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Corona-Story: Sturm der Schatten


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7 Antworten in diesem Thema

#1 Armin

Armin

    Entheetonaut

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Geschrieben 04 Juli 2007 - 07:19

Die Ausgabe 186 des Corona Magazines ist online gegangen, zu finden hier. In der Story-Rubrik gibt es dieses Mal die Geschichte „Sturm der Schatten“ von V. Groß, Platz zwei unserer Themenrunde „Schatten. Wie immer freuen sich Autor und Redaktion über Rückmeldungen zur Geschichte.

Das nächste Thema des Corona-Kurzgeschichtenwettbewerbs: „Phantome“ (Einsendeschluss 1. Oktober 2007). Wer Interesse hat, sich mit einer Kurzgeschichte (Science Fiction, Fantasy, Horror, Phantastik - keine Fan-Fiction) zu beteiligen, die einen Umfang von 20.000 Zeichen nicht überschreitet, schickt seine Story (möglichst als rtf-Datei) rechtzeitig per E-Mail an die Kurzgeschichten-Redaktion, die unter kurzgeschichte@corona-magazine.de zu erreichen ist.

#2 Palpatine

Palpatine

    Ufonaut

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Geschrieben 04 Juli 2007 - 11:07

Also, mal ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen: Ich habe keine Ahnung, warum man so etwas lesen sollte. Eine Idee, die schon tausendmal dagewesen ist, voraussehbar inszeniert, in ein notdürftiges Handlungsgefüge gepresst und mit einem so ausufernden Adjektivstil auf "atmosphärisch" getrimmt, dass man davon einen Ausschlag bekommt. Da Handlung und Charaktere bedeutungslos sind, ist die Atmosphäre der einzige Pluspunkt, den ich hier erkennen kann, und selbst die ist in meinen Augen alles andere als überzeugend, sondern so gezwungen "gruslig", dass es ins Lächerliche abdriftet. Eine der durchsichtigsten und oberflächlichsten Storys, die ich je in Corona gelsen habe. Es gab bei der Ausschreibung für "Die Elemente und ich" eine Horrorstory, die sich ebenfalls wegen Adjektivhäufungen für gruslig hielt. Echte Atmosphäre entsteht aber anders. Tut mir leid, dass es so hart klingt, aber das hier war Amateurarbeit.

#3 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 04 Juli 2007 - 12:22

Nun, dem Urteil von Palpatine schließe ich mich nicht an.Ich gebe zu, daß Phantastik (bzw. Fantasy) ein Thema ist, bei dem ich nicht zu den erfahrensten Lesern gehöre. Ich finde zwar auch, daß die Handlung an sich ein wenig simpel gestrickt ist, aber die erzählerischen Fähigkeiten des Autors sind enorm. Die Atmosphäre ist hervorragend in Szene gesetzt und die fein gesetzte Wortwahl machte das Lesen zu einem Vergnügen. Natürlich ist es ein Fest der Adjektive, aber wie sonst will man diese spezielle Atmosphäre erzeugen.Hier wurde aus meiner Sicht alles richtig gemacht, denn trotz mageren Inhalts gelingt es dem Autor, den Leser an die Geschichte zu binden. Es ist nicht mein Thema, es ist (noch) nicht mein Genre, aber es hat Spaß gemacht, die KG zu lesen. Ein Lob von einem eingefleischtem Hardcore-SF Fan... wenn das nichts ist.GrußJürgen
Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#4 † Christian Weis

† Christian Weis

    Temponaut

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Geschrieben 05 Juli 2007 - 18:40

Ich hab mich mit der Story eher schwer getan. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass nur gestrichene Adjektive oder Adverbien "Gute" sind, aber für mich ist der Text sprachlich zu überladen. Die ausgefeilten Beschreibungen sind für meinen Geschmack teils "überformuliert" - das hat mich stellenweise beim Lesen regelrecht erschlagen, und der Inhalt ist über die Formulierungen ein bisschen für mich verloren gegangen.

