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Jasper Fforde - Der Fall Jane Eyre


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14 Antworten in diesem Thema

#1 Holger

Holger

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Geschrieben 02 Mai 2006 - 21:39

Teil II des Mail Lesezirkels.Hier ist Platz für eure Eindrücke ab Kapitel 17.Viel SpaßHolger
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#2 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 13 Mai 2006 - 10:00

Nanu, totenstille in der zweiten Hälfte? Hat es ausser mir keiner zu Ende gelesen?Gestern hab ich mir die letzten 60 Seiten gegönnt, Fazit: Köstlich, endlich mal ein Buch das auf eine Art und Weise ungewöhnlich ist, die soagar mir gefällt :sofa: Dieses Buch strotzt nur so von irren Ideen, da hätten andere zehn Bücher draus gemacht. Geklonte Dodos (Pickwick, der heimliche Star des Buches :rofl1: ), Luftschiffe, Plasmagewehre, Prosa-Portale, Bücherwürmer (Die Apostroph-Pfurzerei... :rofl1: ), Vampire und Werwölfe usw usw, die Aufzählung dieser skurillen Elemente könnte man seitenweise fortsetzen. Was die literarischen Anekdoten und Spielerein angeht, habe ich vermutlich nicht mal ein zehntel mitbekommen,ich gebe zu, das ich, was die sog. Klassiker der Weltliteratur angeht, ein ignoranter Barbar bin, Spaß gemacht haben die Shakespear'schen Verschwörungstheorien, Rezitiermachienen und Ausflüge in Bücher hinein dennoch.Urkomisch von der ersten bis zur letzten Seite, die Fortsetzungen werde ich mir bei Gelegenheit auch noch zulegen, Wertung 9/10P.S.Ich habe gesehen, das es auf Englisch mittlerweile schon einen vierten Band gibt, weiß zufällig jemand, ob der in absehbarer Zeit auch auf Deutsch erscheinen soll? Wäre ja sehr ärgerlich, wenn der Zyklus unvollständig bliebe.

#3 Axel

Axel

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Geschrieben 13 Mai 2006 - 11:28

Der vierte Teil soll auf jeden Fall ins Deutsche übersetzt werden. Soweit ich weiß, sogar noch dieses Jahr. Außerdem gibt es eine zweite Reihe von Fforde, die in der gleichen Welt spielt. Wie es da mit einer Übersetzung aussieht weiß ich nicht.Das Buch hab ich schon längst durch. Irgendwie beschreibt Fforde eine Welt, in der wohl jeder Vielleser leben möchte (abgesehen von Goliath, dem andauernden Krieg und ein paar Kleinigkeiten). Was mich interessieren würde ist, wie Schitt (der Goliath Typ) auf deutsch heißt und ob hinten auch Werbung für Dodos und Toast ist.Was das Buch angeht bin ich mir nicht sicher, wie ich es finde. Es war unterhaltsamm, lustig und ausgefallen, doch wenn man fertig ist bleibt so ein "ähh ja" Gefühl zurück. Es fehlt ein Spannungsbogen und die Geschichte ist eher Nebensache gewesen. Vielmehr hat sich Fforde auf die abgefahrenen Ideen konzentriert und das endete fast in einer puren Aneinanderreihung dieser Ideen. Irgendwie war Kapitel 17 doch überflüssig.
Die Zukunft hat begonnen, wenn Geräte intelligent genug sind, um die Dummheit ihrer Nutzer auszugleichen.
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#4 Armin

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Geschrieben 13 Mai 2006 - 19:57

Ich habe gesehen, das es auf Englisch mittlerweile schon einen vierten Band gibt, weiß zufällig jemand, ob der in absehbarer Zeit auch auf Deutsch erscheinen soll?

Something rotten, das vierte Buch mit Thursday Next, soll wohl im Herbst (2006) auf Deutsch erscheinen. Einen fünften Band hat der Autor für 2007 angekündigt (auf Englisch). Die andere Reihe um Detektiv Jack Spratt, die Axel erwähnt hat, wurde 2005 gestartet (mit dem Roman The Big Over Easy). Hier soll noch 2006 ein zweites Buch folgen (jeweils auf Englisch). Gruß Armin

#5 Holger

Holger

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Geschrieben 16 Mai 2006 - 21:40

Auf den letzten Seiten des Romans komme ich nun in Phase drei meiner ganz persönlichen Fforde Rezeption: von genial! über hm!fehltdochirgendwiederspannungsbogen! bin ich jetzt bei machteinfachspaß! angekommen. Ich glaube auch, dass ich mit dem zweiten Roman demnächst weitermachen werde.

