32 Antworten in diesem Thema

[derbenutzer]

Hallo zusammen!

Ich habe ein großes Faible für uralte SF-Filme. Neulich konnte ich eine peinliche persönliche Lücke schließen, ich habe endlich diesen:



gesehen. Résumé: Ausgesprochen sehenswert. Natürlich ist er ein Kind seiner Zeit, aber allein schon ein darin enthaltener Gag (genauer gesagt Film-Im-Fim-Gag) war genial! Ein Woody Woodpecker-Filmchen erklärt US-Finanziers physikalische Grundlagen der Raketentechnik: sehr zum Schmunzeln. Das Drehbuch stammt (auch) von Robert Heinlein, die Story -- zumindest teilweise -- ebenso.

Was sollte man aus dieser Ära unbedingt gesehen haben?

Nebenbei bemerkt: Forbidden Planet (ist eigentlich kein B-Movie) kenne und liebe ich schon lange, aber was wären denn sonst so Eure Tipps?

Die Fifties sind bitte nur der sehr grobe Rahmen. Auch Eure Meinung zu etwas älteren oder neueren Filmen würde mich freuen! Eine behelfsmäßige Richtschnur kann vielleicht diese Wikipedia-Seite:

http://de.wikipedia....-Fiction-Filmen

sein.

Für heute am Programm steht dank der netten Leihgabe eines Verwandten schon:



Ebenso sehr willkommen sind Literaturhinweise, Links, Meinungen, Kommentare. Was euch eben so dazu einfällt.


LG

Jakob

PS: Bitte, bitte, schlagt mir nicht diese unsägliche Perry Rhodan-Sache aus den Sechzigern vor. Danke!

[Ulrich]

Die unglaubliche Geschichte des Mr C. (1957), nach einem Roman von Richard Matheson. Zum Beispiel interessant wegen der Kulissen um den schrumpfenden Mann herum. Gefahr aus dem Weltall (1953). Keine gewöhnliche Invasionsgeschichte, weil die Außerirdischen nur ihr Raumschiff reparieren wollen.

[Frederic Brake]

Neben den Jack Arnold Filmen auf jeden Fall This island Earth (Metaluna IV antwortet nicht, 1955, bei der Jack Arnold übrigens Co-Regie geführt hat, ohne erwähnt zu werden), forbidden planet (Alarm im Weltall, 1956) und natürlich plan 9 from outer space. Nicht weil er so gut wäre, sondern weil er so schlecht ist.

[simifilm]

Invasion of the Body Snatchers (der ist wirklich gut), Invaders from Mars (wahrscheinlich der antikommunistische SF-Film schlechthin), Them! (nur mässig gut, aber stilbildend), The Blob (ebenfalls kein wirklich guter Film, aber der Karrierestart für Steve McQueen), Earth vs. the Flying Saucers (Der Name ist Programm, supertrashig), The Day the Earth Stood Still (Klassiker, der aber filmisch nur mässig interessant ist).

Bearbeitet von simifilm, 24 November 2013 - 17:16.

[Tiff]

"Das Ding aus einer anderen Welt" ist doch auch aus den Fünfzigern. Kann man den heute noch anschauen?

[deval]

Eine der wenigen DVDs mit Filmen aus dem Jahrzehnt die bei mir im Regal steht ist Der jüngste Tag.
Mir hat die Buchvorlage (plus dem Nachfolger) von Philip Wylie und Edwin Balmer (Wenn Welten zu-
sammenstoßen / Auf dem neuen Planeten) so gut gefallen, dass ich mir die DVD gekauft habe.

Ansonsten gibt es noch viele andere wirklich schöner Filme aus dem Jahrzehnt.
In einer Art Retrokino haben wir vor einiger Zeit mal Weltraumschiff MR-1 gibt keine Antwort gesehen.
Das war ein echtes Erlebnis. Die Passagen, die auf dem Mars gespielt haben, waren allesamt rot ein-
gefärbt.

Weitere Lieblingsfilme sind immer noch Formicula und natürlich der Klassiker schlechthin: Kampf der
Welten.

