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Iron Man


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5 Antworten in diesem Thema

#1 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 02 Mai 2008 - 10:24

[color=#8B0000;][font="Impact;"]Iron Man[/color][/font] (USA 2008; m. Robert Downey, Gwyneth Paltrow, Jeff Bridges)
Eingefügtes Bild
(Wer schon länger an Board ist, hat evtl. mit bekommen, dass ich ein Iron-Man-Fan bin, bzw. mal war. Seit Wochen fliegt Hr. Man aus den Wolken direkt auf mich als Desktophintergrund zu. Gestern war ich im Kino um seinem bewegten Bild zu huldigen. Tja...)

Story
Die Howard-Hughes-Inkarnation des 21. Jahrhunderts, Roboter-Design-Genie Tony Stark, Erbe eines Waffenfabrikimperiums, wird in Mittelasien nach einer Vorführung von Stark Enterprises' neusten "Todesmeisterwerk" (Einschätzung der dort lebenden "Freiheitskämpfer") in einem Rebellenangriff schwer verletzt, und muss, notdürftig operiert, in einer bewachten Höhle eine Kopie dieser Superrakete für seine Peiniger bauen. Mit Hilfe eines ansässigen Experten, der auch zur Mitarbeit gezwungen wurde, kreiert Stark allerdings in Wirklichkeit eine kugelsichere Rüstung, die als Ein-Mann-Armee alle Gegner platt machen soll. Es kommt etwas anders, und, wg. seiner Verletzung, aber auch weil er zum ersten Mal kapiert, was SEINE Waffen anrichten, tritt ein geläuterter Stark nun gegen seine eigene Firma an. Er widmet sich nun konzentriert einer High-Tech-Überarbeitung der Rüstung, bemerkt auch zum ersten Mal, dass seine loyale Assistentin Pepper Potts doch etwas nähere Betrachtung verdient, als er bisher annahm...

Kritik
Meine Hoffnung war, dass dieser Film etwas intelligenter und plotvoller daher kommt, als viele "Super"-Verfilmungen der letzten Jahre - von all diesen bleibt mir eigentlich nur der 1. Spiderman wirklich positiv in Erinnerung. Natürlich hoffte ich gerade in DIESER Verfilmung auf ein Mensch-Maschinen-Hoch, wie das andere Stoffe eher weniger hergeben - schließlich ist zentrales Thema bei IM, dass ein körperlich und psychisch stark geschwächtes Genie sich selbst mit einer technologisch fast perfekten Hülle "aufwertet".

Letzteres bedient der Film voll und ganz. Der erste Flug im "mark 2"-Anzug, & wie der "mark 3" an den Menschen dran "geschraubt" wird - viel besser als die ewig unglaubwürdigen "alles-in-1-Sekunde"-Comic-Varianten dieses Vorgangs! - belebt den Technologie-Junkie im (männlichen?) Zuschauer. 9 von 9 Sternchen dafür!

Aber in ersterer Erwartung (intelligent getextet, guter Plot?) wird man m.E. enttäuscht. Die 1. Hälfte des Films - Starks gieriges/lustiges Playboy-Leben, die "mark 1"-Entwicklung in der Höhle, Befreiung und 1. kontrollierten Flug - riss mich noch einigermaßen mit, und die Charakterentwicklung war auch konsequent und nachvollziehbar. In der 2. Hälfte aber nehmen die teenage-zielgruppigen Elemente überhand, und wir werden mit endlosen Tech-Andachten bei der weiteren Entwicklung im Keller (inkl. etwas zu viel Dialog mit dem elektronischen Butler), durchaus anschaulichen aber eher plotleeren Kämpfen und unvollendeten dramatischen Ansätzen "beglückt". Am Ende hilft es dann doch das Stark sagt, "ich BIN Iron Man", denn mir zumindest war charakterlich nicht mehr ganz klar, was er nun darstellt: Er findet Pepper nun attraktiv, aber hat einfach keine Zeit; er will keine Waffen mehr verkaufen, kümmert sich aber kaum darum, den Firmenvorstand davon zu überzeugen. Auch die Rolle des stählernwilligen Vorstands-Granden Obadiah Stane (glaubhaft gespielt vom bemerkenswerten Mimen Bridges) kommt kaum zur Ausfleischung. Der Film driftet gegen Ende in reines "eye candy" ab, in alter Comicverfilmungs-Tradition bessere Fortsetzungen versprechend. Eingefügtes BildEingefügtes Bild

