist euch lieber: Dass ein Text veröffentlicht wird, der zu hundert Prozent eurer ist und bei dem euch niemand mit Vorschlägen bis hin zur letzten Kleinigkeit „nervt“? Oder ein intensives Feilen und Feilschen im Lektorat? Gruß Armin

#14 Armin

Armin

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Geschrieben 20 Oktober 2005 - 07:27

Eine inhaltliche Sache noch, die mich bei dieser Story schon länger beschäftigt. Mittlerweile kann ich wohl bedenkenlos spoilern †¦Die CO2-Seen auf dem Meeresgrund, die erst die Lösung aller Umweltprobleme versprechen, sich dann aber als Auslöser des finalen Übels entpuppen, haben mich - damals beim ersten Lesen - ganz spontan an etwas erinnert. Nämlich an die Story „Hallo, komm raus!“ des japanischen Autors Shinichi Hoshi, die relativ häufig auch auf Deutsch veröffentlicht wurde (u.a. im Heyne SF-Jahresband 1986), so dass ich eigentlich gedacht hätte, dass sie jeder kennt. In Hoshis Story wird eher zufällig eine Möglichkeit (das im Titel erwähnte „Loch“) entdeckt, in das man allerlei unerwünschte Dinge entsorgen kann, die dann irgendwann wie ein Bumerang (in dem Fall vom Himmel herab) zurückkommen.Ich frage mich jetzt, ob ich mir diese Parallele nur einbilde, da es von niemand anderem erwähnt wurde, obwohl der KG-Lesezirkel sich ja gerade erst mit der Eschbach-Story „Quantenmüll“ beschäftigt hat, der die gleiche Idee wie in Hoshis Geschichte zugrunde liegt.Und interessieren würde mich natürlich auch, ob Josef von einer der beiden Storys inspiriert wurde. Möglicherweise bin ich aber auch völlig auf dem Holzweg.GrußArmin

#15 Morn

Morn

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Geschrieben 20 Oktober 2005 - 09:41

Ich habe das eher als kaltschnäuzigen, berechnenden Vorwand empfunden. Man sagt eben mal die Rescourcen sind erschöpft, als Rechtfertigung - nur um abhauen zu können und dabei nicht das Gesicht zu verlieren oder Verantwortung für das Geschehene übernehmen zu müssen. Es liefert nur den Vorwand.

Insoferne schlüssig und widerum bezeichnend für die beschriebene Denkart.

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Das passt meiner Meinung nach nicht so ganz, da der Chef des Betriebes noch gar nicht ueber die Erkenntnisse informiert worden war. Er meldet sich nach ein paar Minuten, in denen der General und der Doktor das Gesagte verarbeiten, und sagt ihnen, dass die Ressourcen erschoepft sind, ohne etwas ueber die Gefahr zu wissen. Aber es waere auf jeden Fall ein guter Vorwand fuer die Flucht.

Mich hat die Idee mit dem CO2-See nicht an Eschbachs "Quantenmuell" erinnert. Die KG von Shinichi Hoshi kenne ich nicht.

#16 chewie

chewie

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Geschrieben 20 Oktober 2005 - 10:12

jetzt hatte ich doch glatt vergessen, mich einzuloggen ... :blink: :blink:


Bei mir ist es anders herum: Ich kenne die Geschichte von Hoschi, nicht aber Quantenmüll.
Und zu Armin: Nein, "Das Loch" hat mich nicht dazu inspiriert. Wenn du's genau wissen willst: Deine Themenvorgabe hat mich dazu inspiriert :D

Es ist ganz schön hart, wenn man gesagt kriegt, dass die Story auf den Leser einfach nur so hingeschrieben wirkt. Infolgedessen wäre mir ein eingehendes Lektorat sicherlich lieber. Leider habe ich niemanden, der meine Geschichten gegenliest UND mir detailliert seine Ansicht darüber kundtut. Bei Terminarbeiten ist es leider nicht möglich, Texte vor dem (mehrmaligen) Überarbeiten wochenlang liegenzulassen. Wenn ich mir Geschichten nach Monaten nochmals vornehme, fallen mir Dinge auf, die ich während der Phase des Niederschreibens (und kurz danach) nie gesehen hätte. Aber, wie gesagt, dazu müssen wirklich Monate vergehen. (Hat wohl mit einer Art "Betriebsblindheit" dem eigenen Text gegenüber zu tun.)
Gerade gelesen: Isaac Asimov
Gerade gesehen: Raumschiff Enterprise
  • (Buch) gerade am lesen:Isaac Asimov
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#17 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 20 Oktober 2005 - 10:52

...Hat wohl mit einer Art "Betriebsblindheit" dem eigenen Text gegenüber zu tun.

