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Michael Marcus Thurner : Turils Reise


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32 Antworten in diesem Thema

#1 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 18 September 2009 - 19:51

Auf Phantastik-News ist eine ziemlich vernichtende Kritik von MMTs neuem Buch erschienen. Hat das irgendjemand schon gelesen, ist das tatsächlich so schlecht ? :)

#2 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 18 September 2009 - 21:47

Ich hab das Buch gestern bekommen. Bevor ich es lese vergeht aber sicher noch so einige Zeit.Von wem ist die Rezi?Bei einigen aus dem Netzwerk könnte es für mich eine Richtlinie sein. Wäre die Rezi zb von Dir a3hkk, so wüßte ich das mir das Buch vermutlich gerade deshalb gefallen würde weilDu es schlecht findest. Jedenfalls gings mir schon anderherum mit deinen Einschätzungenzu PR-Odyssee oder Frank Borschs Alien Earth Romanen von denen ich lediglich Band 1 nocheinigermaßen lesbar fand.

#3 Crashlander

Crashlander

    Infonaut

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Geschrieben 18 September 2009 - 21:52

Ja!

Der Roman ist wirklich richtig schlecht, eine unausgegorene Fantasy-Geschichte, die sich als SF tarnt (einige Beispiele: Turil gelangt innerhalb seines Raumschiffs von einem Ort zu anderen, indem er mit "Reisekreide" eine Tür in die Luft malt, das Schiff legt Lichtjahre zurück, weil sich das mutierte Gehirn eine Kindes an Bord befindet, das sich in seiner Phantasie einfach vorstellt, daß das Schiff die Strecke fliegt, Turil betritt und verläßt sein Schiff indem er ein Pulver schluckt).
Die Handlung ist ein billiges Flickwerk aus PR-Versatzstücken (ein unschlagbarer Gegner, der ultra-brutal-böse ist und alles niedermacht, was ihm über den Weg läuft, ein Paar "Konzepte" in der "Arme-Leute-Version", die Rettung des Universums, ein Langzeitplan "Höherer Mächte" usw.), die Welt bleibt extrem blaß und erreicht in den besten Momenten Zweidimensionalität. Die Personen und Völker scheinen aussließlich darauf aus zu sein, andere möglichst brutal zu quälen und zu töten, Gewalt- und Ekeldarstellungen (ein während der Schilderung munter vor sich hin verwesender Zombie, eine Autopsie, ein Figur, die in einem Medotank in Einzelteilen umherschwimmt und ähnliches). Vom Aufbau her sehr stark an PR 2000-2499 orientiert (300 Seiten belangloses Story-Aufbau-Gefasel, erst auf den letzten 100 Seiten entwickelt sich ein - mit sehr viel Wohlwollen - halbwegs nachvollziehbare Handlung, bei der die zielführenden Fakten aber plötzlich aus dem Nichts auftauchen).
Ich hatte schon erwogen, am Wochenede einen Beitrag unter "Romane" zu posten, weiß aber nicht, ob ich bis dahin meinen Wiederwillen gegen diesen Roman bis dahin überwunden habe...

#4 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 18 September 2009 - 23:24

das hat mit PR nichts zu tun, nur weil das ein PR Stammautor verbrochen hat gehört es nicht hier herein!

Scheinbar doch ? ;)

#5 Gast_L.N. Muhr_*

Gast_L.N. Muhr_*
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Geschrieben 18 September 2009 - 23:45

Auf Phantastik-News ist eine ziemlich vernichtende Kritik von MMTs neuem Buch erschienen. Hat das irgendjemand schon gelesen, ist das tatsächlich so schlecht ? ;)

Der Satz "obwohl er bisher nur Autor von Heftromanen war und somit nichts wirklich Bedeutendes zur deutschsprachigen SF beigetragen hat" ist aber auch von absolut widerlicher Arroganz. It's like Voltz never happened. Oder Ziegler. Auch der Rest der Rezension ist mir viel zu dilletantisch, akausal und non-argumentativ ("Wer jedoch einen bunten Abenteuer-Roman à la Jack Vance oder ein Ideenfeuerwerk wie in Piers Anthonys herrlicher Geschichte um einen intergalaktischen Zahnarzt (dt. „Der Retter von Dent-All“) erwartet, wird einfach nur maßlos enttäuscht sein." --- Habe ich das erwartet? Erwarte ich es? Wenn nicht, was schert mich dieser Satz? Wenn der Autor von sich redet, dann soll er das auch so sagen und sich nicht hinter einem ominösen "man" verstecken!), und das macht es schwer, diese Rezension zu verfolgen - sie ist leider nur Meinung, ohne Argumente, die zu dieser Meinung hin führen. Sowas geht in Foren als Meinungskundgebung. Als Rezension geht das nicht. Das ist schlechtes, schlechtestes Handwerk. Ich muss die Meinung des Rezensenten nicht teilen. Aber ein guter Rezensent teilt mir mit, wie er zu der Meinung kam.