Getoppt wird alles aber noch von Das letzte Ufer von Stanley Kramer. Diese unglaublich düstere und
hoffnungslose Geschichte über eine sterbende Erde geht mir immer noch nahe. Wer den Film nicht ge-
sehen hat, sollte sich den wirklich mal anschauen.

[Trurl]

"Das Ding aus einer anderen Welt" ist doch auch aus den Fünfzigern. Kann man den heute noch anschauen?

Keine Ahnung. Ich kenne ihn zu gut. Mir gefällt er. Es war jedenfalls der gruseligste Film meiner Kindheit. Hat ebenfalls Filmgeschichte geschrieben. Spannungsmässig eigentlich sehr gut aufgebaut. Klassische Situation. Eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern und Militärs, eingeschlossen von einem Schneesturm, muss sich gegen einen unheimlichen, fast unbesiegbaren Gegner zur Wehr setzen. Während die Soldaten versuchen das gefährliche Wesen zu töten, versuchen einige Wissenschaftler Kontakt mit der überlegenen Lebensform aufzunehmen. Was natürlich naiv ist (Wissenschaftler!), denn das Alien benutzt das Blut der Menschen nur als Nahrungsquelle für seine Brut. Wie in Scott's Alien ist auch dieses Alien bis zum Schluß nie vollständig sichtbar und kündigt sich durch radioaktive Strahlung an, die sehr spannungsgeladen durch das ansteigende Ticken des Geigerzählers hörbar gemacht wird.

Ein schönes Beispiel dafür wie Spannungsfilme damals im Gegensatz zu heute gefilmt und geschnitten wurden. Heute geht es sehr viel direkter, brutaler und blutiger zu. Sieht man schon beim legendären Remake von John Carpenter aus den 80ern. Die DVD war hier Deutschland bis vor ein paar Jahren in der Originalversion indiziert und wurde im Fernsehen nie ungeschnitten gezeigt.

LG Trurl

[Gallagher]

Neben den Jack Arnold Filmen auf jeden Fall This island Earth (Metaluna IV antwortet nicht, 1955, bei der Jack Arnold übrigens Co-Regie geführt hat, ohne erwähnt zu werden), forbidden planet (Alarm im Weltall, 1956) und natürlich plan 9 from outer space. Nicht weil er so gut wäre, sondern weil er so schlecht ist.

Selten habe ich einen Beitrag so vollumfänglich unterschreiben können wie diesen hier. Latürnich, Recht hat er!

[derbenutzer]

Vielen Dank für Eure Stellungnahmen und Tipps. Ich habe mir jedenfalls eine Liste gemacht, die Sache muss zumindest ein wenig geplant sein. Schon jetzt bin ich auf einige Filme schwer gespannt.

@vallenton
Das letzte Ufer von Stanley Kramer kenne ich. Den habe ich als Jugendlicher gesehen. Du hast recht der geht wirklich unter die Haut ...
Übrigens, bei Rocketship X M -- den ich mir heute abend angesehen habe -- sind die Szenen am Mars auch rötlich getönt. Der Film war recht amüsant. Die Raumfahrer stapfen mit Atemmasken in einer felsigen Marslandschaft herum, gekleidet wie irgendwelche Bergsteiger der Zwanziger-Jahre. Doktor sowieso trägt Krawatte ... Das hat was (leider kein Happy-End).

@Trurl
"Das Ding aus einer anderen Welt" hat auch mich als Kind das Fürchten gelehrt. Der Rekordhalter an Graus war aber bei mir ein alter britischer Schwarzweiß-Horrorfilm (im Fernsehen). Da verwandelten sich Stukkatur-Ornamente in einem Schlafzimmer ganz, ganz langsam in eine Fratze, ich krieg heute noch Angst. Das war aber auch schon der einzige Spezialeffekt. Der Film wirkte auch so. Der Schnitt, der Einsatz der Musik, kluges Drehbuch. Keine Ahnung, wie der Titel lautet. Vermutlich werde ich den nie wieder sehen ...

LG

Jakob

[† a3kHH]

Das letzte Ufer von Stanley Kramer kenne ich. Den habe ich als Jugendlicher gesehen. Du hast recht der geht wirklich unter die Haut ...

Gibt übrigens ein Remake, habe ich hier kurz kommentiert.

[Gen. Bully]

"Das Ding aus einer anderen Welt" ist doch auch aus den Fünfzigern. Kann man den heute noch anschauen?