Ganz besonders hat mir übrigens diese wirre Stelle gefallen als Thursday und Bowden auf der M1 in einen Zeitwirbel fahren. Eine wirklich starke Szene.

Übrigens kann ich jedem nur raten, Ffordes Website zu besuchen. Dort kann man sich übrigens auch die engl. und amerik. Version der Bücher selbst upgraden!
:wacko:

Dieser Fforde!
:devil:
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#6 Axel

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Geschrieben 16 Mai 2006 - 22:00

Übrigens kann ich jedem nur raten, Ffordes Website zu besuchen. Dort kann man sich übrigens auch die engl. und amerik. Version der Bücher selbst upgraden!
:devil:

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Interessanter noch sind die angekündigten Updates für andere Bücher. :blink: :wacko:
Man merkt, dass Fforde (wird überigens, soweit ich das mitbekommen hab, Ford ausgesprochen) einen auch außerhalb seiner Bücher ausgeprägten Sinn für Humor hat.
Auf jeden Fall hat das Buch gut, eher sehr gut, unterhalten. Leider nicht mehr aber auch nicht weniger. Ich hätte mir etwas mehr Sozialkritk und einen großen Haufen bösartiger Seitenhiebe auf unsere Welt gewünscht.
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#7 Holger

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Geschrieben 17 Mai 2006 - 17:52

Leider nicht mehr aber auch nicht weniger. Ich hätte mir etwas mehr Sozialkritk und einen großen Haufen bösartiger Seitenhiebe auf unsere Welt gewünscht.

Hm. Empfandest Du den Krimkrieg, die Darstellung der Medien (Toad News) oder Goliath (stellvertretend für Großkonzerne wie Haliburton) denn nicht als Seitenhiebe? Alleine das ganze Szenario mit den Literaturfreaks (Bacon-Fanatiker, Shakespeare-Verschwörungstheoretiker, etc.) habe ich als Analogie für die Vielzahl an verkrampften Spinnern mit zu viel Freizeit in unserer Spaßgesellschaft verstanden...
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#8 Axel

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Geschrieben 17 Mai 2006 - 20:21

Kirmkrieg, Goliath und so empfand ich eher als nötiges Gegengewicht zur eigentlich durchgehend optimistischen Welt.Die Literaturfreaks und die Straßenschlachten zwischen Anhängern verschiedener Kunstformen waren zwar durchaus Seitenhiebe, doch wirklich böse oder gezielt waren sie nicht. Da fehlt der gewisse Biss.

Bearbeitet von Axel, 22 Mai 2006 - 16:45.

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#9 Volker

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Geschrieben 21 Mai 2006 - 14:18

Ich habe den Roman vor etwa einem Jahr schon einmal gelesen und nun den Lesezirkel zum Anlass genommen, ihn mir nocheinmal vorzunehmen, da er mich damals etwas ratlos zurückgelassen hat. Schön zu hören, dass es nicht nur mir so ging. Man fühlt sich prächtig unterhalten, staunt über den Einfallsreichtum, liebt die Charaktere ... und vermisst die Spannung. Vielleicht, weil man sich zu schnell daran gewöhnt, dass der Autor in scheinbar aussichtslosen Situationen einfach eine neue Gesetzmäßigkeit einführt oder den zeitstoppenden Vater der Heldin auftauchen lässt.Nach dem ersten Lesen hat mich das dann zu einer insgesamt eher negativen Bewertung gebracht - ich hatte mir wohl so eine Art lustigen Thriller erhofft. Nochmal gelesen ohne diesen Anspruch, macht es einfach Riesenspaß. Den zweiten Teil werde ich wohl von Anfang an nicht wegen der Handlung lesen, sondern weil ich gespannt bin, was der Autor da noch an herrlich verrückten Ideen draufsetzen kann - und weil ich wissen will, wer Hades auf den dritten Platz der Bösewichter-Hitparade verwiesen hat.
  • (Buch) gerade am lesen:Milan Kundera: Die Unsterblichkeit
  • (Buch) als nächstes geplant:Lou A. Probsthayn: Der Benutzer
  • • (Film) gerade gesehen: Children Of Men

#10 Holger

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Geschrieben 21 Mai 2006 - 14:53

Vielleicht, weil man sich zu schnell daran gewöhnt, dass der Autor in scheinbar aussichtslosen Situationen einfach eine neue Gesetzmäßigkeit einführt oder den zeitstoppenden Vater der Heldin auftauchen lässt.

Stimmt! Fforde macht es sich da manchmal recht einfach.