#6 Morn

Morn

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Geschrieben 19 September 2009 - 01:00

Thread wurde vom PR-Unterforum nach hier verschoben. In Zukunft bitte Threads über Nicht-PR-Romane in diesem Unterforum eröffnen.

#7 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 19 September 2009 - 10:40

Mir fällt auf, dass der Rezensent zirka fünfmal wiederholt, wie enttäuscht er nach dem vielversprechenden Anfang war. Dann lese ich hier von wirklich skurrilen Ideen, die der Rezensent überhaupt nicht erwähnt. Dann schimpft er darüber, dass der Held "ganze Welten retten" muss, sich aber "nicht um grundlegende Dinge kümmern" kann (was ist grundlegender, als Welten zu retten?), zieht einen beliebigen Anthony-Roman, der ihm wohl gefallen hat, als Vergleich heran und lobt hinterher noch schnell Herrn Lukianenko.Das ist eine emotional geprägte, wenig objektive und kaum mit Argumenten (fünfmal dasselbe Argument bleibt ein einziges) untermauerte Rezension, der ich keinerlei Vertrauen schenke.Gibt es irgendwo noch andere Rezensionen zu dem Buch (außer bei Amazon)?
Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#8 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 19 September 2009 - 13:20

Bei einigen aus dem Netzwerk könnte es für mich eine Richtlinie sein. Wäre die Rezi zb von Dir a3hkk, so wüßte ich das mir das Buch vermutlich gerade deshalb gefallen würde weil Du es schlecht findest. Jedenfalls gings mir schon anderherum mit deinen Einschätzungen zu PR-Odyssee oder Frank Borschs Alien Earth Romanen von denen ich lediglich Band 1 noch einigermaßen lesbar fand.

Da sieht man einmal wieder, wieviel subjektiver Geschmack und wie wenig objektive Darstellung in der Literaturkritik steckt. :lol: Sollte man allerdings nicht übertreiben. Das Prinzip hat mich selbst doch einige Jahre von allem, was im Feuilleton positiv besprochen wurde, abgehalten ... ;)

#9 Diboo

Diboo

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Geschrieben 19 September 2009 - 13:57

wenig objektive

Ich habe in meinem Leben noch keine "objektive" Rezension gelesen. Sowas musst Du mir mal zeigen.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

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#10 Jürgen

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Geschrieben 19 September 2009 - 14:31

Objektive Rezension ?Oh, das geht schon. Allerdings liest sich eine objektive Kritik so interessant, wie das Bielefelder Telefonbuch.Und mal ehrlich, wer will so was schon lesen, zumal ein Telefonbuch zu einer Stadt, die es ja nur den Gerüchten nach gibt, nicht einmal einen Informationswert besitzt. ;)
Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#11 Armin

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Geschrieben 19 September 2009 - 14:35

Da sieht man einmal wieder, wieviel subjektiver Geschmack und wie wenig objektive Darstellung in der Literaturkritik steckt. ;)

Habe ich schon mal erwähnt, dass unsere Sekretärin und ihre Freundinnen sich nur Filme angucken, die vorher von mir einen Verriss geerntet haben?

#12 †  a3kHH

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Geschrieben 19 September 2009 - 16:10

Da hab' ich ja wieder einen Begriff in die Debatte geworfen ... ;)

#13 Dave

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Geschrieben 19 September 2009 - 18:31

Ja!

Der Roman ist wirklich richtig schlecht, eine unausgegorene Fantasy-Geschichte, die sich als SF tarnt (einige Beispiele: Turil gelangt innerhalb seines Raumschiffs von einem Ort zu anderen, indem er mit "Reisekreide" eine Tür in die Luft malt, das Schiff legt Lichtjahre zurück, weil sich das mutierte Gehirn eine Kindes an Bord befindet, das sich in seiner Phantasie einfach vorstellt, daß das Schiff die Strecke fliegt, Turil betritt und verläßt sein Schiff indem er ein Pulver schluckt).

Danke für dieses Beispiel, das ist ja wirklich entsetzlich!
So etwas möchte ich wirklich nicht untergejubelt bekommen, wenn mir eigentlich ein SF-Roman angepriesen wird.

Meine Skepsis ging eher in die Richtung, dass es mal wieder einmal allerlei Späße und Scherze zu bestaunen gibt. Das ist so ein kleines Vorurteil, dass sich bei mir bezüglich deutschprachiger Autoren eingeschlichen hat.
Wie auch immer, hauptsache glücklich umschifft, diesen Roman...