Funktioniert er denn wenigstens als Zitatensammlung für den Comic-Fan? Schon, aber nicht ausreichend. Es ist toll, alle wichtigen Varianten des Anzugs in den 3 im Film gezeigten Varianten wieder zu erkennen; z.B. sah IM in den 1. 10 Jahren seines Comic-Daseins ziemlich genauso aus, wie das Ungetüm das aus der Höhle tritt. Auch ist Pepper Potts sehr gut getroffen - Paltrow sieht umwerfend aus. In einem Nebensatz wird außerdem angedeutet, dass wir die Geburt von S.H.I.E.L.D. mit erleben durften...

Letztendlich ist der Film auch eine kleine Hommage an seinen Hauptdarsteller - wer Downey aus anderen Filmen ein wenig kennt, wundert sich nicht, dass dieses anscheinend maßgeschneiderte Drehbuch es ihm erlaubt, sein Wirken konstant sotto voce mit etwas zu betont coolen Sprüchen zu kommentieren. Aber was ist, wenn man nicht der größte Downey-Fan ist? Eingefügtes Bild

Evtl. hat ja Marvel überkompensiert dafür, dass sie diesmal genug $ zur Hand hatten, ganz alleine zu produzieren. Prompt haben sie einen ganzen Pool von Autoren angesetzt, deren verschiedene Versionen des kompletten Drehbuchs wohl den Gerüchten nach erst beim Dreh zusammengeschustert wurden. Die ständige Angst des Hollywoodproduzenten den Geschmack der Zielgruppe zu verfehlen... Eingefügtes Bild

Die Profi-Kritiker da draußen scheinen anderer Meinung zu sein, und geben dem Film fast durchgängig positive Beurteilungen; bei Rottentomatoes.com erreicht der Tomatometer momentan erstaunliche 98%! Auch ScreenRant, woher das Foto oben kommt, fanden den Film lobenswert. Wie habt ihr den Film erlebt?


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 20 November 2015 - 00:17.

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#2 Armin

Armin

    Entheetonaut

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Geschrieben 03 Mai 2008 - 06:16

Wie habt ihr den Film erlebt?

Mir hat er deutlich mehr Spaß gemacht als dir. Liegt vielleicht daran, dass ich die Comics nicht kenne ... Aber allein die Darsteller in Höchstform - Downey, Bridges, Paltrow - sind das Geld wert. Ein ausführlicherer Kommentar folgt im Lauf des Tages.

#3 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 03 Mai 2008 - 08:04

Meine Hoffnung war, dass dieser Film etwas intelligenter und plotvoller daher kommt, als viele "Super"-Verfilmungen der letzten Jahre - von all diesen bleibt mir eigentlich nur der 1. Spiderman wirklich positiv in Erinnerung.

Ich hab den Film noch nicht gesehen, bei Deiner Beschreibung ist mir allerdings einiges aufgefallen.

Gerade der 1. Spiderman hatte nach dem Empfinden von meiner Frau und mir dasselbe Problem : Eine gelungene erste Hälfte und ein vermurkster zweiter Filmteil. Als wäre der Film von zwei Regisseuren gemacht worden bzw. dem Regisseur nach Testvorführungen brutal die zweite Hälfte von außen aufoktroyiert worden. Ähnliches scheint ja auch für I am Legend zu gelten.