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Das ist wohl eine der grössten Gefahren. Als "Erfinder" lebt die Geschichte ja in einem selbst und man füllt praktisch das Fehlende automatisch in Gedanken und Gefühlen aus - auch wenn's nicht niedergeschrieben ist.

Als Beispiel nehme ich mal den "HiWi" aus der aktuellsten Geschichte im Lesezirkel.
Das ist typisch. Dem Autor ist das Wort absolut geläufig und braucht darüber gar nicht nachzudenken - ein HiWi ist ein Hilfswissenschaftler, pasta.

Für jemanden wie mich, der nie etwas mit wissenschaftlichem Betrieb, Studium oder Forschung zu tun hatte ist ein HiWi - nichts. Nun kann man natürlich sagen, meine Geschichte ist für Zielpublikum Intelektuelle, die das drauf haben, aber das wäre wohl eine bisschen abgehobene Betrachtungsweise. Da müsste er entweder einen entsprechend bekannteren Begriff wählen oder den Begriff sicherheitshalber in Text erklären. Kommt wohl auf die Konstelation an. Klar klingt es floppig und das mag vielleicht erwünscht sein, aber was hat er davon, wenn er dadurch bei 50% der Leser ein Stopsignal im Lesefluss erzeugt?

Wenn du niemandem zum gegenlesen hast, vielleicht könntes du ja jemanden im Forum bitten, wenn du zu jemanden Vertrauen fassen kannst? Dazu wäre eigentlich das Forum u.a. da - finde ich.

Gruß
Thomas

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

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#18 Jueps

Jueps

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Geschrieben 26 Oktober 2005 - 13:33

Man mag mir die weitere, recht harte Kritik verzeihen... Mir hat diese Geschichte eigentlich gar nicht gefallen. Weder vom Stil her, noch inhaltlich. Vor allem ist mir aufgefallen, dass der Autor seinem Werk ganz drastisch den Schwung nimmt, indem er alles beschreibt. "Dann geht Funker X zu General Y, woraufhin Z Einheiten entsandt werden, um..." :devil: Dabei kommen auch viel zu viele Namen in die KG, und man weiß schon nach wenigen Absätzen nicht mehr, wer "H.F." und wer "Werner" und wer ... ist. Die einzig packende Szene ist IMHO eigentlich der Anfang, allerdings würde ich über folgende Stelle noch einmal nachdenken:

Er schob die Basttür auf und ...     ... stieß einen weiteren entsetzten Schrei aus.

Meines Erachtens wird hier wieder ziemlich auf die Bremse gedrückt. Wie wäre es stattdessen mit

Er schob mit zitternden Fingern die Basttür auf... Ein herzzerreißender Schrei hallte durch das verlassene Dorf.

? Naja, okay, das mag mein subjektives Empfinden sein. Die Pointe schließlich ist originell, aber nicht originell genug. Die Menschen haben CO² in den See gepumpt, jetzt kommt's zurück, also verschwinden wir. Und das ganze in schön vielen, langen Dialogen zwischen verschiedenen Menschen beschrieben. :huh:

Ich bin†™s, Keith Rensølm. Sein Sie gegrüßt, Hans Friedrich. Ah, ich sehe, sie sitzen gerade mit Dr. Clavier zusammen

Wer? :devil: Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu hart geurteilt. Ich denke, man könnte aus der Geschichte auch noch etwas machen. Aber man müsste sie aufpeppen. Kürzen. Flotter machen. So hat sie mir keinen Spaß gemacht.

Bearbeitet von Jueps, 26 Oktober 2005 - 13:36.

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#19 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 31 Oktober 2005 - 12:39

Besser spät als nie...Positiv ist mir aufgefallen, dass der Autor versucht, mit vielen netten Details die Tellasier fremdartig zu machen. Ich schreibe "versucht" weil das Gesamtergebnis nicht ganz gelungen ist. Der Mix funktioniert meiner Meinung nach nicht so richtig. Gleich zu Beginn ist z.B. vom 33. Adag die Rede, dann werden wieder normale Zeitabstände wie Jahr und Tag benutzt. So geht es weiter, die Illusion von Fremdartigkeit wird zu schnell wieder zerstört.Die weitere Handlung hat mir ebenfalls nicht so gut gefallen. Die Pointe ist okay, aber sie wird nicht vorbereitet: man empfindet kein Mitgefühl mit den Einheimischen da sie von vornherein als unterlegen beschrieben werden. Andererseits ist mir das Tun der Menschen ebenfalls egal weil unklar ist, wer sie sind und was sie treiben. Ein wenig mehr Ironie oder Übertreibung hätte der Geschichte gut getan. Oder vielleicht ein desillusionierter H.F. der sich für die Tellasier einsetzt... Sullivan


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