#14 Armin

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Geschrieben 19 September 2009 - 18:50

Meine Skepsis ging eher in die Richtung, dass es mal wieder einmal allerlei Späße und Scherze zu bestaunen gibt. Das ist so ein kleines Vorurteil, dass sich bei mir bezüglich deutschprachiger Autoren eingeschlichen hat.

Das könntest du bei Gelegenheit mal näher erläutern :rolleyes:

#15 †  a3kHH

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Geschrieben 19 September 2009 - 19:03

Danke für dieses Beispiel, das ist ja wirklich entsetzlich! So etwas möchte ich wirklich nicht untergejubelt bekommen, wenn mir eigentlich ein SF-Roman angepriesen wird.

In diesem Fall solltest Du es vermeiden, A.E. van Vogt zu lesen. Der war solchen Scherzen nämlich durchaus zugetan ... :rolleyes:

#16 Crashlander

Crashlander

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Geschrieben 19 September 2009 - 19:56

So, ich habe mich dann doch überwunden, noch einmal etwas zu Roman zu schreiben. Den Inhalt habe ich als Spoiler gesetzt, da er die gesamte Story umfaßt. Wer diesen teil liest sei also gewarnt.
Spoiler
Die Personen und Völker im Roman bleiben durchgehend blaß und wenig mehr als nur Namen, Erläuterungen, warum nun welche Personen wie reagieren wird man vergebens suchen, Technik, Kultur, Wirtschaft und Politik der Kahlsack-Völker werden nicht dargelegt, der Leser muß als gegeben hinnehmen, was da geschildert wird. Thurner verwendet viel Zeit darauf, hinzuweisen, daß der Kahlsack nicht natürlichen Ursprungs sein kann, daß seine Schöpfer technologisch extrem hochstehend sein müssen, er nutzt dieses aber nicht, um Spannung aufzubauen oder Rätsel einzustreuen, die auch gelöst werden. Die künstliche Natur des Schauplatzes ist für den Roman auch völlig unbedeutend. Die vielen Intrigen und geheimen Pläne, die im Roman angedeutet werden, sind ebenfalls bedeutungslos und werden auch nicht mal im Ansatz aufgeklärt. Dem Autor reicht es, ihr Vorhandensein in den Raum zu werfen.Die Handlung folgt keinen erkennbaren logischen Pfaden, Informationen, die für den weiteren Verlauf wichtig sind, werden nicht "erarbeitet", sondern zum nötigen Zeitpunkt auf dem Silbertablett präsentiert.Die "Technologie" im Roman mutet keinesfalls technologisch an, sondern eher wie aus "Harry Potter" entnommen. Man mag behaupten, die "magische Natur" dieser Technik solle wohl die technologische Überlegenheit ihrer Erschaffer darstellen, dieses Argument scheitert aber daran, daß sämtliche Technik dieses Romans auf diese Art daher kommt. Es gibt keinerlei Schilderung von Technik, die sich (ggf. mit hypothetischer) Physik erklären lassen würde, selbst nicht im Alltagsleben der Völker des Kahlsacks. Daher kommt auch zu keinem Zeitpunkt das Gefühl auf, hier wirklich SF zu lesen, sondern mehr ein Sammelsurium aus Fantasy-Elementen (Ents, Magie, Götterwesen), die in den Weltraum verfrachtet wurden und mit einigen Sujets aus der Perry-Rhodan-Serie angereichert wurden.Der Roman wurde in einer, die Augen anstrengenden Schriftart gegruckt, mit schön großen Buchstaben, so daß er auf etwas mehr als 400 Seiten kommt (bei Atlantis wären es vieleicht gerade einmal 150 geworden), der Roman wirkt daher zudem unnötig aufgebläht.der Schreibstil Thurners ist zwar flüssig und nicht unnötig verschnörkelt, so daß man recht flüssig lesen kann, das vermag diesen Roman aber auch nicht mehr zu retten.Zu keinem Zeitpunkt hat mich die Handlung wirklich gefesselt und zum Weiterlesen animiert. Daß ich dennoch bis zum Ende durchgehalten habe lag mehr daran, daß ich wegen einer betrieblichen Umstellung in meinem Job Telefon-Notdienst hatte, und irgendwie zwischen den Anrufen Zeit totschlagen mußte.