Ebenfalls interessant finde ich, daß bei Verfilmungen wie Iron Man oftmals die Nachfolger deutlich interessanter sind. So hat mir Spiderman II sehr gefallen, Indiana Jones II war genial und auch Batman Begins fand ich ganz toll.

Auch scheinen nur wenige Regisseure derartige "Literaturverfilmungen" wirklich kreativ umsetzen zu können. Sin City und Hogfather sind da die letzten positiven Beispiele, die ich gesehen habe.

#4 simifilm

simifilm

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Geschrieben 03 Mai 2008 - 08:46

Ich fand den Film sehr unterhaltsam, besonders die erste Hälfte. Die Story ist Schwachsinn, aber der Film zeigt eine gesunde Portion Ironie. Letztlich funktioniert der Film - wie die Spider-Man-Filme auch - vor allem dank seines Hauptdarstellers. Downey spielt das Ganze mit der richtigen Mischung aus Ironie und Überzeugung. Das letzte Drittel hatte des Problem, mit dem fast alle Superheldenfilme zu kämpfen haben: Es muss einfach noch ein Showdown mit einem Superbösewicht her, also wird noch schnell ein Pseudo-Transformer-Riesendings hingestellt. Meine ausführlichere Kritik gibt's hier.

Auch scheinen nur wenige Regisseure derartige "Literaturverfilmungen" wirklich kreativ umsetzen zu können. Sin City und Hogfather sind da die letzten positiven Beispiele, die ich gesehen habe.

In Bezug auf Sin City: Was am Konzept "Wir setzen die visuell grandiose Vorlage einfach eins zu eins um" kreativ ist, will ich nicht so recht einsehen ...

Bearbeitet von simifilm, 03 Mai 2008 - 08:48.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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  • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
  • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
  • • (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
  • • (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!

#5 rockmysoul67

rockmysoul67

    Temponaut

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Geschrieben 03 Mai 2008 - 12:17

Mir hat er deutlich mehr Spaß gemacht als dir. Liegt vielleicht daran, dass ich die Comics nicht kenne ...

Ich hätte wörtlich das Gleiche schreiben können. Ich kannte die Figur nicht und fühlte mich im Kino ganz schön unterhalten.
Dafür ärgere ich mich bei den Batmanfilmen (Batman ist mein persönlicher Comicfavorit), kein Film hat ihn je gut einfangen können. Insbesondere ärgert mich, dass er mit Ausnahme von Batman&Robin (der Film mit George Clooney, der aber viele andere Plotschwächen aufweist) ein Mörder ist (Batman, Batman Returns), bzw. unverantwortlich Leute sterben lässt (Batman Begins, er läuft amok, aber rettet nicht den Todesgeweihten).

Ich bin zwar kein Spidermanfan (kenne die Figur aber recht gut), dachte mir aber auch beim Sehen des ersten Kinofilms: "Dies ist das erste Mal, dass ein Comic richtig verfilmt wurde".

In Bezug auf Sin City: Was am Konzept "Wir setzen die visuell grandiose Vorlage einfach eins zu eins um" kreativ ist, will ich nicht so recht einsehen ...

Ah ja, Sin City, total gelungen, einfach geil, perfekt umgesetzt. Aber du hast Recht, es gibt dann auch keine originelle Verarbeitung. Ich wäre nicht gerne ein Hollywoodregiseur, der Bücher oder Comix verfilmt. Bleibt man bei der Vorlage, heisst es "unoriginell, nur die Bilder nachgeliefert", macht man einen kreativen Dreh, heisst es "genau das elementär Wichtige fehlt".

#6 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

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Geschrieben 03 Mai 2008 - 19:57

Wie habt ihr den Film erlebt?

Mich hat er auch nur mäßig begeistert (klick!). Vielleicht bin ich mit falschen Erwartungen reingegangen. Außerdem habe ich ein grundsätzliches Problem mit Superhelden. Gruß Ralf

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