Der Film ist ein Knaller! Sogar meine Horrorfilmerprobte Frau hat sich gegruselt. Gibt auch eine schöne DVD von dem Film.


Bis das Blut gefriert. Klassiker. Unbedingt im ganz abgedunkelten Raum ankucken und sich zu Tode ängstigen. Ein absolutes Kindheitstrauma

[derbenutzer]

Bis das Blut gefriert (The Haunting)
R.: Robert Wise

Ein guter Horrorfilm aus der Zeit ist noch Der Fluch des Dämonen (Night of the Demon).


Erwähnenswerte SF-Filme wären noch Panik in New York, Schock (The Quatermass Experiment), Feinde aus dem Nichts (Quatermass 2), Das Dorf der Verdammten etc.

Vielen Dank, Jorge! Und ich dachte, der Film sei eher nicht so bekannt ... Ich bin, was Horrorfilme betrifft, eher ein Entwicklungsgebiet.
Danke auch für die SF-Film-Tipps.

Gibt übrigens ein Remake, habe ich hier kurz kommentiert.

Danke, Alfred. Den habe ich auch gesehen. Ein schönes Beispiel dafür, dass Remakes durchaus sehr geglückt sein können.

LG

Jakob

[redy]

Im grunde genuegt es wenn man sich den Eroeffnungssong "Science Fiction" der "Rocky Horror Picture Show" anhoert. Da werden eigentlich alle Klassiker abgehandelt. Der Film selbst ist ja auch nichts anderes als eine riesengrosse Liebeserklaerung an die PulpFilme der 50er.

[redy]

Hier noch ein paar Filme die ich als Jugendlicher, ende der 70er im Kino gesehen habe.
Ich kann mich leider nur mehr bruchstueckhaft an den Inhalt erinnern, darum auch keine Angabe ob sehenswert oder nicht.
Mir haben sie damals gefallen, aber das muss ja nix bedeuten

Der Riss in der Erde



Robinson Crusoe auf dem Mars





UFOS zerstoeren die Erde

Bearbeitet von derbenutzer, 26 November 2013 - 17:26.
Bildeinbindung mit Hilfs-Flash-Utility

[derbenutzer]

Danke Redy!

Du hast ja recht! Die B-Movies endeten ja nicht mit 1. Januar 1961 :-) Danke für die Tipps. Es ist so oder so höchst bemerkenswert, wie viele Filme der "Na-Ja-Kategorie" schon seinerzeit gedreht wurden.

In den Siebzigern gab es bei uns (Graz) noch eine gar nicht so kleine Anzahl kleiner Kinos in den Randbezirken der Stadt. Bevor diese endgültig verschwanden, sah man in den Vorstellungen -- was ich mich halt so erinnern kann -- vorwiegend trashiges Zeug. Kung-Fu-Filme, seichte Komödien & Co, Filme genau der von Dir hier genannten Art und natürlich Filme, die man damals Sex-Filme nannte. Von einem Porno Lichtjahre entfernt. Vieles, was heute in den etablierten öffentlichen TV-Kanälen locker gezeigt wird, hätte (als Kinofilm) zu diesen Zeiten einen Polizei-Einsatz, Verhaftung des Betreibers, empörte Kanzelpredigten in den Kirchen etc. pp provoziert ...

Ein kleiner aber dennoch wichtiger Hinweis, redy. Bitte zum Einbinden von Titel-Bildern aller Arten immer das sogen. Hilfs-Flash-Utility zu verwenden. Das Urheberrecht in Deutschland ist sehr rigid und bei Sanktionen nicht gerade zimperlich. Daher: auch wenn es lästig fällt, es muss leider so sein, es sei denn, Du bist Inhaber der Rechte am Bild.

Den Link braucht Du bitte nicht abspeichern, unten rechts auf jeder Seite hier sind die Forenregeln verlinkt, dort findest Du auch dieses Tool. Aktuell habe ich das durchgeführt, daher braucht Du bei diesem Beitrag nichts mehr ändern.

Schön, dass Du aktiv geworden bist!

Liebe Grüße!