#17 Harald Giersche

Harald Giersche

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Geschrieben 19 September 2009 - 21:12

In die Rezension nur kurz reingelesen, und sehr schnell abgeschreckt gewesen. Zu schnell der Vergleich mit PR. Wie gewollt. Zu Crashlanders doppeltem und sehr informativem Post:Unglaublich! (Ich bin morgen ganz bestimmt in der Buchhandlung meiner Wahl, weil es da was zu kaufen gibt, ich werde mal sehen, ob der MMT da steht ...) Wenn es nur grob wahr ist, was Crashy (verzeih mir) da schreibt, dann ist das echt eine Absage an jegliche Qualitätsansprüche beim größten deutschen SF-Verleger. Wenn ich mir die Kritik anhöre, wirkt das eher, als hättest Du ein im Selbstverlag herausgebrachtes Buch beschrieben: Schlechte Story, wenig durchdacht, künstlich aufgebläht. Und das beim Größten Verlag. Achja, was ich eigentlich sagen wollte:Wenn jemand schreiben kann (also wirklich das Handwerk beherrscht, was ABSOLUT nicht jeder Schreiber kann), dann heißt sogar das noch nicht, das seine Ideen ausreichen, einen guten Roman zu ergeben. Sofern Deine Kritik zutrifft. Ich bleibe gespannt.Grüße
____________________________________
Harald Giersche
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#18 Crashlander

Crashlander

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Geschrieben 19 September 2009 - 23:12

Der Vergleich mit PR ist bei diesem Roman wirklich angebracht - man kann sich das so vorstellen, als habe Thurner versucht, einen 200-Hefte-Zyklus, wie den um die Terminale Kolonne (2300-2499), in einen Roman zu pressen, komplett mit dem Timing. Rasanter Anfang, langsamer Mittelteil und dann schnelle Lösung.Wie ich schon gesagt habe, sprachlich haut Thurner nicht daneben, aber intellektuell anregendes ist nicht dabei. Vor dem Roman habe ich "Saturn's Children" von Stross gelesen, danach "Eine handvoll Venus" von Pohl/Kornbluth. Nochmals, sprachlich ist "Turils Reise" nicht deutlich schlechter, im Ergebnis aber kein Vergleich zu den beiden anderen Werken.Was die Qualitätsansprüche angeht, so denke ich, daß man beim Verlag dabei nicht auf die Story geachtet hat, sondern nur auf die sprachliche Ebene. Und die Story eben als Action-Roman eingestuft hat (als Film hätte die Story sicherlich Aussichten zum Blockbuster - schön viel Action, ordentliche Ballereieinlagen und viele Spezialeffekte). Eben für die Leute, die auch die PR-Serie derzeit gut finden.Für mich reicht das aber nicht aus.

#19 Uwe Post

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Geschrieben 21 September 2009 - 09:16

Die Handlung folgt keinen erkennbaren logischen Pfaden, Informationen, die für den weiteren Verlauf wichtig sind, werden nicht "erarbeitet", sondern zum nötigen Zeitpunkt auf dem Silbertablett präsentiert.

Das ist zum Beispiel für mich eine objektive Kritik :thumb:

Natürlich könnte es jemand mögen, wenn ein Buch so vorgeht, und das wäre dann subjektiv.
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#20 Martin Stricker

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Geschrieben 21 September 2009 - 17:56

Auf Phantastik-News ist eine ziemlich vernichtende Kritik von MMTs neuem Buch erschienen. Hat das irgendjemand schon gelesen, ist das tatsächlich so schlecht ?

Ich würds nicht gar so drastisch ausdrücken (insbesondere finde ich die Behauptung, ein Autor von Heftromenen trage "nichts wirklich Bedeutendes zur deutschsprachigen SF " bei, für voreingenommen), aber im Grundsatz hat er recht: Gute Grundidee, interessante Aliens, Personen mit Potential, aber nichts wird irgendwie tiefer beleuchtet, alles bleibt oberflächlich. Mein Ersteindruck war, daß ein Horror-Autor versuche, einen SF-Roman zu schreiben (aufgrund der vielen unappetitlichen Szenen und einiger eher magischen denn wissenschaftlichen Erklärungen), bei der Recherche über den Autor habe ich aber herausgefunden, daß Thurner bislang nur SF verfaßt hat (zumindest was Romane angeht). Der Autor setzt jedenfalls mehr auf Effekte statt auf Inhalte und erzählerische Tiefe (was bei diversen "Blockbuster"-Kinofilmen ja aufgeht).

Wenn es nur grob wahr ist, was Crashy (verzeih mir) da schreibt, dann ist das echt eine Absage an jegliche Qualitätsansprüche beim größten deutschen SF-Verleger. Wenn ich mir die Kritik anhöre, wirkt das eher, als hättest Du ein im Selbstverlag herausgebrachtes Buch beschrieben: Schlechte Story, wenig durchdacht, künstlich aufgebläht. Und das beim Größten Verlag.