Den zweiten Teil werde ich wohl von Anfang an nicht wegen der Handlung lesen, sondern weil ich gespannt bin, was der Autor da noch an herrlich verrückten Ideen draufsetzen kann

Kann ich so unterschreiben. Werde den zweiten Teil demnächst angehen, einfach um nocheinmal einen Ausflug in sein Universum zu unternehmen. :)
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#11 Skydiver

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Geschrieben 22 Mai 2006 - 15:31

Hallo,habe das Buch nach ca. der Hälfte abgebrochen.Dieses "Viel trouble für Harry" im Wunderland ist nicht meine Welt. ;) GrussAlex

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#12 Axel

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Geschrieben 22 Mai 2006 - 16:58

Mitlerweile hab ich eine Rezession geschrieben und in meinem Blog gepostet. Hat ziemlich lange gedauert weil ich viel darüber nachgedacht hab.Abschlussbewertung: 7,5 von 10 Punkten Für mehr hätte es spannender und kritischer/bissiger sein müssen.
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#13 † Christian Weis

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Geschrieben 28 Mai 2006 - 10:14

Ich bin durch ein phantastisch!-Interview auf Jasper Fforde aufmerksam geworden und fühlte mich durch "Jane Eyre" sehr gut unterhalten. Viele Szenen zum Schmunzeln, teilweise fand ich den Roman richtig erfrischend - einfach anders als viele "ernste" Sachen, die ich kurz vorher gelesen hatte.In punkto Spannungsbogen muss man allerdings wirklich Abstriche machen - richtig spannend wurde es eigentlich nie. Der Roman lebt mehr von den skurrilen Ideen und Situationen. Als Leser muss man keine Ängste ausstehen, ob das alles gut ausgeht. Und selbst wenn einer ums Leben kommt - in Ffordes Welt ist das auch nicht immer das Ende ... :)Trotzdem fand ich den Roman - und auch den zweiten - recht kurzweilig und werde mir demnächst das dritte Thursday Next-Abenteuer vornehmen.Ähnlich erging es mir übrigens mit Matt Ruff: Auch hier hat mich ein Interview in phantastisch! neugierig gemacht, und mittlerweile hab ich "Fool On The Hill" knapp zur Hälfte durch und finde es ähnlich unterhaltend und erfrischend wie "Jane Eyre", auch wenn man die beiden Romane nicht direkt miteinander vergleichen kann.

#14 lapismont

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Geschrieben 31 Mai 2006 - 13:23

Oh, je, schon wieder fast zwei Jahre her, seit ich Thursday kennenlernte.Damit der Lesezirkel nicht so leer bleibt, auch von mir etwas Senf dazu.Ich war damals sehr begeistert, mit welcher Phantasie Fforde seine Welt versetzt. So ein Alternativweltroman hat es ja nicht leicht, besonders wenn die Unterschiede so schnell nicht deutlich werden. Wer hat den wahren Schluss von „Jane Eyre“ von Charlotte Brontë im Kopf, ehrlich?Zumindest da wissen wir nach der Lektüre besser bescheid.Auch was Dodos anbelangt.Fforde schreibt auf jeden Fall amüsant und unterhaltsam, seine Handlung kurvt wild um diverse Fallen und nimmt die eigene Dramatik beständig auf die Schippe. Damit ist der Roman dann wohl am ehesten Sartire. Jedoch auch von der politischen Art.Wenn hier zum Teil eine tiefgündigere Auseinandersetzung mit aktuellen Problemen vermisst wird, dann vielleicht in erster Linie deshalb, weil es ein Alternativweltroman so machen sollte.Allerdings finde ich Ffordes Seitenhiebe mehr als ausführlich und umfassend. Es ist eben nur so, dass er nicht mit dem Holzhammer Proble auftischt, sondern sie in zum Teil recht glaubwürdige Eigenkreationen hineinbastelt. Etwa Goliath. Dieser Konzern ist schon wieder so glaubwürdig, dass die direkte Kritik daran beinahe klingt, wie unsere Stammtischgespräche.Was übrigens in Band 1 noch erfrischend wirkt, nutzt sich in den weiteren Bänden etwas ab und da fallen dann dramaturgischen Schwächen deutlicher ins Gewicht.Aber darüber hinaus sind die Thursday Next Romane einfache eine humoristische Wohltat.Edit: Leerzeilen entfernt, wo die nur herkamen? Aus einem anderen Buch? ^^

Bearbeitet von lapismont, 31 Mai 2006 - 13:26.


#15 Armin

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Geschrieben 31 Mai 2006 - 21:13

Wer hat den wahren Schluss von „Jane Eyre“ von Charlotte Brontë im Kopf, ehrlich?

Ich. Ehrlich. Vielleicht hatte ich deshalb so viel Spaß an diesem running gag ...


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