Bronzemedaille für Silke Walkstein
Silke Walkstein aus Fürstenwalde errang die Bronzemedaille der Storyolympiade. Die 46-Jährige überzeugte die Jury mit ihrer Kurzgeschichte „Die Stifte des Teufels“ und erzielte 110 von 160 möglichen Punkten. Die Geschichte handelt von einem Künstler, der vor den Trümmern seines Lebens steht und durch ein unheimliches Paket voller Kohlestifte die Gelegenheit erhält, sich an seinen Gegnern zu rächen. Insgesamt hatten sich 241 Autoren an dem Wettbewerb beteiligt. Auf dem ersten Platz landete Martina Sprenger aus Wuppertal (124 Punkte) vor Daniela Herbst aus Augsburg (113).
Die Storyolympiade ist ein Wettbewerb, der seit 1999 ausgetragen wird. Ziel ist die Förderung deutschsprachiger phantastischer Literatur, die Teilnehmer stammen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, es gab jedoch auch schon Beiträge aus Liechtenstein, Russland und England. Teilnehmen darf jeder deutschsprachige Autor, von dem noch kein eigenständiges belletristisches Buch erschienen ist. Die drei Erstplatzierten werden auf dem Buchmesse-Convent am 9. Oktober mit Medaillen ausgezeichnet. Im Herbst wird ein Buch mit den besten Rache-Geschichten im Wurdack-Verlag erscheinen.
Silke Walkstein wurde in Schwedt geboren und lebt nun in Fürstenwalde. Sie ist verheiratet, Mutter einer erwachsenen Tochter und bereits zweifache Großmutter. Die Enkelkinder Niklas (5 Jahre) und Zoe (9 Monate) sind ihr ganzer Stolz.
Beruflich kann sie bereits auf viel Schreiberfahrung zurückblicken: Als selbstständige Betreiberin eines Schreibbüros verfasst sie Biographien und Familienchroniken für Menschen, die ihren Kindern und Enkeln gerne die Erfahrungen ihres Lebens mitteilen und Erlebtes für nachfolgende Generationen bewahren möchten. Ein wenig ärgert es sie, „wieviele nichtssagende Biografien von Möchtegern-Stars und Sternchen veröffentlicht werden, während alte Menschen, die wirklich unendlich viel Bewegendes und Wichtiges erlebt haben, kaum Gehör und Stimme finden. Genau deshalb schreibe ich ihre Biografien auf, um das zu ändern.“
Ein Gutteil ihrer Inspiration und ihres eigenen Erzählens führt sie auf die Arbeit mit den Lebensgeschichten ihrer Auftraggeber zurück. Seit dem vergangenen Jahr hat sie auch einige literarische Texte veröffentlicht, darunter ein Weihnachtsmärchen und einen Beitrag in einer Sammlung mit Texten von der Insel Rügen. Im Herbst soll eine düstere Moorlegende erscheinen. „Mein Schublade ist randvoll mit interessanten Projekten“, verrät die Autorin. Unter anderem arbeitet sie momentan an einem Jugendbuch und einem phantastischen Roman mit Horrorelementen.
„Ich habe das Gefühl, dass all diese Geschichten schon lange in mir schlummerten“, meint Walkstein. „Doch erst nachdem ich mich selbstständig machte und die berührenden und interessanten Biografien meiner Mitmenschen aufzuschreiben begann, wuchs in mir der Wunsch, auch meine Gedanken und Erzählungen zu Papier zu bringen. Ich probierte es einfach und meine
ersten Veröffentlichungen gaben mir alsbald recht und motivierten mich, immer weiter zu schreiben.“ Eines weiß sie schon jetzt, auch wenn das Buch mit den Rache-Geschichten der Storyolympiade erst im Herbst erscheinen wird: „Es ist einfach ein unbeschreiblich schönes Gefühl, eine Geschichte fertiggestellt zu haben und sie dann gedruckt in Händen zu halten.“
© Petra Hartmann