Das ist eigentlich nichts neues. Seit dem Tod von Rolf Heyne und der darauffolgenden Verhökerung des Verlags überlege ich mich sehr genau, ob ich mir ein Heyne-Buch kaufe - Gedanken, die ich mir bei Bastei-Lübbe so nicht machen brauche. Es gab in der Zeit genau 2 Romane, die mir *wirklich* gefallen haben: John Scalzi: Krieg der Klone und John Varley: Roter Donner. Einige andere waren gut (z. B. einige von Andreas Brandhorsts 6 Kantaki-Ziegeln sowie der letzte der 3 Alien-Earth-Ziegel von Frank Borsch, aber der Großteil hat mich enttäuscht.

#21 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 21 September 2009 - 18:06

Es gab in der Zeit genau 2 Romane, die mir *wirklich* gefallen haben: John Scalzi: Krieg der Klone und John Varley: Roter Donner. Einige andere waren gut (z. B. einige von Andreas Brandhorsts 6 Kantaki-Ziegeln sowie der letzte der 3 Alien-Earth-Ziegel von Frank Borsch, aber der Großteil hat mich enttäuscht.

Och, ganz so düster würde ich das jetzt nicht sehn. Was ist denn mit Reynolds, Lukianenko, Glughovskys Metro 2033, Dan Simmons,Baxter, nicht zu vergessen die "Meisterwerke-Reihe"uvm. Ist das alles driß? Also ich kann nicht sagen das jetzt ein großer Unterschied zwischen Heyne oder Bastei bestünde im Hinblick auf die Anzahl der Romane die mir gefallen oder nicht gefallen haben. Wobei ich persönlich den Varley noch zu den eher schwächeren Romanen die ich dieses Jahr von Heyne gelesen habe zählen würde.

#22 Klaus N. Frick

Klaus N. Frick

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Geschrieben 22 September 2009 - 14:52

Auf Phantastik-News ist eine ziemlich vernichtende Kritik von MMTs neuem Buch erschienen. Hat das irgendjemand schon gelesen, ist das tatsächlich so schlecht ? :thumb:

Nein. Ist es nicht, finde ich. Und das sage ich jetzt nicht deshalb, weil ich mit dem Autor zusammenarbeite. Der Anfang zieht sich ein wenig - der Autor tut sich auch schwer damit, für seine Hauptfigur eine wie auch immer geartete Sympathie aufzubringen. Oder, um es anders zu sagen: Er tut sich schwer damit, dass ich eine Sympathie aufbringen kann. Mir blieb Turil immer fremd, und ich benötigte einige Zeit, um ins Geschehen reinzukommen. (Das hatte ich zuletzt bei Jonathan Franzen; von daher ist Michael Marcus Thurner in bester Gesellschaft.) Dann aber steigert sich das Buch: Ich verstand die Zusammenhänge besser, ich bekam auch mehr Verständnis für Turils Nöte - und am Ende fand ich es richtig spannend. Der Schluss ist ein wenig "hopplahopp", da hätte es ein wenig langsamer sein dürfen. Aber es gibt ja eine Fortsetzung ... Ohne jetzt einen literarischen Vergleich wagen zu wollen: Ich hatte bei "Turils Reise" dieselben Anfangs-Schwierigkeiten, die ich bei M. John Harrison oder Ian Banks auch hatte.

#23 Martin Stricker

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Geschrieben 22 September 2009 - 18:35

Was ist denn mit Reynolds, Lukianenko, Glughovskys Metro 2033, Dan Simmons,Baxter, nicht zu vergessen die "Meisterwerke-Reihe"uvm. Ist das alles driß? Also ich kann nicht sagen das jetzt ein großer Unterschied zwischen Heyne oder Bastei bestünde im Hinblick auf die Anzahl der Romane die mir gefallen oder nicht gefallen haben.