Jakob

[Tiff]

Der Film ist ein Knaller! Sogar meine Horrorfilmerprobte Frau hat sich gegruselt. Gibt auch eine schöne DVD von dem Film.

Das hätte ich nicht gedacht, sondern eher mit unfreiwilliger Komik durch einen Mann im Gummianzug gerechnet. Da könnte sich die DVD lohnen.

[Trurl]

Das hätte ich nicht gedacht, sondern eher mit unfreiwilliger Komik durch einen Mann im Gummianzug gerechnet. Da könnte sich die DVD lohnen.

Der Mann im Gummianzug war übrigens James Arness, besser bekannt als Marschall Matt Dillon aus der Western-Serie "Rauchende Colts".


LG Trurl

[deval]

Der Mann im Gummianzug war übrigens James Arness, besser bekannt als Marschall Matt Dillon aus der Western-Serie "Rauchende Colts".


LG Trurl

In Tarantula hatte übrigens Clint Eastwood einen kurzen Auftritt.

[Gen. Bully]

Das hätte ich nicht gedacht, sondern eher mit unfreiwilliger Komik durch einen Mann im Gummianzug gerechnet. Da könnte sich die DVD lohnen.

Die meiste Zeit sieht man das Alien ja gar nicht. Nur zum Ende erhascht man da einen näheren Blick.

[derbenutzer]

Danke für die Tipps, Jorge,

Gesandter des Grauens ist fast so etwas die Quintessenz eines Trailers aus dieser Ära. Allein das "Echo" des Sprechers. Die horrrorig ausgefranste Schrift, der Schnitt und noch einiges mehr: da stimmt alles!

Auf die arte-Doku freu ich mich auch. Ich möcht' gar nicht wissen, wie viele Stunden an von mir gesehenen Filmen direkt/indirekt mit ihm (Corman) verknüpft sein dürften ...

LG

Jakob

[Gallagher]

Um noch mal auf Jack Arnold zurück zu kommen: als in den 80ern seine Filme im Dritten Programm liefen, wurden sie von einer Reihe von Interviews ("Jack Arnold erzählt") begleitet. Zwei davon habe ich auf Youtube gefunden... sehr aufschlußreich: und

[Gen. Bully]

Hach ja, war eine klasse Reihe. So was bringen die Deppen vom ÖR ja heute nicht mehr auf die Beine.

[derbenutzer]

Danke für diese Interviews! Wirklich interessant. Was ich übrigens nie geglaubt hätte, dass Arnold auch im Bereich der Satire so starke Filme wie:

http://de.wikipedia....us,_die_brüllte

gemacht hat.

LG

Jakob

[Gallagher]

Insgesamt gab es wohl 8 Folgen aus dieser Interview-Reihe. Ein ergänzender Blog-Eintrag (mit Hinweis auf ein möglicherweise interessantes Sachbuch) hier. Kennt einer das Buch?

[derbenutzer]

Noch nicht, aber bald.

Nochmals lieben Dank für die Hinweise.

LG

Jakob

[Zeitreisender]

Invaders from Mars (wahrscheinlich der antikommunistische SF-Film schlechthin)

 

Ich ziehe die Neuverfilmung von Tobe Hooper vor. Das liegt größtenteils am Aussehen der Außerirdischen. Schrecklich trashig.

[Zeitreisender]

The Blob (ebenfalls kein wirklich guter Film, aber der Karrierestart für Steve McQueen)

 

Ich stimme zu. Das Remake von 1988 ist da eindeutig die bessere Wahl (bzgl. des Gruselfaktors sowieso). Allerdings lies sich der Verleiher Capelight nicht nehmen ein 30 Euro teures Mediabook (BD+DVD) von The Blob auf dem Markt zu werfen. Später folgten noch Einzelauswertungen als Einzel-BD und Einzel-DVD.

 

Zu The Blob selbst... Ich finde die Effekte eigentlich für damaligen Verhältnisse in Ordnung. Der Blob als geleeartige Gummimasse haben sie gut hingekriegt. Leider sieht man wenig vom Blob, dafür öfters Steve McQueen und eine Teenagerschaft, die mir heute lieber wäre als unsere jetzige Jugendkultur. Mir gefällt auch der Song im Vorspann, obwohl er musikalische nicht zum Horrorthema passt.