Dabei lege ich nicht jede Formulierung auf die Goldwaage, aber insgesamt wars mir einfach zuviel, wie etwa hier: "... die monströs-bärtige Erscheinung des Meeresgottes, glühendes Zornesleuchten im Blick, das riesige Haupt gekrönt mit einem Kranz aus Tang und fischigen Algen ..." (Lovecraft hat bei dieser Gelegenheit gern mal ein "titanisch" eingestreut)

Natürlich ist es ein Fest der Adjektive, aber wie sonst will man diese spezielle Atmosphäre erzeugen.

Leicht ist das natürlich nicht, aber im Idealfall hat der Leser den Eindruck vom schaurigen Heulen des Windes, ohne dass explizit erwähnt wird, dass das Heulen "schaurig" ist. :)

Hier wurde aus meiner Sicht alles richtig gemacht, denn trotz mageren Inhalts gelingt es dem Autor, den Leser an die Geschichte zu binden.

Bei mir war das genau anders herum: Inhaltlich hat mich die Geschichte kaum gefesselt und somit nicht an den Text gebunden, was aber durchaus auch daran gelegen haben mag, dass mich die Formulierungen erschlagen haben. Für mich war dieses "Zuviel" also eher kontraproduktiv.

#5 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 05 Juli 2007 - 22:56

Hmm ja, im Vergleich zu "Audio!" fällt diese Geschichte ziemlich ab, was kein Wunder ist. Ansonsten gefiel mir die Auflösung recht gut, der überdrehte Stil ist ja absichtlich auf diese Pointe hin gewählt. Trotzdem wäre etwas weniger hier vielleicht besser gewesen.Probleme mit der Glaubwürdigkeit hatte ich bei der Gutenachtgeschichte - da hatte ich den Eindruck, dass hier nur eine Szene gesucht wurde, um die Legende einzubauen. Denn es erschien mir nicht plausibel, dass sich ein Kind, und sei es noch so verschroben, sich so eine Geschichte zur Nacht wünscht. Grusel, ja, aber bitte immer mit Helden.Insgesamt eine gute Idee, lesbar umgesetzt.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#6 Uwe Sauerbrei

Uwe Sauerbrei

    Ufonaut

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Geschrieben 06 Juli 2007 - 07:18

Als ich die Geschichte las dachte ich mir nach wenigen Zeilen, aha, entweder wird die Legende wahr oder es kommt halt ein Betrüger daher. Insofern war es 'nur' noch interessant herauszufinden, welche der beiden Varianten zutreffen würde. Allerdings denke ich, das sprachlich eine Menge Potential vorhanden ist, obgleich in dieser kurzen Geschichte zu konzentriert. Insofern beschlich mich ein ähnliches Empfinden wie meine sehr geschätzten 'Vorschreiber' :)

#7 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 06 Juli 2007 - 08:59

Wenn ein Autor es schafft, mit Worten Bilder im Kopf des Lesers zu erzeugen, hat er imho einen großartigen Job abgeliefert, denn was weiß er schon von meinem Kopf und wie dieser animiert werden kann, während des Lesens die Szene in "Bilder" umzusetzen.Es war schon immer ein Streitpunkt unter Kritikern, wie man Literatur bewertet. Sicherlich ist die Idee eine tragende Säule, aber erst das Vergnügen, an einer Geschichte als Beobachter "teilzunehmen", macht imho aus einem Text etwas Besonderes.Eine starke Idee entfaltet erfahrungsgemäß erst gegen Ende der Geschichte ihren Effekt. Bis dahin muß der Leser bei vielen Geschichten wirklich "durchhalten". Von Vergnügen beim Lesen kann da wirklich keine Rede sein.Ich gestehe, ich bin ein vergnügungssüchtiger Leser.
Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#8 † Christian Weis

† Christian Weis

    Temponaut

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Geschrieben 06 Juli 2007 - 15:35

Ich gestehe, ich bin ein vergnügungssüchtiger Leser.

Ich auch. Asche über mein Haupt. :thumb:


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