Tut mir leid, ich hätte mich klarer ausdrücken sollen. Mit *wirklich* gefallen meine ich Bücher, die ich gern mehrfach lese. Heyne hatte einige gute Bücher dabei, wobei Reynolds bei mir schlecht abschneidet - viel Gefasel, wenig Inhalt, zugegeben nur auf seinem ersten Buch basierend, da ich von den anderen die Finger gelassen habe. An Lukianenko habe ich mich noch nicht rangetraut, da die meisten Klappentexte eher Richtung Fantasy klingen, gleicher Grund für "Metro 2033", da allerdings klingts nach Horror. Insgesamt bin ich durch negative Erfahrungen *sehr* vorsichtig geworden, wenn es um Heyne-Bücher geht. Wenn da was als "Das Buch / Der Autor für das 21. Jahrhundert" steht, laß ich die Finger davon weg. Vielleicht bin ich ja noch nicht reif fürs 21. Jahrhundert... ;) Ein weiteres Problem sind die Klappentexte - die wecken zumindest in mir Erwartungen, an denen das Buch dann völlig vorbeiläuft. Vielleicht ist das das eigentliche Problem: Bücher, die mir laut Klappentext zumindest einigermaßen gefallen müßten, gefallen mir überhaupt nicht. Dieses Problem habe ich bei keinem anderen Verlag - die Bücher sind vielleicht nicht immer so gut wie angepriesen, aber wenigstens passen Inhalt und Klappentext einigermaßen zusammen. Ein "hervorragendes" Beispiel dafür ist "Der Fluß der Sterne" von Michael Flynn. Das fängt schon mit dem verstümmelten Titel an (im Original "The Wreck of 'The River of Stars'"). Da wird ein Inner-Space-Roman in der Tradition der New Wave der 1960er als Space Opera verkauft - das muß ja zu Enttäuschungen führen. Vielleicht sollte ich bei Heyne in Zukunft zu Büchern greifen, die mir gemäß Klappentext *nicht* gefallen... :D

Ohne jetzt einen literarischen Vergleich wagen zu wollen: Ich hatte bei "Turils Reise" dieselben Anfangs-Schwierigkeiten, die ich bei M. John Harrison oder Ian Banks auch hatte.

Danke, Klaus! M. John Harrison ist ein sehr guter Vergleich! Der braucht auch lange, um in die Pötte zu kommen, hat zweidimensionale, kaum liebenswerte Charaktere und hinterher habe ich mich gefragt, was das Ganze eigentlich sollte. Daher habe ich von ihm zwar "Licht" gelesen, mir aber weitere Bücher von ihm gespart. Vielleicht ist das Geschmackssache - wem M. John Harrison gefällt, dem gefällt auch Michael Marcus Thurner? Zu Ian Banks sehe ich den Unterschied, daß der lebendige, tiefgründige Charaktere schafft, sein Schreibstil ist allerdings nicht einfach zu verdauen. Trotzdem hat mir "Förchtbar Maschien" gut gefallen, das Buch lebt von den Charakteren. Das gelingt Michael Marcus Thurner in "Turils Reise" meiner Meinung nach leider nicht.

Bearbeitet von shugal, 22 September 2009 - 18:36.


#24 Amtranik

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Geschrieben 22 September 2009 - 18:56

Tut mir leid, ich hätte mich klarer ausdrücken sollen. Mit *wirklich* gefallen meine ich Bücher, die ich gern mehrfach lese. Heyne hatte einige gute Bücher dabei, wobei Reynolds bei mir schlecht abschneidet - viel Gefasel, wenig Inhalt, zugegeben nur auf seinem ersten Buch basierend, da ich von den anderen die Finger gelassen habe. An Lukianenko habe ich mich noch nicht rangetraut, da die meisten Klappentexte eher Richtung Fantasy klingen, gleicher Grund für "Metro 2033", da allerdings klingts nach Horror. Insgesamt bin ich durch negative Erfahrungen *sehr* vorsichtig geworden, wenn es um Heyne-Bücher geht. Wenn da was als "Das Buch / Der Autor für das 21. Jahrhundert" steht, laß ich die Finger davon weg. Vielleicht bin ich ja noch nicht reif fürs 21. Jahrhundert... ;) Ein weiteres Problem sind die Klappentexte - die wecken zumindest in mir Erwartungen, an denen das Buch dann völlig vorbeiläuft. Vielleicht ist das das eigentliche Problem: Bücher, die mir laut Klappentext zumindest einigermaßen gefallen müßten, gefallen mir überhaupt nicht. Dieses Problem habe ich bei keinem anderen Verlag - die Bücher sind vielleicht nicht immer so gut wie angepriesen, aber wenigstens passen Inhalt und Klappentext einigermaßen zusammen. Ein "hervorragendes" Beispiel dafür ist "Der Fluß der Sterne" von Michael Flynn. Das fängt schon mit dem verstümmelten Titel an (im Original "The Wreck of 'The River of Stars'"). Da wird ein Inner-Space-Roman in der Tradition der New Wave der 1960er als Space Opera verkauft - das muß ja zu Enttäuschungen führen. Vielleicht sollte ich bei Heyne in Zukunft zu Büchern greifen, die mir gemäß Klappentext *nicht* gefallen... :D Danke, Klaus! M. John Harrison ist ein sehr guter Vergleich! Der braucht auch lange, um in die Pötte zu kommen, hat zweidimensionale, kaum liebenswerte Charaktere und hinterher habe ich mich gefragt, was das Ganze eigentlich sollte. Daher habe ich von ihm zwar "Licht" gelesen, mir aber weitere Bücher von ihm gespart. Vielleicht ist das Geschmackssache - wem M. John Harrison gefällt, dem gefällt auch Michael Marcus Thurner? Zu Ian Banks sehe ich den Unterschied, daß der lebendige, tiefgründige Charaktere schafft, sein Schreibstil ist allerdings nicht einfach zu verdauen. Trotzdem hat mir "Förchtbar Maschien" gut gefallen, das Buch lebt von den Charakteren. Das gelingt Michael Marcus Thurner in "Turils Reise" meiner Meinung nach leider nicht.

Also, vielleicht solltest Du Metro 2033 doch mal versuchen. Es ist weder Fantasy noch Horror obwohl vom letzteren leichte Elemente vorkommen aber es ist definitiv Science-Fiction. Du solltest allerdings Post-Nukleare Geschichten mögen - klar, ansonsten ist das natürlich für dich nix. Über Harrisons Licht hab ich mich schon des öfteren aufgeregt und damit steh ich wohl nicht alleine da. Der Roman ist für mich das langweiligste und uninspirirteste das ich je gelesen habe. Ganz ehrlich, auch wenn ihn manche genial finden. Da ist mir die Trivialste Groschenheftgeschichte die von mir aus mit einfachstem Wortwerk auskommt tausenmal lieber als solch ein Geschreibsel wo überhaupt nix erklärt wird und keine konstruierte Handlung vorkommt.

#25 lapismont

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Geschrieben 22 September 2009 - 19:43

Um Gottes Willen! Heyne-Klappentexte sagen eigentlich nie etwas Stimmiges über das beklappte Buch. ;) Das sollte doch eigentlich bekannt sein. Spektrum von Lukianenko wurde hier im Lesezirkel besprochen, da gibt es deutlich besseres Feedback.*kopfschüttelnd Forumstitel: Heyne-Klappentextlesonaut vergebend*
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
  • (Buch) gerade am lesen: Jasper Nicolaisen – Diebesgut

#26 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 07 Januar 2010 - 19:27

Nein. Ist es nicht, finde ich. Und das sage ich jetzt nicht deshalb, weil ich mit dem Autor zusammenarbeite.

Der Anfang zieht sich ein wenig - der Autor tut sich auch schwer damit, für seine Hauptfigur eine wie auch immer geartete Sympathie aufzubringen. Oder, um es anders zu sagen: Er tut sich schwer damit, dass ich eine Sympathie aufbringen kann. Mir blieb Turil immer fremd, und ich benötigte einige Zeit, um ins Geschehen reinzukommen.

Das Buch ist definitiv nicht schlecht, ich überlege gerade, ob es für eine (allerdings chancenlose) DSFP-Nominierung ausreicht. Deutlich ist zu merken, daß MMT seine klassischen Vorbilder kennt, der Einfluß der Großen Alten aus den Goldenen Jahren der amerikanischen SF ist unverkennbar. Überhaupt nicht verstehe ich die angeblichen PR-Parallelen, dazu habe ich vielleicht zuviel anderes gelesen.
:)

#27 †  a3kHH

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Geschrieben 08 Januar 2010 - 19:04

Die Personen und Völker im Roman bleiben durchgehend blaß und wenig mehr als nur Namen, Erläuterungen, warum nun welche Personen wie reagieren wird man vergebens suchen, Technik, Kultur, Wirtschaft und Politik der Kahlsack-Völker werden nicht dargelegt, der Leser muß als gegeben hinnehmen, was da geschildert wird.

Oder anders gesagt : MMT verzichtet darauf, technische Details dem Leser im Detail vorzukauen und konzentriert sich mehr auf ein Stimmungsbild, das Feeling der Umgebung. So erzeugt er einen Sense of Wonder, der dem Leser die Exotik dieser Sternenwolke deutlicher spüren lässt, als jede Detailbeschreibung a la "Das Rad der Zeit" es jemals könnte.

Thurner verwendet viel Zeit darauf, hinzuweisen, daß der Kahlsack nicht natürlichen Ursprungs sein kann, daß seine Schöpfer technologisch extrem hochstehend sein müssen, er nutzt dieses aber nicht, um Spannung aufzubauen oder Rätsel einzustreuen, die auch gelöst werden. Die künstliche Natur des Schauplatzes ist für den Roman auch völlig unbedeutend. Die vielen Intrigen und geheimen Pläne, die im Roman angedeutet werden, sind ebenfalls bedeutungslos und werden auch nicht mal im Ansatz aufgeklärt. Dem Autor reicht es, ihr Vorhandensein in den Raum zu werfen.

Viel Zeit verwendet Thurner wohl schon darauf, jedoch nicht viele Worte. Tatsächlich ist dieses Detail vollkommen irrelevant (es sei denn, es kämen Fortsetzungen), ebenso wie die politischen Spielchen der einzelnen Machblöcke. MMT nutzt dieses Komponenten nur, um auf die Fehlentwicklungen innerhalb des Kahlsacks (der EU ?) hinzuweisen.

Die Handlung folgt keinen erkennbaren logischen Pfaden, Informationen, die für den weiteren Verlauf wichtig sind, werden nicht "erarbeitet", sondern zum nötigen Zeitpunkt auf dem Silbertablett präsentiert.

Richtig, wir haben es hier nicht mit einem Whodunit-Plot zu tun. Also nichts für "Wer war der Täter"-Rater.

Die "Technologie" im Roman mutet keinesfalls technologisch an, sondern eher wie aus "Harry Potter" entnommen. Man mag behaupten, die "magische Natur" dieser Technik solle wohl die technologische Überlegenheit ihrer Erschaffer darstellen, dieses Argument scheitert aber daran, daß sämtliche Technik dieses Romans auf diese Art daher kommt. Es gibt keinerlei Schilderung von Technik, die sich (ggf. mit hypothetischer) Physik erklären lassen würde, selbst nicht im Alltagsleben der Völker des Kahlsacks.

Richtig, der Roman ist nichts für Möchtegernphysiker, die sich in einem Roman gerne jeden Schalter erklären lassen wollen. Sondern eher etwas für echte Naturwissenschaftler denen bewusst ist, daß ab einer gewissen Distanz jede Technik magisch erscheint (Stichwort "Technomage").

Daher kommt auch zu keinem Zeitpunkt das Gefühl auf, hier wirklich SF zu lesen, sondern mehr ein Sammelsurium aus Fantasy-Elementen (Ents, Magie, Götterwesen), die in den Weltraum verfrachtet wurden und mit einigen Sujets aus der Perry-Rhodan-Serie angereichert wurden.

Man sollte schon etwas mehr als nur Perry Rhodan und den Herrn der Ringe gelesen haben, um diesen Roman zu würdigen. Etwa Silverberg auf dem Gipfel seiner Schaffenskraft oder A. E. van Vogt. Dann kommt man auch nicht auf so absurde Vergleiche.

Der Roman wurde in einer, die Augen anstrengenden Schriftart gegruckt, mit schön großen Buchstaben, so daß er auf etwas mehr als 400 Seiten kommt (bei Atlantis wären es vieleicht gerade einmal 150 geworden), der Roman wirkt daher zudem unnötig aufgebläht.
der Schreibstil Thurners ist zwar flüssig und nicht unnötig verschnörkelt, so daß man recht flüssig lesen kann, das vermag diesen Roman aber auch nicht mehr zu retten.

Habe ich anders empfunden. Weder ist die Schriftart für mich anstrengend gewesen, noch wirkte der Roman unnötig aufgebläht. Im Gegenteil, für mein Empfinden wären 100-200 Seiten mehr aus dem Leben Thurils besser gewesen, der Übergang zu Quesema ist meiner Meinung nach zu abrupt.
:rolleyes:

#28 Gen. Bully

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Geschrieben 08 Januar 2010 - 19:41

Richtig, der Roman ist nichts für Möchtegernphysiker, die sich in einem Roman gerne jeden Schalter erklären lassen wollen. Sondern eher etwas für echte Naturwissenschaftler denen bewusst ist, daß ab einer gewissen Distanz jede Technik magisch erscheint (Stichwort "Technomage").


LOL, ich habe den Roman jetzt nicht gelesen und habe es auch nicht vor aber...der Bezug auf "echte Naturwissenschaftlern" ist ja wohl ein Witz. Echt a3kHH you made my day :rolleyes: :lol: :lol: :lol:

Man sollte schon etwas mehr als nur Perry Rhodan und den Herrn der Ringe gelesen haben, um diesen Roman zu würdigen. Etwa Silverberg auf dem Gipfel seiner Schaffenskraft oder A. E. van Vogt. Dann kommt man auch nicht auf so absurde Vergleiche.


WOW, starke Worte. Ein klein bisserl überheblich vielleicht (So kommts zumindest bei mir an. Sorry)?
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Geschrieben 09 Januar 2010 - 00:38

Ein klein bisserl überheblich vielleicht (So kommts zumindest bei mir an. Sorry)?

Würdest Du mich kennen, wüsstest Du, daß das nicht stimmt. "Klein bisserl" ist einfach falsch.
:rolleyes:

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Geschrieben 09 Januar 2010 - 10:20

Ich lese das Buch auch gerade. Es ist kein Meisterwerk, aber es macht mir spaß es zu lesen.
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